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Die verlorene Tochter PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Prodigal Daughter
Episodennummer: 7x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. Januar 1999
Erstausstrahlung D: 13. November 1999
Drehbuch: Bradley Thompson & David Weddle
Regie: Victor Lobl
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Nicole de Boer als Ensign Ezri Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Leigh Taylor-Young als Yanas Tigan, Kevin Rahm als Norvo Tigan, Mikael Salazar als Janel Tigan, John Paragon als Thadial Bokar, Clayton Landey als Fuchida u.a.

Kurzinhalt: Vor rund einem Jahr war Chief O'Brien für den Geheimdienst der Sternenflotte im Einsatz, und unterwanderte das Orion-Syndikat auf Farius Prime. In Folge seiner Ermittlungen kam Liam Bilby ums Leben – und vor seinem Tod versprach Miles diesem, ein Auge auf seine Witwe zu werfen. Als er nun den Kontakt mit Morica Bilby verliert, fliegt er nach New Sydney, um sie ausfindig zu machen. Dann kehrt er jedoch nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurück, und Julian gelingt es auch nicht, mit ihm in Kontakt zu treten. Da Ezris Familie auf New Sydney wohnt und dort eines der größten Bergbauunternehmen betreibt, bittet man sie darum, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Ihre Mutter besteht jedoch darauf, dass Ezri in ihre Heimat zurückkommen soll – dann wollen sie gemeinsam nach Miles bzw. Morica suchen. Widerwillig stimmt Ezri zu – widerwillig deshalb, da sie seitdem sie mit dem Dax-Symbionten verbunden wurde nicht mehr zu Hause war, und Angst davor hat, wie sie auf die neue Ezri reagieren werden. Und tatsächlich gestaltet sich das Wiedersehen nicht unproblematisch. In ihrer eigentlichen Mission macht Ezri aber immerhin Fortschritte: Es gelingt, Miles aufzuspüren – der zwischenzeitlich von den Behörden festgesetzt wurde. Als man nun auch versucht, den Aufenthaltsort von Morica herauszufinden, zeigt sich jedoch, dass die Tigans in Geschäftsbeziehungen mit dem Orion-Syndikat stehen…

Denkwürdige Zitate: "Do you like it?"
"It'll take a some getting used to."
"I think you've just summed up my entire visit."
(Ezri im Gespräch mit ihrem Bruder.)


Review: Episodenbild (c) CBS Wie ich der – empfehlenswerten – "Star Trek"-Wiki "Memory Alpha" entnehmen konnte, waren die DS9-Macher von dieser Episode alles andere als begeistert, und wählten sie zur schwächsten Folge der siebenten Staffel. Doch interessanterweise, obwohl ich sonst nicht mit Kritik an "Deep Space Nine" spare, und mit meiner allgemeinen Unzufriedenheit (noch ist es zwar nicht ganz vorbei, aber momentan sieht es so aus, als würde die Serie den vierten Platz in der internen "Star Trek"-Rangliste auch nach dieser Zweitsichtung beibehalten) nicht hinterm Berg halte, aber… "Die verlorene Tochter" fand ich längst nicht so schlimm, wie die Beteiligten tun. Da war "Wettkampf in der Holosuite" nun wirklich wesentlich schwächer. Gut gefallen konnte mir an "Die verlorene Tochter" unter anderem der Besuch auf New Sydney. Einerseits weil die – im Verlauf der Episode wechselnden (man erinnere sich an TNG, wo üblicherweise die ganze Folge hinweg immer genau die gleiche Einstellung der jeweiligen Location eingeblendet wurde) – Landschaftsaufnahmen wirklich nett aussahen, und andererseits, weil so ein Industrieplanet doch mal was anderes ist. Schön, auch mal diese Seite des "Star Trek"-Universums kennenzulernen.

Darüber hinaus fand ich es interessant, mehr über Ezris Hintergründe bzw. ihr Leben vor der Serie zu erfahren. Nun wäre zugegebenermaßen das allein, also wenn es um sonst nichts gegangen wäre, wieder genau eine dieser menschelnd-seifenopernartigen Episoden gewesen, und in der Tat haben die Intrigen rund ums Firmenimperium einen gewissen 80s-Soap-Touch ("Dallas", "Denver Clan", "Falcon Crest"). Allerdings hat man dies einerseits mit der Verbindung zum Orion-Syndikat nett ins etablierte "Star Trek"-Universum eingebunden, und andererseits ist es mit der Offenbarung am Ende gelungen, mich wirklich zu überraschen. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Dies führte zudem zu einer wirklich netten Szene, als Ezris Mutter sie fragt, ob all dies ihre Schuld ist – und Ezri das Büro kommentarlos verlässt. Ich mag an DS9 immer wieder mal kein gutes Haar lassen, aber dieser Mut dazu, nicht jeden Konflikt am Ende der Episode in Wohlgefallen aufzulösen, ist definitiv etwas, dass sie in positiver Hinsicht von anderen (damaligen) "Star Trek"-Serien abhebt. Vor allem aber gefiel mir die Verbindung, die hier zu einer früheren Episode ("Ehre unter Dieben") hergestellt wird. Auch dies unterscheidet "Die verlorene Tochter" auf positive Art und Weise von ähnlich menschelnden, früheren Episoden. Das alles soll jetzt nicht heißen, dass mich die Episode zu Begeisterungsstürmen hingerissen hätte. Ezris Heimkehr und die damit verbundenen Probleme waren schon ziemlich klischeehaft. Und auch die bereits angesprochenen Ähnlichkeiten zu den beliebtesten Seifenopern der 80er werden die Folge – zumindest in meinen Augen – nicht gerade auf. Etwas irritiert war ich zudem vom Urteil: Lediglich drei Jahre für Mord? Wenn das bei uns auch so wäre, würde sich das ja bei der einen oder anderen Person fast schon lohnen! Vor allem aber macht sich negativ bemerkbar, dass Miles und seine Ermittlungen im Hinblick auf Morica völlig gegenüber dem Familiendrama in den Hintergrund treten. Nirgends wird das offensichtlicher als am Ende, wo Moricas Schicksal offenbart wird – weil zumindest ich vergoss ihretwegen keine Träne, da ich viel zu sehr damit beschäftigt war, den Schock ob der Identität ihres Mörders zu verarbeiten. Und generell bekommt Miles hier nicht wirklich etwas zu tun. Was das betrifft, merkt man halt schon, dass dieser Handlungsstrang letztendlich nur Mittel zum Zweck war, um die Geschichte in Gang – und Ezri nach Hause – zu bringen. Und trotzdem, ich bleibe dabei: Da hab' ich – auch in der siebenten Staffel – von DS9 schon wesentlich Schlechteres gesehen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Die verlorene Tochter" erfüllt zwei Funktionen:. Einerseits wird uns Ezris Familie – und durch den Umgang mit ihr sowie den dabei vermittelten Hintergrundfunktionen in weiterer Folge natürlich auch sie selbst noch einmal näher – vorgestellt, und andererseits die Geschichte aus "Ehre unter Dieben" fortgesetzt. Nun verkommt letzteres zugegebenermaßen doch eher zur Randnotiz, was auch bedeutet, dass Miles kaum etwas zu tun bekommt. Letztendlich ist das Ganze halt doch eher Mittel zum Zweck, um Ezri nach Hause zu bringen. Zudem hat die ganze Familienintrige schon einen gewissen Seifenopern-Touch. Und generell kann ich nicht behaupten, dass Ezris Familie bei mir groß Eindruck hinterlassen hätte. Immerhin haben wir sie in "Die verlorene Tochter" aber wenigstens kennengelernt, und dabei auch wieder mehr über Ezri selbst erfahren. Zudem gefiel mir die Verknüpfung mit einer früheren Folge – auch wenn sie nur sehr marginal und zweckmäßig war – grundsätzlich sehr gut. Schön auch, dass am Ende wieder einmal nicht alles Friede Freude Eierkuchen sein muss. In erster Linie ist es aber die überraschend-schockierende Wendung am Ende, die "Die verlorene Tochter" trotz der vorhandenen Schwächen doch noch über den Durchschnitt hebt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 24.10.2018 06:19
 
Wie kommst du denn auf eine Strafe von nur 3 Jahren Gefängnis? Sowohl im Original als auch in der deutschen Fassung wird von jeweils 30 Jahren Gefängnis gesprochen.
 
2. 24.10.2018 19:35
 
Oh! Da habe ich mich scheinbar verhört. Danke für den Hinweis, werde es korrigieren :)
 

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