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Zeit des Widerstands PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: A Time to Stand
Episodennummer: 6x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. September 1997
Erstausstrahlung D: 09. Mai 1998
Drehbuch: Ira Steven Behr & Hans Beimler
Regie: Allan Kroeker
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Andrew Robinson als Garak, Jeffrey Combs als Weyoun, Marc Alaimo als Dukat, Aron Eisenberg als Nog, J.G. Hertzler als Martok, Casey Biggs als Damar, Barry Jenner als Admiral Ross, Brock Peters als Joseph Sisko u.a.

Kurzinhalt: Drei Monate sind vergangen, seitdem die Cardassianer und das Dominion die Kontrolle über Deep Space Nine übernommen haben. In der Zwischenzeit musste die Föderation schwere Verluste einstecken. So sind von der letzten Schlacht gegen das Dominion von 112 Schiffen nur vierzehn zurückgekehrt. Immer mehr Leute befürchten, dass die Föderation den Krieg gegen das Dominion tatsächlich verlieren könnte. Doch es gibt Hoffnung, denn die Sternenflotte spielt insofern auf Zeit, als es Gul Dukat und Weyoun an Bord von Deep Space Nine bislang nicht gelungen ist, das Minenfeld rund um das Wurmloch zu beseitigen. Damit ist die Streitmacht des Dominion von Verstärkung aus dem Gamma-Quadranten abgeschnitten. Dies droht nicht nur wegen der Schiffe, die sie ständig verlieren, sondern in erster Linie im Hinblick auf das von den Jem'Hadar benötigte Ketracel White zu einem Problem zu werden. Um dieses zusätzlich zu verschärfen, fliegen Captain Sisko und seine Crew der U.S.S. Defiant mit einem gekaperten Jem'Hadar-Schiff los, um das Hauptversorgungslager für Ketracel White im Alpha-Quadranten zu vernichten. Währenddessen versuchen jene, die auf Deep Space Nine zurückgeblieben sind – Major Kira, Odo, Jake Sisko, Quark – sich so gut als möglich mit der Besetzung durch die Cardassianer und dem Dominion zu arrangieren. Doch Gul Dukats Avancen setzen Kira zunehmend zu…

Denkwürdige Zitate: "Weyoun asked me about you. He seemed very concerned about what you thought of him."
"I try not to think of him."
"He'd be hurt to hear you said that. I'll have to mention it to him."
(Das ist aber nicht wirklich nett von Kira.)

"I could make things very pleasant for you here, Kira."
"You could start by doing something about your breath."
(So schnell gibt Kira gegenüber Gul Dukat nicht klein bei.)


Review: Episodenbild (c) CBS Meine Hoffnung, dass es mit dem Beginn des Dominion-Krieges nun wirklich los geht, wurde zumindest mal von "Zeit des Widerstands" nicht wirklich erfüllt. Tatsächlich war der dominierende Gedanke in der ersten Hälfte der Folge nämlich noch: "So langweilig kann Krieg also sein." Nicht falsch verstehen: Ich brauche/will keine auf cool getrimmten Raumschlachten, um mich bei Laune zu halten. Es darf auch sehr gerne eine bedrückende Stimmung vorherrschen, welche auch die Anpassung eines "echten" Krieges vermittelt. Aber zumindest in der ersten Hälfte dieser Folge hat das einfach, trotz einiger zarter Versuche, für mich überhaupt nicht funktioniert. Man nehme nur die Information, dass die siebente Flotte größtenteils ausgelöscht wurde. Wir haben nicht genug Informationen, um das in den richtigen Kontext zu stellen. Sind alle Flotten so groß, und die Verluste daher verschmerzbar? Wie nah am Verlust des Krieges steht die Föderation nun (wobei das ja das nächste Problem ist, weil dass sie den Krieg gegen das Dominion tatsächlich verlieren könnten, glaubt ihnen doch eh kein Mensch.)? Und zu allem Überfluss macht sich "Deep Space Nine" hier auch noch der Sünde schuldig, die gute alte TV-Regel "Show, don't tell" zu brechen. Die Ansicht der zerstörten Borg-Schiffe bei Wolf 359 hatte damals enorme Wirkung. Ein ähnlicher Punch fehlt hier, da uns die Info recht kalt und sachlich mitgeteilt wird. Chance vertan.

Ich fand leider auch das Geschehen an Bord der Station alles andere als packend. Gul Dukat in Siskos Büro zu sehen sollte wohl schockierende Wirkung haben, doch zumindest bei mir war dies leider überhaupt nicht der Fall – was auch daran liegen mag, dass von Anfang an klar ist, dass seine Herrschaft nur von kurzer Dauer sein wird. Dementsprechend fand ich sowohl sein Geplänkel mit Kira als auch Weyouns Begegnung mit Jake (wo sich nur zeigt, wie naiv der Kerl ist; wodurch Jake in meiner Gunst jetzt nicht unbedingt gestiegen ist) wenig interessant – von spannend ganz zu schweigen. Einzig die zarten Risse die sich zwischen Weyoun und Dukat auftun – wo Odo auch nochmal ein bisschen mithilft – waren nett anzusehen. Davon abgesehen hätte mir auch nichts gefehlt, wenn man sich die Szenen auf DS9 zur Gänze gespart hätte. Zum Glück dreht "Zeit des Widerstands" in der zweiten Hälfte dann aber doch nochmal halbwegs auf, zumindest soweit es die Story rund um Sisko und die Defiant-Crew betrifft. Zwar war auch die Mission mit dem Jem'Hadar-Schiff kein Überdrüber-Highlight (das das Föderationsschiff natürlich mit dem ersten Schuss gleich die Kom-Einheit beschädigt, war halt schon ein sehr willkommener Zufall, damit das ach-so-große Dilemma überhaupt erst entstehen konnte), und nur leidlich spannend (weil auch am Ende, als sie im Schild gefangen waren, war einfach klar, dass sie jetzt natürlich nicht zerstört werden). Und bei der Ausgangssituation am Ende musste ich unweigerlich an "Voyager" denken. Aber zumindest kam mit der Mission etwas Schwung in die Handlung. Positiv machten sich außerdem die Effekte bemerkbar. Zwar ist man mittlerweile teilweise zu CGI gewechselt, dies fällt auf den DVDs aber in keinster Weise negativ auf. Ich bleibe auch dabei, dass die CGI-Effekte in DS9 und VOY besser gealtert sind, als bei ENT (warum auch immer). Und die Modelleffekte sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Insofern bot die Folge also wenigstens was fürs Auge. Vom großen Auftakt der sechsten Staffel hätte ich mir jedoch nach dem Ausklang der letzten weitaus mehr erwartet.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Nun da der Krieg mit dem Dominion (endlich) begonnen hat, hätte ich mir von "Zeit des Widerstands" mehr erwartet. Vor allem die erste halbe Stunde fand ich schwach. Uns die Information über den Verlust der siebenten Flotte einfach so zu geben, ohne uns die Schiffe – wie damals bei der Schlacht gegen die Borg bei Wolf 359 auch zu zeigen – verfehlte die gewünschte Wirkung völlig. Zumal wir über die Truppenstärke auch nicht genug wissen, um dies vernünftig einschätzen zu können. Und vor allem auch die Szenen auf Deep Space Nine fand ich, abseits des sich abzeichnenden Konflikts zwischen Dukat und Weyoun, eher schwach, langweilig und uninteressant. Neben den Effekte, welche die gesamte Folge hinweg überzeugen konnten und den einen oder anderen optisch netten Moment baten, war es dann in erster Linie die zweite Hälfte der Episode, rund um die Mission der Defiant-Crew, die "Zeit des Widerstands" noch halbwegs hinausgerissen hat. Und selbst die wirkte da und dort etwas konstruiert, und ließ es in den entscheidenden Momenten etwas an Spannung vermissen. Immerhin bot sie aber – im Vergleich zur Rest der Folge – gute Unterhaltung. Jetzt gilt es, zu sehen, was sie aus der – ein bisschen an "Voyager" erinnernden – Ausgangssituation für die nächste Folge herausholen werden.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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