Originaltitel: Absolute Power
Episodennummer: 4x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. Januar 2001
Erstausstrahlung D: 26. September 2001
Drehbuch: Robert C. Cooper
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Lane Gates als Shifu,
Peter Williams als Apophis,
Colin Cunningham als Major Paul Davis,
Gary Jones als MSgt. Walter Harriman,
William deVry als Aldwin,
Erick Avari als Kasuf,
Steven Williams als General Maurice Vidrine,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Michelle Harrison als Assistant,
Yee Jee Tso als Left Tech,
Jenn Forgie als Right Tech,
Barbara Fixx als Rear Tech,
Coleen Christie als Amy Jenson,
June B. Wilde als Maid u.a.
Kurzinhalt:
Kasuf behauptet, Sha'res Stimme in einem Sandsturm gehört zu haben, und ruft deshalb SG-1 nach Abydos. Als man die betreffende Stelle aufsucht und der Sandsturm nachlässt, offenbart sich darin ein kleiner Junge, der von sich behauptet, der Harsesis zu sein. Man bringt Shifu daraufhin zur Erde, und überlegt, wie man auf das in ihm gespeicherte gesammelte Wissen aller Goa'uld zugreifen könnte, um im Kampf gegen sie einen Vorteil zu gewinnen. Nachdem Daniel mit ihm über seine Mutter gesprochen hat, überträgt Shifu ihm sein gesamtes Wissen. Kurz darauf beginnt sich Daniel zunehmend zu verändern. Er scheint richtiggehend besessen zu sein von der Idee, die Goa'uld aufzuhalten, ist forsch, ungeduldig und aggressiv, und sieht selbst seine früheren Freunde und Kollegen teilweise als hinderlich an. Ein Jahr später steht Daniel kurz davor, ein großes Verteidigungsgitter für die Erde in Betrieb zu nehmen. Nachdem Sam es wagt, sein Vorgehen zu hinterfragen, sorgt er kurzerhand dafür, dass sie eingesperrt wird. Daraufhin unternimmt Jack einen letzten Versuch, seinen alten Freund doch noch zur Vernunft zu bringen…
Denkwürdige Zitate:
"You never were that bright."
(Das mag zwar stimmen, ist aber dennoch nicht nett, Daniel.)
Review:
"Unbegrenztes Wissen" weckt unweigerlich Erinnerungen an die – sehr gute – Folge "Sha'res Tod" aus der dritten Staffel. Dort war dank der regelmäßigen Einblendungen von Sha'res Hand sowie dem einen oder anderen surrealen Moment für den Zuschauer recht bald klar, dass die Ereignisse, die Daniel durchlebt, nicht real sind. Sprich: Man versuchte nicht einmal wirklich, diesen Umstand zu verbergen – und da dieser in erster Linie auf den emotionalen Ausklang ausgerichtet war, und Daniel die Möglichkeit geben sollte, sich mit Sha'res Tod abzufinden und den Verlust für ihn zu erleichtern, konnte ich der Folge dies auch nicht vorwerfen. Es war ein cooles Konstrukt, dass genutzt wurde, damit nicht nur Daniel, sondern auch der Zuschauer von Sha're Abschied nehmen kann. In " Unbegrenztes Wissen" bedient man sich nun des selben Tricks noch einmal. Das allein würde ich schon kritisch genug sein, weil dort war es einerseits neu, und andererseits auch sehr gut umgesetzt. Diesmal ist lediglich aufgrund der Ereignisse – weil niemand ernsthaft davon ausgehen wird, dass sich dies tatsächlich zutragen kann, und noch dazu innerhalb dieser einen Folge mehr als ein Jahr vergeht – deutlich, dass es sich wieder um eine Vision handelt.
Zugleich ist man als Zuschauer nach "Sha'res Tod" schon vorgewarnt und wartet nur auf die kleinsten Anzeichen, dass man sich wieder in einer Traumwelt befindet. Eben dies sorgt aber halt dafür, dass der "Trick" diesmal von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass sich der Grund für Daniels neuerliche Vision mit jenem aus "Sha'res Tod" nicht einmal ansatzweise messen kann. Denn diesmal dient dies nicht etwa der emotionalen Katharsis, vielmehr soll Daniel die Lektion lernen, dass absolute Macht auch absolut korrumpiert. Diese Weisheit ist mittlerweile derart abgedroschen, dass es dafür nun wirklich keine Pluspunkte noch gibt. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass Daniel wohl derjenige aus dem Team ist, der diese am wenigsten dringend gebraucht hat. Schon klar, dadurch, dass just der "unschuldige" Daniel dem Machtrausch verfällt und diesen Kurs einschlägt, soll die Gefahr, die von dem in Shifu gespeicherten Wissen ausgeht, verdeutlicht werden. Aber Daniel war ja ohnehin auch schon vor dieser Lektion das moralische Gewissen von SG-1, wie er gerade auch im Verlauf der vierten Staffel immer wieder unter Beweis gestellt hat. Hätte sich der Harsesis vielmehr Jack vorgeknöpft und man dies verwendet, um ihn eine merkliche Entwicklung hin zu einem Pazifisten machen zu lassen, hätte das interessant sein können. Doch da es Daniel trifft, ist nicht wirklich einzusehen, inwiefern ihn diese Erfahrung groß verändert haben soll. Und damit wirkt die Folge leider sehr überflüssig. Wie man sich rückwirkend überhaupt fragt, ob Shifu tatsächlich nur rein aus diesem Zweck mit Daniel in Kontakt getreten ist, bzw. was die ganze Chose denn eigentlich soll. Weil wäre er halt fort geblieben; dann hätte Daniel auch diese Lektion nicht gebraucht, um zu lernen, dass man das im Harsesis gespeicherte Wissen doch besser in Ruh lassen sollte. Trotz dieser eklatanten Kritikpunkte: Es hatte zugegebenermaßen schon einen gewissen Reiz, Daniels Fall zu betrachten (wobei die Wirkung halt darunter, dass man von vornherein weiß, dass es sich nur um einen "Traum" handelt, deutlich leidet). Zumal Michael Shanks seine Wandlung sehr gut spielt, und es wohl auch genossen haben dürfte, mal in eine leicht andere Rolle zu schlüpfen. Und auch die Effekte waren wieder nett, wobei mir vor allem die Einstellungen des Satellitennetzwerks gut gefielen. Viel retten konnte all dies aber leider nicht.
Fazit:
"Unbegrenztes Wissen" bedient sich des gleichen Tricks wie "Sha'res Tod", nur dass es diesmal – eben aufgrund der betreffenden Folge – noch einmal um einiges eindeutiger ist, was hier vor sich geht, und das Ganze daher einfach nicht mehr funktioniert. Viel zu früh ist einem klar, dass es sich um eine Vision handelt, und daher das Geschehen nicht ernst zu nehmen ist. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass die Lektion, die Shifu seinem Daddy hier lehrt, überaus abgedroschen ist ("Absolute Macht korrumpiert absolut"), und Daniel zudem wie jene Person aus der Serie erscheint, welche eben diese am wenigsten nötig hatte. Sprich: Er wird durch die Erfahrung hier wohl kaum geläutert, war er doch auch bislang schon das moralische Gewissen der Gruppe, und sehr pazifistisch eingestellt. Insofern stellt sich mich rückwirkend bei "Unbegrenztes Wissen" schon die Sinnfrage. Klar, der böse Daniel hat schon Spaß gemacht, es gab ein paar nette Effekte zu bestaunen, und einzelne Momente waren ganz nett. Aber: Hilft halt leider alles nicht viel, wenn einen die Geschichte überwiegend langweilt.
Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Der Abydonier Kasuf hat das SG-1 Team gebeten auf seinen Planeten zu kommen. Er erzählt, er habe die Stimme seiner Tochter in einem Sandsturm gehört und er will, dass SG-1 das auch sieht. Kasuf führt das Team an die Stelle, an der er den Sandsturm entdeckt hat. Plötzlich ruft eine Stimme nach Daniel. Der Sandsturm schrumpft und schlussendlich steht ein kleiner Junge vor ihnen. Er nennt sich selber „Shifu“ und behauptet Harsesis zu sein. Shifu erzählt davon, dass er die ganze Zeit bei Oma Desala gelebt hat und sie für sein Wohl gesorgt hat. Er ist nach Abydos gekommen, um mehr über seine Mutter zu erfahren. Daniel nimmt den Jungen mit auf die Erde. Er versucht ihm zu erklären, dass sie gerne das Wissen das ihm steckt haben möchten, um sich gegen die Goa´uld zu verteidigen. Shifu verfügt ober das Wissen der Goa´uld, da er durch zwei Goa´uld gezeugt wurde. Deshalb wird er von den Systemlords erbarmungslos gejagt. Im Stargate-Center erklärt Shifu, dass er alles Wichtige von Oma Desala gelernt habe und weiß, dass dieses Wissen tief in seinem Unterbewusstsein verborgen liegt. Das Wissen ist für ihn viel zu mächtig und böse. Shifu ist aber bereit Daniel das Wissen zu lehren. Als Shifu Daniel berührt, wird dieser ohnmächtig. Daniel kommt auf der Krankenstation wieder zu sich. Er merkt, dass er über das gesamte Wissen von Shifu verfügt. Daniel macht sich sofort an die Arbeit, er hat die Idee ein Verteidigungssystem um den Planeten zu erreichten, welches aus einem Satellitensystem besteht. Tag und Nacht arbeitet Daniel an den Plänen für das System, vernachlässigt sogar seine Freunde im Stargate-Center und wird immer unfreundlicher den Anderen gegenüber. Daniel wirkt sehr arrogant und von sich überzeugt und kommandiert alle nur noch herum. Major Davis berichtet Daniel in einem Briefing, dass die Fertigstellung des Systems mindestens 2 Jahre dauern würde. Als Daniel das hört, wird er wütend und fordert die Fertigstellung in nur einem Jahr. Davis meint daraufhin „das würde die Kosten verdoppeln“. Daniel „Es ist also nur eine Kostenfrage?“. Er stellt persönliche Dinge an die Regierung, die ein Luxusgehalt mit einer Villa beinhalten.
In der Zwischenzeit hat Daniel sich immer mehr von einen Freunden Teal´c, Jack und Sam zurückgezogen. Ca. 1. Jahr später, die Raketen starten mit dem Satellitennetzwerk an Bord in den Orbit. Sam hat herausgefunden was Daniel plant und er hat sie daraufhin verhaften lassen. Jack besucht Daniel in seiner Villa und will den Start von dort aus verfolgen. Die Raketen werfen die Satelliten ab und das Netzwerk wird aktiviert. Russland und die Chinesen, scheinen Einwände gegen das System zu haben, der Präsident versucht mit den Ländern zu verhandeln. Daniel übernimmt die Kontrolle über das Netzwerk und zielt auf die Stadt Moskau. Er hat sich unter der Villa in einem Bunker verschanzt. Als Jack versucht Daniel zu erschießen, wird dieser durch einen Schutzschild geschützt. Daniel vernichtet die Stadt mit der gesamten Bevölkerung. Plötzlich liegt Daniel wieder auf der Krankenstation und ist noch immer bewusstlos. Shifu hat ihm diese Vision geschenkt, damit Daniel versteht, was das Wissen anrichten könnte. Es ist viel zu mächtig, als dass es jemand für etwas Gutes nutzen könne. Daniel versteht Shifu und dieser verwandelt sich in ein Lichtwesen und verschwindet durch das Stargate.
Michael Melchers
(Bilder © MGM/Showtime)
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