Originaltitel: Pretense
Episodennummer: 3x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. Dezember 1999
Erstausstrahlung D: 08. November 2000
Drehbuch: Katharyn Powers
Regie: David Warry-Smith
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Alexis Cruz als Skaara/Klorel,
Frida Betrani als Lya,
Marie Stillin als Travell,
Garwin Sanford als Narim,
Kevin Durand als Zipacna,
Bill Nikolai als TSgt. Vern Alberts u.a.
Kurzinhalt:
Die Tollaner nehmen über das Stargate mit dem Team von SG-1 Kontakt auf, und bitten sie, auf ihren neuen Heimatplaneten zu kommen. Dieser wurde kürzlich von den Goa'uld angegriffen, wobei es für die Tollaner aufgrund ihrer fortschrittlichen Technologie ein leichtes war, sie zurückzuschlagen bzw. zu zerstören. Dabei stürzte ein Ha'tak-Gleiter auf den Planeten ab, in dem sich Skaara befand. Der bat daraufhin die Tollaner darum, ihn vom Einfluss des in seinem Körper stecken Goa'uld zu befreien. Die Tollaner sind grundsätzlich dazu geneigt, seiner Bitte stattzugeben, wollen jedoch bevor sie eine Entscheidung treffen beide Seiten des Arguments hören. Die wollen daher eine Triade – eine Art Gerichtsverhandlung – abhalten, und Skaara bat darum, dass ihn Daniel und Jack vertreten. Auch die Systemlords schicken einen Vertreter, der wiederum Klorels Seite einnimmt. Als neutrale Stimme wird Lya von den Nox entsandt. Am Ende der Verhandlung werden diese drei Parteien je eine Stimme haben, und die Mehrheit entscheidet, was mit Skaara passiert. Sam und Teal'c, die während des Prozesses ein Auge auf die Jaffa haben, bezweifeln jedoch, dass die Goa'uld eine Entscheidung gegen Klorels Interessen einfach so akzeptieren würden. Doch die Tollaner sind davon überzeugt, dass ihre technologische Überlegenheit sie beschützen wird – und verbieten sich weitere Verdächtigungen gegenüber ihren Gästen. Doch je näher die Entscheidung des Gerichts rückt, desto mehr fürchtet das Team von SG-1, dass die Arroganz der Tollaner ihr Untergang sein wird…
Denkwürdige Zitate:
"He didn't do it because it is impossible. It would take but one of these devices to protect this planet from a Goa'uld mothership and we have many more than that. Our technology is superior in every way to theirs… and to yours."
"My, aren't we cocky."
(Jack hat von der Hochnäsigkeit der Tollaner langsam aber sicher die Nase voll.)
Review:
Der Einstieg in die Folge war ja mal ganz schön spektakulär, und hat mich doch ziemlich überrascht. Die erste Szene mit der Zerstörung der Goa'uld-Schiffe und dem einsamen Hat'ak-Gleiter war sehr gut animiert und vor allem auch inszeniert, präsentierte man uns diese doch ohne Schnitt. Hier hat "Stargate SG-1" die Freiheiten bzw. Möglichkeiten von CGI mal so richtig ausgenutzt. Generell war das ein toller Teaser dem genau das gelingt, was diese kurzen Szenen vor dem Intro schaffen sollen, nämlich unser Interesse zu wecken. Dafür sorgte dann vor allem die Offenbarung, dass der Gleiter von Skaara gesteuert wurde, der daraufhin auf den Planeten stürzte, und die dortigen Bewohner nun um Hilfe ersucht. Kurz darauf erfahren wir dann auch schon, wo er gelandet ist, was uns ein Wiedersehen mit den Tollanern einbringt. Die nette Umkehrung der Obersten Direktive kam bei ihrem ersten Auftritt zwar stärker zur Geltung, und insgesamt wirken sie aufgrund ihrer Arroganz die fast ihr Untergang gewesen wäre diesmal nicht mehr gar so überlegen wie noch in "Enigma", weil ohne die Hilfe (und Beharrlichkeit) von SG-1 hätten sie schön blöd dreingeschaut.
Etwas skeptisch war ich im ersten Augenblick (mangels genauer Erinnerung an die Folge) als deutlich wurde, dass wir hier eine weitere Prozess-Episode vor uns haben, hatten wir das doch schon in "Vergeltung", wo sich Teal'c für jene Verbrechen verantworten musste, die er als erster Jaffa von Apophis begangen hat. Zum Glück schlug "Die Tollan-Triade" jedoch was die Verhandlung betrifft eine gänzlich andere Richtung ein, so dass dies in weiterer Folge nicht mehr störend auffiel. Im Gegenteil, weil den Gedanken, dass sowohl Skaara als auch Klorel Gehör verschafft wird, fand ich sehr interessant. Im Verlauf der Verhandlung gab es dann einige sehr interessante Argumente, die mich mal mehr und mal weniger überzeugten. Von Seiten Zipacnas fand ich es z.B. eher ungeschickt, bei der Behauptung zu bleiben, der Wirt sei nach der Übernahme durch den Goa'uld-Symbionten nicht mehr existent, wenn doch Skaara für alle sichtbar den Gegenbeweis antritt (an dieser Stelle hätte ich übrigens auch an Jack-Daniel's Stelle eingehakt und Zipacna gefragt, ob er sich auch so ein Gerät einsetzen lässt, um diese Theorie zu bestätigen). Derart überzeugend dass ich an dieser Stelle schon zu vermuten begann, dass Lya – angesichts der pazifistischen Art der Nox – gegen Skaara entscheiden würde war jedoch das Argument, dass Klorel um zu überleben einen Wirten braucht, während der Wirt selbst ja auch nach der Übernahme noch weiterlebt. Wobei auch dafür dann dank der Tok'ra eine Lösung gefunden wurde. Generell muss ich gestehen, dass mich sowohl die Entscheidung als auch der Ausgang doch positiv überrascht hatten. Die ganze Episode über gelingt es den Machern sehr gut, uns vor dem Ende fürchten zu lassen, beschleicht einen doch das Gefühl, dass dies nicht gut ausgehen wird. Stattdessen wird Skaara am Ende tatsächlich von Klorel befreit, was uns nicht nur wieder einmal eine Änderung des Status Quo einbringt, sondern vor allem auch nachdem SG-1 ja schon bei Sha're einen herben Rückschlag einstecken mussten nun wenigstens bei Skaara erfolgreich sind.
So interessant ich alles rund um den Prozess fand (wobei es mir auch das Gerichtssystem der Tollaner durchaus angetan hatte), den Nebenplot rund um den Goa'uld-Angriff hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Die Tollaner wirken hier wie schon angedeutet bestenfalls stur-naiv und schlechtestenfalls ziemlich dämlich. Generell stellte man SG-1 hier etwas zu sehr als die unfehlbaren Helden dar, von denen selbst das fortschrittliche Volk der Tollaner noch etwas lernen kann – und das sie letztendlich sogar retten muss. Das fand ich doch ein bisschen schade. Fast wirkte es so, als hätten die Autoren den Eindruck gemacht, der erste Auftritt der Tollaner hätte die Menschheit als solches in ihrer Ehre verletzt, was sie jetzt wieder gutzumachen hoffen. Eine differenziertere Darstellung, in der zudem nicht SG-1 die ach-so-überlegenden Tollaner retten müssen, hätte ich vorgezogen. Zumal dieser Teil der Episode auch – im Gegensatz zur Verhandlung – sehr vorhersehbar war. Und auch mit Zipacnas Auftritt war ich nicht ganz glücklich, einerseits aufgrund seines Aufzugs (hat man Kevin Durand doch mit dem Kleid und Make-Up ein ziemlich tuntiges Aussehen verpasst) und andererseits, da mir ein Sytemlord den wir schon kennen lieber gewesen wäre. Insgesamt fand ich "Die Tollan-Triade" aber schon ziemlich gelungen.
Fazit:
Nach dem spektakulären Einstieg rund um den gescheiterten Angriff der Goa'uld auf die neue Heimatwelt der Tollaner schlägt "Die Tollan-Triade" überwiegend ruhigere, nachdenklichere Töne an. Anfangs war ich ob eines neuerlichen Prozesses zwar skeptisch, die interessante Idee dahinter, die nette Darstellung des tollanischen Gerichtssystems sowie die (mangels klarer Erinnerung an die Folge) Spannung, die zumindest ich verspürte – war ich mir doch ob des Urteils absolut nicht sicher – machten die Episode sehr unterhaltsam. Das Ende brachte zudem eine von mir ja generell geschätzte und immer wieder gern gesehene Veränderung des Status Quo, und nach dem herben Rückschlag den SG-1 bei Sha're einstechen mussten gönnt man es ihnen richtig, dass ihre Mission diesmal von Erfolg gekrönt war. Jedoch: Die Tollaner wurden mir dann doch etwas zu übertrieben naiv und arrogant dargestellt. Vor allem, dass die "primitiven" Menschen sie am Ende erst recht retten mussten, enttäuschte mich ein wenig. Nicht ganz glücklich war ich auch mit dem Aufzug von Zipacna; wie ich generell einen schon bekannten Systemlord als Klorels Vertretung vorgezogen hätte. Und trotz aller Spannung und dem positiven Ausklang fehlte der einen oder anderen Szene irgendwie das nötige emotionale Gewicht. Insgesamt war "Die Tollan-Triade" aber eine gute Episode, die erfolgreich den Spagat zwischen optisch imposant und inhaltlich ansprechend schlug.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Ein Todesgleiter wird von zwei Goa´uld-Mutterschiffen zu einem Planeten verfolgt. Im Orbit des Planeten werden die Mutterschiffe von einem automatischen Verteidigungssystem vernichtet. Der Todesgleiter wird von der Explosion der Schiffe stark beschädigt und stürzt auf dem Planeten ab. Der Pilot des Gleiters ist Klorel/Skaa´Ra. Er bittet die Bewohner nach seiner Bergung um Hilfe. Wenig später wird auf der Erde das Stargate aktiviert und eine Katze kommt durch die Iris gelaufen – Schrödinger, die Katze, die Carter dem Tollaner Narim geschenkt hat. Kurz darauf kommt Narim durch die Iris und entschuldigt sich bei General Hammond, da er das Protokoll der Erde nicht kennt. Deshalb hat er Schrödinger voraus geschickt, um zu zeigen, dass ein Freund kommt. Narim lädt SG-1 auf den Planeten Tollana ein, um an einer Triade für ihren Freund Skaa´Ra teilzunehmen. Auf Tollana angekommen ist das Team von den technischen Leistungen der Tollaner beeindruckt. Sie haben sich ein eigenes Stargate und DHD gebaut. Die Triade wird durchgeführt um zu entscheiden, wer im Körper von Skaa´Ra weiterleben darf, der Wirt oder der Symbiont. Die Triade sieht gewährt für jede Seite einen Verteidiger sowie einen dritten neutralen Sprecher.
Die Tollaner haben ein Gerät entwickelt, mit dem ein Goa´uld zeitweilig unterdrückt werden kann. Der Wirt Skaa´Ra wählt O´Neill und Daniel als seine Verteidiger und der Symbiont Klorel wählt den Systemlord Zipacna. Die dritte neutrale Partei wird von der Nox Lya vertreten. Während O´Neill und Daniel an der Triade teilnehmen, verfolgen Carter und Teal´C die Truppen von Zipacna. In Zipacnas erster Aussage erklärt er, dass die Menschen Tiere als Nahrungsquelle nutzen und die Goa´uld dasselbe tun, indem sie Menschen als Wirte nehmen. Daniel widerlegt die Aussage, in dem er erzählt, dass man Menschen und Tiere nicht miteinander vergleichen kann, doch Zipacna ist unbeeindruckt und stur. Teal´C und Sam beobachten die Truppen von Zipacna, wie diese die tollanischen Waffensysteme manipulieren. Als sie Narim von der Manipulation erzählen, ist dieser empört, weil sie Gäste der Tollaner verfolgen und beobachten, aber nichts desto trotz lässt Narim die Waffen kontrollieren und kann nichts Ungewöhnliches feststellen. Er warnt das Team, solche Anschuldigen während der Triade zu unterlassen oder Skaa´Ra müsse sich neue Verteidiger suchen. In einer Pause trifft sich Teal´C mit Lya und erzählt ihr von der Bedrohung durch die Goa´uld, er möchte das sie ihm einen Gefallen tut. Die Triade wird nach der Unterbrechung wieder fortgesetzt und die Verteidiger kommen zu dem Schluss, dass Klorel aus dem Wirtskörper entfernt wird. Kurz darauf taucht ein Mutterschiff der Goa´uld in der Nähe von Tollana auf. Das Schiff nimmt alle Waffensysteme von Tollana ins Visier und zerstört diese. Das Mutterschiff startet daraufhin seine Gleiter. Lya hat Teal´C den Gefallen getan und eine Waffe durch ihre Fähigkeiten unsichtbar gemacht, bevor die Jaffa die Verteidigungswaffe für die Waffensysteme des Mutterschiffs markieren konnten. Teal´C kann mit Hilfe der einen Waffe das Mutterschiff der Goa´uld zerstören. Vor der Abreise des Teams bedanken sich die Tollaner für die Rettung ihres Planeten. Skaa’ra, der von Klorel befreit wurde, geht mit dem SG-1-Team.
Michael Melchers
(Bilder © MGM/Showtime)
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