Originaltitel: The Quest (Part 1)
Episodennummer: 10x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22 September 2006
Erstausstrahlung D: 29. August 2007
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Andy Mikita
Hauptdarsteller:
Ben Browder als Lt. Colonel Cameron Mitchell,
Amanda Tapping als Lt. Colonel Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Claudia Black als Vala Mal Doran,
Beau Bridges als Major General Henry Landry,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
Morena Baccarin als Adria,
Cliff Simon als Ba'al,
Rod Loomis als Osric,
Beverley Breuer als Barkeep,
Stephen Holmes als Villager,
Doug Abrahams als Prior,
Steve Archer als Ori Commander,
Kenton Reid als Ori soldier,
Quinn Lord als Holographic Child u.a.
Kurzinhalt:
Mit Hilfe einer Eingebung von Vala gelingt es Daniel nun endlich, die Toradresse jenes Planeten herauszufinden, auf dem sich der Gral befinden soll – jene von Merlin geschaffene Waffe, mit der man die Ori besiegen will. Gleich nach ihrer Ankunft werden sie von den Dorfbewohnern begrüßt. SG-1 ist bei weitem nicht das erste Team, dass sich auf dem Weg macht, nach dem Gral zu suchen – bislang ist jedoch noch niemand von dieser Quest lebend zurückgekehrt. Davon lässt sich SG-1 aber natürlich nicht abschrecken – umso mehr, als sie erfahren, dass Ba'al bereits vor drei Tagen eingetroffen ist, und dementsprechend einen Vorsprung auf sie hat. Nur kurz nach ihrer Ankunft wird das Dorf zudem von einem Prior der Ori heimgesucht. Auf ihrer Suche nach dem Gral wird das Team mehrere Aufgaben bewältigen und dabei ihre Tugendhaftigkeit unter Beweis stellen müssen…
Denkwürdige Zitate:
"Well, I guess I'm not as true of spirit as you thought I was."
(Daniel zu Adria, nachdem seine Hand durch den Sangreal fuhr.)
Review:
Pünktlich zum Mid-Season-Finale der zehnten und letzten Staffel rückt die Suche nach Merlins Gral in den Mittelpunkt. Gewisse Parallelen zu "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" waren wohl schon allein aufgrund der Thematik unvermeidlich, mir persönlich teilweise dann aber doch zu ausgeprägt. Vor allem die Prüfung, mit der Daniel die Tugend des Glaubens unter Beweis stellt, erinnerte stark an den dortigen "leap of faith". Und generell zeigen sich mit den Aufgaben und den Hinweisen dazu Parallelen zum dritten "Indiana Jones"-Film (zudem könnte die Szene mit der Bücherverbrennung eine ganz bewusste Anspielung gewesen sein). Gut gefiel mir in erster Linie das sehr ungewöhnliche Labyrinth, mit dem Zeitverzerrungsfeld. Es war auch so ziemlich die einzige Prüfung, die vom Science Fiction-Aspekt der Serie Gebrauch machte. Ich an ihrer Stelle hätte zwar einfach Sand in die Luft geworfen, aber auch das mit den Steinen war ein cooler und origineller Lösungsansatz. Das Rätsel rund um die Kiste war zwar grundsätzlich ebenfalls nett (und das mit dem Fön etwa eine Anspielung auf "Spaceballs"?!), allerdings war mir sowohl dort als dann eben auch bei der Feuerwand die Lösung des Problems zu offensichtlich.
Insgesamt fand ich "Die Suche – Teil 1" aber schon ganz nett. Es war auch mal was anderes, auf diese Art der Aufgabe zu setzen, statt zum x-ten Mal eine Bedrohung in den Mittelpunkt zu stellen, wo eh von Anfang an klar ist, dass es gelingen wird, sie zurückzuschlagen. Nicht zuletzt auch deshalb hat mich die Episode durchgehend gut unterhalten. Mit Ba'als vermeintlichem Vorsprung, sowie der Ankunft der Ori, war zudem auch für die nötige Dringlichkeit gesorgt. Auch die Idee einer kurzzeitigen Allianz mit Ba'al und in weiterer Folge auch Adria (an dieser Stelle übrigens ein Kompliment an die Macher; meine Vermutung war ja vielmehr, dass es sich bei ihm um Merlin handelt) war zweifellos interessant. Und dieser Gang am Ende in der Höhle, der zum Gral führt, gut gemacht und optisch interessant (ich musste hier an "Der Kristallschädel" denken, und man merkt einfach echt, was sich im Hinblick auf digitale Umgebungen seit der zweiten Staffel getan hat). Allerdings: Beim Drachen haben sie sich dann doch etwas übernommen; der sah nicht wirklich überzeugend aus. Aber auch davon abgesehen hat der Cliffhanger insofern nicht wirklich funktioniert, als Ba'al ja den Namen des Wächters kennt. Ich vermute mal, 1x ausgesprochen, und er verschwindet – und den Gral wird man wohl erst nachdem dieser ausgeschaltet wurde in die Hand nehmen können. Und auch wenn die Dialoge überwiegend wieder recht gewitzt waren und für gute Unterhaltung sorgten, aber den "quitter talk"-Spruch von Mitchell fand ich dann doch eher doof und aufgesetzt. Aber ja, insgesamt bot "Die Suche – Teil 1" nach der lahmen Episode zuvor wieder gute Unterhaltung.
Fazit:
In "Die Suche – Teil 1" wandelt "Stargate" auf den Spuren von "Indiana Jones" – und das nicht nur inhaltlich, mit der Gralssuche, sondern durchaus auch was die Aufgaben betrifft, die es zu bewältigen gibt. Und auch wenn ich durchaus bereit bin, es ihnen als Hommage anzurechnen, waren mir die Parallelen teilweise doch etwas zu ausgeprägt – was vor allem die letzte Prüfung rund um den Glauben betrifft. Vermutlich hat mir gerade deshalb die Idee rund ums unsichtbare Zeitverzerrungs-Labyrinth am besten gefallen, weil das war einerseits wirklich originell, und nutzte zudem die Möglichkeiten des SF-Genres. Aber generell, trotz aller Ähnlichkeiten zu "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" fand ich es erfrischend, dass es hier mal nicht um eine Bedrohung ging, sondern ein Rätsel bzw. eine klassische Fantasy-Quest im Mittelpunkt stand. Pluspunkte gibt's zudem für die Auftritte von Ba'al und Adria (vor allem ihre gemeinsamen Szenen machten Laune). Dafür fand ich den Cliffhanger nur bedingt effektiv; einerseits, da der Drache nicht wirklich echt aussah, und andererseits, als die Lösung des Problems zu offensichtlich scheint. Spannend wird dann aber sein, wie es weitergeht, sobald Daniel den Gral dann mal in den Händen hält.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
|