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Das Monster auf dem Thron PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Falling Toward Apotheosis
Episodennummer: 4x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 25. November 1996
Erstausstrahlung D: 13. Juni 1998
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: David Eagle
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Commander Susan Ivanova, Jerry Doyle als Security Chief Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jason Carter als Marcus Cole, Jeff Conaway als Zack Allan, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Wayne Alexander als Lorien, Wortham Krimmer als Emperor Cartagia, Ed Wasser als Morden, Tom Billet als Guard, Terry Cain als Young Woman, Khin-Kyaw Maung als Worker, Ardwight Chamberlain als Kosh u.a.

Kurzinhalt: Die Vorlonen setzen ihre erbarmungslosen Angriffe gegen Stationen und Welten, auf denen sich die Schatten niedergelassen haben, unvermittelt fort. Dass dabei auch unzählige unschuldige andere Wesen ums Leben kommen, scheint für sie dabei nicht weiter von Belang zu sein. Mittlerweile sind die Gerüchte über ihren Vormarsch sogar bis zum imperialen Hof auf Centauri Prime vorgedrungen. Während Morden dem verstörten Londo versichert, dass selbst die Vorlonen vor einer so großen Opferzahl wie sie eine Vernichtung von Centauri Prime kosten würde zurückschrecken würden, sieht Imperator Cartagia der drohenden Vernichtung des Planeten gelassen entgegen. Falls Centauri Prime brennt, wäre dies das Feuer, das seine Erhebung in eine Gottheit begleitet. Erst nun wird Londo das wahre Ausmaß von Cartagias Wahnsinn so richtig bewusst – falls er sein Volk retten will, muss er nun rasch handeln, und das Monster auf dem Thron beseitigen. Auf Babylon 5 schreiten indes die Vorbereitungen für einen groß angelegten Angriff gegen die Vorlonen auf Hochtouren. Mit einer riesigen Flotte möchte man sich ihnen in den Weg stellen. Doch die Anwesenheit des Botschafters der Vorlonen bedroht ihre Pläne – weshalb man ihn gewaltsam von der Station entfernen will…

Denkwürdige Zitate: "We're gonna take out the Vorlon."
(Sheridans Enthüllung zur erstaunten Runde.)

"Londo? Probably calling collect."
(Den Ruf eines knausrigen Geizhalses wird Londo wohl auch nie mehr ablegen.)

"His life force is almost gone. It must be replenished."
"Is this how you brought him back on Z'ha'dum?"
"I give of myself to sustain him. For a little while."
"How long?"
"Long enough."
(Jetzt wissen wir auch, von wem die Vorlonen das mit ihren nichtssagenden Antworten geerbt haben.)

"Who will be left to sing your praises? Who will know you for who you are? A god is a god, yes, but if no one knows his name, visits his temples, sings his songs… Once we are gone, who will remember the living god, Cartagia?"
(Selbst Spock könnte in Londo's Logik keinen Fehler entdecken.)

"God, I thought I was depressing."
(Ivanova, nachdem sie Garibaldis pessimistische Zukunftsaussichten vernommen hat.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. "Das Monster auf dem Thron" gliedert sich im Wesentlichen in zwei Handlungsebenen – nämlich der Station Babylon 5 sowie Centauri Prime. Am besten hat mir an der Geschichte rund um Londo und Cartagia die Szene im Schattenkabinett gefallen, die von einem makaberen Humor geprägt war. Aber bereits die Szene zuvor im Garten, mit der Ankündigung, dass die Schatten Centauri Prime in wenigen Tagen angreifen werden – und Cartagia gar nicht daran denkt, etwas zu unternehmen – war gelungen. Da lief es mir doch kalt den Rücken hinunter, da sowohl wir als Zuschauer als auch Londo wohl erst in diesem Moment das volle Ausmaß von Cartagias Wahnsinn so richtig begreift. Weniger überzeugt hat mich allerdings die Art und Weise, wie Londo ihn dazu überredet, zur Heimatwelt der Narn zu reisen. Grundsätzlich ist es zwar durchaus geschickt, wie er an sein Ego appelliert, allerdings war er mir teilweise schon fast etwas zu unterwürfig; angesichts der Tatsache, dass er bis jetzt vor Cartagia nie gekatzbuckelt ist, wäre ich da an seiner Stelle doch misstrauisch geworden.

Immerhin, am Ende gibt es dann auf Centauri Prime noch einmal einen wirklich starken Moment, als Cartagia sagt, dass ihm gar nicht gefällt, wie G'Kar ihn ansieht – und Londo, so versessen darauf, seine Pläne umzusetzen, sich nicht näher damit auseinandersetzen will oder kann. Woraufhin Cartagia beschließt, eines seiner Augen herausschneiden zu lassen – und sich somit auch ein weiterer Teil von Londos Vision erklärt. Es ist zutiefst bedauerlich, dass Londos Desinteresse bzw. seine Zerstreutheit zu diesem tragischen Resultat führt. Damit wird die gesamte Tragik der Figur und seines Lebens bildhaft in eine einzelne Szene komprimiert. Man fragt sich zudem unweigerlich, ob das mit Lady Morella's Prophezeiung in Verbindung steht, und er etwa grad eine weitere Chance auf Erlösung verstreichen ließ ("You must save the eye that does not see"). Im Gegensatz zur stark beginnenden Handlung auf Centauri Prime dauert es auf Babylon 5 etwas, bis die Handlung so richtig Fahrt aufnimmt. Die ersten 20 Minuten werden dort erstmal die Figuren für das Finale in Stellung gebracht. Auffällig ist dabei vor allem Garibaldis starkes Misstrauen gegenüber Lorien. Was das Ganze aber wiederum so interessant macht, ist, dass er nicht ganz Unrecht hat: Captain Sheridan weiht ihn ja in der Tat nicht in alles ein und hat ihn zuletzt bewusst aus seinen Plänen außen vor gelassen. Sheridan mag dafür einen guten Grund haben – aber es ist verständlich, dass sich Garibaldi angesichts dessen nicht ganz wohl in seiner Haut fühlt. Parallel dazu erleben wir hier nun, wie sich Delenn und Sheridan endgültig wieder miteinander versöhnen – und Delenn sich bei ihm dafür, ihm bezüglich Anna nicht die volle Wahrheit gesagt zu haben, entschuldigt. Gerade auch angesichts ihrer weiterer Entwicklung ein wichtiger Moment – allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dieser in der Episode zuvor nicht besser aufgehoben gewesen wäre.

Episodenbild (c) Warner Bros. Nach knapp zwei Dritteln dreht die Handlung auf Babylon 5 dann so richtig auf, als man sich daran macht, Kosh von der Station zu schaffen – mit allen dafür erforderlichen Mitteln. Besonders gut gelungen finde ich dabei die erste Konfrontation, zwischen Kosh und Garibaldis Sicherheitskräften. Obwohl hier relativ wenig gezeigt wird, schafft es Regisseur David Eagle, eine düstere, packende Atmosphäre zu verströmen. Die zweite Auseinandersetzung kann hier nicht ganz mithalten, und verkommt ein bisschen zu einer chaotischen Kakophonie aus PPG-Schüssen und Blitzen, die einfach nur immer wilder und lauter wird. Nachdem der Kopf des Schutzanzugs explodiert ist und Kosh2 diesen verlässt, dreht aber auch dieser Kampf noch einmal so richtig auf. Hier sehen wir nun zum ersten Mal das tatsächliche Aussehen eines Vorlonen, und auch wenn die CGI-Effekte vielleicht nicht ganz dort sind, wo sie gern gewesen wären, ist die entsprechende Szene derart dramatisch und gelungen umgesetzt, dass ich ihnen dies nicht vorwerfen kann.

Mit dem Rest von Kosh, der Sheridans Körper verlässt und mit Kosh2 bis zum Tod ringt, sowie Loriens düsteren Worten rund um Sheridan und die ihm verbleibende Zeit, sorgt man dann schließlich für einen hochdramatischen Abschluss dieser Konfrontation. Was jedoch bei mir die gewünschte Wirkung teilweise ein bisschen verfehlte, ist das nachfolgende Gespräch zwischen Sheridan und Delenn, wo erster ihr offenbart, dass er "nur" noch 20 Jahre zu leben hat. Die Gänsefüßchen beim nur machen es schon deutlich: So ganz wollte sich hier die von JMS gewünschte schockierte Reaktion bei mir nicht einstellen. Denn auf dem ersten Blick klingen 20 Jahre wie eine ziemlich lange Zeit. Natürlich, Sheridan ist gerade einmal um die vierzig, und in dieser Zukunft werden Menschen gerne auch schon mal 100 Jahre alt. Was bei Delenns schockierter Reaktion zudem nicht vergessen werden darf, ist das Minbari länger leben als Menschen. Und doch: Wer von uns weiß schon, ob es ihn/sie in 20 Jahren immer noch geben wird? Im ersten Moment konnte ich Delenns Schock jedenfalls nicht ganz nachvollziehen – es ist eine jener Wendungen, die man setzen lassen bzw. über deren Auswirkungen man länger nachdenken muss, damit sie ihre volle Wirkung entfalten. Gut gefallen hat mir dann allerdings Sheridans Heiratsantrag – wo sich der sonst so souveräne Captain erstaunlich schüchtern, nervös und unsicher zeigen darf, was ihn vermenschlicht und uns die Identifikation mit ihm erleichtert. Was ebenfalls die ganze Episode hinweg höchst gelungen ist, ist die Art und Weise, wie man uns bezüglich der Angriffe der Vorlonen auf dem Laufenden hält. Die von Ivanova verlesenen Newsberichte verleihen dem Geschehen eine gewisse Authentizität, und mit ihrem bislang ungebremsten Vorstoß steigert man nicht nur die Spannung, sondern ebnet auch den kommenden Episoden den Weg.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Trotz der dramatischen Konfrontation mit Kosh2 erreicht "Das Monster auf dem Thron" nicht mehr ganz die spannungstechnischen Höhen der ersten drei Episoden. Zwar ist das Erzähltempo nach wie vor beachtlich, gibt es einige interessante Wendungen und wichtige Entwicklungen, allerdings fehlte es diesmal – von wenigen Momenten abgesehen – an den ganz großen dramaturgischen Höhepunkten. Zudem gab es hier zwei Szenen, die mich nicht 100%ig überzeugen konnten. So war mir Londos Argumentation, mit der er Cartagia nach Narn lockt, etwas zu unterwürfig; hier wäre ich an einer Stelle hellhörig geworden. Und zumindest im ersten Moment fällt es ein bisschen schwer, Delenns Schock ob der Offenbarung von Lorien, wie lange Sheridan noch zu leben hat, nachzuvollziehen. Zumindest ich hätte damals bei der Erstsichtung mit einer deutlich kürzeren Zeitspanne gerechnet, als zwanzig Jahre. Davon abgesehen bot aber auch "Das Monster auf dem Thron" wieder gute Unterhaltung. Am besten gefielen mir an der Episode die Art und Weise, wie wir mittels Ivanovas Meldungen bezüglich der Angriffe der Vorlonen auf dem Laufenden gehalten werden, die herrlich makabere, schwarzhumorige Szene mit Londo und Cartagia in seinem Schattenkabinett, Garibaldis Misstrauen bezüglich Lorien, der tragische Ausgang rund um G'Kars Auge, sowie natürlich die Konfrontation mit Kosh2, die ganz klar den Höhepunkt der Folge darstellte. In erster Linie gelang es "Das Monster auf dem Thron" aber vor allem auch wieder, das Vorwärtsmomentum beizubehalten und deutlich zu machen, dass alles was sich bisher in der vierten Staffel ereignet hat lediglich ein Vorgeschmack darauf war, was uns in weiterer Folge noch erwartet. Insgesamt funktioniert sie für mich als Teil des Ganzen jedoch etwas besser, denn als eigenständiges Kapitel innerhalb der Geschichte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


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Vom Skript zur Folge:
In der fertigen Folge fehlt eine kurze Szene in Londos Quartier nach einem Gespräch mit Sheridan, in dem er Minister Virini anruft und ihm mitteilt, dass er bei Imperator Cartagia um eine Audienz ersucht. Da sie keine wirklich wichtigen Informationen beinhaltet und eher nur Füllwerk ist, wurde sie – vermutlich aus Zeitgründen – gestrichen. Nett finde ich zudem noch die Anmerkung von JMS, wo er den aus seinem zerstörten Anzug hervortretenden Vorlonen mit dem Lichtstrahl vergleicht, dass sich aus der Luxor-Pyramide in Las Vegas aus der Spitze in die Luft erhebt. Eine kleine Änderung gibt es indes noch beim Kampf mit Kosh2. Dort hätte Sheridan eigentlich seine Hand in die Höhe halten sollen, um Kosh2s Angriff abzuwehren, ehe sich Koshs Silhouette aus seinem Körper herausbewegt. Die Einstellung aus der Episode ist deutlich dynamischer – wenn auch nicht so stilvoll.
Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 8"


Stimmen zur Episode:
Episodenbild (c) Warner Bros.
  • David Eagle über die Explosion von Koshs Anzug: „Wir evakuierten das Set, von den drei Kamerabetreibern abgesehen. Ihre Aufgabe war es, die Kameras aufzudrehen, und danach zu verschwinden. Gerade als sie sie aufdrehen wollten, als alle anderen evakuierten, explodierte plötzlich der Kopf. John Flinn sprang aus seinem Sessel auf und lief schreiend herum "Was zur Hölle ist passiert?", und natürlich waren alle mit unseren Pyrotechnikern ziemlich verärgert. Jemand hat etwas angefasst, das er nicht hätte anfassen sollen, und das war ein Fehler. Zum Glück wurde niemand verletzt. Aber es flog alles mögliche Zeug in der Gegend herum, und wir verloren einen der Kosh-Köpfe. [Anm.: Man hatte insgesamt drei Köpfe vorbereitet, es dauerte jedoch 1-1/2 Stunden bis alles für den nächsten Versuch vorbereitet war.] Koshs Anzug war beschädigt. Sie mussten ihn mit Spachtelmasse ausfüllen und drübermalen. Ein Teil davon brach ab; das mussten sie wieder ankleben. Dann mussten sie natürlich einen weiteren Kopf verkabeln und ihn wieder platzieren.

    Nachdem all das erledigt war und sich alle wieder beruhigten und die Leute eh immer noch ein bisschen nervös waren, versammelte ich wieder alle Leute, und sagte "Ok, stellen wir sicher, dass das nicht noch einmal passiert. Lasst uns Schritt für Schritt genau besprechen, was jeder zu tun hat." Und während wir sprachen, höre ich dieses zzzzkshhhh, und wir sehen alle rüber und der zweite Kopf fiel auf den Boden herunter und zerbrach in tausend Stücke. Wir sahen uns alle gegenseitig an und dachten "Das ist wirklich seltsam. Vielleicht möchte Kosh ja auch einfach nicht sterben." Es kam uns fast so vor als wäre da eine Präsenz; es war sehr gespenstisch, sehr schräg. Zu diesem Zeitpunkt hinkten wir den Drehplan bereits hinterher, und John Copeland kam heraus und sagte "Was zum Teufel geht hier vor?" und wir erzählten ihm was passiert war, und er sagte "Wie lange wird es dauern um den dritten Kopf herzurichten?" und wir sagten es ihm, und er antwortete "Vergesst es; sprengt ihn nicht hoch. Wir machen das in der Nachproduktion." Leider sieht es auch genau danach aus. Es sieht nicht so aus wie es hätte aussehen sollen. Zuerst einmal sitzt der Kopf einfach nur so herum; es gibt keine Bewegung. Wenn du dir die letzten Sekunden ansiehst, kurz bevor der Kopf explodiert, sieht es wie ein Kosh-Kostüm auf einem Podest aus. Wenn du das mit der Szene zuvor vergleichst, als Garibaldi kommt um Kosh von seinem Quartier zu delogieren, und da ist dieser Kampf zwischen Kosh und Garibaldis Sicherheitskräften, war das ein viel realistischerer Kampf. Jeffrey Willerth war im Anzug und er spielt Kosh und bewegt sich herum, und es sieht alles sehr real aus, wohingegen an dem Punkt so Koshs Kopf explodiert, aus Sicherheitsgründen niemand im Anzug steckt, und ich denke, das merkt man. Das ist enttäuschend, aber es gab nichts was wir an diesem Punkt noch hätten tun können.”

  • Patricia Tallman über die Ermordung von Kosh2: „Ich hatte mich darüber ein paar Mal mit Joe unterhalten; es schien ein sehr drastischer Schritt zu sein. Zuerst kommen die Schatten und töten den ersten Kosh, und dann kommen wir und töten den zweiten, was uns um nichts besser macht als die Schatten. Ich hatte damit meine Probleme, ethisch gesehen. Ich erkannt er zwar dass er es im Drehbuch stärker gerechtfertigt hatte, da Kosh-Vader bei der Auswahl der Planeten die zerstört wurden eine entscheidende Rolle spielte. Dennoch wünschte ich, es hätte einen anderen Weg gegeben, denn auf diese Art der Zerstörung zurückzugreifen ist… ich weiß nicht… es wirft uns moralisch gesehen auf einen niedrigen Level zurück.”

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Über den Mord an Kosh2: Es ist ein schwieriges ethisches Problem, da es als Mord zu klassifizieren ist, auch wenn es in letzter Konsequenz nicht sie selbst waren, sondern der letzte Rest von Kosh, der die Tat ausgeführt hat. Nichtsdestotrotz, das Problem bleibt, und was ich zu Pat sagte war, dass es eine jener Entscheidungen ist die du in jedem Krieg treffen musst. Wo liegt die Schwelle? Wenn du diese eine Person tötest, wie viele rettest du damit? Wir bombardierten Hiroshima, was eine schreckliche Sache ist, aber verloren wir deshalb weniger Menschen als wenn wir eine Invasion des japanischen Festlands versucht hätten? Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, und sie ist sowohl vertretbar als angreifbar, was genau jene Diskussionen sind die ich bei dieser Serie so mag. Du kannst argumentieren dass es falsch war, aber wenn sie es nicht getan hätten, was wären die Konsequenzen gewesen? Dieser Kerl hätte all ihre Pläne gekannt, und der Krieg hätte nie aufgehört.

  • Über Cartagia: Caligula ist vermutlich die offensichtlichste Inspiration, weshalb ich auch einen ähnlich klingenden Namen gewählt habe. Ich wollte jemanden, vor dem man große Angst hätte, nicht weil er die ganze Zeit herumwütete und herumschrie, sondern weil er völlig willkürlich und unberechenbar war. Cartagia wird einzig und allein von seinen Launen bestimmt. Er kann sich entweder dazu entscheiden, dir ein Haus des Königreichs zuzusprechen, oder dich umbringen zu lassen. Wenn er den Wachen befiehlt G'Kars Auge zu entfernen, ist das ein launenhafter Einfall, und als sie ihn fragen welches ist das ein Detail… "Die Details sind mir egal." Er ist damit schon wieder fertig, und mit etwas anderem beschäftigt. Es hat Spaß gemacht eine Figur zu haben, die derart launenhaft ist, und sich in sie hineinzuversetzen. Die meisten unserer Figuren sind intrigierend, manipulativ und blitzgescheit, und entwickeln sich in einer klaren Linie. Cartagia hingegen ist ungemein sprunghaft, und ich mochte es, so eine Figur in der Serie zu haben.

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


  • Nachdem "Das Monster auf dem Thron" verteilt wurde, klopfte Peter Jurasik an die Tür zu meinem Büro, steckte seinen Kopf hinein, wedelte mit einer Kopie des Drehbuchs herum und sagte "Woher hast du das nur her?!". Wie sich herausstellte, bezog sich "das" auf seine Szene mit Cartagia und seinem "Schattenkabinett", bestehend aus den Köpfen seiner Feinde. Es ist eine der besten schwarzhumorigen Szenen der Serie, wenn auch nur wegen der kleinen Subtilitäten darin. So stellte ich zum Beispiel sicher, dass der Sessel auf dem Londo saß kurz geschnitten war, so dass sein Kopf wenn er darin saß fast auf der gleichen Höhe war und in die gleiche Richtung zeigte wie die Köpfe auf Cartagias Tisch; ein kleines bisschen unheilvolle Vorahnung. Außerdem wird euch wenn ihr euch die Szene genau anschaut auffallen, dass ein Kopf ganz bewusst neben Londo platziert wurde: Jener von Minister Dugari, der gut genug beleuchtet ist um ihn gut erkennen zu können. Cartagia putzt ihn sogar ab, um noch mehr Aufmerksamkeit auf den Kopf zu ziehen – der vom Abdruck von Andreas' Gesicht gemacht wurde. Unser Masken-Team dachte es wäre lustig, Andreas mittels seines prosthetischen Stellvertreters in der Szene zu haben. Und ihn Seite an Seite mit Londo zu haben bekräftigt ihre Verbindung.

    Episodenbild (c) Warner Bros. Es war eine nette, raffinierte kleine Szene, aber als ich zum Set kam um mir anzuschauen, wie sie gedreht wurde, hatte die erste Klappe für mich nicht so recht funktioniert. Es fehlte etwas. Nachdem Londo Platz genommen hatte, wurde sie Szene ziemlich geradlinig und expositorisch, und es brauchte etwas… anderes. Wir drehten den ersten Mastertake, den die Schauspieler perfekt hinbekommen hatten, und der Regisseur bereitete sich auf den Sicherheitsmaster vor, was der letzte Mastershot sein würde, und ich versuchte immer noch herauszufinden was der Szene fehlte. Es gab nur mehr diese eine Chance, es herauszufinden, denn wenn du einmal den Mastershot gedreht hast, muss alles danach zu diesem passen, und du bist daran gebunden. Und dann traf es mich. Ich sagte dem Regisseur, mit dem Dreh zu warten, rannte zum Buffet, füllte eine Schüssel mit Zuckerl und Erdnüssen und Bretzeln und Fruchtgummis, und rannte wieder zurück. "Lass Cartagia Londo ein paar Snacks anbieten während er all diese morbiden Dinge tut.", sagte ich. "Es wird die Szene gruseliger machen." Der Regisseur liebte die Idee. "Und wie soll er die Snacks nennen wenn er sie zu Londo rüberreicht?" "Snicks?", sagte ich.

    Schaut mal, es war in allerletzter Minute, und das war nun mal das Beste dass mir auf die Schnelle eingefallen ist, ok? Und so endete diese Stelle in der Szene, obwohl sie noch nicht im Drehbuch war. Ein kleiner Einfall der das ist was die Szene bis zum heutigen Tag so richtig zünden lässt, zumindest von meiner Warte aus.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 8"


  • Über das Schattenkabinett:
    Ja, das ist Andreas [Katsulas/G'Kars] Kopf, den ich persönlich hinübergeschoben habe, so dass er neben Peters [Jurasik/Londo] ist…der sich (scherzhaft) beschwert hat, dass Andreas ihm wieder eine Szene stiehlt.

  • Warum unternahm Londo keinen Versuch G'Kars Auge zu retten?
    Ja… wäre tatsächlich nett gewesen wenn Londo zumindest versucht hätte das Auge, dass Cartagias Größe nicht sieht, zu retten.

  • Die Flügel sind, zu einem gewissen Grad, nur unsere Wahrnehmung von ihnen, auch wenn wir angedeutete Flügel sehen, als der letzte Rest von Kosh aus Sheridan herauskommt. (Nachdem Lorien "Now." ("Jetzt.") sagt, hören wir auch ein Flügelschlagen und zum letzten Mal den Klang von Koshs Stimme.) Dr. Kyle sah die Engelsgestalt... sogar in seinem angegriffenen Zustand, hatte Kosh sich genug unter Kontrolle, um diese Form beizubehalten.

  • Stand Sheridan in "Tausend Jahre durch die Zeit" kurz vor seinem Tod?
    Richtig, während dieses Zeitsprungs in die Zukunft hat Sheridan noch höchstens zwei bis drei Jahre zu leben.

  • Wäre er in der gleichen Situation, wenn er Delenns Rat gefolgt wäre?
    Wenn er nicht nach Z'ha'dum gegangen wäre, hätte er dieses Schicksal vermieden, aber ein anderes ausgelöst.

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Zusammengestellt und überarbeitet von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







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