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Das Traumorakel PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Atonement
Episodennummer: 4x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24. Februar 1997
Erstausstrahlung D: 18. Juli 1998
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Tony Dow
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Commander Susan Ivanova, Jerry Doyle als Security Chief Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jason Carter als Marcus Cole, Jeff Conaway als Zack Allan, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Reiner Schöne als Dukhat, Brian Carpenter als Callenn, Robin Atkin Downes als Grey Council #1 u.a.

Kurzinhalt: Sheridan schickt Marcus und Franklin zum Mars, damit sie ihre Anstrengungen gegen Präsident Clark mit den dortigen Widerstandszellen koordinieren. Währenddessen wird Delenn nach Minbar zurückberufen. Nach der dritten gemeinsamen Nacht mit Sheridan bricht sie zusammen mit Delenn zu ihrem Heimatplaneten auf, wo über ihre Zukunft entschieden werden soll. Immerhin ist sie dabei, eine Beziehung mit einem Nicht-Minbari einzugehen. Falls es ihr nicht gestattet wird, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, wird es ihr nicht mehr erlaubt sein, nach Babylon 5 zurückzukehren. Die Entscheidung der Vorsitzenden ihres Clans wird dabei in erster Linie vom Traumorakel abhängen – dem sie sich stellen soll, um sich über die Hintergründe ihrer Entscheidung bewusst zu werden. Zusammen mit Lennier nimmt sie an eben diesem Teil – und tritt dabei eine Reise in die Vergangenheit an, die sie von ihrem ersten Treffen mit Dukhat über ihre Aufnahme in den Grauen Rat bis hin zu jenem schicksalhaften Tag führt, an dem die Minbari auf eine Aufklärungsflotte der Menschen stießen, und durch ein Missverständnis der verheerende Krieg zwischen Menschen und Minbari ausgelöst wurde…

Denkwürdige Zitate: "She did that on purpose!"
"Yes, I believe she did."
(So eine freche Minbari aber auch.)

"What the f…"
(Da wäre Sheridan ja fast das böse F-Wort entfleucht.)

"I was wondering if you were going to leave without telling me."
(Lennier, der in der Abflugshalle schon auf Delenn gewartet hat.)

"When others do a foolish thing, you should tell them it is a foolish thing. They can still continue to do it, but at least the truth is where it needs to be."
(Ein schöner Leitsatz von Dukhat.)

"I cannot have an aide who will not look up. You'll be forever walking into things."
(Fans sollten diese Worte von Dukhat an Delenn bekannt vorkommen.)

"He was the best of us… they struck without provocation… there was no reason… animals… brutal, unthinking… they deserve no mercy. Strike them down… follow them to their base and destroy them… do you understand me? No mercy!"
(Delenns folgenschwere Worte nach Dukhats Tod.)

"The guards resisted at first – the Grey Council is disbanded, but the security remains. I managed to… explain matters to them. They will recover… in time."
(Lennier ist halt einfach der Beste.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. "Das Traumorakel" wird in erster Linie von Delenn und der Reise in ihre eigene Vergangenheit dominiert – was sich u.a. auch daran zeigt, dass wir, nachdem sie nach Minbar aufgebrochen ist ständig bei ihr bzw. diesem Handlungsstrang bleiben, und bis zum Ende, als sie wieder auf die Station zurückkehrt, nicht mehr wegschwenken. Ehe es soweit ist, kommen jedoch auch noch die anderen Figuren kurz zum Zug. Allan bekommt, als neuer Chef der Sicherheit, eine neue Uniform (wenn auch unter Protest), und darf sich ob seiner Beschwerden sogar von kichernden Minbari-Frauen auslachen lassen. G'Kar erhält sein neues Auge, dass er sogar herausnehmen kann – was er natürlich auch gleich ausprobiert, und in die "Kamera" winkt. Und Ivanova besucht ein Festival der Drazi, und stolpert danach völlig fertig direkt vor Sheridans Füßen aus dem Fahrstuhl – was ihn dazu veranlasst, fast das f-Wort zu benutzen. Ihr merkt es schon: Der Einstieg ist noch eher leichtfüßig, beschwingt und amüsant. Hier lullt uns JMS erfolgreich ein – ehe dann die dramatische Reise in Delenns Vergangenheit folgt.

Bevor wir uns den Stärken dieses Handlungsstrangs zuwenden, seien zuvor aber gleich noch meine beiden Kritikpunkte daran aus der Welt geschafft. So fand ich die Offenbarung Callens kurz vor dem Teaser, von wegen "wenn das Traumorakel nicht gut ausgeht, wird es dir nicht erlaubt sein, wieder zurückzukehren!" etwas übertrieben dramatisch – und vor allem, ineffektiv. Zwar zählte "Babylon 5" durchaus zu den Vorreitern, was das in Betracht ziehen eines möglichen schlimmen Schicksals für einzelne Charaktere betrifft, aber das habe ich ihnen selbst bei der Erstsichtung nicht abgekauft. Und generell war dieser überdramatisierte Einstieg doch ein wenig billig und plump. Mein zweiter Kritikpunkt betrifft dann das Traumorakel selbst. Man könnte sich wohl wenn man wollte eine Erklärung dafür einfallen lassen, wie das funktioniert – aber warum sollte ich mir die Mühe machen, wenn JMS scheinbar keinen Gedanken daran verschwendet hat? Es ist einfach da, und es funktioniert, punkt. Letztendlich ist das Traumorakel aber doch ein eher konstruiert wirkendes Mittel zum Zweck, um diese Reise in Delenns Vergangenheit anzutreten und ihren Begleitern zu erlauben, zu sehen, was sie sieht, bzw. was sie erlebt hat. Wie das ganze funktionieren soll war mir aber offen gestanden überhaupt nicht klar. Hier hat es sich JMS für meinen Geschmack doch etwas zu einfach gemacht. Letztendlich kann ich es ihm aber insofern verzeihen, als die Einblicke in Delenns Vergangenheit wenigstens wirklich interessant waren, und mit der einen oder anderen netten Szene und/oder gar schockierenden Wendung aufwarten konnte.

Episodenbild (c) Warner Bros. Hier sticht natürlich in erster Linie die Erkenntnis der Folge hervor – die ich letztendlich auch deutlich interessanter fand als die nachfolgende Offenbarung rund um Valen. Zwar haben wir die Hintergründe des Erd-Minbari-Krieges in der Vergangenheit schon mal erfahren, hier erleben wir sie aber zum ersten Mal wirklich mit – und bekommen dabei sogleich auch eine späte Antwort auf Dr. Franklins Frage in "Gefangen im Cybernetz", was denn eigentlich sie während des Krieges gemacht hat. Denn, wie wir hier in "Das Traumorakel" nun erfahren, war Delenn die ausschlaggebende Stimme in der Frage, ob man sofort und unerbittlich zurückschlagen oder zuerst die Hintergründe der Konfrontation hinterfragen soll. Bei der Erstsichtung hat mich diese Offenbarung ganz schön überrascht und schockiert, und selbst heute finde ich die Wirkung der Szene, dank Mira Furlans intensivem Schauspiel und der nahegehenden Musik von Christopher Franke immer noch ungemein wirkungsvoll. Einzig der Schnitt vom Feuern der Schiffe der Menschen hin zum zerstörten Inneren des Minbari-Schiffs kommt etwas gar plötzlich. Das ist aber wirklich schon Haarspalterei.

Ein klein wenig problematisch ist dann noch die Tatsache, dass die zweite Offenbarung, die danach kommt und auf die länger und mehr hingearbeitet wird, nicht mehr ganz diese Wirkung hat. Dass Delenn für den Krieg zwischen Menschen und Minbari unmittelbar verantwortlich war, das war einfach schon ein Hammer. Die Offenbarung, dass es sich bei ihr um eine direkte Nachfahrin von Valen handelt, tat ich hingegen doch eher mit einem Schulterzucken ab. Zugegeben, nach dieser Erkenntnis wäre einem wohl so ziemlich alles andere recht antiklimaktisch und unaufregend vorgekommen. Insofern war das strukturell vielleicht nicht ganz so geschickt; aber ok, das war jetzt kein großer Beinbruch. Und nett ist die Wendung nichtsdestotrotz ja durchaus – nicht zuletzt, da dadurch zwischen Delenn und Sinclair rückwirkend eine direkte Verbindung hergestellt wird. Ganz nett fand ich dann auch noch, wie Delenn und Lennier Calenn ausmanövrieren und ihn quasi dazu zwingen, Delenns Beziehung mit Sheridan zu erlauben – wofür er sich wenigstens gleich eine nette Ausrede überlegt, die er den anderen verkaufen kann. Da ich jedoch eine negative Entscheidung von vornherein nicht in Betracht gezogen habe, war das jetzt nicht ganz so der triumphale, erhebende und befreiende Moment, als der er von JMS vielleicht gedacht war. Nett fand ich dafür dann den Ausklang des Geschehens, der mit Marcus und Franklin auf dem Frachter wieder die Brücke zum locker-amüsanten Einstieg schlägt. Dass Marcus dann sogar in den Abspann hinein singt, war dann das Tüpfelchen auf dem i, und sorgte für einen sehr humorvollen Ausklang der Episode.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. An "Das Traumorakel" hat mir in erster Linie der interessante Ausflug in Delenns Vergangenheit gefallen. Ihre gemeinsamen Szenen mit Dukhat – wunderbar dargestellt von Reiner Schöne – brachten den gegenseitigen Respekt und die Freundschaft zwischen den beiden sehr gut zur Geltung. Dies war vor allem auch deshalb wichtig, um Delenns Schock, Trauer und Wut nachvollziehen zu können – und ihr so als Zuschauer ihren Fehler verzeihen zu können, als sie mit ihrer Entscheidung, und den Worten "No Mercy!", das Schicksal der Menschheit fast besiegelt hätte, und den verheerenden Krieg zwischen den beiden Völkern unmittelbar zu verantworten hat. Definitiv eine schockierende Wendung, die mir auch heutzutage noch sehr gut gefällt. Weniger aufregend fand ich hingegen die zweite Offenbarung rund um ihre Verbindung mit Valen, die zwar nett war, für mich aber doch eher Schulterzuck-Charakter hatte. Nicht wirklich funktioniert hat für mich auch der effekthascherische Einstieg rund um Calenns Drohung, dass Delenn vielleicht nie wieder zur Station zurückkehren wird. Selbst bei "Babylon 5" habe ich daran einfach keine Sekunde lang geglaubt. Und das Traumorakel selbst, in dem mehrere Minbari die Erinnerungen teilen können, erschien auch in erster Linie ein bequemes Plotkonstrukt zu sein. Gut fand ich dafür den Aufbau der Folge, und dass wir nach Delenns Abflug bis zu ihrer Rückkehr auf die Station auch wirklich bei ihr bleiben – und damit als Zuschauer so wie auch sie in den Ereignissen auf Minbar quasi gefangen sind. Auch die nette wissenschaftliche Erklärung für das leuchtende Triluminarium konnte mir gefallen. Und sowohl zum Ein- als auch zum Ausstieg der Folge bot man uns den einen oder anderen netten, amüsanten Moment. Insgesamt also eine durchaus gelungene Episode mit einzelnen markanten Höhepunkten, aber auch ein paar Schwächen, die verhinderten, dass mich "Das Traumorakel" voll und ganz überzeugen konnte.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


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Vom Skript zur Folge:
  • Die kurzen Szenen rund um Ivanova und das Ritual der Drazi sind im Drehbuch nicht enthalten.

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Während wir in der Episode nachdem Delenn und Lennier die Station verlassen auch wirklich bei ihnen bleiben, und nicht mehr wegschwenken, sah das Drehbuch noch eine Szene mit Marcus und Franklin während ihres Fluges mit einen Frachter vor. Dort spielt Marcus ebenfalls schon mit seinem Kampfstab herum, was Franklin zur neckischen Aussage verleitet "Sei froh, dass Freud schon vor Jahrhunderten widerlegt wurde, sonst müsstest du jetzt so einiges erklären.", woraufhin Marcus erwidert "Ich vermute, wenn ich etwas gebildeter wäre, wäre ich jetzt deutlich beleidigter". Als Franklin darauf feststellt, dass er sehr belesen wirkt, mein Marcus, dass sich dies in erster Linie auf Literatur bezieht – da dies neben technischen Handbüchern das einzige war, was auf der Kolonie auf der er aufgewachsen ist an Büchern verfügbar war. "Informationen für die Hände, und Futter für das Herz, sagte meine Mutter immer." Er schließt seine Ausführungen mit dem schönen Satz: "Schon witzig… je mehr du liest, desto größer und interessanter wird das Universum." Danach unterhalten sie sich kurz über den weiteren Flugplan, ehe Marcus feststellt, dass er sich wegen Delenn und Lennier Sorgen macht, da ihn diesmal zum ersten Mal keiner der beiden verabschiedet hat, als er auf seine Mission aufbrach – was auch der Grund für seine Nervosität ist. "Ich hoffe einfach nur, dass alles in Ordnung ist" – woraufhin wir zur ersten Szene mit Delenn und Lennier im Traumorakel schwenken.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 9"


    Stimmen zur Episode:
  • Mira Furlan über ihren Zusammenbruch am Set aufgrund einer allergischen Reaktion auf das Trockeneis: „Mein Körper verfiel in einen Schock, und ich musste die Dreharbeiten unterbrechen. Du beginnst zu zittern. Dein ganzer Körper zittert, und du weißt nicht, warum es passiert; es ist ungemein beängstigend. Dein Geist ist in Ordnung und du alles ist ok, und du fühlst dich nicht wirklich so anders. Es ist wie das Gefühl, unmittelbar bevor du in Ohnmacht fällst, aber statt ohnmächtig zu werden beginnst du zu zittern, und du kannst nicht damit aufhören. Du kannst nicht aufhören. Keine Chance; es liegt völlig außerhalb deiner Kontrolle. Das war eine schreckliche Erfahrung da es dich lehrt, wie wenig Kontrolle wir eigentlich über unsere Körper haben. Ich hatte zuvor mit Trockeneis gearbeitet, und hatte noch nie so eine Reaktion. Diesmal lag ich allerdings am Boden, und Trockeneis sammelt sich in erster Linie am Boden, weshalb es alle die Herumstanden nicht gefühlt haben. Der Arzt sagte mir dann dass mein Körper eigentlich auf die klügste Art und Weise reagiert hat. CO² ist ja das, was du ausatmest, und deshalb gab es einfach viel zu wenig Sauerstoff, und mein Körper sagte "Nein". Die Körper der anderen sagten "Ich hasse es, aber ich komme damit klar". Meiner wollte damit nicht klar kommen, und das hatte nichts mit meinem Willen zu tun.”

  • Regisseur Tony Dow über den Vorfall: „Das wahre Problem dran war, dass der Schauspieler der Callenn spielte nicht mehr verfügbar war. Er arbeitete nur an diesen paar Tagen, es gab daher nicht die Möglichkeit zu sagen "Ok, wir drehen halt etwas anderes, und wir kommen morgen wieder zu dieser Szene zurück, wenn sich Mira wieder besser fühlt." Ich habe daher alle Aufnahmen mit ihm abgeschlossen, und es gibt Stellen an denen es nicht Mira's Hand ist, sondern die ihres Lichtdoubles, und es gibt Stellen da ist es nicht ihre Schulter, usw. Und dann gibt es das Material, dass wir am nächsten Tag mit Mira gedreht haben, wo eine Hand etc. ein Teil des anderen Kerls sein soll, aber in Wahrheit ist er es nicht. Wir mussten daher sehr schnell herausfinden wie wir die Szene fertigstellen würden ohne sie beide zur gleichen Zeit zusammen zu zeigen.”

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Mira Furlan über die Rückblenden: „Meine Lieblingsstellen aus dieser Episode sind jene mit der jungen Delenn. Sie hat diese Reinheit und diese kindlichen Qualitäten die ich genoss. Das war eine wundervolle Folge; ich liebte es, mit Reiner Schöne zu arbeiten, der Schauspieler der Dukhat spielte. Er ist ein ausdrucksstarker Darsteller; er hat diese Stärke an sich, diese Ausstrahlung. Er ist ein großer Mann mit einer kräftigen Stimme, mit Macht und Charisma, und so weiter, aber er entschied sich dazu, die Rolle stattdessen auf diese spielerische, leichte Art und Weise zu spielen, und ich denke, das hat wundervoll funktioniert. Es ist immer großartig wenn die Schauspieler das Gegenteil von dem spielen, was geschrieben steht; das macht es interessant.”

  • Marcus über das Lied am Ende: „Das hat so viel Spaß gemacht. Sender haben ja die Tendenz, den Bildschirm zu splitten und die nächste Sendung zu bewerben die danach kommt, während links die Credits laufen, Deshalb ist da üblicherweise nur die Musik. Was manche Zuschauer in Los Angeles nun verwirrte war, das man Franklin "Halt die Klappe, es reicht!" schreien hört. Die Leute in L.A. hörten die Werbung für die nächste Sendung zur gleichen Zeit wie das "Halt die Klappe!", was sie sehr verwirrte, und sie fragten sich, was da los sein, und ob es ein technisches Problem gab und sie hinter den Kulissen im Studio mithörten! Das war ziemlich witzig.”

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


    Kommentare von JMS
  • In der Serie geht es um Prozesse. Und ich gehe in jede notwendige Richtung – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – um euch diesen Prozess zu zeigen. Etwas, was sich viele Leute gefragt haben, war: Was war Delenn's Rolle im Krieg? Meine Lebensphilosophie ist, dass Probleme, die man nicht anspricht, nicht nur nicht weggehen, sondern vielmehr im Laufe der Zeit immer größer werden. In jedem von uns ist dieser nicht umgedrehte Schlüssel, bei dem wir uns entscheiden, ihn nicht umzudrehen da wir gar nicht wissen wollen, was sich hinter dieser Tür befindet. Meine Aufgabe als Autor ist es, eben diesen Schlüssel umzudrehen, die Türe zu öffnen, und was auch immer sich dahinter verbirgt ins Rampenlicht zu schubsen.

  • Ich versuche, es den Zuschauern nicht zu sehr einzuhämmern, aber jeder der über die reine arische Rasse oder was auch immer spricht, braucht nur x Nummern von Generationen zurückgehen, und irgendwo im Familienstammbaum wird er einen Zweig finden, dessen er sich nicht bewusst war. Unsere Gemeinsamkeit liegt darin, Menschen zu sein. Wir sind immer dann am stärksten, wenn viele Stimmen zusammen von vielen verschiedenen Orten erhoben werden, und diese Episode ist ein Wink in diese Richtung. Aber, wie gesagt, ich versuchte die Zuschauer damit nicht zu erschlagen. Es gibt niemanden der sagt "Uns rein zu halten ist eine schlechte Idee"; es ist einfach keine durchführbare Idee. Ich versuche es zu vermeiden, unsere Figuren ein moralisches Urteil fällen zu lassen, da es dann moralisierend wird. Ich sage nicht es ist gut oder schlecht. Ich sage es ist lächerlich; du wirst es einfach nie schaffen. Das scheint mir die intelligentere Herangehensweise zu sein.

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Schauspieler sind komische Leute. So viel sie auch gezahlt bekommen mögen, um Selbstvertrauen zu verströmen, sie sie fast durchgängig unsicher, was angesichts ihrer Profession absolut verständlich ist. Ich glaube ernsthaft, dass die Schauspielerei in Wirklichkeit viel schwieriger ist, als das Schreiben oder Regie führen. Wenn ich ein Drehbuch schreibe und es jemand nicht kauft, ist es nicht, weil sie mein Gesicht nicht mögen (oder zumindest hätte mir das noch niemand gesagt). Aber wenn ein Schauspieler für einen Job abgelehnt wird, was sonst soll man daraus schließen? Zurückweisung wird sehr persönlich. Ich habe daher unglaubliches Mitgefühl für Schauspieler, und verstehe wenn sie besorgt sind weil der Wohnwagen des anderen Darstellers um fünfzehn Zentimeter länger ist als ihrer, oder sie keinen Sessel mit ihrem Namen auf dem Set stehen haben, oder ein anderer Darsteller den bevorzugten Hair-Stylist bekommt.

    Weshalb ich Jeff Conaway auch in keinster Weise missbilligend ansah als er eines Tages in mein Büro kam um mich wegen der schwarzen Uniformen zu fragen die all die anderen Stammschauspieler trugen. "Das liegt daran, dass sie rebelliert sind.", erklärte ich. "Ich kann auch rebellisch sein.", sagte er. "Sie sind außerhalb der Erdstreitkräfte. Ich dachte dass es Sinn machen würde, dich innerhalb dieser Struktur zu behalten da es das Potential für mehr Konflikte in der Zukunft birgt. Das bedeutet, dich in der Uniform der Erdstreitkräfte zu behalten." "Aber die schwarzen Uniformen sind cool." "Ja, das sind sie." Er stand in der Tür, und sah mich so an, wie eine Katze einen Türknauf, im Wissen dass es einen Weg geben muss um das Ding dazu zu bewegen, das zu machen was man will, aber nicht genau wissend, was genau dafür benötigt wird. "Ok", sagte ich schließlich, "ich werde sehen was ich machen kann." Und jetzt wissen wir alle, warum Jack in dieser Episode eine schwarze Uniform bekommt.

  • Mira war, nicht unbegründeterweise, darüber besorgt, dass Delenn diejenige war die den Befehl dazu gab nach dem Tod von Dukhat zurückzuschlagen, was wiederum zum Ausbruch des Erd-Minbari-Krieges führte. Dies schien im Widerspruch zu ihrem Eindruck von Delenn als Friedensstifterin zu stehen. Das Argument, dass ich ihr daraufhin erwiderte war, zuerst einmal, dass jemand auch dann ein Friedensstifter werden kann, nachdem er selbst den Krieg erlebt hat. Wenn überhaupt, ist das sogar fast eine Grundvoraussetzung, zu wissen, was Krieg ist, und was er tut. Sie hat aus den Konsequenzen ihrer Entscheidung enorm viel gelernt, was sie in weiterer Folge dazu beeinflussen würde, in späteren Jahren als Friedensstifterin aufzutreten.

    Episodenbild (c) Warner Bros. Aber der zweite, und größere, Punkt den ich ihr gegenüber vorbrachte, und den sie auch gerne akzeptierte, war einfach das: Wir alle machen Fehler. Delenn, gefangen in der Wut und im Schmerz dieses Moments, handelte aus Zorn heraus. Sie traf eine Entscheidung die sie höchstwahrscheinlich unter anderen Umständen nie getroffen hätte. Es war ein wichtiger Punkt, zu vermitteln, dass unsere Figuren nicht perfekt sind, dass sie alle Fehler machen, einschließlich Delenn. Worauf es ankommt ist, dass sie, und Delenn, und auch wir, aus diesen Fehlern lernen, und sie wiedergutmachen, selbst wenn dies den Rest unseres Lebens in Anspruch nimmt. Weshalb im englischen Wörterbuch "atonement" – Wiedergutmachung – auf "admission" – Eingeständnis – folgt; denn wir können nicht Wiedergutmachung leisten bevor und sofern wir nicht zugeben, was wir getan haben – wie es Delenn hier tut.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 9"


  • Wird Delenn in Flashbacks mit ihrem Vor-Chrysalis-Aussehen zu sehen sein?
    Ja, Mira trug das Original-Makeup aus dem ersten Jahr. Es ist komisch… als ich aufs Set kam und sie in dieser Maske sah, waren die ersten Worte, die aus mir heraussprudelten: "Du bist es! Ich habe dich fast drei Jahre lang nicht gesehen, wie ist es dir ergangen?" Ich glaube, Mira wusste in dem Moment nicht ganz, was sie von mir halten sollte.

  • Was waren das für andere Schiffe in der Schlacht?
    Das waren die Seelenjäger, die, wie wir in der ersten Staffel erfuhren, auftauchten um an Dukhats Seele zu gelangen... sie wurden von den Minbari, die eine Mauer aus Körpern errichteten, daran gehindert, auf das Schiff zu gelangen (deshalb sind so wenige bei Delenn und Dukhat: Seelenjäger sind eine ziemlich fortschrittliche Spezies, der Angstgegner der Minbari, und es bedurfte vieler Anstrengungen, sie aufzuhalten). Nach Dukhats Tod schloss sich Delenn den Anstrengungen an und konfrontierte sie damit.

  • Wird Sheridan nicht wütend sein, wenn er herausfindet, dass Delenn den Krieg befohlen hat?
    "Hör mal, Liebling, als Du fort warst, bin ich in den Laden gegangen und hab ein paar neue Kerzen gekauft, Du weißt ja, dass sie uns ständig ausgehen, und Lennier hat die Katze hereingeholt, um sie sauberzumachen, und oh, hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich direkt verantwortlich für den Tod von zweihundertfünfzigtausend deiner besten Freunde und Mitoffiziere war? Reich mir doch mal den Zucker." Sie wird es ihm nie erzählen. Weil es vorbei ist… was würde es bringen, außer das zu ruinieren, was sie jetzt haben?

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • In Deinen Bemerkungen zu "Tausend Jahre durch die Zeit" sagtest Du, daß Valen keine Kinder hatte. Stimmt nun Dein Posting oder diese Episode?
    Was ausgestrahlt wird, wird als Canon betrachtet: in 15 Jahren wird sich niemand mehr an diese Postings erinnern. Aber die Serie wird immer noch ausgestrahlt werden. Wenn es ausgestrahlt wird, ist es Canon. Und in einem anderen dieser Postings habe ich erwähnt, dass ich bei einigen kleineren Gelegenheiten geschwindelt habe, wenn man mir Fragen stellte die wichtig für die Haupthandlung waren, um zu verhindern, dass die Luft aus zukünftigen Handlungselementen heraus ist.

  • Wenn Du die Archive durchsiehst: als Leute fragten: "Aber was ist mit der Beziehung zwischen Sinclair und Delenn, die wir sehen?" (und das liegt schon eine lange Zeit zurück), antwortete ich, dass tatsächlich eine Beziehung gibt, aber nicht, das, was ihr denkt. Jetzt sehen wir, was es war.

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Zusammengestellt und überarbeitet von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







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