HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Babylon 5 Universum arrow Guide arrow Babylon 5 arrow Staffel 4 arrow Das Werkzeug der Vergeltung
Babylon 5 Universum
Babylon 5 Staffel 4
Navigation
Startseite
Reviews
Kolumnen & Specials
Gewinnspiele
TV-Planer
Interviews
News-Archiv
Filme
Filme von A-Z
Serien
24
Akte X
Babylon 5 Universum
Doctor Who
Farscape
Fringe
Galactica Universum
Game of Thrones
Lost
Primeval
Stargate
Star Trek
Supernatural
The Vampire Diaries
Neue Reviews
Intern
Impressum
Datenschutz
Team
Jobs
Suche


Das Werkzeug der Vergeltung PDF Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Between The Darkness And The Light
Episodennummer: 4x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. Oktober 1997
Erstausstrahlung D: 26. September 1998
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: David Eagle
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Commander Susan Ivanova, Jerry Doyle als Security Chief Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jason Carter als Marcus Cole, Jeff Conaway als Zack Allan, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Marc Gomes als Eisensen, Marjorie Monaghan als Number One, Bruce Gray als Interrogator, David Purdham als Captain James, Musetta Vander als Felicia, Greg Poland als Guard, J. P. Hubbel als Evan, James Laing als First Guard, Anneliza Scott als Assistanz u.a.

Kurzinhalt: Mit Hilfe seiner Kontakte auf dem Mars gelingt es Michael Garibaldi, den Widerstand ausfindig zu machen. Nummer Eins will ihn sofort erschießen lassen, aber Dr. Franklin möchte zuerst seine Version der Ereignisse erzählen. Ursprünglich glaubt man ihm nicht, dass er von Bester manipuliert wurde, doch glücklicherweise ist auch Lyta Alexander anwesend, welche seine Behauptung schließlich bestätigen kann. Solcherarts rehabilitiert, gilt es nun, einen Plan zu Sheridans Befreiung auszuarbeiten. Die Tatsache, dass Garibaldi von ISN als Held gefeiert wurde, weil er Sheridan verraten hat, kommt ihnen dabei zu Gute. Doch Sheridan wird nach wie vor einem harten Verhör unterzogen, und verliert zunehmend jegliches Gefühl für Realität. Werden seine Befreier noch rechtzeitig kommen? Währenddessen setzt Commander Ivanova den Krieg gegen die Erdstreitkräfte ungehindert fort. Von einem Deserteur erfährt sie schließlich von einer neuen Schiffsklasse, die auf der Erde entwickelt wurde, und deren Besatzungen loyal zu Präsident Clark stehen. Um zu verhindern, dass ihnen diese Schiffe bei der bevorstehenden Offensive in den Rücken fallen, fliegt Ivanova mit der Flotte Weißer Stern-Schiffe voraus, um sich ihnen entgegenzustellen. Doch nie neuen Erdkreuzer wurden mit Schattentechnologie ausgestattet, und erweisen sich als überaus harte Gegner…

Denkwürdige Zitate: "This damn better be worth it, because if this story of yours turns out to be bogus, I'm gonna kill you twice."
(Franklin geht für Garibaldi ein großes Risiko ein.)

"Michael, if I do a deep scan, it could damage you."
"And if you don't, they're gonna kill me. Now, a headache I can get over. I'm not sure I'm gonna get over being dead any time soon."
(Garibaldis Logik ist nichts entgegenzusetzen.)

"Politics and morality on the same side? That doesn't happen every day, Delenn."
(Da hat Vir recht.)

"Why can't we ever go anyplace nice?"
(Franklin zur versammelten Mannschaft, als sie durch die unterirdischen Gänge spazieren.)

"I don't watch TV. It's a cultural wasteland filled with inappropriate metaphors and an unrealistic portrayal of life created by the liberal media elite."
(Tja, was soll man da noch sagen…)

"This is the White Star fleet. Negative on surrender. We will not stand down."
"Who is this? Identify yourself."
"Who am I? I am Susan Ivanova, Commander, daughter of Andrei and Sophie Ivanov. I am the right hand of vengeance and the boot that's going to kick your sorry ass all the way back to earth. I am Death Incarnate, and the last living thing you're ever going to see. God sent me."
(Ivanovas wohl stärkster Moment der gesamten Serie.)

"I'm sorry, Susan."
"Don't be. It's okay. You've carried so much guilt in your life. Don't carry any more for me… or I'll come back and kick your ass."
(Sheridan und Ivanova nach ihrer schweren Verletzung.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. "Das Werkzeug der Vergeltung" mag zwar nicht so außergewöhnlich sein wie die Episode davor, dafür legt sie jedoch von Anfang an ein beachtliches Erzähltempo vor – ehe sich di Ereignisse zuletzt förmlich überschlagen. Tatsächlich wäre das Einzige, was man als negativ ins Feld führen könnte, dass die Episode da und dort schon fast etwas zu sehr durch die Handlung hastet. Gerade auch nach Sheridans Befreiung – und seinem "Anfall", als er den Wächter mehrmals erschießt – hätte ein kurzer Moment vielleicht gut getan. Und generell geht die Befreiungsaktion etwas gar schnell und fast schon wieder zu leicht vonstatten. Ich würde zwar nicht sagen, dass es wie ein Spaziergang wirkt, aber bei so einem prominenten und wichtigen Gefangenen hätte ich doch etwas mehr Gegenwehr bzw. Sicherheitsvorkehrungen erwartet. Letztendlich sind dies jedoch Spitzfindigkeiten, die auf meinen Eindruck von und meine Meinung zur Folge keine nennenswerten Auswirkungen hatte.

Bereits der Beginn konnte mir dabei sehr gut gefallen. Bei der Erstsichtung war ich anfangs echt verwirrt, weil Sheridan scheinbar wieder auf der Station zurück war, und ich dachte nur: Hab ich da was verpasst? Letztendlich erweist es sich jedoch nur als Teil des Verhörs, und macht deutlich, wie sehr es bereits gelungen ist, seinen Sinn für Realität zu brechen. Die Szene selbst ist dabei genial inszeniert, mit den ständig wechselnden Sets – mal der Verhörraum, dann wieder Babylon 5 – sowie den gleichermaßen wechselnden Darstellern – mal Dr. Franklin, dann der Verhörende – und das in ständig wechselnder Konstellation. Hier gelingt es auf bestechende und überzeugende Art und Weise, den Zuschauer in Sheridans Haut zu stecken und durch diese surrealen Momente auch unseren Sinn für Realität durcheinanderzubringen. Das war sehr gut gemacht. Als überaus packend erweist sich dann der Moment, als sich Garibaldi dem Mars-Widerstand stellt. Dass sie ihn einfach so standrechtlich erschießen würde, hatte ich zwar nicht unbedingt erwartet – es wäre auch eine ziemliche Verschwendung an dramaturgischem Potentials gewesen – dennoch war ich schon sehr gespannt, wie er aus dieser Nummer wohl wieder herauskommen würde. Insofern kann er sehr froh sein – bzw. war es natürlich genau genommen sehr praktisch – dass neben dem zu Besonnenheit gemahnenden Dr. Franklin auch Lyta Alexander vor Ort war, die seine Geschichte bestätigen konnte. Die Befreiungsaktion selbst mag mich dann zwar etwas enttäuscht haben, hatte aber durchaus ebenfalls ihre Momente, wobei für mich vor allem der auflockernde Humor hervorstach, der mir nach den letzten recht düsteren Episoden durchaus willkommen war. Wichtig war wohl auch, dass Garibaldi verletzt wird und so für seine – wenn auch unfreiwilligen – Taten auch körperlich ein bisschen Buße tut. Zudem macht es für den Zuschauer deutlich, welchen Preis er für Sheridans Befreiung zu zahlen bereit ist, und hilft somit zusätzlich bei seiner Rehabilitierung.

Episodenbild (c) Warner Bros. So wichtig und packend die Handlung auf dem Mars auch war, das Herzstück von "Das Werkzeug der Vergeltung" liegt in den Szenen rund um Ivanova. Zuerst gibt es noch ein paar nette, kurze und teilweise auch romantische Momente zwischen ihr und Marcus, die eine eventuelle zukünftige Romanze andeuten würde, da Ivanova – als sie ihm gegenüber zugibt, zu wissen, was er ihr vor ein paar Wochen gesagt hat, nun zu verstehen – zum ersten Mal andeutet, an ihm ebenfalls Interesse zu haben. Und unmittelbar auf diesen wunderschönen Moment, der den beiden eine potentiell rosige Zukunft bescheinigen würde, kommt die Watsche. Es ist ein durchaus furchteinflößender Moment, als sich rund um die Flotte überall Sprungfenster öffnen und die neuen, mit Schattentechnologie ausgestatteten Erdkreuzer ins System springen. Was nun folgt, ist wohl Ivanovas Sternstunde: Angetrieben von ihrem Zorn ob Sheridans Gefangennahme – von seiner Befreiung weiß sie noch nichts – stürzt sie sich, nach einer der stärksten und denkwürdigsten Monologe der gesamten Serie, der mir auch beim x-ten Ansehen noch eine Gänsehaut beschert, furchtlos ins Gemetzel. Das war schon sehr beeindruckend.

Die nachfolgende Raumschlacht war gewohnt packend inszeniert, wenn ich sie auch nicht zu den allerbesten der Serie zählen würde. Was dann aber natürlich hervorsticht, ist ihr Ausgang: Ohne Rücksicht auf Verluste lässt Ivanova den Weißen Stern weiterfeuern, um das fremde Schiff unbedingt und mit allen Mitteln zu vernichten. Zwar gelingt dies gerade noch so, ehe man mit diesem kollidiert wäre, doch dann trifft ein Trümmerstück genau die Brücke des Weißen Sterns, und hinterlässt ein Bild der Verwüstung. Mein zweiter marginaler Kritikpunkt an "Das Werkzeug der Vergeltung" ist, dass der Schnitt vom kollidierenden Weißen Stern zur völlig zerstörten Brücke etwas gar zu schnell und plötzlich kommt. Aber auch hier gilt wieder: Keine große Sache. Zumal uns diese Wendung zum Ende der Folge hin – nach dem schönen, emotionalen und erfreulichen Wiedersehen zwischen Sheridan und Delenn – noch einmal einen ordentlichen Schlag in die Magengrube beschert. Denn Ivanova ist nicht einfach nur schwer verletzt, sondern liegt vielmehr im Sterben. Die entsprechende Szene ist unheimlich emotional. Neben der stillen Inszenierung des Moments und den phantastischen schauspielerischen Leistung, gerade auch in dieser Szene, verdankt sie dies natürlich einerseits der Tatsache, dass es mit Ivanova einer der absoluten Lieblingsfiguren aus der Serie trifft, die uns zudem seit der ersten Staffel begleitet hat. Und andererseits traut man JMS eine solche Wendung, im Vergleich zu seinen Kollegen bei "Star Trek", eben auch wirklich zu. Weshalb man dem nun anstehenden Endspiel im Krieg gegen die Erde mit mindestens so viel Bestürzung, Furcht und Grauen wie Vorfreude entgegensieht.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Je näher wir dem Ende der Staffel kommen, desto deutlich wird, dass JMS doch ein bisschen durch die Handlung hasten musste, um den Erdbürgerkrieg noch in Season 4 zum Abschluss zu führen. Dementsprechend mag das eine oder andere zwar ein bisschen überhastet sein – andererseits sorgt jedoch auch für ein beeindruckendes, ungemein hohes Erzähltempo, und den Eindruck, dass sich die Ereignisse förmlich überschlagen. Dementsprechend unterhaltsam ist das Ganze dann auch. Darüber hinaus kann "Das Werkzeug der Vergeltung" mit einigen dramatischen Momenten – wie Garibaldis Kapitulation – einer packenden Raumschlacht, einem ungemein starken Moment für Susan Ivanova, sowie mit einem unglaublichen Schlag in die Magengrube aufwarten, als diese tödlich verletzt wird. Eben diese Wendung sorgte dann auch für einen ungemein emotionalen Ausklang einer rasanten und abwechslungsreichen Episode.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zu "Das Werkzeug der Vergeltung" im SpacePub!


Vom Skript zur Folge:
  • Im Drehbuch findet die erste Szene, das Gespräch welches vermeintlich auf Babylon 5 stattfindet, noch zwischen Sheridan und Ivanova (statt Dr. Franklin) statt.

  • Nach der Abstimmung im B5-Rat besprechen Vir und Londo, dass ersterer mit dem Centaurum Kontakt aufgenommen hat, um sich den Plan, Sheridan und seiner Kampagne Schiffe zur Verfügung zu stellen, bestätigen zu lassen. Im Zuge dessen sprechen sie auch über den Regenten, der sich in letzter Zeit oft zurückzieht, und zu trinken begonnen hat – was Londo sehr überrascht, da dieser früher keinen Alkohol angerührt hat. Vir berichtet auch, dass er nach einigen Drinks immer meint, er hätte den Anwesenden etwas Wichtiges zu erzählen, dann aber immer ohnmächtig wird. Zudem wandert er ziellos im Palast umher. Diese Szene wurde geschnitten, dann jedoch in der fünften Staffel näher thematisiert, als Londo nach Centauri Prime zurückkehrte.

  • Nach Sheridans Befreiung – wo er mehrmals auf den Wächter geschossen hat – hätte noch folgender kurzer Dialog zwischen Ivanova und Sheridan folgen sollen: "Ich kann fühlen, dass Ihr Geist verwirrt ist. Ich kann den Schmerz fühlen den Sie Ihnen zugefügt haben. Ich kann hineingehen. Ich kann dabei helfen, dass der Schmerz verschwindet." "Nein, lassen Sie ihn brennen. Gibt mir einen Grund mehr zurückzukommen, und diesen Ort in die Hölle zu schicken."

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 10"

    Stimmen zur Episode:
  • Jerry Doyle über Garibaldis Geständnis: „Nach dem Lunch kommt es zu dem, was wir "Nach-Mittagessen-Syndrom" nennen. Nach einer Mahlzeit sinkt dein Energiepegel, und ich versuche üblicherweise nach dem Mittagessen einen kleinen power-nap zu machen. I versuchte nun, einen kleinen Fußabdruck von dem abzuspeichern, als wir den letzten Teil davon vor der Mittagspause drehten, und wir gingen wieder ans Set zurück und ich schaffte es zum Glück, wieder hineinzufinden. Ich erinnere mich daran, dass es eine ziemlich lange Szene war, mit viel Bewegung sowohl für die Schauspieler als auch die Kameras, und wir drehten es fertig, und sie riefen "Cut!", der Regisseur sagt "Verdammt!", und Rick kam zu mir und sagte "Mann, das war perfekt!". Der Regisseur meinte daraufhin "Mach noch eine", und ich sagte "Ich glaub eher nicht." Und er meinte "Du hast recht, scheiß drauf, besser wird’s nicht!"”

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Richard Biggs über die Szene mit Garibaldis Geständnis: „Diese Szene war besonders frustrierend. Es gab so viele unterschiedliche Wege wie ich es spielen hätte können, und wir hatten nicht so viel Zeit. Ich erinnere mich, dass Jerry, Pat, Marjorie und ich zusammenkamen und verschiedene Ansätze und Stufen ausprobierten, und dem Zuschauer ein "Wird er? Wird er nicht? Er wird. Nein, er wird nicht."-artiges Gefühl zu vermitteln, von einem Moment zum nächsten. Weil bei Babylon 5, mit Joe, könnte es leicht passieren. Das ist nicht eine dieser Serien wo du denkst "Du weißt genau, dass er es nicht machen wird." Babylon 5 ist nicht so. Wir wollten genau davon profitieren und, in jedem Moment, die Zuschauer denken lassen "Er wird doch nicht… er wird… Nein, nein, nein!"”

  • Regisseur David Eagle über seine Diskussion mit Richard Biggs, nachdem dieser seinen Wunsch geäußert hatte, bei der Befreiungsaktion direkt in die Kämpfe involviert zu sein: „Ich sagte, "Rick, so steht es nicht im Drehbuch, und du weißt ja dass wir normalerweise sehr nah an dem bleiben, was in Joe's Drehbuch steht, vor allem auch bei solchen Sachen, weil es einen Einfluss auf etwas haben könnte das in der Zukunft passiert. Das ist nicht meine Entscheidung." Ich dachte, damit wäre die Sache erledigt, aber dann schalteten sich auch Jerry Doyle und Pat ein, um Rick zu unterstützen. "Oh, komm schon, Dave, lass ihm am Kampf teilnehmen, dazu bekommt er sonst eh nie Gelegenheit." Dann sah ich wie sich die gesamte Crew um uns herum versammelte und uns zusah, und sich fragte wie ich damit nun umgehen würde. So quasi, wie wird Dave aus der Nummer wohl herauskommen? Ich sah also auf die Uhr und sah dass wir ohnehin nur mehr fünf Minuten bis zur Mittagspause hatten, und so sagte ich, "Ok, machen wir Mittagspause, und ich rede mit Joe."”

  • Richard Biggs über die daraus resultierende Kampfszene: „Meine Fähigkeiten als Boxer ließen sehr zu wünschen übrig – ich habe ihm doch tatsächlich eine Platzwunde beim Auge verpasst! Seither habe ich es mir abgewöhnt, darum zu fragen bei Stunts involviert zu sein; das überlasse ich lieber anderen.”

  • David Eagle über die Dreharbeiten zur Kampfszene: „Rick ist ein physisch gut gebauter Kerl, er trainiert, er ist sehr muskulös und sehr stark. Er hat dem Stuntman einfach eine verpasst. Er wollte es natürlich nicht, aber er erwischte ihn, und schlug ihn bewusstlos. Da war überall Blut, und ich dachte schon, der Kerl würde sein Auge verlieren. Ich meine, das war eine sehr ernste Verletzung. Der arme Stuntman musste ins Krankenhaus. Rick war deswegen völlig fertig, und sehr aufgebracht. Er wollte nicht, dass das passiert, und nachdem er zuvor so einen großen Wirbel darum gemacht hatte, sich am Kampf beteiligen zu dürfen, und so viel Unruhe gestiftet und Zeit verschwendet hatte, passiert dann das. Ich sagte, "Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Der Kerl wird zurückkommen, und wenn es ihm gut geht, bringen wir ihn später ans Set zurück und du kannst dich bei ihm entschuldigen." Und er meinte nur "Ich werde nie wieder dich oder einen anderen Regisseur darum bitten, etwas zu verändern." Tatsächlich werdet ihr, wenn ihr euch die Szene anseht, genau diese Einstellung sehen. Wir mussten sie verwenden, da wir nur vier Klappen des gesamten Kampfes hatten… zwei von unmittelbar davor, und zwei von dieser Einstellung. Dann verloren wir unseren Stuntman. Und ihr werdet sehen dass wenn Franklin ihn erwischt, dem Kerl das Licht ausgeht, und Rick sich sofort über ihn beugt um für den Bruchteil einer Sekunde nach ihm zu sehen. Er dachte, er würde damit aus der Szene ausbrechen, aber in Wahrheit blieb er damit nur der Figur treu. Er ist wie ein besorgter Arzt: Er schaltet den Kerl aus und beugt sich dann runter um zu sehen, ob es ihm gut geht.”

  • Claudia Christian über ihre Sterbeszene: „Ja, das war großartig. Es war sehr emotional und traurig; es gab viele Tränen. [Über ihre Fähigkeit, auf Kommando zu weinen:] Ich scherze immer mit den Regisseuren "Willst du, dass das Auge aus dem rechten oder dem linken Auge herauskommt?" Es ist einfach nicht schwierig für mich. Nicht, dass ich solch ein tragisches Leben gehabt hätte, oder so, aber es ist leicht für mich, diese Emotion herauszulassen. Es hilft natürlich auch, dass das Drehbuch so gut ist, wenn sich also die Situation real anfühlt, kannst du dich in sie hineinversetzen. Das macht es dann auch leichter, die Tränen zum Vorschein zu ringen.”

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Eines der lustigen Dinge an dieser Episode ist das wenn sie zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, dachten sich die Zuschauer für die ersten paar Minuten, dass sie eine Episode verpasst hatten. "Wartet mal, wie zum Teufel ist Sheridan freigekommen und wieder nach Babylon 5 zurückgekehrt und… oh!". Hier finden sich weitere "Prisoner"-Einflüsse, in der Art und Weise wie damit gespielt wird, was Realität und was Illusion ist, vor allem auch da wir die anderen Figuren in diese Wahnvorstellung hinein- und hinausbringen. Als Autor machen solche Sachen einfach Spaß; sie sind der Bonus dafür, all die anderen Dinge zu tun die notwendig sind, um eine Serie auf Sendung zu bringen. Du schreibst solche Sachen in erster Linie für dich selbst, und weil du es kannst. Und das war eine der coolen Dinge an B5, dass wir das konnten, uns dies erlaubt wurde – und so sehr ich die Situation in Bezug auf die gestrichene fünfte Staffel gehasst habe, konnte ich mich doch nicht zu sehr darüber beschweren, da mir WB [Anm.: Warner Bros.] dieses wunderbare Geschenk gab: Die Erlaubnis, zu schreiben, was immer ich wollte. Ihr habt keine Ahnung wie unsagbar selten dies im Fernsehgeschäft ist.

  • Während wir diese Episode zusammenschnitten, hatten wir eigentlich vorgesehen Sheridan den Wächter während ihrer Flucht nur ein Mal anzuschießen. Aber als wir das Material sammelten und im Avid vorbereiteten, wurde mir bewusst dass die einzelnen Klappen nicht identisch waren, und dass wir, theoretisch, jede dieser Klappen einbauen konnten, so dass Sheridan nicht nur einmal schießt; wir konnten es so aussehen lassen, als würde er ganz oft auf ihn schießen, selbst dann noch als er wohl schon längst tot ist, ohne dass es offensichtlich sein würde dass wir den selben Schuss verwendeten. Und genau das taten wir dann auch, obwohl das Drehbuch dies nicht widerspiegelt… und das Resultat lässt Sheridan auf seine Art beängstigend erscheinen. Weshalb wenn man ihn danach fragt "Sind sie okay?" der Zuschauer zuerst kurz beunruhigt ist, um danach nervös zu lachen. Weil Sheridan weit davon entfernt ist, okay zu sein.

  • Als es Zeit war jene Szene zu drehen die im Drehbuch als Ivanovas prä-Todesszene wirkte, obwohl wir für sie andere Pläne hatten, gab es im ganzen Haus kein trockenes Auge. Es war einer der berührendsten Momente, die wir für eine lange Zeit während der Dreharbeiten hatten. Selbst nachdem die Kameras zu filmen aufhörten, weinten die Leute immer noch. Es hat lange gedauert bis ich erkannte warum uns all dies so betroffen machte, davon abgesehen dass es natürlich sehr gut geschauspielert war. Und ich denke es hat viel mit etwas zu tun, dass Bruce während der kürzlich stattfindenden Dreharbeiten zum "Babylon 5 Lost Tales"-Film gesagt hat. Er sagte, an mehr als einer Gelegenheit, dass die Erfahrung, B5 zu machen, in einer entscheidenden Hinsicht im Vergleich zu all seinen anderen Erfahrungen einzigartig war: Er hatte das Gefühl, während des Verlaufs der Serie ein ganzes Leben gelebt zu haben. In den meisten TV-Serien, mit dem immerwährenden Reset-Knopf am Ende der Episode, lebst du im Prinzip immer wieder die gleiche Stunde, nur halt mit unterschiedlichen Komplikationen. Aber bei B5 waren alle Figuren gewachsen, hatten sich verändert, und sich von einer Sache zu einer anderen entwickelt… es war Leben dort, in mancher Hinsicht so real wie ihr eigenes, wie mein eigenes… und der Tod von Ivanova war nicht einfach etwas dass einer Figur passierte, es geschah einer Person die so real war wie jeder der Schauspieler im echten Leben.

    Rückwirkend betrachtet denke ich, dass die Reaktion auf diese Szene die wir alle hatten zu einem Großteil darauf zurückzuführen ist. Das, und dass sich mittlerweile herumgesprochen hatte, dass dies aller Wahrscheinlichkeit nach unsere letzte Staffel war. Sie verabschiedeten sich daher von mehr als nur Ivanova… aber sie bekam quasi ein Symbol für diesen Abschied. Ein Abschied der, am Ende dieser Episode, Sheridan wieder an den Anfang zurückbrachte, zu seinen Anfängen als Captain der Agamemnon, für den letzten Ritt von was wir nun alle glauben wäre die letzte Staffel von Babylon 5. Aber, so wie immer, hatte das Universum noch ein paar Überraschungen für uns auf Lager…
    Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 10"


    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Wenn man es logisch betrachtet, erscheint es wirklich unmöglich, dass ein Weißer Stern in ein Trümmer-Teil fliegen könnte. Ok, der Pilot (Marcus) hat nicht aufgepasst, sie flogen mit hoher Geschwindigkeit und die Sicht war schlecht.
    Naja, wenn Du Dir nochmal anhörst, was in der Episode gesagt wird: Marcus ruft, dass das Navigationssystem beschädigt wurde und sie versuchten, es zu reparieren, als das große Trümmerstück sie erwischte. Aus diesem Grund konnten sie nicht ausweichen.

  • Über Ivanovas eidetisches Gedächtnis:
    Sie ist eine latente Telepathin. In etwa P1. Dies wurde schon früher in der Serie erwähnt. Das gibt ihr in vielen Gebieten einen leichten Vorteil. Außerdem bedeutet ein eidetisches Gedächtnis nicht gleichzeitig ein Talent für Sprachen. Ich selbst habe ein etwas eidetisches Gedächtnis. Ich kann mich normalerweise an optische Eindrücke und Dinge, die man zu mir gesagt hat, mit extremer Klarheit erinnern (außer wenn ich zu diesem Zeitpunkt im Convention-Modus bin, da geht das den Bach runter). Aber ich habe ein echtes Problem damit, Sprachen zu lernen, weil es nicht nur Auswendiglernen, sondern auch *Übersetzen* erfordert, eine Fähigkeit oder ein Talent, daß einige haben, und andere wiederum nicht (Spanisch hat sich mir völlig entzogen, aber aus irgendeinem Grund habe ich ein Talent für die deutsche Sprache, obwohl mein Vokabular inzwischen zum Teufel ist).

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Zusammengestellt und überarbeitet von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







    Artikel kommentieren
    RSS Kommentare

    Kommentar schreiben
    • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
    • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
    • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
    • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
    • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
    Name:
    eMail:
    Homepage:
    Titel:
    BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
    Kommentar:




      fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

    TV-Planer
    Im Moment keine TV-Einträge vorhanden