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Ein Job für Garibaldi PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Conflicts Of Interests
Episodennummer: 4x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. Mai 1997
Erstausstrahlung D: 08. August 1998
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: David Eagle
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Commander Susan Ivanova, Jerry Doyle als Security Chief Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jason Carter als Marcus Cole, Jeff Conaway als Zack Allan, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Tim Choate als Zathras, Denise Gentile als Lise Hampton, Mark Schneider als Wade, Charles Walker als Ben, Richard S. Horvitz als Mark u.a.

Kurzinhalt: Garibaldi geht auch weiterhin seiner Beschäftigung als Privatdetektiv nach, als er plötzlich Besuch von Zack erhält. Captain Sheridan hat ihn damit beauftragt, Garibaldi seine Marke, seinen Kommlink und seine PPG abzunehmen. Michael ist darüber alles andere als begeistert, kommt dieser Aufforderung dann aber nach. Kurz darauf erhält er seinen ersten Auftrag von Wade: Er soll die Kontaktperson eines reichen Geschäftsmannes vom Mars unbemerkt auf die Station schmuggeln, damit diese dort ungestört ein Geschäft abwickeln kann. Garibaldi staunt nicht schlecht, als er erkennt, dass es sich bei dieser Person um niemand geringeren als seine frühere Liebe Lise Hampton handelt. Diese hat sich zwischenzeitlich von Franz getrennt, und ist nun mit William Edgars, einem der reichsten Männer der Galaxis, verheiratet. Michael ist verletzt, dass sie nach der Trennung von Franz nie mit ihm Kontakt aufgenommen hat, ist aber dennoch dazu bereit, auf rein professioneller Ebene für diesen Auftrag mit ihr zusammenzuarbeiten. Doch während des Treffens mit dem Geschäftspartner werden Michael, Lise und Wade angegriffen. Währenddessen bereitet man sich im früheren Kriegsraum der Station darauf vor, mit der ersten Ausgabe der "Stimme des Widerstands" auf Sendung zu gehen. Das einzige, was man jetzt noch braucht, ist Energie – weshalb Ivanova mit einem Shuttle nach Epsilon Drei fliegt, um Draal diesbezüglich um Unterstützung zu bitten…

Denkwürdige Zitate: "If you're gonna wait for the universe to start making sense, you'll have a long wait ahead of you."
(Sheridans Spruch hätte ich mir sehr gut auch von Marcus vorstellen können!)

"Look, chief, I'm sorry, it's the regs. What was I supposed to do?"
"Say no."
(Es kann so einfach sein…)

"Zathras trained in crisis management. Only Zathras have no one to talk to. No one manages poor Zathras, you see. So Zathras talks to dirt. Sometimes talks to walls, or talks to ceilings. But dirt is closer. Dirt is used to everyone walking on it. Just like Zathras. But we have come to like it. It is our role, it is our destiny, in the universe."
(Zahtras ist einfach zu köstlich.)

"This is the third time you've broken my heart, and that's one more than you're entitled to. And that's the last thing I'm ever going to say about this."
(Garibaldi ist von Lise' Neuigkeiten alles andere als angetan.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Nachdem man den laufenden Konflikt zwischen Sheridan und Garibaldi zuletzt (insbesondere natürlich bei der Episode "Captain Jack") in erster Linie aus der Sicht des Captains gezeigt hat, dient "Ein Job für Garibaldi" nun dazu, die andere Seite der Medaille aufzuzeigen. Was mir an der Episode besonders gut gefällt ist, wie sie aufzeigt, dass Garibaldi trotz des Streits mit Sheridan nicht auf einmal ein böser Mensch ist. Er ist im Großen und Ganzen nach wie vor derselbe, und genießt es, anderen Menschen helfen zu können. Ich finde, es war ungemein wichtig, uns auch jene Seite von Garibaldi und seiner Entscheidung zu zeigen, die wir zu Beginn der Folge zu sehen bekommen, wie er Vater und Tochter, die sich bei Unruhen aus den Augen verloren haben, wieder zusammenführt – und danach sogar auf einen Großteil seines Honorars verzichtet. Durch solche Momente verhindert JMS erfolgreich eine klare Schwarz-Weiß-Zeichnung, und sorgt zudem dafür, dass Garibaldi die Sympathien des Zuschauers nicht gänzlich verliert. Zudem machte es diese Szene sowie Michaels nachfolgende Erklärung an Zack, warum er sich selbständig gemacht hat, seine Entscheidung auch für den Zuschauer nachvollziehbar und verständlich. Und da Sheridans Rüffel am Ende diesmal wirklich unnötig hart erscheint, ertappte ich mich dabei, wieder mehr auf seine Seite zurückzuschwenken. Dieses Wechselspiel der Zuschauersympathie fand ich sehr interessant.

Eine meiner Lieblingsszenen ist dann jene mit dem Daffy Duck-Cartoon. Dass Garibaldi ein Daffy-Fan ist, wurde ja bereits in der ersten Staffel etabliert, und wird auch durch das entsprechende Poster in einem Quartier deutlich. Die entsprechende Szene ist jedoch mehr als einfach nur ein Gag bzw. eine witzige Anspielung, da der betreffende Cartoon mit viel Bedacht ausgewählt wurde. Denn wie sich dort am Ende offenbart, dass Daffy im Prinzip nur eine Spielfigur für Bugs Bunny war, der im Hintergrund die Fäden zog und ihn manipulierte, lässt sich natürlich auch wunderbar auf Michaels Situation anwenden. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Nicht ganz so begeistert war ich dann von der Art und Weise, wie das Wiedersehen mit Lise abgelaufen ist. Grundsätzlich fand ich es zwar großartig, dass diese Nebenfigur aus der ersten Staffel hier nun auf einmal wieder auftaucht. Aber ihre Lebensgeschichte seit ihrem letzten Gespräch – Scheidung von Franz, der das Sorgerecht fürs Kind bekam, und kurz darauf läuteten auch schon die Hochzeitsglocken zwischen ihr und Bill – hat mich nicht so recht überzeugt. Ich meine, die hat ja ganz schön turbulente Jahre erlebt! Wie Michael finde ich es aber unverständlich, dass sie sich in all der Zeit nie mit ihm in Verbindung gesetzt hat, vor allem auch nach der Trennung von Franz. Und generell frage ich mich, inwiefern es einen Unterschied gemacht hätte, wenn halt einfach Franz Wade's Geschäftspartner gewesen wäre. Von diesem Kritikpunkt abgesehen gefiel mir aber auch der weitere Verlauf dieser Handlung sehr gut – insbesondere dann natürlich der Angriff, wo Garibaldi das Sperren seiner Identicard-Kopie fast zum Verhängnis wird. Wie er erkennt, dass es sich bei den Angreifern um Telepathen handelt und diese dann austrickst, war schon sehr nett gemacht.

Episodenbild (c) Warner Bros. Von der kurzen – aber für den weiteren Verlauf der Handlung wichtigen – Szene zwischen Sheridan, G'Kar und Londo abgesehen, dominierte abseits der Geschichte rund um Garibaldi in erster Linie noch Ivanova's Story das Geschehen – und diese diente in erster Linie der humoristischen Auflockerung. Bereits ihr anfängliches Gespräch mit Dr. Franklin, wo sie erkennen muss, dass sie die offensichtlichste Lösung für ihr Problem drei Tage lang übersehen hat, ist köstlich. Die herausragende Szene dieses Handlungsstrangs – und eigentlich auch der gesamten Episode – ist für mich dann aber ihr vierminütiges Gespräch mit Zathras, dass ohne einen einzigen Schnitt inszeniert wurde. Wofür nicht nur dem Regisseur bzw. Kameramann Lob gebührt, sondern vor allem auch Claudia Christian und Tim Choate, welche diese Szene ohne Unterbrechung und – trotz des textintensiven und teils auch sehr schnellen Dialogs – fehlerlos heruntergerasselt haben, und dabei auch noch eine phantastische, ausdrucksstarke schauspielerische Leistung zeigen. Egal ob die teils genervt-ratlose Mimik von Ivanova, oder Zathras Sprechweise und Gestik, das wurde von den beiden absolut perfekt gespielt. Eine beeindruckende – und vor allem auch ungemein amüsante – Szene. Zuletzt seien auch noch kurz die Effekte positiv hervorgehoben; fällt "Ein Job für Garibaldi" doch nach einigen Episoden mit eher Standard-Aufnahmen der Station mit einigen interessanten, originellen neuen Einstellungen von Babylon 5 auf. Damit war optisch für ein bisschen Abwechslung gesorgt.

Fazit: Auch "Ein Job für Garibaldi" konnte mir wieder sehr gut gefallen. Nachdem wir dessen Konflikt mit Sheridan zuletzt überwiegend aus Sicht des Captains erlebt haben, wechseln wir hier nun quasi die Seiten, was ihrer Auseinandersetzung noch deutlich mehr Grautöne verleiht, als sie auch so schon hatte. Vor allem der Einstieg in die Episode macht deutlich, dass dies im Großen und Ganzen immer noch der Garibaldi ist, wie wir ihn aus den vorangegangenen drei Staffeln kennen, und dass er keinesfalls zu den Bösen übergewechselt ist. Dass mit ihm dennoch etwas nicht 100%ig stimmt, gerät hier – abseits des kongenialen Looney Tunes-Cartoons – wieder eher in den Hintergrund. Generell wird der Zuschauer im Verlauf der Folge – z.B. wenn ihm seine kopierte Identicard gesperrt wird und er aufgrund dessen plötzlich in einem Schlamassel landet und in Lebensgefahr schwebt – dazu eingeladen, sich stärker auf seine Seite als jener seiner "Gegner" zu stellen. Auch dies empfand ich als willkommene Abwechslung; zudem wertete es den Konflikt zwischen den beiden für mich zusätzlich auf. Und auch die Rückkehr von Lise war eine interessante Entwicklung – wenn mich auch ihre Lebens- und Leidensgeschichte zwischen Franz und Bill nur bedingt überzeugen konnte. Ich finde, das ging alles dann doch etwas zu schnell. Während also die Garibaldi-Storyline in erster Linie für die Spannung und Dramatik der Episode zuständig ist, gibt es bei Ivanova in erster Linie viel zu Lachen – sei es ihr Gespräch mit Dr. Franklin, vor allem aber ihr Besuch auf Epsilon Drei und ihre grandiose Szene mit Zathras, die noch dazu in einer einzigen Einstellung gefilmt wurde. Kompliment an Regisseur, Kameramann – und vor allem natürlich auch Claudia Christian und Tim Choate! Gerade auch angesichts der Textmenge und der schnellen Dialoge war das eine beachtliche Leistung.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zu "Ein Job für Garibaldi" im SpacePub!


Stimmen zur Episode:
Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Jeff Conaway über Zacks Wandel: „Letztendlich müssen wir uns alle um uns selbst kümmern. Ich habe es nicht unbedingt auf Garibaldis Job abgesehen, aber jetzt habe ich ihn nun mal, und wenn ich meine Befehle nicht ausführe, muss es jemand anderer tun. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für Zack, in der Lage zu sein, die beiden zu trennen und weiterzumachen, so schmerzhaft es für ihn auch sein mag. Es ist einfach eine Sache, die er tun muss, denn letzten Endes, muss deine Loyalität bei deinem befehlshabenden Offizier liegen, und da sich Garibaldi nicht mehr länger in der Befehlskette befindet, muss ich meinem Team treu bleiben.”

  • Claudia Christian über ihre Szene mit Tim "Zathras" Choate: „Das liebte ich! Das war wie Bob Hope und Bing Crosby. Das war großartig. Wir drehten es in einer Einstellung; es gab keine Schnitte. Ich liebe Tim, er ist so phantastisch. Wenn mich die Leute fragen, ob ich irgendeine andere Figur bei "Babylon 5" spielen möchte, sage ich immer, dass ich gerne Zathras wäre, weil er eine so großartige Figur ist.”

  • David Eagle über die Dreharbeiten zu dieser Szene: „Ich erinnere mich, wie ich das las, und auf einmal dachte: "He, das fühlt sich an wie ein Sketch von Abbot und Costello." Ich weiß nicht mehr ob es Joe war, der zu mir sagte "David, es wäre großartig, wenn wir das in einer langen Einstellung haben könnten", oder ob ich es war der zu Joe sagte: "Joe, könnte ich das in einer Einstellung drehen?" Ich weiß nur, dass wir völlig übereinstimmten. So etwas war schon lange nicht mehr gemacht worden, und das war die perfekte Gelegenheit um eine Szene genau so zu drehen, viereinhalb Seiten lang, in einer Einstellung, ohne irgendwelche Zweitkameras. Ich rief die Schauspieler spät an diesem Tag an – in etwa eine Woche bevor wir die Szene drehen würden – und sagte: "Das ist, was ich gerne machen würde. Klappt das für euch?" und sie sagten "Oh, das ist großartig. Das würden wir liebend gern machen!". Ich sagte: "Seit bereit, Theater zu spielen, stellt sicher dass wir den Text in- und auswendig kennt, und bereitet euch darauf vor, die Szene von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung zu spielen." Sie liebten die Idee, sowohl Claudia als auch Tim. Tim sagte zu mir "Wow, in zwanzig Jahren der Schauspielerei hat mir noch kein Fernseh-Regisseur schon so früh angerufen und mir mehr als einen Tag vorher Bescheid gegeben, wie er so etwas was das hier drehen will. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Vielen Dank!"”

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


    Vom Skript zur Folge:
    Wie zuletzt üblich – offenbar gab es je weiter die Serie voranschritt immer weniger Änderungen an den Drehbüchern – sind mir auch diesmal nur Kleinigkeiten aufgefallen. So hätte Ivanova auf Epsilon 3 ursprünglich noch auf ein anderes Helfer-Wesen namens Spragg treffen sollen, dass sie dann zu Zathras geleitet hätte. Ein kleiner Fehler hat sich eingeschlichen, als Lise über ihren Ex-Mann spricht; der wird dort nämlich Karl, statt Franz, genannt. Und vor Sheridans Rüffel an Garibaldi gab es eine kurze Szene, nachdem sie von Epsilon 3 zurückgekehrt war. Davon abgesehen sind Drehbuch und fertige Folge weitestgehend identisch.

    Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 9"

    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Als ich Lise auf dem Mars und ihre Beziehung zu Garibaldi einführte, war das definitiv etwas, dass ich in weiterer Folge wieder aufgreifen wollte. Nun hatte ich die Gelegenheit, genau das zu tun. Es gab immer schon Dinge auf dem Mars die sich entwickelten und die ich mit der ganzen Psi-Corps Angelegenheit behandeln musste. Du brauchst einfach etwas, dass uns an diesen Schauplatz bindet, auf die selbe Art und Weise wie Sinclair mit Minbar verband, oder Cartagia mit Centauri Prime. Dadurch, dass wir jemand anders dort hatten den Garibaldi schon kannte, wurde mein Leben deutlich einfacher, was das legen des Fundaments für diese Geschichte betrifft.

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


  • Nachdem ich die ganze Nacht geschrieben hatte und zwischen 3 und 4 Uhr in der Früh ins Bett kam, klingende um 8 Uhr das Telefon. "Jetzt hast du's schon wieder gemacht.", sagte die Stimme am anderen Ende des Hörers. "Was hab ich denn jetzt schon wieder angestellt?", frage ich. Und dann erzählten sie es mir: Die erste Szene die an diesem Tag gedreht werden sollte war die Sequenz mit Franklin und Ivanova, in der sie über die Schwierigkeiten darüber lamentiert, die Stimme des Widerstands ins Rollen zu bringen. Ihre Textzeile, als sie überlegte wie sie die Reichweite der Sendung bis zur Erde erweitern könnten, war: "Es gibt nur eins dass uns dazu fehlt: Energie." Während der Vorbereitungen dazu, die Szene zu drehen, versammelten sich alle für die Proben auf dem Set. Claudia sagte den Satz laut… und exakt in diesem Moment fiel auf dem Set der Strom aus, und blieb auch aus. Die Drehfirma musste letztendlich rausfahren, einen Generator von einer unbeteiligten Fremdfirma mieten, und zurückbringen um die C-Bühne mit dem notwendigen Strom zu versorgen, damit wir eine Szene darüber drehen konnten, dass man nicht genug Energie hat… und wo die Lösung im Problem darin lag, sich diese von einer unbeteiligten Fremdpartei zu holen. Und als die Szene im Kasten war, ging der Strom wieder an. Für den Rest des Tages fanden es einige Mitglieder unserer Besetzung und der Crew besonders lustig, sich zu bekreuzigen, wann immer sie an meinem Büro vorbeigingen, oder ich auf das Set kam. Claudias Reaktion war schlichter und direkter: "Was zur Hölle ist das nur mit dir?"

  • Etwas, zu dem sich die B5-Besetzung des Öfteren äußerte ist die Tatsache dass ich immer versuchte, bei ihren Konversationen zuzuhören und dadurch Dinge über sie zu lernen, die dann in Episoden eingefügt werden konnten, um den Geschichten mehr Plausibilität zu verleihen. An den meisten Tagen wirkte sich dies zu ihrem Vorteil aus, und erweiterte bzw. förderte ihre Rollen. An anderen Tagen, eher weniger. Offen gesagt, war das ein bisschen so, wie Russisches Roulette zu spielen. Nehmt, als Beispiel, jenen Tag her an dem die Besetzung und ich am Mittagstisch saßen, und jemand (es könnte Pat gewesen sein) brachte das Thema Phobien auf. Im Zuge dieser Diskussion erwähnte Jerry, dass er schreckliche Angst vor geschlossenen, engen Räumen hat, und unter Klaustrophobie litt. Sobald ich das hörte, nahm ich leise meinen Stift heraus und machte die folgende Notiz auf meiner Serviette: Steck Garibaldi bei nächster Gelegenheit in einen Lüftungsschacht.

    Episodenbild (c) Warner Bros. Was – für all jene, die sich gewundert haben mögen – genau der Grund ist, warum Garibaldi in dieser Episode in genau dieser Situation gelandet ist. Auch wenn der Schacht nur aus drei Wänden bestand, um die Kamera dort hineinzubekommen, wusste ich dass er es absolut hassen würde, in diesem engen Raum eingesperrt zu sein… was im Gegenzug wiederum bedeutete, dass seine Performance realitätsnaher sein würde. Und das war sie auch. Und sobald der Regisseur "Schnitt" am Ende jeder Klappe rief, konnte er aus dem verdammten Ding gar nicht schnell genug herauskommen. Ein Mitglied unserer Crew erzählte mir, dass nachdem die Dreharbeiten für die Episode fertig waren, Jerry sich einen Baseballschläger geschnappt hat und wild auf die Röhre eingeschlagen hat… aber ich vermute, das ist eine unwahre – wenn auch ungemein befriedigende – Geschichte. Wie früher schon erwähnt: Schauspieler zu sein ist ein hartes Leben… besonders wenn dein ausführender Produzent dich auf die gleiche Weise ansieht, wie ein kleines Kind eine Piñata.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 9"


  • BTW es gibt noch ein Beispiel für eine weitere lange Einstellung, die bald kommen wird, auf Epsilon 3. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Ich wollte, dass diese Szene für sich selbst spricht, ohne zu schneiden. Und um zu zeigen, wie erstaunlich fähig einige unserer Schauspieler sein können. Wir reden hier über fast 4 Minuten Material ohne einen einzigen Schnitt, mit sehr schnellen Dialogen, nicht einem Versprecher und mit hervorragender Darstellung. Ihr werdet es erkennen, wenn Ihr es seht.

  • Lise war die typische 'Frau in Not'.
    Re: Lise... Nun, es kann nicht jeder ein Kämpfer sein; wir hatten Männer und gelegentlich auch eine Frau, die es nicht gewönhnt waren, daß man auf sie schießt. Ich wage zu behaupten, daß ich es nicht sonderlich gewöhnt bin, und jemand, der hauptsächlich Zivilist ist, dürfte wahrscheinlich genauso reagieren. Es geht darum, diesen Unterschied realistisch zu zeigen anstatt zu sagen: "Okay lasst uns hier eine hilflose Frau einbaün." Wenn jede Frau (oder jeder Mann) hartgesotten über PPG-Salven lacht, ist das genauso unrealistisch wie das Gegenteil.

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Zusammengestellt und überarbeitet von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







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