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Hinter den Kulissen PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: The Exercise Of Vital Powers
Episodennummer: 4x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02. Juni 1997
Erstausstrahlung D: 05. September 1998
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: John LaFia
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Commander Susan Ivanova, Jerry Doyle als Security Chief Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jason Carter als Marcus Cole, Jeff Conaway als Zack Allan, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Efrem Zimbalist Jr. als William Edgars, Denise Gentile als Lise Hampton, Mark Schneider als Wade, Shelley Robertson als Ms. Constance, Kenneth Cortland als Patient, Sandy Grinn als Patient #2 u.a.

Kurzinhalt: Michael Garibaldi hat Babylon 5 den Rücken gekehrt. Dass Captain Sheridan jetzt tatsächlich militärisch gegen Präsident Clark und die Erdstreitkräfte vorgeht, war zu viel für ihn. Er reist zum Mars, um sich persönlich mit seinem neuen Arbeitgeber, Mr. William Edgars, zu treffen. Dieser will während des Wochenendes entscheiden, inwieweit er Mr. Garibaldi ausreichend vertraut, um damit zu beginnen, ihn in seine Pläne einzuweihen. Eher schwierig gestaltet sich darüber hinaus das Wiedersehen mit seiner früheren Geliebten Lise. Nachdem er – sehr zu seinem Missfallen – eine Art Lügendetektortest über sich ergehen lassen musste, für den er von einer Telepathin gescannt wurde, schein ihm Mr. Edgars endlich ausreichend zu vertrauen, um ihm einen ersten Vorgeschmack auf seine Pläne zu geben. Damit er die ganze Wahrheit erfährt, muss Michael Garibaldi jedoch seine Überzeugung nicht nur mit Worten, sondern mit Taten beweisen – und Captain Sheridan an Präsident Clark ausliefern. Währenddessen versucht Dr. Franklin, die von den Schatten modifizierten Telepathen auf Sheridans Befehl aufzuwecken, scheitert jedoch an der ihnen eingepflanzten Schattentechnologie. Erst ein zufälliger Besuch der Krankenstation durch Lyta bringt den Durchbruch…

Denkwürdige Zitate: "Mars. I can't believe I'm back here. Three times before, this place almost killed me. I swore I'd never give it another chance to finish the job."
(Ein netter, an Film Noir erinnernder Voice Over-Kommentar von Garibaldi.)

"You know how the ancient Greeks defined happiness?"
"Not offhand, but I'd be willing to bet there were at least three goats and a jug of wine involved."
(Ich will's gar nicht wissen…)

"You're still laboring unter the notion that people take power. Nobody takes power. They're given power. By the rest of us. Because we're stupid, or afraid, or both."
(Wie wahr – leider.)

"Mr. Edgars, what you just told me… is that the whole truth?"
"It's as close to the truth as you or anyone else will ever get."
(Damit wird sich Garibaldi dann wohl zufrieden geben müssen.)

"If I had called you, would you have left Babylon 5 and come back to Mars? Would you?"
"I don't know."
"And that's the problem, Michael. I'm getting too old for 'I don't know'."
(Lise und Michael besprechen ihre vertrackte Vergangenheit.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Beginnen wir mit der Nebenhandlung rund um die Telepathen, und hier gleich mit einem kritikpunkt. Weil: Dass es einem Telepathen vielleicht gelingen könnte, zu diesen Telepathen durchzudringen, hätten sich die Figuren durchaus denken können. Insgesamt wäre es mir wohl lieber gewesen, Franklin hätte hier Intelligenz beweisen und die Lösung selbst finden dürfen, als zufällig darüber zu stolpern. Davon abgesehen fand ich die B-Story aber durchaus gelungen, wobei vor allem die zweite Sequenz, wo der Telepath dann schließlich aufwacht – und versucht, sich selbst umzubringen, was jedoch von Lyta verhindert wird – hervorsticht. Als sehr spannungssteigernd erweist sich zudem die Szene, in der zwar Franklin von Sheridan erfährt, wozu er die Telepathen braucht, nicht jedoch der Zuschauer. Gerade auch seine geschockte Reaktion schürte mein Interesse rund um die Frage, was genau Sheridan mit ihnen wohl vor hat. Was auch immer, Franklins Reaktion macht jedenfalls deutlich, dass er mit dieser Vorgangsweise nicht wirklich übereinstimmt – sie jedoch für notwendig hält. Den Figuren einen derartigen Informationsvorsprung gegenüber den Zuschauern zu geben, ist immer heikel – in diesem spezifischen Fall hat es für mich jedoch funktioniert und meine Neugier und Vorfreude auf die kommenden Folgen enorm gesteigert.

Sehr interessant ist auch Franklins Aussage, dass der "alte" Sheridan – also jener, der nach Z'ha'dum geflogen ist (im Vergleich zu jenem, der von dort wieder zurückkehrte) – diesen Befehl nie gegeben hätte. Hier wird wieder aufgezeigt, dass Sheridan durch diese Erfahrung verändert wurde – was vor allem auch deshalb ungemein wichtig ist, um Garibaldis Misstrauen – und auch seiner Entscheidung hier – zumindest halbwegs eine nachvollziehbare Grundlage zu geben. Nicht falsch verstehen, natürlich ist man als Zuschauer erzürnt, enttäuscht und fassungslos, als sich Garibaldi dazu bereit erklärt, Sheridan in Clark ausliefern zu lassen, und Mr. Edgars dafür von der seltenen Krankheit seines Vaters berichtet. Es ist ein fast unentschuldbarer Verrat – so wir einmal davon ausgehen wollen, dass er dies wirklich durchzieht, und nicht doch noch kalte Füße bekommt, und Sheridan rettet. Aber zumindest kann man seine Beweggründe halbwegs nachvollziehen, und ich finde es immer wieder ungemein positiv, wie sich JMS hier einer typischen Schwarz/Weiß-Zeichnung verwehrt. Sehr gut gefallen haben mir auch die an Film Noir erinnernden Voice Over-Kommentare von Garibaldi, sowie das teils durchaus emotionale Wiedersehen mit Lise. Ihre Begegnung auf Babylon 5 machte deutlich, dass zwischen den beiden nach wie vor einiges an Anspannung herrscht, aufgrund der gegenseitigen Enttäuschungen und Verletzungen, die sie sich zugefügt haben. Eben diese Anspannung entlädt sich hier nun in einer Szene, in der Lise Garibaldi ihr Herz ausschüttet. Zugleich macht Garibaldis (einzige) Lüge an Edgars deutlich, dass er nach wie vor etwas für sie empfindet. Sehr gut gefallen hat mir auch wieder die Umsetzung des Mars, sei es nun von den Effekten her (vor allem die Landschaftsaufnahmen konnten mir – abseits der verschwommenen Oberfläche bei der Szene mit der Transportkapsel in der Röhre), oder auch den Sets. Toll, wie man das Konzept, dass Lebensraum auf dem Mars rar ist, durch Garibaldis Mini-Gastquartier verdeutlicht und greifbar macht. Sehr interessant ist dies natürlich vor allem auch im Kontrast zu Edgars Suite. Diese gefiel mir zudem vom Set her ungemein gut, wobei vor allem die länglichen Fenster und das durch sie fallende rötliche Licht für mich hervorgestochen sind. Hier wird auf schlichte, aber dennoch effektive Weise vermittelt, dass wir uns auf dem Mars befinden. Und was die Setgestaltung betrifft, sei auch noch der leicht verzerrte Spiegel bei Garibaldis Verhör erwähnt, der optisch verdeutlicht, dass irgendetwas mit ihm nicht ganz stimmt. Sehr clever gemacht.

Episodenbild (c) Warner Bros. Die letzte wesentliche Stärke ist dann, dass wir – so wie Garibaldi – endlich den ominösen Mr. Edgars kennenlernen. Dies ist nicht einfach nur deshalb erfreulich, weil es sich um eine sehr interessante (und ebenfalls angenehm vielschichtige; wie er z.B. in der Szene mit den Telepathen zeigt, die wohl zugleich seine besten und seine negativsten Eigenschaften abbilden) Nebenfigur handelt, die zudem von Efrem Zimbalist Jr. ungemein charismatisch und ausdrucksstark dargestellt wird. Sondern vor allem auch, weil wir hier wieder einige Antworten auf offene Fragen erhalten, wie z.B., was seine Pläne betrifft. Besonders interessant und aufschlussreich fand ich zudem die Aufrollung des Schattenkrieges aus Sicht von Präsident Clark. Dass ich gerade auch zu diesem Zeitpunkt mit Antworten auf diese Fragen nicht gerechnet hätte, machte es nur umso erfreulicher. Last but not least finde ich auch die Parallelen, die sich hier zu "Der Alleingang" auftun, sehr interessant. In beiden lernt einer unserer Helden endlich eine Person kennen, die im Hintergrund die Fäden zieht, und beiden wird ein unmoralisches Angebot unterbreitet. Wo Sheridan es abgelehnt hat, nimmt es Garibaldi an. Dies macht sie in gewisser Weise zu zwei Seiten derselben Münze.

Fazit: Nachdem man den – meines Erachtens etwas durchwachsenen und hinter den Möglichkeiten zurückbleibenden – minbarischen Bürgerkrieg In "Hinter den Kulissen" rückt Michael Garibaldi nach längerer Zeit wieder in den Mittelpunkt. Sehr gut gefallen haben mir dabei seine film noirigen Voice Over-Kommentare, das klärende Gespräch mit Lise, sowie seine Entscheidung am Ende, die einen zwar auf der einen Seite erschüttert, schockiert und wütend macht, zugleich aber durch die Argumentation dahinter plausibilisiert wird. Zumal sich JMS hier wieder einmal einer klaren Schwarz/Weiß-Zeichnung verwehrt. Als ganz großes Plus fand ich auch William Edgars, der von Efrem Zimbalist Jr. phantastisch dargestellt wird, und der ebenfalls sowohl positive als auch abscheuliche Eigenschaften in sich vereinen darf. Zudem erhalten wir durch ihn Antworten auf einige aktuelle sowie vergangene Fragen, wobei ich insbesondere alles rund um Präsident Clark, die Schatten, das Psi-Corps usw. ungemein erhellend fand. Hier wird einerseits die Geschichte der letzten Jahre noch einmal aufgerollt, und andererseits ein paar fehlende Puzzleteile ergänzt. Und auch die Umsetzung des Mars hat mir wieder sehr gut gefallen, seien es die Landschaftsaufnahmen – wo nur der verschwommene, wenig Details aufweisende Boden in den Nahaufnahmen negativ hervorsticht – bzw. die Effekte, oder auch die Sets, wobei es mir vor allem Edgars Fenster und der rötliche Lichteinfall angetan haben. Die B-Story hat mir grundsätzlich ebenfalls gut gefallen, wobei vor allem jene Szene besticht, in der Franklin erfährt, was Sheridan mit den Telepathen vorhat – der Zuschauer jedoch nicht. Dadurch wurde zumindest mein Interesse und meine Neugier auf die kommenden Folgen neuerlich verstärkt, ohne Frust aufzubauen – eine nicht zu unterschätzende Leistung. Wirklich kritisieren kann ich eigentlich nur die Tatsache, dass man zufällig über einen Weg stolpert, die Telepathen aufzuwecken. Wenn Franklin diese zündende Idee selbst gehabt hätte, wäre mir das lieber gewesen. Generell ist anzumerken, dass wir hier zwar viele interessante Hintergrundinformationen erhalten, und einige zukünftige Entwicklungen vorbereitet werden, für sich genommen in "Hinter den Kulissen" jedoch nichts Essentielles und/oder sonderlich Dramatisches passiert. Insofern vermittelt die Episode eher den Eindruck eines Aperitifs. Solange dieser jedoch so interessant, aufschlussreich und unterhaltsam ist wie "Hinter den Kulissen", habe ich dagegen nicht wirklich etwas einzuwenden.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel


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Stimmen zur Episode:
Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Richard Biggs über Franklins geschockte Reaktion (Achtung, beinhaltet Spoiler bis inkl. "Söhne und Töchter der Erde"!): „Ich denke, Sheridan hat ihn dazu gezwungen sich in Bereiche zu begeben in die er sich als Doktor nicht begeben wollte. Vor allem auch dieser Doktor. Dr. Franklin wollte nie in einer Position sein wo er zwischen Leben und Tod entscheiden muss, und in der Vergangenheit, wenn er mit dieser Situation konfrontiert war, entschied er sich immer für das Leben. Es gab bislang niemand in seinem Leben der ihn mal dazu gezwungen hätte, zu sagen, "Ok, nehmen wir diesmal den Tod." In "Die Gläubigen", hat er bewusst Sinclairs Befehle verletzt, da er sich nicht damit abfinden konnte, dass jemand den Tod statt des Lebens wählt. Sheridan andererseits bringt den Doktor an einen Ort wo er erkennen muss dass er diese dreißig Telepathen opfern muss, um dreißigtausend Leute zu retten. Es gefällt ihm nicht, aber andererseits weiß er auch, dass er recht hat. Und genau davon rührt sein Zorn her.”

  • Pat Tallman über die schwierigen Dreharbeiten der Aufweck-Szene: „Der Telepath mit dem ich gearbeitet habe hatte seine Augen geschlossen, und er musste zählen um zu wissen, was ich gerade tat. Wir mussten beide genau den gleichen Takt in unserem Kopf haben, so dass er wusste wann ich was tun würde und er die Augen öffnete. Später dann dreht er sich zu mir um, und ich muss wiederum auf ihn reagieren – es war schwierig. Aber auch spaßig. Es ist eine Herausforderung für die Schauspieler, und Kenneth war großartig. Er war ein wunderbarer Schauspieler. Er war sehr gut, sehr emotional, er war wirklich da, und offenkundig geschult. Ich genoss das, weil wenn du Gastdarsteller bekommst, dann hat jeder seine eigene Technik, und du weißt im Vorfeld nicht ob du mit jemandem auf der gleichen Wellenlänge sein wirst.”

  • Regisseur John LaFia über die gleiche Szene: „Das war eine sehr zeitraubende Sequenz. Die Anspannung aufrecht erhalten, versuchen dich fühlen zu lassen dass die beiden telepathisch miteinander verbunden sind. Es gab viele Kamerabewegungen hin zu den Schauspielern. Das Schneiden hat ebenfalls viel Zeit erfordert, um das mit den beiden richtig hinzubekommen, und dich in diese Wahrnehmung hineinzuziehen. Ich kann mir keinen besseren Weg dafür vorstellen, dies zu vermitteln, als sich zu den Figuren zu bewegen und ihnen immer näher und näher und näher zu kommen.”

  • Jerry Doyle über die Verhörszene: „Ich erinnere mich daran, dass mich diese Szene wirklich verärgert hat, weil wir dort ein Tonproblem hatten, und ich deshalb ins Tonstudio gehen musste und fast die komplette Szene neu aufnehmen musste. Ich denke, wenn du die Leute von der Tonabteilung fragst, werden sie bestätigen dass ich als ich diese Szene aufnahm ein richtiges Arschloch war. Es ärgerte mich als ich davon hörte nun mal maßlos, und als ich ins Tonstudio ging ließ ich diesen Ärger wieder hochkommen und an mir nagen, so dass ich als ich in die Kabine ging, emotional wieder dorthin zurück konnte, wo ich in der Szene war. Manchmal sehen diese Leute dich, wie du hineinkommst, und denken sich "Oh scheiße, jetzt kommt's. Er ist heut völlig von der Rolle." und später dann sage ich ihnen "Nichts persönliches, ich versuchte einfach nur, einen gewissen Gemütszustand zu erreichen." Jedenfalls finde ich diese Arbeit ziemlich verwirrend. Du bist in einem Fleischkühlraum, hast Kopfhörer auf, der Ton klingt nicht gleich, und du bist nicht wirklich dort zurück, du bist nicht am Set, und auch nicht von diesen Leuten umgeben. Es ist nicht der gleiche Tag, du hattest nicht den sechsstündigen Vorlauf mit anderen Szenen um an einen bestimmten Punkt zu gelangen, dein Energielevel ist ein ganz anderer, die Geschwindigkeit deines Dialogs, deine Intention, dein Tonfall… all diese Dinge sind anders. Deshalb kann ich ADR überhaupt nicht ausstehen.”

  • John LaFia über die gleiche Szene: „Einiges davon wurde aus der Vogelperspektive geschossen um den Eindruck zu vermitteln, dass man auf ihn hinabsieht. Der Raum ist sehr dunkel, weshalb du kaum die Wände sehen kannst, wodurch du die reale Welt abtrennst. Er geht ständig herum, aber es kann nirgends hin, da sie in seinem Kopf ist, und er, physisch gesehen, in diesem Raum eingesperrt ist. Dies sollte somit seine Klaustrophobie verdeutlichen.”

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Jerry Doyle über das Gespräch zwischen Garibaldi und Lise: „Das war eine jener Szenen wo ich mir gewünscht hätte, dass wir ein paar zusätzliche Tage und ein paar Millionen Dollar mehr gehabt hätten, um ein bisschen mehr mit ihr herumspielen zu können. Es gibt ein paar Aspekte die ich wohl erkunden hätte sollen als ich diese Szene machte, aber die Art und Weise wie sie [Anm.: Denise Gentile] es spielte brachte mich in eine Richtung in die zu gehen ich noch nicht bereit war, wenn man es so ausdrücken kann. Es gab ein paar Bereiche in die ich gerne vorgedrungen wäre, wo ich aber nicht die Chance dazu bekam, diese zu erkunden. Sie hingegen hat alle Punkte genau getroffen. Sie hatte am Anfang diesen zickig-weinerlichen Ton, und ging dann mehr in Richtung Verzweiflung, um schließlich das letzte Wort zu haben, und wieder einmal, am Ende der Szene, geht das Mädchen dass mir am wichtigsten ist zur Tür hinaus.”

  • John LaFia über die Szene, wo Garibaldi zustimmt, Sheridan zu verraten: „Ich fügte hier ein paar seltsame Einstellungen von Garibaldi ein. Es sind sehr schnelle Schnitte, wo du siehst, wie sich die Welt hinter ihm bewegt, als er zustimmt, diese Sache zu machen. Einfach nur, um das Gefühl zu vermitteln, dass sich die Welt um ihn herum verändert.”

  • Jerry Doyle über den veränderten Garibaldi: „Alles, was ihr seht, ist der echte Garibaldi. Wir haben alle gewisse Charakterzüge und Eigenschaften und Unsicherheiten, und wenn wir in die Ecke gedrängt werden oder angespannt sind oder gestresst, werden sie üblicherweise verstärkt. Ich würde sagen, dass die Beziehung mit Lise wohl eine von Garibaldis besseren Charakteristiken ist, dieses Verlangen nach dieser Art von Stabilität und Beständigkeit. Er ist nicht politisch, und er ist nicht subtil, und er vertraut keinen Autoritätspersonen, und er glaubt dass die meisten Leute die nach Autorität streben am wenigsten dafür qualifiziert sind, sie zu besitzen. Ich denke daher, all diese Elemente des Charakters die wir sehen, sind seine. Und genau deshalb hat es so viel Spaß gemacht, ihn zu spielen: Weil er so vielschichtig ist. Die Beziehungsprobleme, der genesene Alkoholiker, vier oder fünf Mal von bedeutsamen Positionen gefeuert werden, Arbeitskollegen die ihn verlassen, oder versetzt werden, oder sterben. All diese Dinge tragen dazu bei, dass er eine sehr zerrissene Figur ist, und immer noch dabei ist zu versuchen, herauszufinden, wer er ist, aus welchem Holz er geschnitzt ist, und was ihm am meisten bedeutet.”

  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 4: No Surrender, No Retreat"


    Vom Skript zur Folge:
    Im Drehbuch war ein kurzer Moment, in dem Zack und Franklin besprechen, dass Garibaldi zum Mars aufgebrochen ist. Dieser wurde – wohl aus Zeitgründen – geschnitten. Die wirklich große Änderung ist allerdings, dass im Drehbuch Garibaldi's Protest ("Ich liefere ihn an Sie aus, nicht an Clark.") noch fehlt – was seine Entscheidung gleich um einiges nachvollziehbarer und glaubwürdiger erscheinen lässt. In meinen Augen eine gute Entscheidung, diesen kurzen Nebensatz einzubauen.

    Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 10"

    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Dies ist eine weitere Geschichte in der jeder zugleich richtig und falsch liegt. Wie wir alle, tun die Figuren was sie tun weil sie glauben, einen guten Grund dafür zu haben, eine vernünftige Rechtfertigung. Und, tatsächlich, Edgars hat Recht wenn er sagt das Telepathen gefährlich sind, er hat Recht wenn er sagt das Clark ihnen mehr Macht verleiht, bis zu dem Punkt an dem sie eine Art Gedankenpolizei werden könnten. Auch ist er nicht ohne Mitgefühl, wo wir in der Szene mit den infizierten Telepathen sehen. Sheridan ist in seiner Kampagne ebenfalls im Recht, und in seinem Plan, die Telepathen gegen die Erdstreitkräfte einzusetzen. Aber so wie alle anderen auch, bewegt er sich auf einem sehr schmalen moralischen Grat. Wenn er Telepathen als Waffen benutzt, ist er dann wirklich besser als die Schatten?

  • Eine der angenehmsten (und zugleich auch Kopfschmerzen verursachendsten) Aspekte an B5 war die Tatsache, dass es nur einen kreativen Autor/Produzenten gab, der für die Serie arbeitete, was mich dazu zwang viele neue Fähigkeiten zu lernen. Ich musste lernen, wie man eine Episode schneidet, was soweit ging dass ich schließlich eine AVID-Schnittmaschine fast ebenso gut bedienen konnte wie unsere Cutter (was ich manchmal, sehr zu ihrem Missfallen, auch tun würde sobald sie hinausgingen um sich einen Kaffee zu holen). Ich musste alles lernen was man damals über CGI wissen konnte, und über zusammengesetzte Einstellungen, und den Bau von Sets, und Kostüme, und wie man ein Set belichtet um die ganzen Defizite zu verstecken. Statt eines Handicaps wurde dies jedoch vielmehr zu einem Segen. Da ich wusste was umsetzbar und was nicht umsetzbar war, konnte ich diese Elemente des CGI- und Set-Designs gleich in die Drehbücher einbauen. Das Ergebnis davon war nicht nur, dass die Produktion viel reibungsloser verlief, sondern auch dass es mir gelang, genau das zu bekommen dass ich im Kopf hatte als ich es schrieb, da ich all diese Elemente maßgeschneidert ins Drehbuch einbauen konnte. Auch wenn es mich fast umgebracht hätte, aber der "Ein-Mann-Band"-Ansatz hat schon auch seine Vorteile. .

  • Einer meiner Tricks als Autor ist es, etwas größer zu machen, und ihm größere emotionale Wirkung zu verleihen, in dem ich bestimmte Informationen darüber, was passieren wird, zurückhalte, und stattdessen die Reaktion von jemandem auf diese Information zeige… wie bei Sheridans Entscheidung, Z'ha'dum anzugreifen, wo wir zuerst Garibaldis erstaunte Reaktion sehen, ehe wir erfahren, was er im Sinn hat. Auf die gleiche Weise sehen wir hier Stephens Bestürzung als er erfährt, dass Sheridan für die Telepathen geplant hat, lange bevor wir erfahren was genau der eigentliche Plan ist. Aber da wir Stephen respektieren, wissen wir durch seine Reaktion dass dies eine verdammt große Sache sein muss, was den Suspense-Level für die kommenden Episoden erhöht.

  • Eine Betrachtung dieser Episode wäre nicht komplett, wenn ich nicht auch über Efram [sic] Zimbalist Jr. als William Edgars sprechen würde. Ich war schon immer ein Fan seiner Arbeit, und als ich hörte dass er möglicherweise tatsächlich verfügbar sein könnte, schnappten wir ihn uns so rasch als möglich. Am Set war er gutmütig und freundlich und arbeitete hart; es gab nie Starallüren. Wenn er am Set nicht gebraucht wurde, fand man ihn ein paar Meter weiter weg, wo er seine Bibel las, die er immer bei sich hatte. Es war eine schwierige und schreckliche Sache, einen derart netten Kerl mit solch einer Rolle zu belasten.

    Episodenbild (c) Warner Bros. Was ihr verstehen müsst ist dass wenn du seine Serie drehst, du das nicht chronologisch machst, sondern von Set zu Set. Wenn es also eine Episode ist, in der Garibaldi für drei Szenen in einer Starfury hockt, dann drehst du all diese Szenen an einem Stück, während er in der Starfury sitzt. Du drehst die Szenen 4, 9 und 18, die im Cockpit spielen, dann nimmst du ihn wieder heraus und wendest sich der nächsten Gruppe von Szenen zu, die alle beispielsweise im Medlab spielen, und dann drehst du all die Medlab-Szenen, bevor du zum nächsten Schauplatz weitergehst. Ihr fragt euch, warum ich daraus so eine große Sache mache? Weil ich Efram mit mehr Monologen, mehr Text und mehr metrischen Tonnen an Worten zuschüttete, als sie jemals ein Schauspieler ertragen sollte, und das alles auf dem gleichen Set. Seiten an Seiten davon, was in Ordnung ist wenn du eine Szene drehst und dann woanders hingehst… aber nicht so toll, wenn du eine große Dialogszene nach der anderen nach der anderen drehst.

    Macht schon, legt die DVDs ein in denen Edgars auf dem Bildschirm erscheint, und spielt nur diese Szenen durch, oder nehmt euch die Seiten aus dem Drehbuch heraus, wo er das Gespräch führt. Und seht sie euch in dem Wissen an dass wir all diese Szenen ausnahmslos am gleichen Tag drehen mussten… und das ist echt ein großer Haufen an Worten. Manche Schauspieler wären, wenn sie das gesehen hätten, den Gang runter zu meinem Büro geeilt und hätten mich an Ort und Stelle ermordet, direkt vor Gott und allen Anwesenden. Aber Efram war dafür viel zu liebenswürdig und Gentleman-like. Stattdessen kam er ans Set und traf den Nagel jedes Mal auf den Kopf.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 10"

    Zusammengestellt und übersetzt von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







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