Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 27 Januar 2007
Unmittelbar vor der Moya erscheint auf einmal ein Wurmloch, welches direkt zur Erde zu führen scheint. Crichton fliegt mit seinem Raumschiff hindurch – doch zurück auf der Erde erwartet ihn nicht gerade der feierliche Empfang, den er erwartet hat…
Originaltitel: A Human Reaction Episodennummer: 1x16 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 20. August 1999 Erstausstrahlung D: 07. November 2000 Drehbuch: Justin Monjo Regie: Rowan Woods Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Kent McCord als Jack Crichton,
Phillip Gordon als Ray Wilson,
Richard Sydenham als Cobb,
Gigi Edgley als Chiana,
Frankie Davidson als Newsstand Guy,
Albert Mensah als Dialectic,
Andy Cachia als Technician,
Selina Muller als Woman on Beach u.a.
Kurzinhalt:
Völlig unvermittelt öffnet sich in der Nähe der Moya ein Wurmloch, das direkt zur Erde zu führen scheint. John Crichton verabschiedet sich daraufhin von seinen Schiffskameraden, und bricht mit seinem Shuttle auf, um nach Hause zurückzukehren. Doch nach seiner Landung auf der Erde erwartet ihn nicht gerade der feierliche Empfang, den er erwartet hat. Vielmehr wird er in eine Zelle gesperrt und untersucht. Offenbar ist sich Ray Wilson, der das Weltraumprogramm leitet, nicht sicher, ob er wirklich der ist, der er vorgibt zu sein. John wird genau untersucht und über seine Abenteuer befragt. Die Situation droht weiter zu eskalieren, als Aeryn, D'Argo und Rygel ihm durch das Wurmloch folgen. Sind sie etwa der Beginn einer Invasion? Was genau hat John ihnen über die Erde verraten? Schließlich gelingt es John und Aeryn mit Hilfe von Crichtons Vater Jack, aus der Gefangenschaft zu entkommen. Schon bald hat John jedoch zunehmend den Eindruck, dass irgendetwas hier nicht mit rechten Dingen zugeht…
Review:
Den Einstieg in die Episode fand ich noch höchst gelungen und vielversprechend. Selbst im Wissen, dass John natürlich am Ende wieder auf die Moya zurückkehren wird – sonst wäre die Serie ja vorbei (insofern wäre "Auf der Suche nach der freundlichen Welt" eventuell als Staffelfinale doch besser platziert gewesen) – haben die Abschiedsszenen für mich sehr gut funktioniert. Denn: Uns mag bewusst sein, dass der Abschied nicht von Dauer sein kann und wird, für die Figuren ist dieser Abschied aber natürlich trotzdem in diesem Augenblick überaus real. Erwartungsgemäß war insbesondere die Abschiedsszene zwischen John und Aeryn (wo er sie auch fragt, ob sie nicht vielleicht mit ihm mitkommen will) so schön wie berührend. Aber generell fand ich die ersten paar Minuten wirklich noch stark. Leider aber begann "Auf der Suche nach der freundlichen Welt" nach Johns Ankunft auf der Erde zunehmend in sich zusammenzufallen. Auch wenn im ersten Drittel alles noch so halbwegs realistisch bleibt, hat man dennoch von Beginn an das Gefühl, dass irgendetwas hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Angesichts der darauffolgenden Offenbarung könnte man dies positiv sehen, in meinem Fall sorgte es aber eher dafür, dass ich mich nie so recht auf das Geschehen einlassen konnte.
Dennoch fand ich das erste Drittel insofern noch so halbwegs ok, als es zumindest mein Interesse im Hinblick auf die Frage wecken konnte, was genau hier gespielt wird. Handelt es sich um einen Traum/eine Vision/eine Simulation? Ist er in einer Art Parallelwelt gelandet? Oder ist auf der Erde irgendetwas vorgefallen, weshalb alle so nervös und feindlich sind, und er somit doch tatsächlich nach Hause zurückgekehrt? Leider aber verflüchtigte sich in dem Moment, wo Rygel tot auf dem Autopsietisch liegt, von einer Sekunde auf die nächste jegliches Interesse, das ich an der Folge hatte. Weil in dem Moment ist einfach klar, dass die Ereignisse nicht echt Sinn. Man wartet danach nur mehr darauf, bis John und die anderen die gleiche Erkenntnis haben. Es hilft auch nicht, dass bis zuletzt unklar ist, ob Aeryn, D'Argo und Rygel ihm tatsächlich gefolgt sind, und damit zumindest ihre Interaktionen untereinander real waren, oder ob sich John auch nur das eingebildet hat. Oder, anders ausgedrückt: Haben John und Aeryn nun gefrellt oder nicht? Eben diese Unsicherheit – wobei ich persönlich davon ausgehe, dass alles nur Johns Einbildung war, was dem Mittelteil der Episode dann endgültig völlig jeglichen Reiz und Sinn nimmt – hat mir die Episode dann endgültig ansatzweise ruiniert. Jedenfalls habe ich mich ab Rygels Scheintod einfach nur mehr gelangweilt. Immerhin, die Auflösung am Ende, was genau es mit dieser Illusion auf sich hatte, war dann soweit wieder ganz nett. Dann stellt sich nämlich heraus, dass die dafür verantwortlichen Außerirdischen nicht etwa böse Absichten verfolgten, sondern vielmehr auf der Suche nach einer neuen Heimat sind, und auf diese Weise überprüfen wollten, ob man sie auf der Erde willkommen heißen würde. Aber, ganz ehrlich: Nachdem ich die Folge davor derart sterbenslangweilig fand, war letztendlich auch das zu wenig, als dass "Auf der Suche nach der freundlichen Welt" noch die Kurve hätte kratzen können.
Fazit:
Abseits der netten Auflösung am Ende, sowie insbesondere des noch sehr starken und sogar ansatzweise berührenden Einstiegs, konnte ich mit "AU fder Suche nach der freundlichen Welt" leidre wenig bis gar nichts anfangen. Schon die ersten Szenen auf der Erde fand ich seltsam, aber spätestens bei Rygels vermeintlichem Tod war einfach klar, dass alles, was hier geschieht, nicht echt ist; dementsprechend habe ich auch völlig das Interesse an der Episode verloren. Denn: Warum soll mich kümmern, was hier vor sich geht, wenn eh alles nur eine Illusion/Simulation ist? Zumal zumindest ich davon ausgehe (die Episode bleibt eine definitive Antwort auf die Frage ja leider schuldig), dass nicht mal die Interaktionen zwischen John und seinen Schiffskameraden – insbesondere natürlich Aeryn – real waren. Was die Folge für mich letztendlich – abseits eben des noch überaus realen Einstiegs, sowie der netten, interessanten Auflösung – völlig sinn- und wertlos macht.