Originaltitel: I, E.T. Episodennummer: 1x02 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 07. Mai 1999 Erstausstrahlung D: 26. September 2000 Drehbuch: Sally Lapiduss Regie: Pino Amenta Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Mary Mara als Lyneea,
Cayde Tasker als Fostro,
Boris Brkic als Cmdr. Ryymax,
Mark Shaw als Alien Soldier #1,
Dominic Bianco als Alien Hunter #1,
Heath Wilder als Alien Hunter #2 u.a.
Kurzinhalt:
Pilot warnt die Besatzung der Moya, dass er einen Transmitter entdeckt hat, der ein Ortungssignal an die Peacekeeper sendet. Leider befindet sich dieser in den Eingeweiden des Schiffes, und lässt sich nicht so leicht entfernen. Für die kleinen Wartungsroboter ist der Zugang gesperrt, und Rygel ist als einziger klein genug, um sich durch die kleine Öffnung zu zwängen. Allerdings wird die Entfernung des Transmitters Moya große Schmerzen verursachen. Man fliegt daher zum nächstgelegenen Planeten, wo die Moya im Schlamm versinkt, was das Signal vorübergehend dämpft. Allerdings sind Leviathane eigentlich nicht für die Schwerkraft eines Planeten gemacht, weshalb Moya schon bald der Gravitation des Planeten nicht mehr standhalten können wird. Die Besatzung muss daher so rasch als möglich die Vorkommen jenes Betäubungsmittels aufspüren, mit dem sie Moyas Schmerzen lindern wollen, damit Rygel den Transmitter entfernen kann. Doch dabei wird Crichton von Einheimischen entdeckt…
Review:
Nach dem recht überhasteten Serienauftakt, der – verständlicherweise – noch sehr auf John Crichton fokussiert war, bietet sich mit der ersten regulären Folge der Serie (und ja, ich bespreche die Serie in der von den Machern ursprünglich beabsichtigten Reihenfolge, und gehe nicht nach der teils willkürlich veränderten Ausstrahlungsreihenfolge von SyFy) die Gelegenheit, die anderen Figuren etwas näher zu beleuchten. Wie z.B. Rygel und Zhaan. Ersterer lässt dabei die weiche Schale unter seinem harten Kern erkennen, als Zhaan folgerichtig feststellt, dass er sich nur deshalb so rüde gibt, weil er Angst hat, Moya zu verletzen oder gar zu töten. In jenen Szenen, wo er die Teile des Transmitters entfernt, stößt dann leider zudem – so sehr ich den Zugang grundsätzlich auch schätze – die Umsetzung als Puppe an ihre Grenzen. So gut der Kopf an sich aussieht, aber sobald Rygel seine Hände benutzen muss, na ja. Zhaan darf wiederum ihre große Empathie unter Beweis stellen, die sogar so weit geht, dass sie anderen ihre Schmerzen nehmen kann. Eine Fähigkeit, die sie hier auch anwenden muss, um Moya zu retten.
Während ihres Ausflugs auf den Planeten erfahren wir indes – insbesondere als sie zusammen auf einem Baum festhocken, da sie sich vor den örtlichen Sicherheitskräften verstecken – auch etwas mehr über Sun und D'Argo. Bei letzterem wird z.B. die nicht wirklich rosig klingende, kriegerische Geschichte eines Volkes aufgerollt. Trotz dieser netten kleinen Szenen, in denen wir die Außerirdischen etwas besser kennenlernen, wird aber natürlich auch auf John Crichton nicht vergessen. Dies führt uns dann auch zur meines Erachtens größten Stärke der Folge: Denn wie der englische Originaltitel schon andeutet (in der Übersetzung geht das leider verloren), handelt es sich hier um eine Umkehrung des "E.T."-Konzepts; denn hier ist nun vielmehr der Mensch der Außerirdische, der von den Einheimischen entdeckt wird, und auf deren Wohlwollen angewiesen ist. Diese Idee fand ich dann doch sehr nett. Zumal ich das Zusammenspiel zwischen Ben Browder und Mary Mara sehr gelungen fand. Umso bedauerlicher, dass dieser Plot in weiterer Folge gegenüber den sich doch irgendwie wiederholenden Szenen auf der Moya () in den Hintergrund gerät. Gerade auch Lyneeas Dilemma hätte man sich ruhig noch ausführlicher widmen können (so gesehen wäre es ev. doch besser gewesen, mit der Folge noch ein bisschen zu warten, und sie vielleicht sogar vollständig aus Sicht der Einwohner zu erzählen; dann hätte IMO auch Johns Heimweh stärker gewirkt). Dafür hätte ich ruhig auf die Gefangennahme von D'argo verzichten können, die ohnehin darin scheiterte, für Spannung zu sorgen (Randnotiz: John schlägt denen mit einer Schaufel auf ihre Helme, und die fallen trotzdem in Ohnmacht?). Und generell machte die Episode, so schön ich die Szenen rund um Rygel, Zhaan & Co. auch fand, ein bisschen einen zerfahrenen Eindruck, und schwenkt recht unmotiviert zwischen den Figuren/Handlungsschauplätzen hin und her. Mir drängt sich hier der Eindruck auf, dass die Serie zu diesem frühen Zeitpunkt ihren Rhythmus und ihren Ton noch nicht so recht gefunden hat.
Fazit:
"Ich, E.T. und die anderen" profitiert davon, dass das Erzähltempo nicht mehr ganz so gehetzt ist wie beim Pilotfilm, macht dafür aber teilweise ein bisschen einen zerfahrenen Eindruck. Gerade auch zu Beginn der Serie wäre es vielleicht besser gewesen, sich in jeder Folge auf einen Handlungsstrang und auf 1-2 Hauptfiguren zu konzentrieren, statt die Aufmerksamkeit auf alle gleichmäßig verteilen zu wollen. So gesehen wäre "Ich, E.T. und die anderen" an einem späteren Zeitpunkt in der Geschichte, wenn die Charaktere bereits etabliert wurden und man sich somit problemlos stärker auf die Gastfigur Lyneea und ihr Dilemma hätte konzentrieren können, besser aufgehoben gewesen. Gut gefiel mir aber einerseits, dass wir vor allem auch von den Nebenfiguren hier wieder einen besseren Eindruck gewannen, sowie die clevere Art und Weise, wie die Folge das "E.T."-Konzept auf den Kopf stellt. Insgesamt war "Ich, E.T. und die anderen" soweit schon ok, und in Teilbereichen besser als die Auftakt-Folge (der noch einen halben Punkt Pilotbonus bekam), dennoch lässt man sich auch mit dieser Episode für die Zukunft noch Luft nach oben.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Auf Moya ist plötzlich ein schrilles Geräusch zu hören, welches sich nicht mehr abstellen lässt und bei Crichton ein nervöses Zucken im Auge verursacht. Bei der Erkundung worum es sich handelt, stellt die Crew fest, dass es ein Signalgeber der Peacekeeper ist, mit dessen Hilfe diese Moya ausmachen können. Leider lässt sich die Bake nicht so einfach entfernen, da sie im neuralen Nexus Moya's montiert ist und erheblichen Schaden anrichten könnte. Um das Signal abzuschwächen, einigt man sich auf ein außergewöhnliches Manöver und Moya landet auf einem Planeten - etwas, was nur einmal einem männlichen Leviathan gelungen ist. Dort landet sie in einem Moor, welches das Signal deutlich abschwächt. Allerdings muss die Bake schnell entfernt werden, da das Gewicht Moya's ansonsten zu einer tödlichen Falle für das Schiff wird. Einzig Rygel ist klein genug, um in Moya's Inneres vorzudringen und den Signalgeber zu entfernen - eine Option, die dem Dominar alles andere als Recht ist. Auch die anderen Crewmitglieder sind gefordert. Sie müssen auf dem Planeten nach Clorium suchen, einer Substanz, deren Transport für Leviathane verboten ist und eine schmerzstillende/berauschende Wirkung auf sie hat. Als sie den Planeten betreten, fühlt sich Crichton stark an seine Heimat erinnert. Zitat-John: "Kinda like Louisiana. Or Dagobah. Where Yoda lives." Durch Einheimische getrennt, schlägt er sich zu einem Farmhaus durch und lernt dort Lyneea, eine Astronomin und ihren Sohn Fostro kennen. Nachdem beide ihren ersten Schock über den 'Alien' überwunden haben, helfen sie ihm gegen das mittlerweile aufmerksam gewordene Militär ihres Planeten. Dieses hat D'Argo in Gefangenschaft genommen, der von Aeryn getrennt auf der Suche nach Crichton war. Aeryn ist wieder bei Moya angelangt und stellt fest, das Rygel mitten in den Abtrennarbeiten der Bake ist und Zhaan versucht Moya zu unterstützen, indem sie mit Hilfe ihrer heilerischen Fähigkeiten Moya's Schmerzen lindern will. Doch die Masse des Leviathans ist selbst für die Priesterin zu groß und Aeryn versucht verzweifelt John und D'Argo zu erreichen und schnellstens das Clorium anzufordern. Es gelingt John mit Lyneea's Hilfe, D'Argo aus den Fängen des Militärs zu retten und auch Clorium hat sie. Nachdem der Abschied etwas wehmütig für John verläuft, machen er und D'Argo sich auf dem schnellsten Weg zurück zu Moya, wo Rygel gerade fertig ist und auch Zhaan und Moya am Rande ihrer Kräfte angelangt sind. Das Clorium wird verteilt und Moya entfernt sich mit neuen Kräften vom Planeten, der in John erneut starkes Heimweh geweckt hat…