Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 27 Januar 2007
Auf der Suche nach Peacekeeper-Technologie an Bord wird D'Argo ins All gespült. Danach erlebt er frühere Ereignisse aus seinem Leben erneut. Währenddessen versucht der Rest der Besatzung herauszufinden, warum ihnen die Moya auf einmal feindlich gesinnt ist…
Originaltitel: They've Got a Secret Episodennummer: 1x10 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 25. Juni 1999 Erstausstrahlung D: 17. Oktober 2000 Drehbuch: Sally Lapiduss Regie: Ian Watson Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Alison Fox als Lo'Laan,
Grant Magee als Jothee u.a.
Kurzinhalt:
Die Besatzung der Moya will das Schiff von allfälliger Peacekeeper-Technologie befreien. Während er nach eben dieser sucht, wird D'Argo allerdings plötzlich aus dem Schiff gespült. Zum Glück können Luxaner eine Weile im Vakuum überleben, und so kann ihn Aeryn mit ihrem Shuttle retten und wieder zurück an Bord bringen. Ganz unbeschadet hat D'Argo den kurzen Ausflug ins All jedoch nicht überstanden. So wähnt er sich in seiner eigenen Vergangenheit, und verwechselt die anderen Besatzungsmitglieder mit Personen wie z.B. seiner Frau oder deren Bruder. Durch die sich daraus ergebende Interaktion mit ihm erfahren Crichton & Co. schließlich, wie es zu D'Argos Verhaftung kam. Währenddessen müssen sie sich aber auch mit einer Moya auseinandersetzen, die ihnen zunehmend feindlich gesinnt zu sein scheint. Als er versucht, dem Grund dafür auf den Grund zu gehen, macht John dann schließlich eine überraschende Entdeckung…
Review:
Die Inhaltsangabe macht es bereits deutlich: "Geheimnisvolle Moya" erzählt zwei sehr unterschiedliche Handlungsstränge, die nicht wirklich viel miteinander zu tun haben. Ich muss gestehen, irgendwie wollte diese Kombination für mich nicht so recht funktionieren, und konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass gerade auch die Aufrollung von D'Argos Vergangenheit in einer eigenen Episode, oder zumindest einer anderen B-Story, besser gedient gewesen wäre. Zudem muss ich gestehen, mich gefragt zu haben, inwiefern die Aufrollung seiner Verhaftung zu seiner Bemerkung aus "Gefährliche Besucher an Bord" passt. Oder aber, dort ging es um Dinge, die er dann später erst getan hat. Wie auch immer: Die Grundidee, uns hier nun endlich mehr über den Luxaner zu verraten, sehe ich definitiv positiv, und auch die Umsetzung war sehr interessant. Nicht zuletzt, als man hier einen so geschickten wie effizienten (und kostensparenden) Weg gefunden hat, um sich an die gute alte "show, don't tell" Regel zu halten.
Der parallel verlaufende Handlungsstrang um die plötzlich feindliche Moya lebt in erster Linie von der Auflösung. Weil die Offenbarung, dass sie schwanger ist (habe ich das übrigens richtig verstanden, dass D'Argo am Anfang von einer Flut Leviathan-Sperma rausgespült wurde?), hat mich damals bei der Erstsichtung (also, der Erstsichtung dieser Folge, bei meinem zweiten Durchlaufversuch) doch sehr überrascht. Zudem finde ich die Idee wirklich interessant. Allerdings finde ich leider auch, dass der Plot an sich, bis zu dieser Offenbarung, wenig spannend verlief. Die angreifenden DRDs waren jetzt nicht unbedingt furchteinflößende Gegner, und generell wäre es mir glaub ich lieber gewesen, man hätte auf den x-ten Versuch in der ersten zehnten Folge, eines oder mehrere Mitglieder der Besatzung in Gefahr zu bringen, verzichtet. Diese ständigen Bedrohungsszenarien, die noch dazu wenn sie die Stammbesetzung betreffen ohnehin nicht funktionieren, nutzen sich nämlich doch recht schnell ab. Ein glücklicher Zufall war's zweifellos auch, dass Aeryn erst in der Episode zuvor ihre Piloten-Behandlung erhalten hat; sonst wären sie, als Pilot ausfällt, schön blöd dagestanden. Grundsätzlich mag ich so direkte Verknüpfungen zu früheren Folgen ja, in dem Fall wirkte es aber halt leider wie ein sehr bequemes Plotkonstrukt. Gut gefiel mir allerdings die Szene, als John mit Moya – über die Horde DRDs – quasi verhandelt, und sie schließlich davon überzeugt, dass sie die Besatzung nicht in Gefahr bringen muss, um das Wohl ihres Kindes zu schützen. Auch das Set, in dem eben dieses Gespräch stattfand, hatte es mir durchaus angetan. Aber ja, ich weiß nicht; ich denke, eine actionreichere, planetenbasierte parallele Storyline wäre letztendlich für beide Handlungsstränge besser gewesen, als solche zwei voneinander weitestgehend unabhängige "bottle shows" zusammenzustopfen.
Fazit:
In "Geheimnisvolle Moya" steckt man zwei Handlungsstränge zusammen, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Nun gut, das allein wäre ja noch kein Drama. Wesentlich schwerer wiegt für mich aber, dass sie zudem nicht wirklich zueinander passen wollten – weshalb "Geheimnisvolle Moya" für mich letztendlich weniger (statt mehr) ist, als die Summe seiner Teile. Die Story rund um die schwangere Moya leidet zudem darunter, dass der Weg zu dieser dann durchaus coolen Auflösung nicht wirklich spannend geraten ist. Wesentlich besser schlug sich da schon alles rund um D'Argo. Mir gefiel vor allem die Idee, seine Vorgeschichte aufzurollen, nämlich indem man ihn die Ereignisse quasi noch einmal durchleben lässt. Das war wesentlich dramatischer, als wenn er es den anderen einfach nur erzählt hätte. Und generell gibt man der Figur damit deutlich mehr Tiefe. Allerdings war ich mir offen gestanden nicht ganz sicher, wie das zur Andeutung vermeintlich abscheulicher Taten in "Gefährliche Besucher an Bord" passen soll. Von diesem Manko abgesehen fand ich den D'Argo-Teil der Episode aber durchaus gut. Aus jenem mit der schwangeren Moya hätte man aus meiner Sicht aber mehr machen können. Die ungünstige Kombination beider Handlungsstränge tat dann ihr Übriges.