HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Babylon 5 Universum arrow Guide arrow Babylon 5 arrow Staffel 2 arrow Die Schlacht um Matok
Babylon 5 Universum
Babylon 5 Staffel 2
Navigation
Startseite
Reviews
Kolumnen & Specials
Gewinnspiele
TV-Planer
Interviews
News-Archiv
Filme
Filme von A-Z
Serien
24
Akte X
Babylon 5 Universum
Doctor Who
Farscape
Fringe
Galactica Universum
Game of Thrones
Lost
Primeval
Stargate
Star Trek
Supernatural
The Vampire Diaries
Neue Reviews
Intern
Impressum
Datenschutz
Team
Jobs
Suche


Die Schlacht um Matok PDF Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Image

Originaltitel: GROPOS
Episodennummer: 2x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08.02.1995
Erstausstrahlung D: 03.03.1996 (Pro7)
Drehbuch: Larry DiTillio
Regie: Jim Johnston
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Lt. Comdr. Susan Ivanova, Jerry Doyle als Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Andrea Thompson als Talia Winters, Stephen Furst als Vir Cotto, Bill Mumy als Lennier, Robert Rusler als Warren Keffer, Andreas Katsulas als G'Kar, Peter Jurasik als Londo Mollari
Gastdarsteller: Paul Winfield als General Franklin, Marie Marshall als Dodger, Ken Foree als Large, David L. Crowley als Lou Welch, Morgan Hunter als Kleist

Denkwürdige Zitate: "There was an Alfredo Garibaldi in my command during the Dilgar invasion. Excellent soldier.“
"That was my dad.“
"So much for genetics.“
(Autsch.)

"We are all slaves to your histories. If there is to be a bright future, we must learn to break those chains..“
(Wie wahr.)

"There's only one truth about war – people die. Killing is part of a soldier's job. We can't deny it. We can only live with it and hope our reasons for doing it are justified.“
(Worte, die meines Erachtens in den Jahren seit der Erstausstrahlung nur an Bedeutung gewonnen haben.)


Kurzinhalt:ImageGeneral Franklin kommt mit einem 25.000 Mann starken Bataillon auf die Station, was Sheridan, Ivanova & Co. vor die nicht unerhebliche Herausforderung stellt, für alle Soldaten eine Unterkunft zu finden. Offiziell befindet man sich lediglich auf dem Weg nach Io, in Wahrheit wird man in Kürze eine gut befestigte Rebellenstellung auf einem fremden Planeten angreifen. Die Erde wurde von der dortigen Regierung um Hilfe gebeten, und erhält im Gegenzug die Erlaubnis, in ihrem Sektor eine Basis aufzubauen. Daher gilt es, Matok – so der Name des Stützpunktes – mit allen Mitteln zu erobern. Doch Sheridan warnt General Franklin: Er hat vor Jahren auf dem Planeten gedient, und Matok ist eine Festung, die nur unter schweren Verlusten einzunehmen ist. Trotzdem bleibt General Franklin keine andere Wahl. Währenddessen vertreiben sich einige der Soldaten die Zeit im Casino und anderen Vergnügungsbereichen der Station, und sorgen für einigen Wirbel und die gelegentliche Schlägerei. Garibaldi macht die Bekanntschaft von Dogder, einer weiblichen Soldatin, die ganz offensichtlich an ihm interessiert ist. Keffer freundet sich sehr schnell mit seinen beiden kurzfristigen (und unerhofften) Zimmergenossen Large und Yang an. Und General Franklin trifft sich mit seinem Sohn, doch das Treffen verläuft wie immer: Schon nach kurzer Zeit beginnen sie zu streiten. Als jedoch Dr. Franklin von Ivanova den Hinweis bekommt, dass die anstehende Mission gefährlicher ist als es offiziell den Anschein haben mag, bemüht er sich, das Verhältnis zu seinem Vater zu kitten – im Bewusstsein, dass es sonst zu spät sein könnte…


Synchro-Fehler:
  • Dr. Franklin unterhält sich mit Garibaldi über das schwierige Verhältnis zu seinem Vater, und darüber, wie es kurzzeitig besser wurde. In der Synchro erzählt er "Während des Minbari-Krieges war ich mit ihm an der Front, da haben wir uns eine Weile vertragen.“ Hä? Franklin war an der Front? Das ist mir neu. Im Original sagt er "When I joined Earthforce during the war he finally came around for a while.“ Nix mit Front…

  • Wohl der größte Synchro-Fehler der Folge: General Franklin hat seinem Sohn gerade vor Captain Sheridan eine ziemliche Abfuhr erteilt. Die beiden beginnen, sich über den Krieg zu unterhalten, und Franklin fragt Sheridan, ob er sich für einen Mörder hält. Dieser erwidert, dass die Minbari das wohl von ihm denken. Daraufhin Franklin: "But the minbari are not you own flesh and blood.“ Damit meint er ganz eindeutig seinen eigenen Sohn. Hier hat die Synchro ordentlich gepatzt, weil dort sagt er "Aber die Minbari gehören nun mal nicht zum Volk der Menschen.“

  • Kein schlimmer Fehler, aber es gehört wohl erwähnt: Die Militärtruppe, die durch den Korridor läuft, singt im Original eines dieser typischen Marschlieder, wie man sie aus zahlreichen Filmen kennt. Auf deutsch wurde daraus ein einfaches "Links, 2, 3, 4…“


  • Den nachfolgenden Synchrofehler halte ich weniger aufgrund der nicht 100%ig passenden Übersetzung für erwähnenswert, sondern weil der deutsche Satz kein richtiger deutscher Satz ist: Aus "The fighting is reported to be very intense.“ wurde "Der unerbittliche Kampf dauert schon seit vielen Stunden.“ Entweder er dauert schon viele Stunden, oder er dauert schon seit vielen Stunden an. Aber als Übersetzer muss man's ja mit der deutschen Sprache nicht so haben, richtig?



  • Review: ImageIn gewisser Weise erinnert mich "Die Schlacht um Matok" an so manche Episoden aus der ersten Staffel: Grundsätzlich gibt’s einige gute Ansätze, doch dem Endprodukt mangelt es einfach an Spannung und Dramatik. Im Zentrum des Films steht das Militär, und wie die Angehörigen und Freunde von Soldaten mit dem Wissen umgehen, dass diese möglicherweise von ihrem Einsatz nicht mehr zurückkehren. Nirgends wird dies so spürbar und deutlich wie am Ende der Folge, als Dr. Franklin, Garibaldi und Keffer darauf warten zu erfahren, ob es ihren Familienmitgliedern bzw. Freunden gut geht. Während Dr. Franklin aufatmen kann, sagen die Blicke von Garibaldi und Keffer, als ihnen die erste Liste mit den Verlusten gebracht wird, alles. Es ist ein sehr berührender Moment, als man uns schließlich das Schlachtfeld mit den Leichen von Dodger, Large und Yang zeigt. Dass der eine oder andere bei dem Einsatz draufgeht, erwartet man als Kenner der Serie ja eigentlich schon – wobei hier General Franklin aufgrund der Aussöhnung mit seinem Sohn eigentlich der logische Kandidat gewesen wäre (man denke nur so an manche Katastrophenfilme – wann immer sich zwei Leute mit langjährigen, oftmals familiären, Problemen aussöhnen, kann man sich sicher sein, dass kurz darauf einer von ihnen ins Gras beißt). Jedenfalls bot diese Montage Gänsehaut pur, und ist ganz klar die beste Szene der Folge. Leider auch die einzig wirklich gute…

    Ich will damit nicht sagen, dass der Rest der Folge unbedingt schlecht sei, aber es fehlen halt doch die Highlights und die ganz großen Momente. Gerade auch nach einer überwältigenden Folge wie "Schatten am Horizont" ist solch eine Mittelmäßige schon eine kleine Enttäuschung – man ist von Babylon 5 mittlerweile einfach besseres gewöhnt. Nichtsdestotrotz gibt es einige Elemente, die durchaus zu gefallen wissen. Zuerst mal ist positiv zu erwähnen, dass uns mit General Franklin endlich mal jemand vom Militär – außerhalb der Station – gezeigt wird, der keinen völligen Dachschaden hat, sondern im Gegenteil durchaus mit Bedacht agiert und – trotz der Probleme mit seinem Sohn – sympathisch wirkt. Vor allem sein Dialog mit Sheridan, als er beklagt dass sein Sohn in ihm einen Mörder sieht, ist sehr gelungen. Man sieht, dass er Sheridan respektiert und wohl irgendwie auch mag, sonst würde er sich ihm gegenüber nicht so öffnen. Sheridan darf wiederum in dieser Szene wieder einmal seinen hohen moralischen Anspruch beweisen, als er darüber spricht wie es ist, als Soldat in einem Krieg andere Lebewesen zu töten (siehe das letzte Zitat zur Folge). Doch zurück zum Vater-Sohn-Konflikt: Auch wenn eine solche Thematik nicht gerade neu ist, gefällt mir an der Darstellung in "Die Schlacht um Matok", dass es hier nicht nur einen Schuldigen gibt, wie das sonst oft der Fall ist: Beide sind Sturköpfe, und beide sagen oder tun ihrerseits jeweils Dinge, die den anderen völlig zu recht auf die Palme bringen. Und auch wenn die Versöhnung etwas gar kitschig geraten sein mag, gefällt mir diese Szene ungemein.

    ImageEtwas leichtere Töne schlägt die Folge rund um Garibaldi und seine Bekanntschaft Dodger an, wobei ich bei jener Szene, in der Garibaldi ihr gegenüber meint es ginge ihm alles zu schnell etc., immer wieder heftig mit dem Kopf schütteln muss. Ich meine, einerseits ist es ja eine herrliche Szene, da hätte er endlich mal die Gelegenheit für eine Frauenbekanntschaft, sagt zu ihr noch er möchte dieses eine Mal alles richtig machen, und dann vermasselt er es – genau dadurch – erst recht wieder. Aber seine Begründung dafür war mir einfach zu weit hergeholt und wenig überzeugend. Ich muss jedoch auch zugeben, angesichts der Tatsache dass er ihre Avancen in gewisser Weise abgeblockt hat, funktioniert das tragische Ende dann gleich doppelt so gut, da er nun nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen wird, das Versäumte nachzuholen. Das verleiht der Szene eine ganz besondere Bitterkeit, und ist auf jeden Fall deutlich bewegender als bei Large und Yang, die man leider doch nur sehr flüchtig kennen gelernt hat. Einzig die Szenen mit Kliest fand ich grauenhaft. Ich bin mir sicher, dass es solche Soldaten wirklich gibt, die einfach überall Streit suchen um für einen kurzen Moment zu vergessen, dass sie im nächsten Einsatz schon sterben könnten und um etwas Dampf abzulassen. Aber… es ist mittlerweile solch ein Klischee, dass ich wirklich wünschte, man hätte darauf verzichtet.

    Fazit: Nachdem sich in "Schatten am Horizont" die Ereignisse förmlich überschlagen haben, ist "Die Schlacht um Matok" wieder eine deutlich gemächlichere und ruhigere Folge – ein Tempowechsel, der doch etwas unangenehm auffällt. Ich würde zwar nicht unbedingt von einer Vollbremsung sprechen wollen, aber wenn "Schatten am Horizont" Lichtgeschwindigkeit war, dann entspricht "Die Schlacht um Matok" gerade mal Tempo 100. Am Ende gibt es zwar noch eine großartige, berührende Szene, aber den 38 Minuten davor fehlt es an Spannung, Dramatik und interessanten Entwicklungen, während das eine oder andere Klischee zusätzlich auf den Unterhaltungswert drückt. Dank einiger starker Momente und Dialoge aber gerade noch guter Durchschnitt.

    Bewertung: Spannung: 2.5/5 | Action: 2.5/5 | Humor: 2/5 | Dramatik: 2.5/5 | Inhalt: 3/5 | Gesamteindruck: 2.5/5

    Christian Siegel
    Mitreden! Sagt uns eure Meinung zu "Die Schlacht um Matok" in der SF-Community!


    Produktionsnotizen:
    Vom Skript zur Folge:
    Im Script Book findet sich leider zum wiederholten Mal "nur" der Letztentwurf des Drehbuchs, aber ein paar Kleinigkeiten gibt es dann doch noch, die erwähnenswert sind:

  • ImageZwei kurze Abschnitte wurden aus dem Dialog zwischen Dr. Franklin und Ivanova im Casino entfernt. Franklin erzählt von seinem Vater, und wie sie sich als er sich den Erdstreitkräften anschloss kurzfristig näher kamen. Darauf folgt im Drehbuch noch:
    Franklin: "Dann vernichtete ich meine Unterlagen anstatt sie den Erdstreitkräften zu übergeben, um damit biogenetische Waffen gegen die Minbari zu entwickeln. Der General konnte verhindern, dass ich vor ein Kriegsgericht gestellt wurde, machte es aber sehr deutlich, dass ich ihn enttäuscht hatte. Und damit begann die Stille von neuem.“

    Kurz darauf gibt es dann noch einen weiteren kleinen Teil des Dialogs, der in der Episode nicht enthalten ist:
    Ivanova: "Hast du dir jemals vorgestellt wie du dich fühlen würdest, wenn er von einer Schlacht nicht zurückgekommen wäre?“
    Franklin: "Schon tausend Mal. Jedes Mal wenn ich Newsmeldungen von seinen Feldzügen sah, spielte ich es wieder und wieder in meinem Kopf durch, bis ich den Schmerz nicht mehr ertragen konnte.“


  • Es ist zwar nur eine Banalität, aber… im Drehbuch pfeift Garibaldi Dodger hinterher, während es in der fertigen Episode deutlich emanzipierter zu Werke geht und es Dodger ist, die Garibaldi's Hintern bewundern darf.


  • Zuletzt noch eine kleine zusätzliche Szene, die es nicht in die fertige Folge geschafft hat (lt. Larry DiTillio weil Schauspieler Robert Rusler den Dialog einfach nicht überzeugend hinbekam). Darin erzählt Keffer von seinem ersten Einsatz: "Ich werde nie das erste Mal vergessen. Wir fingen einige Schiffe der Raiders außerhalb des Orion-Gürtels ab. Sie kamen so schnell auf uns zu, dass ich nicht einmal Zeit zum Nachdenken hatte. Ich war mir sicher, dass ich jede Minute in meine Einzelteile zerlegt werden würde, also begann ich einfach zu feuern. Und dann war es auf einmal vorbei. Wir hatten sie alle erwischt.“


  • „Quelle: „Babylon 5 Scripts: Other Voices - Volume 3”


    Hintergründe zur Produktion der Episode:
  • ImageDie Rolle von General Franklin war ursprünglich für James Earl Jones gedacht, doch da diese Episode aufgrund der ganzen Statisten ihr Budget ohnehin schon überschritt, konnte man nicht genug Mittel locker machen, um ihn an Bord zu holen. Die Rolle wurde schließlich von Paul Winfield übernommen, der Science Fiction-Fans vor allem als Captain der Reliant aus "Star Trek II – Der Zorn des Khan" sowie als Leiter der vom Terminator im gleichnamigen Film überfallenen Polizeistation bekannt ist. Er starb im Alter von 62 Jahren am 7. März 2004. Nur wenige Wochen später, am 22. Mai desselben Jahres, sollte ihm sein "Filmsohn" Richard Biggs völlig unerwartet und mit gerade mal 44 Jahren auf diese letzte Reise folgen.


  • GROPOS ist eine Abkürzung für "ground pounders", John Copeland's Lieblingsbezeichnung für Infanteriesoldaten.


  • Beim ersten Besuch von General Franklin im Quartier seines Sohnes kann man erkennen, wie er im Hintergrund das Globbit-Ei aus "Die Gläubigen" in die Hand nimmt. Ein Bild dieser Szene findet ihr hier.


  • „Quelle: „Babylon 5 Scripts: Other Voices - Volume 3”


    Das sagen die Schauspieler, der Regisseur und der Drehbuchautor:
  • Drehbuchautor Larry DiTillio über "Die Schlacht um Matok": „Gropos ist das beste Drehbuch, das ich jemals bei "Babylon 5" geschrieben habe, und trotz seiner kleinen Schwächen bin ich sehr stolz darauf. Es behandelt ein Thema, dass mir sehr am Herzen liegt – den unbegreiflichen Horror des Krieges aus politischen Gründen und die Tragödie derer, die dafür kämpfen, töten und sterben müssen. Ich erhielt bei dieser Folge die positivsten Reaktionen die ich je von Fans der Serie bekam. Ein Kommentar war "Mensch, Larry, musstest du sie wirklich alle umbringen?". Ich sagte darauf nur "Ja", weil es die einzige Wahrheit des Krieges ist.“


  • Jerry Doyle über die von ihm verhinderte Sexszene: „Das Drehbuch kam, und darin schlafe ich mit dieser Frau die auf die Station kommt, und ich sagte nur "Nein, das funktioniert nicht." Sie sagten "Was meinst du damit, es funktioniert nicht?" und ich sagte "Nun, ich werde nicht eine potentielle Beziehung wegschmeißen nur um mit jemandem zu schlafen." Ich dachte es war aus Sicht der Figur falsch, und glaubte, es würde dem Zuschauer erlauben Garibaldi in einem anderen Licht zu sehen, wenn er ablehnt.“


  • Larry DiTillio sieht die Sache mit Garibaldi's Sexszene etwas anders: „Während der ersten Staffel hatte ich Jerry Doyle ein Versprechen gegeben. Er hat sich immer wieder scherzhaft darüber beschwert, das Londo der erste war, der bei "Babylon 5" eine sexuelle Begegnung haben durfte. Er wollte auch eine, und plagte mich damit die ganze erste Staffel hindurch, bis ich ihm schließlich versprach, dass ich eine Sexszene mit ihm hineinnehmen würde, sobald ich die richtige Geschichte dafür finde. Es hat zwar mehr als ein Jahr gedauert, aber bei "Die Schlacht um Matok" konnte ich mein Versprechen in Form von Elizabeth "Dodger" Durman endlich einlösen. […] Im Erstentwurf war eine leidenschaftliche Liebesszene zwischen Garibaldi und Dodger enthalten, der ein witziges Nachspiel folgte, als Ivanova am nächsten Morgen das Quartier betritt und am Boden eine Daffy Duck-Boxershort entdeckt, mitten in einem Durcheinander das aussieht, als hätte ein texanischer Tornado gewütet. Als Garibaldi mit verschmitztem Lächeln aus dem Bad kommt, gibt ihm Ivanova seine Befehle für den Tag, und verlässt ihn mit den Worten "Nette Unterhose."

    Image[…] Die Rolle von Dodger war am Schwersten zu besetzen. Wir haben dutzende Schauspielerinnen gesehen die zwar über ausreichend Muskelmasse verfügten, bei denen aber das Talent mit den Muskeln nicht mithalten konnte. Und dann kommt auf einmal diese zierliche Frau mit hübschem Gesicht und schelmischem Grinsen herein, und überwältigt uns beim Vorsprechen. Ihr Name war Marie Marshall, und sie bekam die Rolle zwei Sekunden nachdem sie den Raum verlassen hatte. Aber es gab etwas, dass wir über Marie nicht wussten, nämlich dass sie einmal Jerry's Freundin gewesen ist. Natürlich haben wir sie nicht deshalb besetzt, auch hatte Jerry nichts damit zu tun, dass sie zum Vorsprechen eingeladen wurde. Es war einfach ein Zufall. Aber dann ging's los.

    Es begann, als mich Jerry Doyle in meinem Büro besuchte. Wie erwähnt hat er mich mehr als ein Jahr angefleht seiner Figur eine sexuelle Bekanntschaft auf den Leib zu schreiben, also nahm ich an dass er kam um sich bei mir zu bedanken. Stattdessen fiel mir meine Kinnlade auf den Boden herunter als er mich darum ersuchte, die Sexszene zu streichen. Er begründete das damit, dass Garibaldi in Talia verliebt sei und diese mögliche Beziehung nicht gefährden würde, in dem er mit einer sexy Soldatin schläft. […] Ich versuchte ihm zu erklären, dass das Ende viel bewegender wäre wenn Garibaldi mit Dodger ein intimes Verhältnis gehabt hätte. Was ich ihm nicht sagte war dass ich wusste, dass es bei seiner Meinungsänderung nicht nur um die Figur ging. Die Beziehung zwischen Garibaldi und Talia Winters mag Fiktion gewesen sein, aber im wahren Leben entstand über den Lauf der ersten Staffel eine ernste romantische Beziehung zwischen Jerry Doyle und Andrea Thompson, die schließlich in einer Ehe münden würde. Hätten wir eine andere Schauspielerin als Marie in der Rolle gecastet, glaube ich nicht, dass Jerry mich darum ersucht hätte die Szene umzuschreiben. Aber nun mal ehrlich, sie war eine alte Freundin und es ist in ihren gemeinsamen Szenen offensichtlich dass es eine leidenschaftliche Sympathie zwischen beiden gibt. Ich bin mir sicher, dass sich Andrea dabei unwohl gefühlt hat, aber da ihre Figur in der Episode nicht auftrat konnte sie nichts tun, weshalb sie Jerry zu mir geschickt hat. Ich lehnte seinen Wunsch jedoch ab, und er ging daraufhin sofort zu Joe.

    Kurz darauf rief mich Joe an, um mit mir Jerry's plötzlichen Wunsch nach einem Zölibat vor der Kamera zu besprechen. Ich wiederholte all meine Argumente, und nachdem Joe mir zugehört hatte sagte er "Nun, du bist der Redakteur und es ist dein Drehbuch, also ist es deine Entscheidung." Das war ein Meilenstein: meine erste leitende Entscheidung als ausführender Drehbuch-Redakteur. Angesichts der Tatsache dass ich mit Beginn der dritten Staffel zu einem Produzenten der Serie aufsteigen sollte, war das eine wunderbare Erfahrung. Ich ging also zu Doyle und informierte ihn in meiner besten Produzenten-Stimme, dass er die Szene so spielen würde, wie sie geschrieben war. Jerry stürmte davon, ließ aber nicht locker. Während der ganzen Vorproduktion belästigte er Joe damit, bis es diesem so beim Halse herausstand dass er die Rede schrieb in der Garibaldi all die Gründe erklärt warum er mit Dodger nicht schlafen will, und sie in das Drehbuch einfügte. Ich hasste es. Garibaldi klang wie ein lahmer Highschool-Junge, der dumme Ausreden macht um seine sexuelle Unsicherheit zu verschleiern. Außerdem geht er, nachdem er Dodgers sexuelles Angebot in der Nacht zuvor abgelehnt hat, am nächsten Tag zu ihr zurück, entschuldigt sich und bittet sie um ein Date sobald sie von ihrer Mission zurückkehrt – und deutet dabei an, dass er dann mit ihr schlafen würde. Es widerspricht allem was er am Abend davor zu ihr gesagt hat, worin lag also der Sinn? Es war schlimm, aber es gab nichts dass ich tun konnte, also ließ ich es hinter mir und konzentrierte mich auf die Dreharbeiten.“


  • ImageLarry DiTillio über den Vater-Sohn-Konflikt: „In einer früheren Einleitung habe ich erwähnt, dass ich oft in die privaten Leben der Schauspieler eingedrungen bin, um mehr von ihrem wirklichen ich in die Figur zu bringen. Ich habe mit Rick's Figur in mehreren Drehbüchern gearbeitet und wir aßen oft gemeinsam zu Mittag. Bei einer dieser Gelegenheiten redeten wir über unsere Familien, und ich erfuhr, dass Rick's Vater ein Colonel im Vietnam-Krieg war. Er erzählte wie seine Familie sich die Kriegsnachrichten im Fernsehen angesehen haben und sprach von der schrecklichen Unsicherheit, wenn über eine Schlacht berichtet wurde, an der sein Vater teilnahm. Zu sagen, dass ich daraufhin eine Erleuchtung gehabt hätte, wäre noch eine Untertreibung. Ich war von seiner Geschichte so bewegt, dass ich eine Episode schrieb in der ich es verwenden konnte.“


  • Richard Biggs über Dr. Franklin und seinen Vater: „Sie sind sich sehr ähnlich. Sein Vater ist dort wo er ist aus den gleichen Gründen aus denen Dr. Franklin Chefarzt geworden ist. Sie sind beide Karrieremenschen, in ihrem Beruf sehr engagiert. Und natürlich muss das zu Konflikten führen, weil sie sich so ähnlich sind. Dr. Franklin hat, glaube ich, sein Bestes getan um anders zu sein als sein Vater, aber in Wahrheit ist er genauso wie er.“


  • Mira Furlan über die Szene, als Delenn angegriffen wird: „Ich hatte ein Problem mit dieser Szene. Warum ist sie auf einmal so verängstigt? Warum braucht sie Schutz von außen? Sie hat all diese Dinge getan. Sie hat all diese Macht. Sie kann gefährlich sein. Sie kann auf sich selbst aufpassen! Außerdem wirkte es irgendwie unfertig. Ich komme, werde angegriffen und bin wieder weg.“


  • Richard Biggs über "Die Schlacht um Matok": „Ich genieße diese Episoden, in denen der Doktor aus dem Medlab herauskommt, wo er ja in seinem Element ist. Er fühlt sich dort so wohl, dass du dort nicht wirklich die interessanten Aspekte seiner Figur erkennst, weil er oben auf ist und die Kontrolle behält. Aber wenn du die Figur aus dem Medlab herausbringst und ihn in eine persönliche Beziehung mit einem Familienmitglied oder einer Frau bringst, wo er nicht in seinem Element ist, er nicht die Kontrolle hat… genau dann bemerkt man, dass es sich um eine sehr interessante Figur handelt.“


  • Regisseur Jim Johnston über seine Arbeit mit den Statisten in "Die Schlacht von Matok": „Die Soldaten gingen im Kreis. Ich dachte, wenn du einen Soldaten gesehen hast, hast du alle gesehen, deshalb ließ ich sie im Kreis laufen. Jeder Statist war in jeder Szene drei oder viel Mal zu sehen, aber das war die einzige Möglichkeit um das Gefühl einer großen Gruppe zu vermitteln. Ich hatte vielleicht 85 Statisten, und sollte es so aussehen lassen, als wären sie 25.000!“


  • ImageLarry DiTillio über die Schlägerei am Ende, sowie einen Patzer beim Filmdreh: „Um ehrlich zu sein, was ich schon immer machen wollte war eine große Kneipenschlägerei. Schon seit meiner Jugend liebe ich diese großen Kneipenschlägereien, in denen all diese Soldaten zusammenkommen und sich die Seele aus dem Leib prügeln und blutend weggehen und darüber reden, was für eine tolle Zeit sie hatten. Jim [Johnston, der Regisseur; Anm.] war natürlich der perfekte Mann für diesen Job, da er Actionszenen liebt. […] Jim hat sich für die Schlägerei am Ende ein großes Finale ausgedacht. Darin sollte das große Glücksrad, dass im Casino deutlich zu sehen ist, in einem großen Feuerwerk explodieren und auf den Boden knallen. Die Techniker verbrachten den Großteil des Tages damit, das Rad zu verkabeln, und jeder wartete schon sehnsüchtig auf diese große Szene der Zerstörung. Schließlich war es soweit, und das Set verfiel in erwartungsvolles Schweigen als Jim den Befehl gab, mit dem Drehen der Szene zu beginnen. Die Kamera lief, die Techniker drückten den Knopf, aber aus dem großen Rad kam keine große Explosion, sondern nur ein paar Funken, ehe es sich nach vorn beugte und in der Luft hängen blieb. Es war einfach nur schwach, und wie ihr euch denken könnt, haben wir die Aufnahme weggeworfen.“


  • Quellen:
    „Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 2: The Coming of Shadows”
    „Babylon 5 Scripts: Other Voices - Volume 3”



    Kommentare von JMS
  • Es gibt nicht immer ein Happy End in dieser Serie. Manche Science Fiction-Serien haben die Angewohnheit, den Krieg zu verherrlichen, und das ist etwas, was wir bei dieser Serie zu vermeiden versuchen. Es gibt nichts besonders glamouröses am Krieg. Ja, es kann darin großen Heldenmut und Selbsterkenntnis und Bedeutung geben, aber nichtsdestotrotz ist Krieg immer etwas Schreckliches, wenn Leute sterben die du kennst. Diese Episode half dabei, den Zuschauern dies zu vermitteln, und hat zudem dahingehend für später den Weg geebnet, als dass es für unsere Figuren nicht immer gut ausgehen mag.


  • Quelle: „Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 2: The Coming of Shadows”


  • Bezüglich "Die Schlacht um Matok": Diese eine Episode lag so weit über dem Budget, dass ich zwei kleinere schreiben musste um es wieder auszugleichen, und die vielen Leute, die man sieht, sind nur eine kleine Gruppe, die wir ewig lange digital bearbeitet haben, damit sie wie eine viel größere Gruppe aussieht.


  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5



    Zusammengestellt von Christian Siegel




    Artikel kommentieren
    RSS Kommentare

    Kommentar schreiben
    • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
    • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
    • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
    • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
    • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
    Name:
    eMail:
    Homepage:
    Titel:
    BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
    Kommentar:




      fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

    TV-Planer
    Im Moment keine TV-Einträge vorhanden