Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 26 Mai 2007
John Crichtons in eine Statue eingefrorener Körper ist plötzlich verschwunden. Daraufhin versuchen verschiedene Gruppierungen aus unterschiedlichsten Gründen, ihn wieder aufzuspüren und in ihre Gewalt zu bringen…
Originaltitel: Look at the Princess - Part III: The Maltese Crichton Episodennummer: 2x13 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 04. August 2000 Erstausstrahlung D: 22. April 2001 Drehbuch: David Kemper Regie: Andrew Prowse & Tony Tilse Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Wayne Pygram als Scorpius,
Felicity Price als Princess Katralla,
Felix Williamson als Prince Clavor,
Tina Bursill als Empress Novia,
Matt Day als Councilor Tyno,
Nick McKay als Cargn,
Bianca Chiminello als Jenavian Charto,
Aaron James Cash als Dregon Carzenova,
Thomas Holesgrove als Cargn u.a.
Kurzinhalt:
John Crichton hat der Hochzeit mit Prinzessin Katralla wohl oder übel zugestimmt, und wurde unmittelbar im Anschluss in die Zeremonie in eine Statue verwandelt. Dabei bleibt er jedoch sein Bewusstsein, denn während sein Körper für achtzig Jahre auf diese Art und Weise konserviert wird, soll er die Geschicke des Volkes des Planeten weiterverfolgen. So sollen sowohl er als auch Katralla einst zu besseren Herrschern werden. Dann jedoch schlägt jemand Johns Kopf ab, und wirft ihn in ein Säurebecken. Die Peacekeeperin Jenavian Charto kommt gerade noch rechtzeitig, um ihn zu retten. Sie setzt seinen Kopf wieder zurück und leitet – wesentlich früher als geplant – den Reanimationsprozess ein. Der Rest des Hofes staunt nicht schlecht, als Johns Statue am nächsten Morgen dann verschwunden ist. Gleich mehrere Gruppierungen nehmen aus unterschiedlichsten Gründen die Suche nach ihm auf – darunter natürlich auch D'Argo und Chiana, die hoffen, ihn wohlbehalten wieder an Bord der Moya zurückbringen zu können. Doch wird es – angesichts des Erbauers, der die Moya außer Dienst stellen will – denn überhaupt noch ein Schiff geben, auf das sie zurückkehren können?
Review:
Mit dem Einstieg in die Folge habe ich mich doch sehr schwer getan. Schlimm genug, dass John während er in die Statue eingeschlossen ist nicht einfach nur eine gewisse Wahrnehmung hat, sondern tatsächlich bei Bewusstsein bleibt und sich mit anderen unterhalten kann – aber ok, von mir aus. Dass er es dann aber selbst überlebt, wenn man ihm den Kopf abtrennt, war für mich entschieden zu viel des Guten. Was für ein Blödsinn, sorry. Weil das besagte Konservierungsmaterial zieht sich doch nicht automatisch über die neue Wunde um sie gleich zu verschließen. Dementsprechend konnte ich auch mit dem Humor, der sich aus der Situation hätte ergeben sollen, überhaupt nichts anfangen. Mir war das einfach entschieden zu dämlich. Eher billig fand ich auch die Auflösung des Cliffhangers (bzw. den weiteren Verlauf der Handlung) rund um Moya. Es ging dem Erbauer also nie darum, Moya selbst zu testen, sondern vielmehr Zhaan? Und was genau soll das aussagen – immerhin ist sie nur ein (recht kleiner) Teil der Crew? Wenn überhaupt, hätte ich das doch bitte schön gemacht, wenn alle an Bord sind? Ich hatte jedenfalls stark den Eindruck, dass es in erster Linie genau dieser Teil der Handlung war, der nachdem sie von ursprünglich zwei geplanten auf drei Folgen aufgebläht wurde, dazuerfunden wurde – finde aber, der Geschichte wäre mit einer eigenen Episode besser gedient gewesen.
Recht unnötig erschien mir auch alles rund um Aeryns Kletterabenteuer. Die Aufnahmen auf der Klippe waren zwar durchaus eindrucksvoll, letztendlich wirkte aber auch dieser Nebenhandlung sehr unnötig und wie Füllstoff. Immerhin, nachdem John dann wieder zusammengesetzt und "reaktiviert" wurde, wird die Episode langsam besser. Zwar wirkte auch alles rund um die Peacekeeperin, die ihn befreite, etwas ausgedehnt (und zudem als Lösung seines Dilemmas sehr bequem, und irgendwie schon auch ein bisschen einfallslos), aber wie die verschiedenen Gruppen daraufhin aus den unterschiedlichsten Gründen nach ihm zu suchen beginnen, hatte dann schon einen gewissen Reiz. Zudem steigerte sich das ganze schließlich zu einem durchaus gelungenen Showdown, in dem sich Scorpius große Achillesferse offenbarte, und John zudem wieder einmal seine Menschlichkeit unter Beweis stellt, als er Gnade walten und ihn am Leben lässt. Und vor allem die letzten Minuten hatten es mir dann durchaus angetan. Gut ok, dass sie John nicht nochmal zu einer Statue einfrieren konnten, selbst wenn sie das gewollt hätten, war natürlich auch wieder recht praktisch. Letztendlich gefiel mir die daraufhin gefundene Lösung aber sehr gut. Denn wie sich zeigt, war Prinzessin Katralla zum Zeitpunkt des Einfrierens bereits mit Johns Kind schwanger, und letztendlich ging es ihnen ja bei der ganzen Hochzeit in erster Linie darum, die Erblinie aufrecht zu halten. Damit hat John seinen Zweck genau genommen erfüllt – weshalb einem Happy End für Katralla und ihrem Geliebten, der sich in der Zukunft dann halt einfach für John ausgeben wird (weil das Fußvolk hat die Statuen bislang eh noch nicht zu Gesicht bekommen), nun nichts mehr im Wege steht. Und vor allem der Ausblick auf die gemeinsame Tochter von Katralla und John, die Crichton nun nie kennenlernen wird, hatte es mir dann durchaus angetan, das war ein wirklich starker, schöner und doch auch sehr trauriger Moment. Rückblickend denke ich aber, dass mir die ursprünglich geplante Doppelfolge weitaus lieber gewesen wäre.
Fazit:
Nach einem noch ganz soliden Einstieg und einem enttäuschenden zweiten Teil landet der Abschluss der Trilogie irgendwo in der Mitte zwischen den beiden. Die erste halbe Stunde war ich nämlich auch von "Intrigen, Macht und Mörder – Teil 3" wieder einmal nicht übermäßig begeistert, wobei ich mich vor allem mit dem Einstieg rund um Johns abgetrennten und gestohlenen Kopf schwer tat. Mir war das leider entschieden zu blöd. Aeryns Kletterpartie fühlte sich zwar auch nur wie Füllmaterial an, bot aber zumindest die eine oder andere spektakuläre Einstellung davon, wie sie auf der Klippe hängen. Die Nebenhandlung rund auf Moya war zwar grundsätzlich auch nicht schlecht, aus meiner Sicht wäre dieser aber mit einer eigenen Episode – wo der Erbauer dann eben auch wirklich über die gesamte Crew urteilt, und nicht nur 1/5 davon – besser gedient gewesen. Zum Ende hin dreht der Crichton-Handlungsstrang dann aber zum Glück mit dem netten Showdown rund um Scorpius, der für alle Beteiligten guten Lösung, sowie insbesondere der berührenden Szene mit John und seiner Tochter – die er nie kennenlernen wird – doch noch einmal aus, und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss eines für meinen Geschmack viel zu ausgedehnten Dreiteilers.