Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 20 Mai 2007
Der Moya-Crew drohen die Vorräte auszugehen. Der Hunger löst in Zhaan eine Verwandlung aus. Um Essen aufzutreiben, statten John, D'Argo und Chiana einem auf den Überresten eines Budongs gebauten Außenposten einen Besuch ab…
Originaltitel: Home on the Remains Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 16. Juni 2000 Erstausstrahlung D: 07. April 2001 Drehbuch: Gabrielle G. Stanton & Harry Werksman Regie: Rowan Woods Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
John Brumpton als B'Sogg,
Justine Saunders als Altana,
Rob Carlton als Vija,
Gavin Robins als Keedva,
Hunter Perske als Temmon u.a.
Kurzinhalt:
Der Moya-Crew drohen die Vorräte auszugehen. Schon jetzt kann Zhaan nicht mehr so viel Nahrung aufnehmen, wie sie eigentlich sollte. Die Folge: Sie beginnt sich zu verwandeln, und Sporen auszusenden. Auf diese reagieren insbesondere Crichton und D'Argo allergisch, weshalb sie sich auch Chiana bei ihrer Suche nach Nahrung anschließen. Dafür verschlägt es sie zu den Überresten eines sogenannten Budongs – eine riesige, im All lebende Kreatur – auf der sich eine Siedlung gebildet hat, in der Chiana aufgewachsen ist. Insofern bringt der Besuch ein Wiedersehen mit alten Freunden, darunter auch B'Sogg. Dieser macht Chiana ein unmoralisches Angebot: Er will der Moya-Crew die benötigten Vorräte überlassen, wenn sie sich dazu bereit erklärt, bei ihm zu bleiben und seine Geliebte zu werden. Kurz überlegt Chiana, zu tun, was sie zun muss, um ihren Freunden zu helfen, doch der zunehmend eifersüchtig werdende D'Argo denkt gar nicht daran, dies zuzulassen. Stattdessen besuchen er und John – trotz der Warnungen, dass darin ein Monster sein Unwesen treiben würde – die Mine, um nach wertvollem Material zu suchen, dass sie dann wiederum gegen Vorräte eintauschen können. Dabei wird jedoch D'Argo lebensgefährlich verletzt. Währenddessen sind Aeryn und Pilot zunehmend ratlos, wie sie mit der sich verwandelnden Zhaan umgehen sollen. Nicht zuletzt, als ihre Pollen auch eine Bedrohung für Moya darstellen…
Review:
Hm, ja, nun, ich weiß nicht. Irgendwie wollte mich "Budong – Kreatur des Grauens" nicht so recht ansprechen. Dabei fand ich die Idee einer solchen Kreatur, deren Kadaver verlorenen Seelen als Zuflucht dient, eigentlich ganz interessant. Leider aber wollte ich trotz der Reise in Chianas Vergangenheit sowohl zu ihrer früheren Freundin als auch B'Sogg keine rechte Bindung aufbauen. Dass letzterer das Monster manipuliert, fand ich zudem schmerzlich vorhersehbar. Und generell hinterließ er als Bösewicht der Woche bei mir irgendwie überhaupt keinen Eindruck. Schade auch, dass Rygel, nachdem er sich zuvor als Experte beim Vija-Spiel offenbarte, hier nun erst recht verlieren muss. Ich weiß, hätte er gewonnen wäre die Folge praktisch vorbei gewesen, aber man hätte sich die Einlage ja auch einfach sparen können. Ich fände es halt schön, wenn Rygel zumindest gelegentlich seinen Nutzen für die Moya-Crew unter Beweis stellen dürfte. Die Tunnel waren zwar grundsätzlich nett gemacht und belichtet, da und dort sahen sie für mich aber irgendwie wie Plastikplanen aus. Ob es sich tatsächlich um solche handelte, kann ich nicht beurteilen, aber jedenfalls schien man bei dieser Episode, trotz aller Mühe die man sich gab, doch wieder an die Grenzen des Budgets zu stoßen.
Ein weiterer Punkt: Wo kam das mit D'Argo und Chiana eigentlich auf einmal her? Ich hatte bislang eigentlich eher den Eindruck, dass zwischen ihr und John eine (wenn auch eher geschwisterliche) Verbundenheit existiert. Gut, ok, in der letzten Folge hatten sie zu Beginn eine längere Szene zusammen, aber dass zwischen den beiden tatsächlich romantische Gefühle im Entstehen sind, und D'Argo deshalb hier ob B'Soggs "Angebot" auf einmal eifersüchtig wird, hat mich dann doch überrascht. Nicht falsch verstehen, es ist grundsätzlich eine interessante Entwicklung, aber ich finde halt, man hätte das etwas besser vorbereiten können. Immerhin, nachdem mich die Story auf den Budong-Überresten lange nicht wirklich packen konnte, dreht sie im letzten Viertel dann zumindest noch ein bisschen auf. Die Kreatur sah mir zwar etwas zu sehr wie ein handelsüblicher Gorilla aus, und der "Kampf" zwischen ihm und Crichton litt ebenfalls ein bisschen unter dem geringen Budget, machte aber grundsätzlich schon Laune. Und vor allem auch die letzte Konfrontation zwischen B'Sogg und Chiana gefiel mir. Insgesamt fand ich diese Storyline aber doch eher mau. Jene auf der Moya schlug sich zumindest marginal besser. Zhaans Verwandlung fand ich durchaus interessant. Anfangs war ich zwar etwas davon irritiert, dass sie als Pflanze scheinbar unbedingt Fleisch braucht, andererseits gibt es ja natürlich auch fleischfressende Pflanzen, insofern, warum nicht? Ihre Verwandlung war dann nett (und von der Maske her auch wirklich gut) gemacht, und generell kam aufgrund dieses Dilemmas, vor dem Aeryn steht (auf der einen Seite muss sie Moya beschützen, auf der anderen möchte sie aber natürlich auch Zhaan nicht schaden/verletzen), durchaus Spannung auf. Einzelnes – wie dass sich Zhaan im Kommandomodul versteckte – war zwar recht vorhersehbar, und natürlich ist einem von vornherein klar, dass das alles gut ausgehen wird, was die Spannung doch etwas reduzierte. Insgesamt fand ich diesen Handlungsstrang aber zumindest noch ok.
Fazit:
Mit "Budong – Kreatur des Grauens" wurde ich irgendwie nicht so recht warm. Die Haupthandlung auf den Überresten dieser Kreatur bot zwar einen kleinen Einblick in Chianas Vergangenheit, und ein dann durchaus gefälliges Finale, der Weg dorthin war aber alles andere als interessant, geschweige denn spannend, gestaltet, und litt nicht zuletzt unter der sehr vorhersehbaren Offenbarung, dass die Angriffe von B'Sogg gesteuert werden. Zudem kamen die hier nun gezeigten romantischen Gefühle zwischen D'Argo und Chiana für mich doch eher aus dem Nichts. Ich finde, das hätte man besser vorbereiten können. Und auch wenn man sich bei der Umsetzung der Höhlen sichtlich bemüht hat, ihnen durch die Belichtung einen coolen Look zu verleihen, schien man mir sowohl dort als auch bei der Umsetzung des Monsters rasch an die budgetären Grenzen zu stoßen. Die Nebenstory rund um die sich aufgrund akuten Fleischmangels verwandelnde Zhaan konnte mir zwar eine Spur besser gefallen, war aber ebenfalls kein Highlight. Und so fand ich "Budong – Kreatur des Grauens" insgesamt leider doch eher schwach.