< Vorherige Episode | Nächste Episode > |
|
Originaltitel: Built, Not Born
Episodennummer: 3x10
Bewertung:
    
Erstausstrahlung US: 04. August 2017
Erstausstrahlung D: 11. September 2017
Drehbuch: Joseph Mallozzi
Regie: Melanie Orr
Besetzung:
Melissa O'Neil als Two,
Anthony Lemke als Three,
Alex Mallari Jr. als Ryo Ishida,
Jodelle Ferland als Five,
Roger Cross als Six,
Zoie Palmer als The Android,
Natalie Brown als Sarah,
Brendan Murray als Victor,
Willa Milner als Anya,
Kyle Mac als Chase,
Conrad Coates als Ruac,
Paolo Mancini als Arn Malloy,
Chad Camilleri als Jasper,
Jonah Hundert als Shrike,
Alexander Xavier als ND Android u.a.
Kurzinhalt:
Victor ist der Anführer jener Gruppe Androiden, die aufgrund des Upgrades ihre Unabhängigkeit erlangt haben – und dieses ja auch an die Androidin der Raza gab. Nun sind er und seine Freunde jedoch in Schwierigkeiten, denn bei einer kürzlichen Begegnung mit ihrem ihrer ehemaligen Besitzer kam eben dieser ums Leben, weshalb sie nun von den Behörden gesucht werden. Sie bitten die Androidin um Hilfe, die sich wiederum an die Crew der Raza wendet. Man beschließt, sie an Bord zu holen. Victor und die anderen sind auf die Suche nach ihrem Schöpfer, der im Antares-Sektor vermutet wird. Dort hoffen sie, Zuflucht zu finden und vor den Behörden sicher zu sein. Beim betreffenden Planeten angekommen warten jedoch gleich mehrere Überraschungen auf die Raza-Crew. So stellt sich die Androidin als das Ebenbild von Dr. Irena Shaw heraus, die nicht nur die Androiden erschaffen hat, sondern auch Zwei…
Review:
"Episode Sechsunddreißig" beginnt noch recht unspektakulär – was nicht zwingend negativ gemeint ist. Aber im ersten Drittel würde man halt noch nicht vermuten, dass sie zu einem derart wichtigen Puzzlestück werden und insbesondere im Hinblick auf die Herkunft von Zwei Fragen beantworten würde, von denen einem bislang gar nicht bewusst war, dass sie offen sind. Weil eigentlich hatte man sich damit ja bereits zum Ende der ersten Staffel (und dann auch nochmal zur Mitte der zweiten) befasst. Seither wissen wir, dass sie kein Mensch im gewöhnlichen Sinne ist, sondern vielmehr in einem Labor erschaffen, gezüchtet, oder eben, wie es der englische Episodentitel ausdrückt, gebaut wurde. Hier nun jedoch erfahren wir, dass sich Portia der Androidin vor dem Gedächtnisverlust eng verbunden fühlte, weil diese bewusst im Ebenbild von Dr. Irena Shaw erschaffen wurde, die wiederum zuvor hinter der Entwicklung von Portia fand, und ihr auch zur Flucht verhalf – woraufhin sich zwischen ihnen eine romantische Beziehung entwickelte. Bis der Hirntumor, gegen den selbst Portias Naniten nicht lange halfen, sie in den Kälteschlaf zwang.
Ok, zugegeben. Es ist jetzt nicht so, dass man die Interaktionen zwischen Zwei und der Androidin in den drei Staffeln nun rückblickend in einem völlig neuen Licht sehen würde. Aber ich fand diese bislang unbekannte Ebene schon sehr interessant. Und in jedem Fall ist es keiner dieser nachträglichen Twists, wo man sich dann denkt, dass das rückblickend nicht wirklich Sinn ergibt (als – Beliebiges, weil es mir halt gerade als erstes eingefallen ist – Beispiel sei die Offenbarung rund um Julian Bashir bei "Deep Space Nine" genannt). Jedenfalls drehte "Episode Sechsunddreißig" dann insbesondere im Mittelteil, als man sich eben dieser bisher unbekannten Vergangenheit sowohl von Zwei/Portia als auch Dr. Irena Shaw, die sich hier eben als Vorlage der Raza-Androidin herausstellt, auf. Dort bietet sich Zoie Palmer dann auch wieder die Gelegenheit, in einer Doppelrolle zu brillieren. Ich bin mir sicher, es war eine Erleichterung, mit Dr. Shaw mal einen "normalen" Menschen zu spielen, dennoch gefällt sie mir als Androidin nach wie vor besser. Gerade auch in so Momenten wie hier, wo sie meint, das Upgrade wäre letztendlich nur eine Maske, aber eben nicht sie selbst, lässt ihre vermeintlich emotionslose Figur eben doch immer wieder ein erstaunliches Maß an Gefühl durchblitzen. Das spielt sie ausgezeichnet. Kritisch sehe ich allerdings, dass der anfängliche Plot rund um die Androiden in Not – trotz der Offenbarung am Ende – letztendlich hier eigentlich kaum eine Rolle spielt. Im Hinblick auf die Entwicklung rund um Sarah hätten es sich auch sie und Marcus verdient gehabt, ein bisschen präsenter zu sein. Vor allem aber hatte ich mich eigentlich gefreut, endlich mal eine Episode ohne Verrat und Intrigen zu erleben – weshalb ich die Offenbarung am Ende, dass Dr. Shaw, Victor und Chase eben doch eine verborgene Agenda hatten, doch eher enttäuschend (und entbehrlich) fand.
Fazit:
Das erste Drittel erweist sich rückblickend doch ein bisschen als irreführend, denn alles rund um die Androiden in Not spielt in weiterer Folge keine nennenswerte Rolle. Dafür sorgt dieser Einstieg dafür, dass einen dann die Offenbarung im Hinblick auf die Beziehung, die Portia und Dr. Irena Shaw führten – die wiederum als Vorlage der Androidin der Raza diente – kalt erwischt. Der betreffende, sich darum drehende Mittelteil hatte mir an "Episode Sechsunddreißig" dann auch ganz besonders gut gefallen. Und nicht zuletzt von der schauspielerischen Leistung von Zoie Palmer war ich – grundsätzlich in beiden Rollen (und dem Kontrast zu ihnen), insbesondere aber wieder als Androidin – besonders angetan. Im Hinblick auf die Entwicklung rund um Sarah hätte man sie und Marcus aber ruhig ein bisschen stärker in den Mittelpunkt rücken können. Vor allem aber fand ich den Twist rund um die geheime Agenda, die Dr. Shaw & Co. verfolgt hatten, sehr überflüssig. Ohne diese Offenbarung hätte sich "Episode Sechsunddreißig" noch über einen halben Wertungspunkt mehr freuen können.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 SyFy)
|