Originaltitel: Allegiance
Episodennummer: 6x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. August 2002
Erstausstrahlung D: 21. Mai 2003
Drehbuch: Peter DeLuise
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Corin Nemec als Jonas Quinn,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Carmen Argenziano als Jacob Carter,
Tony Amendola als Bra'tac,
Obi Ndefo als Rak'nor,
Peter Stebbings als Malek,
Link Baker als Artok,
Rob Lee als Major Ben Pierce,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Kimani Ray Smith als Ocker,
Herbert Duncanson als SG Guard,
Dan Payne als Anubis' Ashrak u.a.
Kurzinhalt:
Nach einem Angriff der Goa'uld flüchten mehrere Tok'ra auf die Alpha-Basis, die gerade auch von einem größeren Kontingent Jaffa-Rebellen bewohnt wird. Trotz des gemeinsamen Zieles ist die Stimmung aufgeheizt. Den Jaffa fällt es schwer, den Unterschied zwischen den Tok'ra und den Goa'uld zu erkennen, und die Tok'ra wiederum haben viele aus ihren Reihen an die Goa'uld-getreuen Jaffa verloren. Bra'tac und Jacob tun ihr Möglichstes, um die Wogen zu glätten, und ihre jeweilige Seite zur Vernunft zu bringen, doch als Major Carter herausfindet, dass ein Naquadah-Generator sabotiert wurde und in weniger als einer Stunde explodiert wäre – und das gesamte Lage ausgelöscht hätte – droht die Lage endgültig zu eskalieren. Keine Seite vertraut der anderen, weshalb sich SG-1 bemüht, den Verräter in ihren Reihen so rasch als möglich ausfindig zu machen, ehe die noch junge Allianz zerbricht. Schließlich stellt sich heraus, dass es einem getarnten Ashrak – ein Elite-Attentäter der Goa'uld – gelungen ist, unbemerkt zusammen mit dem Tok'ra durchs Sternentor zu kommen. Nun gilt es, diesen aufzuspüren und zu stellen, ehe er die Alpha-Basis durchs Stargate verlässt. Doch wie bekämpft man einen Gegner, den man nicht sehen kann?
Denkwürdige Zitate:
"We have been fighting the Goa'uld for millennia."
"Yeah. Just when should we expect some progress on that?"
(Böser Jack.)
"If you can see it, you can shoot it."
(Jacob macht einen auf Arnie.)
Review:
Obwohl sie beide nun schon seit einer ganzen Weile dabei sind, ist "Das Bündnis" doch tatsächlich das erste Mal, dass Bra'tac und Jacob aufeinandertreffen. Dies gab ihren gemeinsamen Szenen hier schon einen gewissen Reiz – der für mich letztendlich auch die größte Stärke der Episode darstellte. Gerade auch der Kontrast zwischen den beiden, bzw. ihre Diskussionen, brachte die Unterschiede zwischen den Tok'ra und den Jaffa-Rebellen schön heraus. Immerhin handelt es sich bei den beiden – nicht zuletzt aufgrund ihrer starken Verbindung zur Erde - zu den Vernünftigsten ihrer jeweiligen Seite, eben deshalb hatten die Argumente aber eben gerade dann, wenn sie von ihnen kamen, ganz besonderes Gewicht. Mit ihnen beiden als Vertreter war es jedoch dem Zuschauer nicht so leicht möglich, auf einer Seite zu stehen; vielmehr war man dazu angehalten, beide Seiten des Konflikts nachzuvollziehen. Das war für mich das größte Plus der Folge. Darüber hinaus hatten es mir in erster Linie einzelne Szenen und Idee angetan, wie z.B. die Bestattung mit Hilfe des Stargates. Und die Action am Ende war dann auch ganz nett – vor allem, wenn Jack wie Weiland Arnie (oder auch Jesse Ventura) mit 'ner großen Kanone herumballert (was hier noch dazu schön in Zeitlupe zelebriert wird).
Insgesamt war ich aber von "Das Bündnis" nicht übermäßig begeistert. So war ich mir bis zuletzt nicht sicher, ob ich die Folge als Hommage an "Predator" ansehen bzw. durchgehen lassen soll, oder nicht doch als recht schamlose Kopie. Die kanadischen Wälder ersetzen halt den mexikanischen Dschungel, aber ansonsten waren die Ähnlichkeiten unübersehbar – und letztendlich aufgrund des unsichtbaren Feindes wohl auch unvermeidlich. Mit bewussten Referenzen wie dem oben erwähnten, an "If it bleeds, we can kill it" angelehnten Zitat, der Predator-Sicht, oder auch Jacks Riesenwumme scheint man zwar zumindest die Inspirationsquelle auch nicht verbergen zu wollen, sondern sie vielmehr anerkennen und ihr Tribut zollen – aber origineller und/oder unauffälliger machts das halt auch nicht. Viel schwerer wiegt aber ohnehin, dass rund um die Sabotage irgendwie bei mir keine Spannung aufkommen wollte. Ob es nun ein unzufriedener Jaffa oder ein verräterischer Tok'ra gewesen wäre, hätte mich letztendlich genauso wenig gekratzt, wie die Offenbarung des wahren Übeltäters. Klar schwingt in der Art und Weise, wie hier zwischen den Verbündeten Zwietracht gesät wird, eine wertvolle Message mit – denn nichts hätte den Goa'uld lieber sein können, als wenn die Allianz zwischen Tok'ra, Jaffa und Ta'uri gebrochen wäre. Aber irgendwie war das alles doch auch ziemlich aufgesetzt, vorhersehbar, und vor allem dann auch mit der Versöhnung am Ende zu übertrieben pathetisch umgesetzt. Zuletzt sei auch noch angemerkt, dass Bra'tacs vermeintlicher Tod für mich überhaupt nicht funktioniert hat. Das hatte ich ihnen einfach keine Sekunde lang abgekauft, und wusste vielmehr an dieser Stelle schon genau, dass just er es sein würde, der am Ende den Tag rettet und den Goa'uld-Attentäter stellt. Und da ich gegenüber solchen Scheintoden ja ohnehin immer eher skeptisch bin, wäre es mir lieber gewesen, sie hätten ihn einfach schwer verletzt im Wald gefunden, und man hätte sich diesen Versuch, uns hereinzulegen, gespart.
Fazit:
"Das Bündnis" nimmt in der zweiten Hälfte starke Anleihen an "Predator" – und auch wenn man die Inspirationsquelle anerkennt, bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Immerhin zwingt man den Zuschauer damit förmlich dazu, einen direkten Vergleich zu ziehen – und dabei zieht "Stargate" halt unweigerlich und deutlich den Kürzeren. Kritisch sehe ich zudem das etwas gar übertriebene Happy End, die Vorhersehbarkeit, Bra'tacs überflüssigen und ineffektiven Scheintod, sowie die trotz der Konflikte zwischen den verbündeten Parteien mangelnde Spannung. Irgendwie war mir das alles einfach zu formelhaft. Und das, obwohl mir die Message dahinter grundsätzlich durchaus gefiel, es einzelne gelungene Momente gab, und mir vor allem die gemeinsamen Szenen von Bra'tac und Jacob – die hier zum ersten Mal aufeinandertrafen – gut gefallen konnten. Davon abgesehen war "Das Bündnis" aber doch sehr unauffällig, und bot wenig bis gar nichts, dass mir noch länger in Erinnerung bleiben wird.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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