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Originaltitel: E.S.P.
Episodennummer: 1x15
Bewertung:
    
Erstausstrahlung US: 21. Oktober 1970
Erstausstrahlung D: 10. April 2016
Drehbuch: Alan Fennell
Regie: Ken Turner
Besetzung:
Ed Bishop als Commander Ed Straker,
George Sewell als Colonel Alec Freeman,
Keith Alexander als Lieutenant Keith Ford,
Michael Billington als Colonel Paul Foster,
John Stratton als John Croxley,
Deborah Stanford als Stella Croxley,
Donald Tandy als Gateman,
Douglas Wilmer als Dr. Ward,
Gabrielle Drake als Lieutenant Gay Ellis,
Antonia Ellis als Lieutenant Joan Harrington,
Harry Baird als Lieutenant Mark Bradley,
Dolores Mantez als Lieutenant Nina Barry,
Stanley McGeagh als SHADO Security Man,
Norma Ronald als Miss Ealand,
Maxwell Shaw als Dr. Shroeder u.a.
Kurzinhalt:
John Croxler wird von telepathischen Fähigkeiten geplagt. Es hört, was andere um ihn herum denken, ohne dies steuern zu können. Nicht zuletzt seine Ehe mit Stella leidet darunter immer wieder massiv. Er begibt sich bei Dr. Ward in Behandlung, der ihm jedoch bislang auch nicht helfen konnte. Dann kommt es eines Tages zu einem Zwischenfall, der sein Leben für immer verändern wird: Denn nach einem Kampf zwischen einem UFO und einem Jäger von S.H.A.D.O. stürzt das außerirdische Schiff auf das Haus von John und Stella, wobei letztere getötet wird. Zuerst ist er davon überzeugt, dass es sich um den Absturz eines experimentellen Schiffs gehandelt hat, und macht Paul Foster für den Tod seiner Frau verantwortlich. Mit Hilfe seiner übernatürlichen Fähigkeiten erfährt er schließlich die Wahrheit – was ihn jedoch nicht davon abhält, alles in seiner Macht stehende zu tun, um sich bei S.H.A.D.O. für den Absturz des UFOs, der Stellas Tod verursachte, zu rächen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Zu Beginn von "Übersinnliche Wahrnehmung" lernen wir John Croxler kennen, der unter eben dieser – im wahrsten Sinne des Wortes – leidet. Dieser Einblick in sein Leben und seinen Kampf mit den telepathischen Fähigkeiten ist wichtig, wenn dann in weiterer Folge aufgrund des Absturzes des UFOs eine Verbindung zur Handlung rund um S.H.A.D.O. hergestellt wird. Wir können seinen Schmerz (wenn auch nicht unbedingt seinen daraus resultierenden Hass auf S.H.A.D.O. im Allgemeinen und Paul Foster im Besonderen) nachvollziehen, auch wenn uns natürlich zugleich bewusst ist, dass Paul Foster, Ed Straker usw. für den tragischen Tod seiner Frau kein Vorwurf zu machen ist. Geblendet von seinem Schmerz, erweist sich John somit aber als gefährlicher Gegner, da er mit Hilfe seiner telepathischen Fähigkeiten alles über die Geheimorganisation in Erfahrung bringen kann.
Und nicht nur über die. Denn dank seiner übersinnlichen Wahrnehmung ist es ihm auch gelungen, zu den Außerirdischen Kontakt aufzunehmen (oder umgekehrt?). Dadurch erfahren wir hier über den Gegner, den S.H.A.D.O. kämpft, endlich mal wieder ein bisschen mehr, insbesondere im Hinblick darauf, was sie denn eigentlich auf bzw. von der Erde wollen. Aber auch der tragische Ausgang des Geschehens stach dann zweifellos hervor – umso mehr, als deutlich wird, dass John Paul Foster hinter sich spüren konnte, und wusste, dass dieser ihn erschießen wird. Doch statt sich zu wehren oder aus dem Weg zu gehen, lässt er es geschehen – um so seinem Leid ein Ende zu bereiten. Das war schon ziemlich bitter, und hallte bei mir noch einige Zeit nach. Trotz dieser positiven Aspekte, zu den besten "UFO"-Folgen (bislang) würde ich "Übersinnliche Wahrnehmung" jetzt nicht zählen. Einerseits, weil das Geschehen jetzt nicht übermäßig spannend war. Auch im Hinblick auf die Effektszenen hielt man sich hier wieder vergleichsweise zurück. Bitte nicht falsch verstehen: Mir ist schon klar, dass man mit den damals verfügbaren Budgets nicht jede Woche ein entsprechendes Spektakel (noch dazu, wenn es sich dabei um neue Aufnahmen, und nicht die x-te Wiederholung, handeln soll) auf den Bildschirm zaubern konnte. Dennoch machen sie halt nun mal für mich – nicht zuletzt aufgrund des herrlichen Retro-Charmes – einen wesentlichen Reiz der Serie aus, auf den "Übersinnliche Wahrnehmung" leider größtenteils verzichten musste. Last but not least war mir die Episode, ähnlich wie zuvor u.a. "Verrat in eigenen Reihen", ein bisschen zu sehr auf die (bislang unbekannte) Gastfigur fokussiert, und blieben die Figuren aus der Stammbesetzung demnach ziemlich auf der Strecke.
Fazit:
"Übersinnliche Wahrnehmung" war eine solide Folge. Ich habe mit John Croxley durchaus mitgefühlt. Mir gefiel darüber hinaus, wie diese Gelegenheit dafür genutzt wurde, uns zumindest ein bisschen mehr Informationen im Hinblick auf die Außerirdischen zu vermitteln. Und auch der tragische Ausgang des Geschehens stach hervor – umso mehr, als John Croxley offensichtlich wusste, dass Paul Foster hinter ihm stand, und ihn erschießen würde. Allerdings: Frühere Episoden der Serie waren auch schon mal mitreißender und/oder spektakulärer (im Hinblick auf die Effektaufnahmen). Zudem stand mit Croxley dann doch etwas zu sehr im Mittelpunkt. Und sein Rachefeldzug gegenüber S.H.A.D.O. hat mir auch nur bedingt eingeleuchtet. Von diesen Kritikpunkten abgesehen konnte mir "Übersinnliche Wahrnehmung" aber ziemlich gut gefallen.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Century 21 Television)
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