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Joe PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Citizen Joe
Episodennummer: 8x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Januar 2005
Erstausstrahlung D: 01. August 2005
Drehbuch: Robert C. Cooper
Regie: Andy Mikita
Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Brigadier General Jack O'Neill, Amanda Tapping als Lt. Colonel Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, und Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller: Dan Castellaneta als Joe Spencer, Deborah Theaker als Charlene Spencer, Eric Keenleyside als Fred, Louis Chirillo als Bert Simmons, Chad Krowchuk als Gordie Lowe, Alex Ferris als Andy Spencer, Mark Hansen als Andy Spencer, Andy Thompson als Calvin, Beatrice Zeilinger als Cindy Simmons u.a.

Kurzinhalt: Als General O'Neill nach Hause kommt, wird er – wieder einmal – von einem Besucher überrascht, der ihm dort auflauert. Diesmal ist es der Zivilist Joe Spencer, der eine (Spielzeug-)Waffe auf ihn richtet, und behauptet, Jack hätte sein Leben zerstört. Und das kam so: Sieben Jahre zuvor stieß Joe bei einem Flohmarkt auf einen seltsamen Stein, bei dem es sich um ein Artefakt der Antiker gehandelt haben dürfte. Als Joe diesen berührte, aktivierte er damit eine telepathische Verbindung zu Jack – über die er die Abenteuer von SG-1 mitverfolgen konnte. Anfangs hielt er dies nur für irgendwelche Träume oder Fantasien, und erfreute seine Umgebung – sei es seine Familie, oder auch die KundInnen und/oder KollegInnen seines Frisiersalons – mit immer neuen Heldentaten von Jack, Sam, Daniel und Teal'c. Mit der Zeit wurde dies jedoch zunehmend zu einer Obsession, die sowohl seine Ehe als auch sein Berufsleben belastete. Nicht zuletzt, als die Versuche, mit den Geschichten Geld zu verdienen, indem er sie an einen Verlag verkauft, partout nicht von Erfolg gekrönt sind. Dass die Air Force zudem jedwede Kenntnis über so ein Programm – natürlich – ablehnt, und auch keinen Termin mit Jack O'Neill vereinbart, hilft auch nicht gerade. Zumal ihm niemand glauben will, dass seine Fantasiegeschichten echt sind. Und so kommt es zu einem Teufelskreis: Je tiefer Joe in den Abenteuern von SG-1 versinkt, desto mehr verliert er die Kontrolle über sein eigenes Leben…

Denkwürdige Zitate: "I just walked in with a whole handful of ingredients for my world-famous omelet."
"World-famous, huh? What's in it?"
"Eggs?!"
(Damit hat Sam jetzt wohl nicht gerechnet.)

"Between you and me, I totally see the analogy. Burns as Goa'uld."
(Joe Spencer aka Dan Castellaneta aka Homer Simpson zu Jack.)


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Och nö, nicht schon wieder eine Clip-Show" werdet ihr euch jetzt vielleicht denken. Aber halt! Denn ja, "Joe" ist in der Tat wieder einmal eine dieser Episoden, wo viele Ausschnitte früherer Folgen gezeigt werden, um Geld zu sparen (da man altes Material wiederverwerten und damit weniger neues Material drehen muss) – von denen ich üblicherweise ja ebenfalls alles andere als begeistert bin. "Joe" ist aber die Ausnahme, welche die Regel bestätigt, denn hier hat man aus der Not wirklich mal eine Tugend gemacht, und die mit Abstand beste "Stargate"-Clipfolge aller Zeiten hingelegt. Hauptverantwortlich dafür ist der kongeniale Einfall, dass diesmal nicht einfach irgendwelche Beteiligten frühere Ereignisse rekapitulieren, sondern vielmehr mit Joe ein Zivilist und absoluter Durchschnittsbürger (der Name Joe dürfte nicht zufällig gewählt sein, sondern sich vom englischen Begriff "average joe" ableiten) diese Geschehnisse live (na ja, fast) mitverfolgt. Damit dient Joe quasi als Stellvertreter für den Zuschauer, der die Serie zu diesem Zeitpunkt fast acht Staffeln lang verfolgt hat. Wenn Joe also z.B. über Daniels Tod trauert, kann man ihm das als Zuschauer nachfühlen, weil wir bei den entsprechenden Episoden wohl ganz ähnlich reagiert haben.

Darüber hinaus nutzen die Macher dieses Konzept für einen ordentlichen Batzen Selbstironie und -kritik. Sie richten ihren Zuschauern über Joe und seine Weggefährten aus, welche Episoden sie selbst jetzt nicht unbedingt für die besten halten, geben quasi zu, dass sie die "Stargate"-Ewoks in weiterer Folge ganz bewusst in der Versenkung verschwinden ließen, merken kritisch an, wie oft SG-1 die Welt retten mussten, gestehen die veränderte Dynamik im Team ein, und so weiter. Ähnlich kritische Selbstreflexion würde ich mir z.B. von den Machern von "Star Trek: Discovery" auch wünschen! Einen weiteren Reiz bezieht "Joe" daraus, dass dieser von niemand geringerem als Dan Castellaneta gespielt wird, der bei den "Simpsons" Homer spricht; angesichts O'Neills Vorliebe für die Serie ein überaus netter Insider-Gag (der in der Synchro leider insofern eher verloren geht, als man nicht darauf achtete, auch dessen damalige deutsche Stimme Norbert Gastell zu besetzen). Bei allem Humor vergisst man aber auch nicht auf die nötige Ernsthaftigkeit. Anfangs ist es ja noch lustig, Joes Reaktionen mitzuerleben. Dann jedoch müssen wir mitansehen, wie die Geschichten von SG-1 zunehmend zu einer Obsession für ihn werden, die sich negativ auf sein Leben, seine Ehe und seinen Beruf auswirkt. Ich bezweifle zwar, dass dies als Warnung/Kommentierung allzu obsessiver Fans gedacht war, wer will, kann es aber durchaus hineininterpretieren, und "Joe" damit eine zusätzliche, anspruchsvollere Ebene verleihen. Jedenfalls ist Joe eine überaus sympathische Figur, weshalb man durchaus mit ihm mitleidet – und sich am Ende umso mehr darüber freut, wenn es für ihn scheinbar doch noch ein Happy End zu geben scheint, als einerseits die Verbindung unterbrochen wird, und sich andererseits General O'Neill dazu bereit erklärt, sich mit seiner (Ex-?)Frau zu treffen, und ihr klar zu machen, dass Joe eben doch kein Spinner ist.

Episodenbild (c) MGM/Showtime Die letzte wesentliche Stärke ist dann die Auswahl der Clips: Im Gegensatz zu z.B. der ersten Staffel, wo man noch nicht so viel Material zur Verfügung hatte, geht man hier bis zum Finale von Season Eins zurück – und präsentiert hier somit einen interessanten Rückblick, der einen als Zuschauer noch einmal die Abenteuer, und damit auch die Reise, welche unsere Helden hinter uns haben, in Erinnerung ruft. Was gerade auch angesichts der Tatsache, dass die neunte Staffel eine ziemlich starke Zäsur darstellt, und wir uns somit dem Ende der "guten alten" Stargate-Serie nähern, überaus passend ist. Mein einziger Kritikpunkt an "Joe" ist die dämliche Offenbarung am Ende, dass die Verbindung in beide Richtungen ging, und Jack somit ebenfalls die ganze Zeit Ausschnitte aus Joes Leben gesehen hat. Einerseits weil man dort dann erklären muss, dass Joe die Ereignisse rund um SG-1 eben doch nicht live verfolgte, sondern erst, als Jack die Berichte schrieb. Vor allem aber, weil es selbst unter dem Gesichtspunkt völlig unplausibel erscheint, dass Jack sich darüber noch nie gewundert und dies auch nie erwähnt hat. Diesen doofen Abschlussgag hätten sie sich schenken sollen.

Fazit: "Joe" ist eine absolute Ausnahmeerscheinung unter den Clipshows. Hier stimmt – bis auf den blöden Abschlussgag, den sie sich besser mal gespart hätten – einfach alles. Angefangen vom genialen Grundkonzept, dass Joe quasi zum Stellvertreter der Zuschauer macht, was dazu führt, dass man sich überaus leicht mit ihm identifizieren kann. Über die zahlreichen selbstkritischen und/oder -ironischen Anspielungen. Bis hin zur Auswahl der Clips, mit denen man einige wichtige Ereignisse der Serie noch einmal Revue passieren lässt, und vor allem auch aufgrund der Tatsache, wie weit man dabei zurückgeht (nämlich bis zum Finale der ersten Staffel) auch deutlich macht, was sich in dieser Zeit im "Stargate"-Universum alles getan, was die Figuren erlebt und wie sie sich verändert haben. Gerade auch letzteres verleiht "Joe" – insbesondere im Hinblick auf die anstehende, große Veränderung der Serie – einen ganz besonderen Reiz, da die Episode so quasi den Bogen über die gesamte Serie schlägt, und dem Zuschauer eben auch die Reise, die sowohl die Figuren als auch wir selbst hinter uns haben, noch einmal so richtig bewusst macht. Nicht zuletzt auch das macht "Joe" schließlich zur perfekten Einstimmung auf das große, fünf Episoden umfassende Finale der "alten" Stargate-Serie!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsangabe: Episodenbild (c) MGM/Showtime O´Neill kommt gerade vom Einkaufen nach Hause und telefoniert währenddessen mit Carter die im Stargate-Center ist. Die Beiden reden über O'Neills Spezial-Rezept für Omeletts und dessen geheimen Zutaten. Carter findet es schnell heraus, dass die geheime Zutat einfach nur Bier ist. O´Neill muss das Gespräch beenden, den er wird von einem Mann bedroht, der in seiner Küche mit einer Waffe auf ihn zielt. Vor ca. 7 Jahren in der Vergangenheit: Ein Frisör namens Joe ist zusammen mit seiner Frau Charlene auf einem Flohmarkt, dort entdeckt er einen seltsamen Stein. Als er diesen Stein berührte, sieht er plötzlich, wie das SG-1 Team gerade durch das Stargate geht, um Apophis Flotte aufzuhalten. Joe ist überwältigt und kauft den Stein. Am Abend erzählt Joe seiner Frau und seinem Sohn beim Abendessen eine Geschichte über eine Eliteeinheit der U.S. Air Force die sie SG-1 nennt. Diese Einheit reist durch eine außerirdische Vorrichtung, die sich Stargate nennt auf fremde Planeten, um gegen böse Außerirdische zu kämpfen. Sein Sohn ist von der Geschichte sehr fasziniert, doch seine Frau interessiert sich vielmehr für andere Geschichten als Science-Fiction, aber erstaunt über die plötzliche Kreativität ihres Mannes.

Joe erzählt am nächsten Tag im seinem Frisörgeschäft seinen Kunden und Kollegen die Geschichte von SG-1, diese sind völlig nicht wirklich begeistert davon. Nach einigen entsprechenden Erlebnissen wagt Joe den Anruf bei der Air Force und erkundigt sich nach einem Colonol Jack O´Neill mit zwei L. Er findet heraus das es tatsächlich einen O´Neill in der Luftwaffe gibt. Ihm drängt sich der Verdacht auf das diese Geschichten Realität sind. Vor ca. 6 Jahren in der Vergangenheit: Joe hat seit über einem Jahr diese Erlebnisse vom SG-1 Team gesehen. Er erzählt beinahe jeden Tag eine neue Geschichte in seinem Salon. Gerade erzählt er die Geschichte von O´Neill, den Asgard, den Furlinger und der Fünften Spezies, als O´Neill das Wissen der Antiker in seinen Kopf geladen bekommen hat. Am Abend kommt Joe nach Hause und verspricht seinem Sohn, wenn er brav ist, alles über die Reetu zu erzählen. Seine Frau bekommt langsam Angst und bitte ihren Mann zu einem Gespräch. Sie macht sich Sorgen, um Joe und sei erzählt ihm, dass die Leute in der Gegend schon über ihn reden und tuscheln. Sie haben die Nase voll von den Geschichten. Charlene gibt ihm den Tipp seinen Geschichten wie ein Autor auf zu schreiben. Er kann die Geschichten dann in seinem Laden auslegen und jeder der will kann sie dann lesen. Joe verbringt die nächsten Tage damit, die Geschichten auf zu schreiben.

Episodenbild (c) MGM/Showtime Vor ca. 3 Jahren in der Vergangenheit: Als Joe im Fernsehen einen Trailer von "Wurmloch X-treme" sieht, ist er stinksauer, denn der Sender hat ihm seine Idee gestohlen. Joe reicht sofort eine Klage gegen den Sender ein, was jedoch unnötig war, die Serie wurde nach nur einer Folge abgesetzt. Am Abend reden Joe und seine Frau erneut. Sie will das er damit aufhört. Charlene will nicht nur, dass er damit aufhört die Geschichten zu erzählen, sie will das er auch mit dem schreiben aufhört. Joe hat die Geschichten in den letzten 4 Jahren zu über 300 Zeitungen, Magazinen und Agenturen geschickt und nur Absagen bekommen. Die Geschichten werden oft auf auch ungeöffnet zurückgeschickt. Als Joe damit beginnt das diese Geschichten vielleicht echt sind, glaubt sie ihm nicht mehr. Er will ihr den Stein in die Hand geben, damit sie dasselbe erfährt was er die Jahre erlebt hat, doch der Stein ist plötzlich fort. Joe dreht fast durch als er den Stein nicht findet. Er durchsucht das ganze Haus und zum Schluss auch die Mülltonnen. In den Tonnen findet er schließlich den Stein, als er ihn in die Hand nimmt sieht er wie Daniel stirbt ihm kommen die Tränen und er bricht weinend zusammen.

Vor ca. 2 Jahren in der Vergangenheit: Joe bekommt einen Brief von der Air Force, in dem steht das Colonel O´Neill für ein persönliches Treffen nicht zur Verfügung steht. Als er auf dem Weg nach Hause ist hat er die Vision in der Daniel Jack in Ba'als Festung erscheint und O´Neill Mut zuspricht. Er erfährt das Daniel nicht tot, sondern zu einer höheren Lebensform aufgestiegen ist. Joe ist überglücklich, als er nach Hause kommt sieht er wie seine Frau ihre Koffer packt und auszieht. Einige Tage darauf kündigt sein jüngster Mitarbeiter, da der Salon die letzten Monate nicht mehr wirklich gut läuft. Joe steht vor dem Ruin, er besucht seine Frau. Er zeigt ihr ein Foto von Colonel Jack O´Neill, sie jedoch glaubt ihm nicht, dass es der gleiche Mann, wie aus seinen Geschichten ist. Einige Wochen später wird sein Haus Zwangsversteigert, da er seine Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Vor wenige Minuten (Gegenwart): Joe ist verzweifelt, er fährt mit dem Auto zu dem Haus von O´Neill. Im Haus bedroht er O´Neill mit einer Waffe. Jack erkennt, dass die Waffe von Joe nicht echt ist und ruft bei der Psychiatrie an, um ihn dort einliefern zu lassen. Joe bittet O´Neill das nicht zu tun. Er erzähl besondere Details aus den letzten Jahren. Zum Beispiel das er durch Naniten schneller gealtert ist als normal, und dass ihm das Wissen der Antiker zwei Mal ins Gedächtnis kopiert wurde. Jack bringt ihn ins Stargate Center wo Joe von den Ärzten untersucht wird. Die Untersuchung ergibt, dass Joe dasselbe Antiker-Gen wie General O´Neill besitzt. Das erklärt aber nicht die Visionen vom SG-1 Team.

Episodenbild (c) MGM/Showtime Daniel untersucht den Stein den Joe vor über 7 Jahren auf einem Flohmarkt gekauft hat. Er entdeckt das er ein zweiten besitzt, welcher das passende Gegenstück ist. Das SG-1 Team hat den anderen Stein vor über 7 Jahren auf dem Planeten P3R-233 gefunden, dort wo auch den Quantumsspiegel war. Jack berührt den Stein kurz nachdem er ins SGC gebracht wurde und aktiviert ihn damit wohl. Seitdem Zeitpunkt besteht eine ständige Verbindung zwischen den beiden Steinen. Es ist seltsam, dass Joe Versionen von Jacks Leben bekommt, aber nicht umgekehrt. In diesem Moment beginnt Jack etwas verdutzt zu grinsen. Er sagt, dass er auch regelmäßige Visionen von Joes Leben habe, aber er empfindet diese eher als Entspannung. Am Ende trifft Joe sich erneut mit seine Frau Charlene und bringt General O´Neill mit. Jack er zählt Joes Frau das ihr Mann nicht verrückt geworden ist, sondern das sämtliche Visionen mehr oder weniger wahr sind.

Michael Melchers
(Bilder © MGM/SyFy Channel)




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