Originaltitel: Wormhole X-Treme!
Episodennummer: 5x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. September 2001
Erstausstrahlung D: 03. Juli 2002
Drehbuch: Brad Wright, Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Willie Garson als Martin Lloyd,
Michael DeLuise als Nick Marlowe,
Peter DeLuise als Director,
Jill Teed als Yolanda Reese,
Robert Lewis als Peter Tanner,
Ben Ratner als Studio Executive,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Christian Bocher als Raymond Gunne u.a.
Kurzinhalt:
General Hammond zeigt dem erstaunten SG1-Team den Werbetrailer für eine neue Science Fiction-Serie, die in Kürze ausgestrahlt werden soll. "Wormhole X-Treme!" offenbart dabei frappante Ähnlichkeiten mit dem Stargate-Programm im Allgemeinen und den Teammitgliedern von SG-1 im Besonderen. Die kreative Idee hinter der Serie stammt von Martin Lloyd, jenem auf der Erde gestrandeten Außerirdischen, den Jack & Co. vor rund einem Jahr kennengelernt haben. Als man ihm daraufhin einen Besuch abstattet, kann sich dieser jedoch offensichtlich nicht an sie erinnern. Das Team von SG-1 versucht nun, seine Erinnerungen wieder zu reaktivieren. Weniger wegen der Show an sich, die man im Stargate-Kommando sogar als eine positive Entwicklung betrachtet, da man so bei allfälligen Gerüchten über ein Stargate-Programm auf diese verweisen und entsprechende Hin- und Beweise leichte als Verschwörungstheorien von Spinnern abtun kann. Allerdings nimmt das Raumschiff der Aliens, denen Marty angehört, seit ein paar Tagen unaufhaltsam Kurs auf die Erdoberfläche, und droht in Kürze auf diese zu stürzen. Eben dies gilt es mit seiner Hilfe unbedingt zu verhindern…
Denkwürdige Zitate:
"So you think aliens eat apples?"
"Why not? They speak English."
(Guter Punkt!)
"Listen, I've got a concept meeting in ten minutes, and if I'm not there I'm on time, well… they start without me."
(Das geht natürlich nicht!)
Review:
Für die 100. Folge der Serie haben sich die Macher etwas ganz Besonderes ausgedacht: "Wurmloch Extrem" ist eine herrliche Persiflage auf ihre eigene Serie, die mit zahlreichen Gastauftritten von Leuten, die sonst (überwiegend) nur hinter der Kamera in Erscheinung treten, sowie einer ordentlichen Portion Selbstironie aufwartet. Sobald der erste "Wormhole X-treme!"-Trailer über den Fernseher des Besprechungszimmers flimmert, ist die Stoßrichtung der Folge klar: Sowohl hinter der Kamera als auch vor dem Fernseher ist in erster Linie Spaß angesagt – und eben diesen Zweck erfüllt "Wurmloch Extrem" vorzüglich. Schon allein der parodistische Trailer auf "Stargate" war köstlich. Dann die ganzen selbstironischen Anspielungen auf logische Ungereimtheiten wie die Aliens, die alle englisch sprechen, oder auch, dass man dank Phasenverschiebung zwar durch Wände gehen kann, jedoch nicht zugleich auch durch den Boden fällt. Dazu dann – unter anderem – noch der Teal'c-Verschnitt der ein Hilfsmittel braucht, um nur eine Augenbraue hochzuziehen, wie die Autoren davon sprechen, dass sie einen Twist brauchen, und schon ist in der Handlung einer da, oder auch, wie die Schwarzblende am Ende quasi angekündigt wird.
Und vor allem was danach kam stach dann insofern hervor, als sich "Wurmloch Extrem" an dieser Stelle dann nicht mehr nur einfach mit parodistischen Anspielungen begnügt, sondern überhaupt die vierte Wand zum Zuschauer bricht, wenn z.B. Christian Bocher darüber spricht, dass seine Rolle Raymond Gunne auf Daniel Jackson basiert, der Michael Shanks gespielt hat, der die Rolle von James Spader übernommen hat. Oder auch das Gespräch zwischen den beiden DeLuises, dass man hier nur eine unechte Serie innerhalb einer Serie gedreht hat. Andere mögen diese letzten paar Minuten stören, da sie einen halt komplett aus der Illusion herausreißen, aber ich fand's köstlich. Was jedoch "Wurmloch Extrem" darüber hinaus auszeichnet ist, dass man sich nicht einfach damit begnügt, sich über sich selbst lustig zu machen. Denn trotz allen Humors wird sehr wohl auch eine – durchaus ernsthafte – Geschichte erzählt und die Handlung aus "Kein Zurück" fortgesetzt. Dabei bleibt zwar Martin auch diesmal wieder – für allfällige weitere Einsätze – auf der Erde zurück, aber dafür gelingt den anderen Außerirdischen seines Volkes mit Jacks Hilfe die Flucht. Auch die Effekte konnten sich durchaus sehen lassen (wäre es nicht lustig gewesen, wenn die Serie für "Wurmloch Extrem" den entsprechenden Emmy gewonnen hätte?), wobei es mir vor allem die erste Einstellung mit dem langsam auf die Erde zufliegenden Raumschiff angetan hatte. Zudem zeigt Willie Garson als Martin Lloyd wieder einmal eine sehr gute Leistung, und stellt neuerlich sein komödiantisches Talent unter Beweis. Sicher, wirklich spannend war das Geschehen nie, aber das war ja auch von Anfang an nicht die Absicht hinter der Folge. "Wurmloch Extrem" will einfach nur gut unterhalten – und zumindest in meinem Fall gelang ihr dies ausgezeichnet.
Fazit:
Was für ein Spaß! Die Macher hinter "Stargate" feiern das Jubiläum der 100. Folge mit einer herrlichen Persiflage, in der sie sich und ihre Serie selbst aufs Korn nehmen. Bereits der kurze Einblick in die Dreharbeiten zu Beginn war köstlich, aber auch der falsche Trailer, die ganzen ironischen Anspielungen auf logische Ungereimtheiten und die Folge an sich (wie die Schwarzblende), sowie vor allem auch die letzten paar Minuten, wo man die vierte Wand in Richtung Zuschauer durchbricht, hatten es mir angetan. Lobenswert auch, dass sich "Wurmloch Extrem" nicht mit einer reinen Aneinanderreihung von Gags begnügt, sondern darüber hinaus die Geschichte aus "Kein Zurück" fortsetzt, und damit abseits des Humors durchaus auch als ganz gewöhnliche "Stargate"-Episode funktioniert. In erster Linie lebt "Wurmloch Extrem" aber zugegebenermaßen von den herrlichen, selbstironischen Anspielungen, den zahlreichen Gastauftritten, sowie dem Humor – welche die Folge allesamt höchst unterhaltsam machen.
Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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