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The Road Home Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: The Road Home
Episodennummer: Fx08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 15. August 2023
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Matt Peters
Besetzung: Bruce Boxleitner als John Sheridan, Rebecca Riedy als Delenn, Claudia Christian als Susan Ivanova, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Andrew Morgado als G'Kar, Peter Jurasik als Londo Mollari, Phil LaMarr als Dr. Stephen Franklin, Anthony Hansen als Michael Garibaldi, Paul Guyet als Zathras / Jeffrey Sinclair, Patricia Tallman als Lyta Alexander, Bill Mumy als Lennier, Piotr Michael als David Sheridan, Mara Junot als Reporter / Computer Voice u.a.

Kurzinhalt: Nach vier Jahren auf Babylon 5, in denen John Sheridan eine entscheidende Rolle sowohl im Schatten- als auch im Erdbürgerkrieg, sowie bei der Gründung der Interstellaren Allianz gespielt hat, kehren er und seine Frau Delenn der Station den Rücken, um die neue Zentrale der IA auf Minbar zu beziehen. Kurz nach ihrer Ankunft wird Sheridan darum gebeten, in seiner Funktion als Präsident der Allianz der Inbetriebnahme einer neuen Energiequelle auf Tuzenor beizuwohnen. Was ihm jedoch vorab nicht bewusst war: Diese wird über Tachyonen betrieben – und eben diesen gegenüber ist er seit seiner Zeitreise auf Babylon 4 überaus sensibel. Nachdem das Gerät aktiviert wurde, löst sich John somit wieder aus der Zeit. Zuerst findet er sich in der Zukunft bei Dr. Franklin wieder. Dieser untersucht ihn, und findet heraus, dass es schlimmer ist als gedacht: Die Entfernung von Epsilon 3 in Verbindung mit den Tachyonen der Maschine haben dazu geführt, dass er nun nicht mehr nur durch die Zeit, sondern auch in alternative Zeitlinien reist. Verloren in der Zeit, von einer alternativen Realität zur nächsten springend, sucht John Sheridan verzweifelt nach einem Weg, um wieder nach Hause zu gelangen…

Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Unverhofft kommt… na ja, vielleicht nicht unbedingt oft, aber doch zumindest hin und wieder. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, "Babylon 5" wiederzubeleben – angefangen beim ersten Ableger "Crusade" über den Pilotfilm "Legende der Ranger" (von dem dann keine Serie bestellt wurde) bis hin zur geplanten DTV-Anthologie-Reihe "Vergessene Legenden", bei der nach der ersten DVD "Stimmen aus dem Dunkel" auch schon wieder Schluss war (womit sich die Original-Bezeichnung "Lost Tales" – also "Verlorene Geschichten" – als geradezu prophetisch erweisen sollte) schien die legendäre Science Fiction-Serie (während so manches konkurrierendes Franchise nach wie vor floriert) endgültig der Vergangenheit anzugehören (auch wenn sie in den dazwischenliegenden Jahren für mich nichts an Faszination – und Aktualität – eingebüßt hat). Zwar gab es seit "Vergessene Legenden" immer wieder mal Gerüchte, vor allem in Richtung Reboot, etwas Konkretes ergab sich daraus jedoch bislang nicht. Zwar freute man sich als Fan vor rund zweieinhalb Jahren über den Release einer "Remastered"-HD-Version im originalen 4:3-Format. Was neues Material im B5-Universum betrifft, schien das Shuttle aber abgeflogen zu sein.

Bis "Babylon 5"-Schöpfer J. Michael Straczynski kurz nach dem dreißigjährigen Jubiläum die Fangemeinde mit der Ankündigung eines Animationsfilms überraschte, der zu dem Zeitpunkt sogar schon fertiggestellt war. Nach der Weltpremiere bei der diesjährigen San Diego Comic Con, ist "The Road Home" seit heute auch hierzulande verfügbar (wenn auch – vorerst? – nur digital und als OV/OmU-Version). Als riesiger Fan von "Babylon 5" habe ich den Release selbstverständlich schon mit großer Vorfreude entgegengesehen – wenn ich auch so ehrlich sein und sagen muss, dass mich im Vorfeld auch drei Aspekte skeptisch gemacht haben. So verstehe ich zwar, dass eine Rückkehr der alten Garde aufgrund der Verluste innerhalb der Besetzung in den letzten Jahren/Jahrzehnten (denen übrigens am Ende des Films mit einer Einblendung gedenkt wird), aber auch dem Alter der noch lebenden Darsteller:innen, letztendlich nur in dieser Form möglich war. Trotzdem muss ich gestehen, dass mich der Trailer von Animationsstil her jetzt nicht unbedingt überzeugt hat; eine realistischere 3D-Animation hätte ich wohl vorgezogen. Zugleich war ich mir unsicher, was ich von den Neubesetzungen halten soll (wenn diese auch natürlich notwendig waren, wenn man die eine oder andere Figur zurückbringen wollte). Vor allem aber überzeugte mich die Idee rund um einer Reise nicht nur durch die Zeit, sondern auch in alternative Zeitlinien, nicht wirklich. Was sicherlich auch an der Übersättigung mit ähnlichen Multiversums-Geschichten in den letzten Jahren liegt. Trotz dieser Aspekte, die in mir etwas Skepsis wachriefen, war ich dennoch sehr erleichtert, als es endlich möglich war, "The Road Home" auch hierzulande digital vorzubestellen. Auch der Termin der Veröffentlichung kam mir gelegen; ist in Österreich heute doch ein gesetzlicher Feiertag. Und so hatte ich die Gelegenheit, mir heute – nach über sechzehn Jahren (und möglicherweise zum letzten Mal)– ein neues "Babylon 5"-Abenteuer zum ersten Mal vorzuknöpfen.

Episodenbild (c) Warner Bros. "The Road Home" beginnt mit einem ISN-Bericht rund um die Abreise von John Sheridan und Delenn von Babylon 5 – auf ihrem Weg nach Minbar, wo das neue Hauptquartier der Interstellaren Allianz gebaut wurde. Insofern steigen wir hier parallel zu "Der letzte Blick zurück" ein, und erleben einzelne Momente der Episode noch einmal. Der ISN-Einstieg zeigt dabei gleich eines der Probleme von "The Road Home": Der gesamte animierte Film ist letztendlich ein einziger Liebesbrief an "Babylon 5" und ihre Fans; dennoch soll der Film auch für allfällige Neulinge verständlich sein. Und so gibt's gleich zu Beginn einiges an Hintergrundinformationen rund um den Schattenkrieg, und so weiter. Manches davon wirkt doch etwas seltsam, um nicht zu sagen deplatziert. Dies gilt insbesondere für den Moment, wo eine Schar von Schattenkriegern auf eine Armee von Menschen zuläuft. Wann und wo soll sich das bitte schön zugetragen haben?! Wenn wir schon dabei sind: Die Schatten haben bei der Übernahme in die animierte Form leider enorm an Schrecken eingebüßt (merke: Mehr ist nicht immer gleich besser/bedrohlicher). Und auch mit dem neuen Design ihrer Schiffe kann ich mir nicht so recht anfreunden; da fand ich das alte um einiges gelungener (und alptraumerzeugender).

Wenn ich jetzt schon mit der Kritik angefangen habe, kann ich genauso gut weitermachen: Den Humor empfand ich als etwas durchwachsene Angelegenheit. Vor allem alles rund um Zathras hat für mich absolut großartig funktioniert. Anderes brachte mich aber eher zum Augenrollen, sei es der "Bart"-Witz, die Aktivierung der Selbstzerstörungssequenz auf "Babylon 5", die Anspielung rund um "Lost in Space" und Copyright (und ja, ich weiß, dass der Gag darin besteht, dass Bill Mumy in der Serie auch mitgespielt hat), sowie vor allem auch das Waffensystem auf Epsilon 3. Letzteres hat mich an den furchtbaren Droidenhumor aus "Clone Wars" erinnert. Als Fan der Serie – und an die richtet sich "The Road Home" ja nun mal überwiegend – bemerkt man zudem nicht nur vereinzelt kleinere Kontinuitätsfehler (so hat sich JMS bei Sheridans Lebensjahren leicht verrechnet), sondern auch die eine oder andere seltsame Auslassung; so geht man auf den Vorfall rund um Lennier während des Fluges nicht ein, zudem wird bei den Szenen auf Z'ha'dum Anna Sheridan mit keinem Wort erwähnt. Letzteres war generell eine der Sequenzen, die mich mit am wenigsten überzeugt hat. Sie war wohl nur dafür da, damit allfällige Neulinge die Bedrohung durch die Schatten – bzw. die Bedeutung der Icarus-Mission – verstehen. Auffällig ist zudem, dass "The Road Home" trotz aller Gastauftritte (die mit zu den besten Aspekten des Films gehören; dazu gleich) doch sehr stark auf John Sheridan fokussiert ist. Die Serie war da üblicherweise ensemble-orientierter. Die Musik fand ich auch eher nur ok. Für meinen Geschmack werden Frankes Themen viel zu selten (nämlich eigentlich nur bei der Titeleinblendung) zitiert, was umso schwerer wiegt, als es die gleich drei Komponisten an eigenen, eingängigen Themen vermissen lassen. So passend die Musikuntermalung für die jeweilige Szene auch ist, aber aus meiner Sicht wäre es wohl besser gewesen, wenn man auch wirklich einen Komponisten mit klarer Vision und starkem Hang sowohl zu erkennbaren Melodien als auch einem ähnlichen Stil wie Christopher Franke beauftragt hätte.

Episodenbild (c) Warner Bros. Das größte Manko ist aber die Story. Nicht, weil sie per se schlecht wäre. Sie ist nur halt überaus zweckmäßig. Die Handlung dient in erster Linie dafür, die einzelnen Segmente – und damit dem Wiedersehen mit bekannten Figuren, sei es in der uns bekannten, oder aber eben einer neuen Zeitlinie – zusammenzuhalten. Im Gegensatz zur fast schon legendären, oftmals als holographisch bezeichneten Erzählweise der Serie, wo die einzelnen Elemente (= Episoden) wenn man sie "übereinanderlegt" ein faszinierendes Gesamtbild ergeben, stehen Sheridans verschiedene Begegnungen hier ziemlich für sich. Letztendlich ergeben diese kurzen Vignetten leider kein großes Ganzes, geht es bei "The Road Home" nun mal eben weniger darum, eine (eigene) Geschichte zu erzählen, als um eben die besagten Begegnungen, und damit auch das Wiedersehen mit alten Freunden. Was natürlich zweifellos nach all der Zeit einen großen Reiz hat (zu dem komme ich jetzt dann gleich); aber, ganz ehrlich: Rein inhaltlich waren selbst die diesbezüglich oftmals gescholtenen "Vergessenen Legenden" (denen ich übrigens mittlerweile wohlwollender gegenüberstehe als damals – insbesondere der ersten Geschichte – weshalb die damals vergebene 8/10 für mich mittlerweile auch keine durch die Fanbrille verzerrte Wertung mehr ist) interessanter und tiefgründiger.

Meine zuvor erwähnten Befürchtungen im Vorfeld sollten sich indes größtenteils als unbegründet herausstellen. Zwar waren wie erwähnt einige der Schiffsdesigns in meinen Augen nicht so gelungen (auch der Weiße Stern wurde einer Verschlimmbesserung unterzogen), und hätte mir ein realistischerer Stil wohl mehr zugesagt. Trotzdem haben die Animationen hier definitiv auch ihren Reiz. Die Figuren sind zudem gut getroffen und größtenteils sofort erkennbar; nur Ivanova und Lochley hätten sich etwas stärker voneinander unterscheiden dürfen (da Lochley ja quasi der Ivanova-Ersatz war, ist aber sogar das irgendwie wieder ganz witzig). Auch die neuen Stimmen der Figuren haben für mich größtenteils gepasst. Besonders begeistert war ich dabei von Paul Guyet als Zathras; er klingt nicht nur Tim Choate ungemein ähnlich, sondern liefert auch eine phänomenale Performance ab, mit der er die Quintessenz der Figur perfekt einfängt. Aber auch sein Sinclair kann sich sehen – oder besser hören – lassen. Anthony Hansen als Michael Garibaldi war ebenfalls großartig; der klang echt so, als hätte man extra für den Film Jerry Doyle nochmal ausgegraben. Und auch Dr. Stephen Franklin war – von Phil LaMarr – ausgesprochen gut getroffen. Ein bisschen schwerer tat ich mir mit Rebecca Riedy als Delenn. Man merkt, dass sie sich echt bemüht, und von der Persönlichkeit her fängt sie die Figur auch wirklich gut ein; aber Mira Furlans Akzent war dann doch etwas zu spezifisch; hier spießt es sich leider ein bisschen. Andrew Morgado klingt auch nur bedingt wie Andreas Katsulas (wobei der halt auch wirklich eine unvergleichliche, beeindruckende Stimme hatte), fängt aber dafür dessen Gravitas sehr gut ein. Er profitiert zudem von der wunderbaren Idee, G'Kar in weiterer Folge quasi als die Stimme des Universums auftreten zu lassen. Spätestens da bemerkte ich dann nicht mehr wirklich, dass G'Kar anders klingt.

Episodenbild (c) Warner Bros. Und die alten Veteranen sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Bruce Boxleitner – seitdem er die Rolle von John Sheridan in der zweiten Staffel übernommen hat einer von "Babylon 5"'s größten Cheerleader, womit er auch währen der langen Durststrecke nie aufgehört hat – merkt man die Freude, wieder in die Rolle zurückkehren zu können, so richtig an. Auch Patricia Tallman war – in den wenigen Momenten, die man ihr hier gönnt – mit vollem Elan bei der Sache. Tracy Scoggins bekommt vergleichsweise wenig zu tun; umso lobenswerter ist es, dass sie sich trotzdem für den Film ins Tonstudio begeben hat. Gleiches gilt für Bill Mumy; umso mehr, als dieser ja bekanntermaßen mit der Entwicklung seiner Figur zum Ende der fünften Staffel hin alles andere als glücklich war. Claudia Christians Stimme hat sich im Vergleich zur Serie am meisten verändert, und doch habe ich mich gerade über ihre Rückkehr ganz besonders gefreut, war sie doch (abseits des eigentlich ja schon während der vierten Staffel gedrehten Serienfinales) seit "Die neue Allianz" nicht mehr mit dabei; insofern war es bei ihr am längsten her, sie in der Rolle zu erleben. Es bestätigt zudem, dass jegliches böses Blut, das zwischen ihr und JMS rund um ihren Ausstieg vorhanden gewesen sein mag, vergeben und vergessen ist. Und doch: Am meisten habe ich mich darüber gefreut, nochmal Peter Jurasiks unvergleichliche Stimme als Londo Mollari zu hören – zumal ihm das Drehbuch von JMS auch sein legendäres "Mister Garibaldi!" gönnt.

Vor allem aber: Im Gegensatz zu meiner vorrangigen Skepsis sollte sich das Multiversum-Konzept als eine der größten Stärken von "The Road Home" herausstellen. Einerseits, weil es auf logische und nachvollziehbare Art und Weise die Rückkehr aller Figuren erlaubt – darunter eben auch Jeffrey Sinclair, für den man sich sonst wohl eher hätte verbiegen müssen. Eben dieses Wiedersehen mit all den liebgewonnenen Charakteren und nach all diesen Jahren ist dann wohl auch die größte Stärke des Films. Aber auch davon abgesehen fand ich die einzelnen Zeitlinien ganz spannend; wobei die Parallelen dabei mindestens so interessant waren, wie die Unterschiede (was nicht zuletzt für Ivanovas Notruf gilt, der an jenen aus "Ranger Eins" erinnert; aber auch das letzte Gefecht von Sinclair und Garibaldi hat etwas vom Flash Forward aus "Verloren in der Zeit"). Und vor allem auch: Die alternativen Zeitlinien erlauben es JMS, uns die Figuren in Situationen zu zeigen, die sich in der altbekannten Kontinuität nicht hätten umsetzen lassen. Das Duo Ivanova und Londo beim Untergang der Erde ist hier nur eines von vielen möglichen (und hervorstechenden) Beispielen. Auch was macht einen wesentlichen Reiz des Animationsfilms aus. Last but not least fand ich dann auch das Ende sehr spannend – gerade auch im Hinblick auf mögliche weitere animierte Abenteuer im "Babylon 5"-Universum. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten. Natürlich: An die emotionale Wirkung der besten und stärksten B5-Episoden oder -Momente kam "The Road Home" (leider) nicht heran. Und doch bietet der Animationsfilm in rund siebzig Minuten ein gelungenes und stellenweise herzerwärmendes Wiedersehen mit Figuren, von denen ich glaubte, mich spätestens mit "Vergessene Legenden" für immer verabschiedet zu haben.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Bei "The Road Home" steht zugegebenermaßen weniger die Geschichte an sich im Mittelpunkt, als vielmehr das Ziel, eine Art Liebesbrief an "Babylon 5", die an der Serie Beteiligten, sowie insbesondere auch uns Fans zu erschaffen. Eben dieser Aspekt – der ihm auch ausgesprochen gut gelingt – macht es auch leichter, wohlwollend(er) über die zweifellos vorhandenen Schwächen hinwegzusehen. Wie eben, dass die Story eigentlich nur Mittel zum Zweck ist. Der Animationsstil ist zudem solide, aber keineswegs herausragend. Die Musik mag zwar das Geschehen sehr gut untermalen, zitierte für meinen Geschmack aber viel zu selten Christopher Franke, und ließ es generell an eingängigen Themen vermissen. Der Humor war ebenfalls eine etwas durchwachsene Angelegenheit. Und nicht zuletzt plagt sich "The Road Home" gelegentlich mit dem inhärenten Widerspruch, in erster Linie für langjährige Fans gedacht zu sein, zugleich jedoch auch allfällige Neulinge nicht völlig im Regen stehen zu lassen. So wird man als Fan einzelne Elemente vermissen, während man zugleich mit bestimmten, bestens bekannten Hintergrundinformationen versorgt wird; die noch dazu gelegentlich – wie beim Ansturm der Schatten-Armee, doch für etwas Irritation sorgen.

Zugleich hat sich so manche Befürchtung meinerseits im Vorhinein nicht bestätigt. So machen die meisten der Neubesetzungen einen ausgesprochen guten Job, wobei ich Paul Guyet als Zathras (der generell mit die besten Szenen des Films hatte), Anthony Hansen als Michael Garibaldi, und Phil LaMarr als Stephen Franklin ganz besonders lobend hervorheben will. Auch von Andrew Morgado als G'Kar war ich durchaus angetan; er klingt zwar nur bedingt wie Andreas Katsulas, fängt jedoch die Essenz der Figur sehr gut ein. Einzig Rebecca Riedy litt etwas darunter, dass Mira Furlans Akzent so unverkennbar war, aber auch sie gibt eine starke Performance ab. Und die B5-Veteranen sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben; sie nochmal in ihren Rollen zu hören, ist mit das Beste an "The Road Home". Aber auch das Multiversum-Konzept hat für mich letztendlich besser funktioniert, als ich das im Vorfeld erwartet hatte. Und nicht zuletzt der Ausgang des Geschehens war dann im Hinblick auf mögliche weitere animierte B5-Abenteuer durchaus spannend. User veinctor hat in seinem Review auf IMDB geschrieben, "The Road Home" sei wie ein Puzzlestück, von dem man bislang nicht wusste, dass es gefehlt hat. Ich würde eher sagen, es ist (zwar) ein überflüssiges, versehentlich in die Packung geratenes, Puzzlestück, welches fürs Gesamtbild nicht benötigt wird. Dafür aber eines, welches als Memento für die schöne Zeit, die man mit dem Puzzle verbracht hat, dient – und somit wenn man es sich ansieht wohlig-nostalgische Gefühle auslöst. Zumindest bei mir war eben dies der Fall, und genau darin liegt für mich letztendlich auch die größte Stärke von "The Road Home": Es geht genau genommen weniger darum, ob (und wie) Sheridan den Weg nach Hause findet, sondern vielmehr, uns die Gelegenheit zu geben, nach Hause zurückzukehren. Und das ist – über sechzehn Jahre nach unserem letzten ("neuen") Besuch im Universum – ein so unerwartetes wie wunderschönes Geschenk.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
(Vorläufige Fan-Wertung, bei der nicht zuletzt viel an Wiedersehensfreude mitschwingt; ich schließe nicht aus, dass diese nach weiteren Sichtungen noch um einen Punkt nach unten korrigiert wird.)
Christian Siegel



(Bilder © 2023 Warner Bros. Animation)






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