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Der erste Schritt Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: In the Beginning
Episodennummer: Fx02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. Januar 1998
Erstausstrahlung D: 05. April 1999
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Mike Vejar
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Claudia Christian als Susan Ivanova, Andreas Katsulas als G'Kar, Peter Jurasik als Londo.
Gastdarsteller: Theodore Bikel als Lenonn, Reiner Schöne als Dukhat, Michael O'Hare als Jeffrey Sinclair, Robin Atkin Downes als Morann, J. Patrick McCormack als General Lefcourt, Tricia O'Neil als President, Robin Sachs als Coplann, James Patrick Stuart als Presidential Aide, Jason Azikiwe als Captain Sterns, Tim Colceri als Captain Jankowski, Mio R. Jakula als Ganya Ivanov, Yasemin Baytok als Centauri Woman, Jacob Chase als Luc, Erica Mer als Lyssa Ardwight Chamberlain als Kosh u.a.

Kurzinhalt: Centauri Prime im Jahr 2278: Erschüttert blickt Imperator Londo Mollari aus dem imperialen Palast auf die zerstörten und brennenden Städte herab, als das Gelächter zweier junger Kinder seine bedrückte Stimmung aufhellen. Er bietet ihnen einen Gefallen an, und der Junge, Luc Deradi, bittet ihn darum, eine Geschichte über große Schlachten und Heldentaten zu erzählen. Seine Schwester Lyssa wiederum möchte eine wahre Geschichte hören. Mollari beschließt, beiden zu geben was sie wollen, und erzählt ihnen die Geschichte des verherrenden Krieges zwischen Menschen und Minbari: Anno 2245 möchte die Menschheit ihren Einflussbereich im All ausweiten, und deshalb mit den Minbari Kontakt aufnehmen. Londo warnt sie davor, nicht einen schlafenden Drachen zu wecken, doch im Siegestaumel über die Dilgar schlagen sie alle Warnungen in den Wind. Die Minbari haben ebenfalls mit internen Problemen zu kämpfen: Lenonn, der Anführer der Ranger, tritt vor den Grauen Rat, um größere Unterstützung für seine Organisation zu erbitten. Daraufhin beschließt der Anführer Dukhat nach einer Idee von Delenn, mit dem Schiff nach Z'ha'dum zu fliegen, um zu überprüfen, ob der alte Feind – wie prophezeit – zurückgekehrt ist. Doch auf dem Weg dorthin wird das Schiff des Grauen Rats vom Erkundungstrupp der Menschen abgefangen. Missverständnisse und erhitzte Gemüter sorgen für eine Katastrophe, welche die Minbari dazu veranlasst, den Heiligen Krieg auszurufen. Das Schicksal der Menschheit scheint besiegelt…

Denkwürdige Zitate: "She doesn't talk much, does she?"
"No. She's always quiet. We think maybe there's something wrong with her."
"Yes. Or something very right. The quiet ones are the ones who change the universe, Luc Deradi. The loud ones only take the credit."
(Eines meiner Lieblingszitate aus der Serie.)

"What do you want?"
"Tell me a story."
"Luc!"
"No, no… it's alright. He did far better with that question than I did."
(In der Tat.)

"Ah… arrogance and stupidity, all in the same package. How efficient of you."
(Londo in Richtung General Lefcourt sowie dem Berater der Präsidentin.)

"No greater sacrifice has ever been asked of a people, but I ask you now. To step forward one last time… one last battle to hold the line against the night."
(Die Präsidentin der Erde vor der letzten Schlacht im Erd-Minbari-Krieg.)

"Thank you for allowing me see joy one more time… before it gets too dark for me to see anything anymore."
(Londo an die Gouvernante von Luc und Lyssa.)

"Dear lady. I would love to walk with you on a beach… somewhere… for just five minutes. How strange, to have come so far… and to want so little."
(Londo hadert am Ende des Lebens mit seinen Entscheidungen.)

"Did they live happily ever after?"
"That remains to be seen…"
(Londos unheilverkündende Worte an Lyssa.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. "Der erste Schritt" ist nicht nur der erste "Babylon 5"-Film (den Pilotfilm jetzt mal außen vor gelassen), sondern zugleich auch der besten "Babylon 5"-Film (was den Pilotfilm dann wiederum mit einschließt). Mit "In the Beginning", wie dieser erste für TNT entstandene TV-Film im Original heißt, schlägt JMS die Brücke zur Vorgeschichte der Serie, und rollt den Krieg zwischen Menschen und Minbari auf. Im Zuge dessen bekommen wir zahlreiche Momente zu Gesicht, von denen wir bislang nur gehört hatten. An anderen Stellen werden Aufnahmen aus der Serie – sehr überzeugend – in neu gefilmtes Material eingefügt. Mein einziger kleiner Kritikpunkt an der Sache ist, dass es für Kenner der Serie eher eine Aufrollung bekannter Ereignisse ist, und "Der erste Schritt" abseits der wohl genau dafür eingebauten Offenbarung von Londo, was seine Rolle im Erd-Minbari-Krieg betrifft, keine großen neuen Erkenntnisse zu bieten hat. Und wenn ich schon beim Meckern bin, sei gleich auch noch der meines Erachtens völlig unnötige Einstieg mit Delenn und G'Kar, die sich – für "Babylon 5" extrem untypisch – direkt an den Zuschauer wenden, erwähnt. Davon abgesehen ist "Der erste Schritt" aber einfach nur phantastisch, und beinhaltet einige der besten Momente der gesamten Serie.

Für viele davon ist Londo zuständig, der hier quasi als Erzähler dient, und für die Rahmenhandlung sorgt. Es ist kein Zufall, dass der Großteil der oben angegebenen denkwürdigen Zitate auf ihn fallen, und da in erster Linie auf den alten Imperator Londo der Rahmenhandlung im Jahr 2278: Hat JMS in meinen Augen ihm doch einige der mit Abstand besten Dialogzeilen der gesamten Serien spendiert. Es ist jedoch nicht nur der Text: Peter Jurasik spielt Londo hier wieder einmal absolut famos, sowohl energisch als auch melancholisch. Ihn derart gebrochen auf dem Thron zu sehen, wie er seinen Besuchern seine Sünden gesteht, und am Ende sich nicht mehr wünscht, als mit der jungen, hübschen Gouvernante für ein paar Minuten am Strand spazieren zu gehen, ist herzzerreißend, und sollte wohl selbst bei jenen, die Londo – verständlicher- und richtigerweise – seine Taten aus der zweiten Staffel immer noch vorhalten, die gewünschte Wirkung nicht verfehlen. Zumindest mir war es jedenfalls nicht möglich, mit Londo an diesen Stellen nicht Mitleid zu empfinden. Als Geniestreich erwies sich für mich auch die Verknüpfung von "Der erste Schritt" mit "Tausend Jahre durch die Zeit", die uns ganz am Ende offenbart wird. Jedenfalls fand ich alles rund um den alten Londo einfach nur wunderbar – da sehe ich auch gern über die teils etwas billigen "Bitte bleiben Sie dran, das Beste kommt erst"-artigen Kommentare vor den Werbeunterbrechungen hinweg. Aber auch abseits der Londo-Handlung gab es zahlreiche gelungene Szenen. Besonders interessant und aufschlussreich fand ich dabei alles rund um die Minbari, wo man uns einen besseren Einblick in deren Vorbereitungen auf den Schattenkrieg gab, und zugleich erklärte, warum diese trotz der Prophezeiungen nicht schon besser auf die kommende Dunkelheit vorbereitet waren.

Episodenbild (c) Warner Bros. Rund um die Erde zeigt man uns hingegen in erster Linie Momente, von denen wir bereits wussten, die wir jedoch überwiegend bislang nicht zu sehen bekamen. Ein besonderer dramaturgischer Höhepunkt war dabei für mich der erste Kontakt zwischen Menschen und Minbari, den wir bislang nur aus der Sicht der letzteren kannten ("Das Traumorakel"). Hier sehen wir nun, was den schießfreudigen und paranoiden Captain Jankowski (toll gespielt von Tim Colceri) dazu veranlasst hat, das Feuer zu eröffnen. Dass dabei auch darauf geachtet wurde, Michael York ("Der Gral") einzubauen, zeigt die Sorgfalt und die Liebe zum Detail, die JMS hier über den gesamten TV-Film hinweg beweist. Generell sehe ich in der Art und Weise, wie hier zahlreiche Mosaikstücke, aus der gesamten Serie verteilt, hier ein stimmiges Bild ergeben, als eine der größten Stärken von "Der erste Schritt an". Egal ob Dr. Franklin der es ablehnt, den Erdstreitkräften Informationen über die Physiologie der Minbari zu überlassen, Susan Ivanova, die sich von ihrem Bruder Ganya verabschiedet (der kurz darauf den Tod findet), wie G'Kar den Menschen Waffen verkauft, oder wie Sheridan den Schwarzen Stern ausschaltet. All dies haben wir im Verlauf der Serie erfahren – hier bekommen wir es aber nun auch wirklich zu sehen.

Anderes, wie die geheime Mission von Sheridan, Franklin und G'Kar, war hingegen selbst dem geneigten, treuen B5-Zuschauer neu. Da wir in keinem der Fälle ihre erste Begegnung auf der Station gesehen haben, fügen sich aber auch solch neue – und vermeintlich erst während der Konzeptphase von "Der erste Schritt" erdachte – Ideen stimmig ins große Ganze ein. Und dann sind da natürlich noch jene Szenen, die um bereits aus der Serie bekannte Momente quasi herumgedreht wurden und diese erweitern, wie z.B. die zusätzlichen Szenen rund um Dukhats Tod, vor allem aber natürlich alles rund um die letzte Schlacht im Erd-Minbari-Krieg. Bei "Gefangen im Cybernetz" sahen wir diese ja quasi nur aus Sinclairs Perspektive (bzw. Erinnerung), hier wird uns nun das – ungemein beeindruckende – Gesamtbild präsentiert. Auch von den Verknüpfungen, Erweiterungen und Anspielungen auf aus der Serie bekannten Momenten hat mir die Handlung von "Der erste Schritt" sehr gut gefallen, und mich praktisch von Anfang an bestens unterhalten. Der absolute Höhepunkt sind dann aber natürlich – trotz der einen oder anderen bereits sehr gelungenen Szene zuvor – die rund letzten 20 Minuten, nämlich ab dem Zeitpunkt, wo Londo von der Eskalation des Krieges (nachdem der Vermittlungsversuch zwischen Sheridan und Lenonn gescheitert ist) berichtet. Angefangen von der gänsehauterzeugenden Montage über den verzweifelten, aussichtslosen und heroischen Kampf der Menschheit, über die Rede der Präsidentin bis hin zu den imposanten Aufnahmen rund um die letzte Schlacht zwischen den Menschen und den Minbari (wo man damals den Rekord aus "Rückkehr der Jedi-Ritter" für die meisten Raumschiffe im Bild brach) sind die letzten zwei Akte von "Der erste Schritt" ein Schaubild an dramaturgischer Brillanz und inszenatorischer Perfektion.

Episodenbild (c) Warner Bros. Womit wir in gewisser Weise auch bei einem weiteren wesentlichen Aspekt wären: Mike Vejar hat bei "Der erste Schritt" wirklich ganze Arbeit geleistet, und wertet den TV-Film mit seiner Regie wieder einmal ungemein auf. Zahlreiche Momente stechen inszenatorisch hervor, wie z.B. der Einstieg mit den spielenden Kindern, wo die Bilder in Zeitlupe die Geräusche jedoch in normaler Geschwindigkeit abgespielt werden. Sehr originell auch die Überblendung von Londo zur Erde, wenn dieser zu erzählen beginnt. Die Schwerelosigkeit auf den Erdkreuzern wird dank einer fließenden, schwebenden Kamera (für die extra mit einem Kran gearbeitet wurde) ebenfalls sehr gut vermittelt bzw. simuliert. Vejar spielt auch wieder sehr gelungen mit Licht und Schatten, wie z.B. zu Beginn, wenn Londo im Schatten verborgen ist, und wir zuerst nur seine Hände und Füße sehen. Etwas ganz ähnliches macht er dann später auch bei G'Kar, während der Verhandlungen wegen Waffenlieferungen an die Erde. Und auch der gelegentliche Einsatz von Zeitlupen verstärkte wieder einmal die dramatische Wirkung einzelner Szenen.

Wovon Mike Vejar zweifellos auch profitierte, ist das ich das im Vergleich zu einer gewöhnlichen "Babylon 5"-Episode erhöhte Budget. Grob gesagt stand für diese "Doppelfolge" das Geld für drei übliche Episoden der Serie zur Verfügung, was man einerseits in mehr bzw. besseren Sets, der beeindruckend großen Besetzung, vor allem aber in der Fülle an Effektszenen merkt. Zwar war man von "Babylon 5" eine entsprechende Steigerung im Verlauf der Serie schon gewohnt, und gab es immer wieder bestimmte Highlight-Folgen mit ganz besonders vielen CGI-Aufnahmen, aber "Der erste Schritt" steht was deren Quantität betrifft doch noch einmal deutlich über dem bisher gebotenen. Wobei neben der Anzahl an Szenen vor allem auch deren Inhalt immer wieder beeindruckt, wie z.B. mit der schieren Fülle an Schiffen, die hier teilweise über den Bildschirm flimmern. Gerade auch die "Battle of the Line" sticht diesbezüglich als sehr beeindruckend hervor. Auch die schauspielerischen Leistungen sind zu loben. Peter Jurasik habe ich ja bereits positiv hervorgehoben, aber auch die anderen Veteranen zeigen allesamt tolle Leistungen, ganz egal wie kurz oder lang sie zu sehen sind. Und die Verjüngung von Sheridan und Ivanova ist den Maskenbildnern nun wirklich sehr überzeugend gelungen. Neben der Stammbesetzung stachen für mich dann in erster Linie noch die beiden Wiederholungstäter Reiner Schöne (der hier neuerlich Dukhat spielt, und das auf gewohnt herzlich-charismatisch-charmante Art und Weise) und Theodore Bikel (Rabbi Koslov aus "Im Ring des Blutes", hier absolut wunderbar als Lenonn) hervor. Die letzten Zeilen meines Reviews gehören dann – wie so oft –Christopher Franke, der sich in meinen Ohren bei "Der erste Schritt" wieder einmal selbst übertroffen hat. Seine Arbeit für diesen TV-Film ist mein absoluter Lieblingssoundtrack für "Babylon 5" – und angesichts der Tatsache, wie sehr ich seine Kompositionen für einige Episoden der Serie schon schätze, will das nun wirklich etwas heißen. Vor allem seine Musik zur bereits erwähnten Montage, wo er auch den ungewohnten Klang von Dudelsäcken setzt, sowie seine "Requiem"-Neuinterpretation (aus "Gefangen im Cybernetz") haben es mir angetan. Seine Musik macht das kleine TV-Meisterwerk dann schließlich perfekt.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. "Der erste Schritt" ist zweifellos und mit Abstand der beste der "Babylon 5"-(TV-)Filme. Zwar könnte man bemängeln, dass bis zu einem gewissen Grad nur bereits bekannte Ereignisse noch einmal aufgerollt werden, und sich die ganz großen neuen Erkenntnisse doch eher in Grenzen gehalten haben. Dies ist aber ohnehin wenn dann nur bei der Erstsichtung ein Thema – und gerade bei der ist wohl die Tatsache, wie hier zahlreiche Elemente die in den ersten vier Staffeln der Serie gezeigt oder erwähnt wurden zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengefügt werden, ganz besonders beeindruckend, was dieses potentielle Manko in meinen Augen mehr als wieder ausgleicht. Als weitere wesentliche Stärken erweisen sich u.a. die tollen schauspielerischen Leistungen (allen voran von Peter Jurasik), das im Vergleich zu einer normalen B5-Folge höhere Budget, die für damalige TV-Verhältnisse wegweisenden Effekte, Christopher Frankes großartige Musik, die phantastische Rahmenhandlung rund um den alten und melancholischen Londo, Mike Vejars bestechende, ungemein hochwertige Inszenierung… vor allem aber die letzten rund 20 Minuten, die zum Besten zählen, was "Babylon 5" je auf den Fernsehschirm gezaubert hat. Insgesamt ist "Der erste Schritt" jedenfalls ein wunderbarer, unterhaltsamer und teils auch sehr berührender Fernsehfilm, der zwar zwischen der vierten und fünften Staffel gedreht wurde – den ich jedoch aufgrund des Bogens, den er zum Anfang der Geschichte schlägt, am ehesten als letzte Station vor dem "Weg ins Licht" empfehlen würde.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel


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Vom Skript zur Folge:
  • Im Drehbuch fehlt noch die – meines Erachtens ohnehin völlig unnötige, wenn nicht gar störende – Einleitung durch Delenn und G'Kar. Stattdessen beginnt es direkt auf Centauri Prime.

  • Das Gespräch zwischen Callier und Lenonn auf Minbar ging noch etwas länger. Callier lobt die historische Bedeutung der Ranger, und dass die Minbari diesen Ort immer noch für sie zur Verfügung stellen. Lenonn bemängelt, dass sie nichts mehr weiter seien als eine Kuriosität, "Fossilien die gehen und reden und Geschichten erzählen". Callier erwidert, dass die Kriegerkaste gegen die Ranger insofern Einspruch erhebt, als sie der Ansicht sind, dass sie allein für den Schutz Minbars verantwortlich sein sollten. Auch die Tatsache, dass die Ranger aus allen drei Kasten rekrutieren – was der Kriegerkaste ebenfalls ein Dorn im Auge ist – wird erwähnt. Er schließt mit "Es gibt weniger als Hundert von euch, Lenonn. Wie kann ich die damit einhergehenden Kosten rechtfertigen?"

  • Auch das kurze Streitgespräch zwischen Morann und Lenonn in Delenns Quartiert geht geringfügig länger. Bevor er den Raum verlässt meint Morann dann schließlich noch "Du bist zu alt um die Anla'shok anzuführen, Lenonn. Du wärst gut beraten, dies jenen zu überlassen, die noch jung genug sind, um zu kämpfen. Dann kannst du dich zum See begeben und dich deinem geliebten Valen anschließen." Dieser kurze Schnitt erklärt auch den etwas abrupten Cut von einer Szene zur nächsten.

  • Nach seinem Sieg über den Schwarzen Stern fragt General Lefcourt Commander Sheridan vor versammelter Mannschaft nach seiner Analyse des Feindes: "Ich hatte die Gelegenheit, ihren Kampfstil zu studieren. Die Minbari sind sehr akribisch, und das macht sie unflexibel. Sie improvisieren nicht besonders gut, wenn also etwas Unerwartetes passiert, ziehen sie sich lieber zurück, statt sich anzupassen. Was immer ihr tun könnt, um den Gegner zu verwirren, wird euch während des Kampfes eine überlegene Position einbringen. Sie haben zwar mehr Feuerkraft, aber wenn ihr es schafft, dass sie auf euch reagieren müssen, dann seid ihr im Vorteil."

  • Eine der größten und wichtigsten Änderungen ist wohl, dass statt Delenn ursprünglich Morann vorschlug, einen Menschen zur Befragung auf das Schiff zu holen. Dass die Initiative nun vielmehr von ihr kommt, war in meinen Augen definitiv die richtige Entscheidung. Zudem fehlt nach dem Befehl, den Kampf einzustellen, doch das kurze Gespräch wo man entschließt, Sinclairs Gedächtnis löschen zu lassen, und Delenn sich bereit erklärt, ein Auge auf ihn zu werfen.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 14"


    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Wird "Der erste Schritt" einige der Geheimnisse der ersten Staffel spoilern?
    Das ist eine interessante Frage. Als ich mich hinsetzte, um "Der erste Schritt" zu schreiben, dachte ich mir, ich sollte es im großen Rahmen sehen. Wäre die Lücke in Sinclairs Gedächtnis das gleiche Geheimnis sein, wie in der ersten Staffel oder ab dann irgendwie etwas bekanntes? Wenn ja, will man mit dem Geheimnis arbeiten oder erzählen, was wirklich geschah? Ich dachte mir, okay, lass uns letzteres nehmen… lass das Publikum alles wissen (das meiste wissen viele jetzt ohnehin) und zeige die Hintergründe mit den Charakteren, die in der ersten Staffel noch nicht bekannt waren. Ich nahm mir die griechische Tragödie zum Vorbild, und "Der erste Schritt" fungiert mehr oder weniger wie ein griechischer Chor, der die Dinge vorbereitet. Wenn man es streng mystisch liebt, sollte man "Der erste Schritt" wohl lieber nicht zu nahe kommen… aber offen gesagt, wenn ich jemanden an B5 heranführen wollte, würde ich definitiv gerne mit "der erste Schritt" anfangen, weil es die Gesamtgeschichte auf wunderschöne Art und Weise umfängt.

  • Hast Du in Erwägung gezogen, die Konfrontation zwischen Seelenjäger und Minbari während der letzten Schlacht in den Film aufzunehmen?
    Ja, einige Zeit lang, genaugenommen… aber letztendlich war keine Zeit, um das im Film zu zeigen. Es wären ungefähr 10-15 Minuten nötig gewesen, um es gebührend vorzubereiten und ausklingen zu lassen, und ich habe keine 15 Minuten in "Der erste Schritt" gefunden, die ich hätte rauslassen können. Es gibt ein kleines Fenster nachdem Dukath gestorben ist, wo die Seelenjäger hätten auftreten können … aber wir haben schon in "Das Traumorakel" gezeigt, wie ihre Schiffe heranfliegen, und das hier noch einmal zu zeigen, hätte die neuen Zuschauer wirklich nur verwirrt.

  • Zha ist die übliche Bezeichnung für Zukunft, deren Bedeutung durch Vor- und Nachsilben und die Stellung im Wort verändert wird. Isil-zha bedeutet Veränderung, Veränderung der Zukunft, das Kommen einer neuen Ära. Entil-zha ist der, der die Zukunft gestaltet oder diejenigen leitet, die die Zukunft gestalten. Und Z'ha'dum (mit offenem zha) ist der Tod der Zukunft oder die dunkle Zukunft.

  • Kosh und Ulkesh waren gegensätzliche Charaktere, wo Ulkesh der wesentlich militantere der beiden war, sehr isoliert, während Kosh der Neugierige war, interessiert an den neuen Rassen und eher bereit, über sich hinauszuwachsen (mit teilweise unglücklichen Ergebnissen). Kosh fürchtet sich immer vor dem, was Ulkesh ohne seine beschwichtigende Präsenz machen würde… und war schließlich der, der ihn töten musste, um den jungen Rassen zu gestatten, einen Schritt nach vorne zu machen.

  • Im Zusammenschnitt der 2 Jahre in "Der erste Schritt", sehen wir ein Schiff der Erdallianz, das einen Minbarikreuzer mittschiffs rammt. Heißt das nicht, dass Sheridan nicht der einzige war, der während des Krieges ein Kampfschiff der Minbari zerstört hat?
    Sheridan war der Einzige, der einen Sieg gegen einen Minbarikreuzer errungen hat. Was bedeutet, dass er überlebt hat. Einen zu rammen und dabei zu sterben ist kein Sieg… bestenfalls ein Unentschieden.

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Wenn ich einen einzigen Moment aus der gesamten Geschichte von "Babylon 5" herauspicken und sagen müsste, "Das ist meine Lieblingsszene", dann wäre das wohl Londo's Performance und die Schlachtmontage am Beginn des sechsten Akts – oder zumindest wäre er ein starker Kandidat. Für all unsere Fehler und unsere Schwächen als Spezies, und die sind gewaltig, gibt es doch eine gewisse sture Nobilität, was die menschliche Rasse betrifft, die sich immer dann manifestiert wenn wir dem drohenden Tod entgegenblicken. Wenn wir über uns das sagen würden, oder ich diese Worte in die eines Menschen legen würde, brächte uns das zum Dilemma, dass sich aus Mark Twains Bemerkung ergibt: "Anerkanntermaßen ist der Mensch das Nobelste aller Geschöpfe Gottes – allerdingst muss man sich fragen: Wer hat das festgestellt?" Aber uns in Londo's Augen reflektiert zu sehen ermöglicht jene Distanz, die für stille Bewunderung erforderlich ist, und für Wertschätzung. Seine Rede, seine Performance, die Musik und die Bilder in dieser Sequenz gehören zu den bewegendsten Momenten der gesamten Serie, und meiner Meinung nach hat es sich allein schon wegen dieser einen Szene ausgezahlt, den Film gemacht zu haben.

    Es ist diese Qualität – unsere Tapferkeit als Spezies, die uns über Millionen von Jahren der Evolution und zehntausend Jahre dokumentiertem Blutvergießen und Kampf hinweggetragen hat – über die ich (all die CGI und die Explosionen und das Herumgerenne und den B5-Mythos der sich in diesem Film widerspiegelt, einmal ausgeklammert) in dieser Geschichte, und bei "Babylon 5" insgesamt, am meisten schreiben wollte. Nicht, damit wir selbstgefällig oder hochmütig werden, sondern damit uns bewusst wird, dass diese Tapferkeit existiert, und dass wir uns selbst im Angesicht schrecklicher Ereignisse zu etwas Noblerem erheben können, als wir selbst für möglich gehalten hätten. Und dass wir damit weitermachen, fortbestehen, und eines Tages die Sterne erreichen werden, selbst so unvollkommen wie wir sind und immer sein werden. Das ist, so denke ich, eine Aussage die es wert ist, sie zu verbreiten, und eine Geschichte die es wert ist, sie zu erzählen.

    Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 14"

    Zusammengestellt und überarbeitet von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







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