Originaltitel: A Matter of Time
Episodennummer: 2x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. Januar 1999
Erstausstrahlung D: 17. November 1999
Drehbuch: Misha Rashovich & Brad Wright
Regie: Jimmy Kaufman
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Marshall Teague als Colonel Frank Cromwell,
Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser,
Tobias Mehler als Lt. Graham Simmons,
Colin Cunningham als Major Paul Davis,
Dan Shea als MSgt. Sylvester Siler,
Biski Gugushe als SF Guard,
Kurt Max Runte als Major Henry Boyd,
Jim Thorburn als Captain Roger Watts u.a.
Kurzinhalt:
Während eines Meetings zwischen General Hammond und SG-1 kommt es zu einer unplanmäßigen Aktivierung des Stargates von außen. Man empfängt ein Signal, welches man jedoch zuerst nicht zuordnen kann. Erst als Samantha Carter den Techniker anweist, die Abspielgeschwindigkeit zu erhöhen, wird deutlich, dass es sich dabei um den Iris-Code von SG-10 handelt. Doch warum kommt dieser mit so langsamer Geschwindigkeit an? Man öffnet die Iris, doch nichts und niemand kommt durchs Tor. Daraufhin wählt man den Planeten P3W-451 an und schickt eine Sonde durch. Auch diese sendet ihre Bilder zeitverzögert – und als Sam mit der Kamera herauszoomen lässt, wird auch endlich klar, warum: Der Planet befindet sich in der Nähe eines Schwarzen Lochs, das damit begonnen hat, ihn zu verschlingen. Aus Sicht des Stargate-Centers ist die Zeit auf dem Planeten praktisch zum Stehen gekommen – und es gibt keine Möglichkeit, ihnen zu helfen. Doch als man versucht, das Stargate wieder zu deaktivieren, schließt sich dieses nicht. Offenbar bezieht es direkt aus dem Schwarzen Loch Energie. Falls es nicht gelingt, es abzuschalten, droht auch die Erde vom Schwarzen Loch verschlungen zu werden…
Denkwürdige Zitate:
"By some fluke of Stargate technology, we are witnessing something that the laws of physics say we can't possibly witness."
"We are witnessing good men die in slow motion, Captain."
(Diese Anmerkung von Colonel O'Neill bringt Sams wissenschaftliche Neugier zum Schweigen.)
"Colonel, I assumed that the wormhole itself would insulate us from the black hole's gravitational field, but it seems that our space-time has begun to warp just like on P3W-451."
"Will you stop that?"
"We're in trouble, sir."
"Thank you."
(Mit dieser kurzen und prägnanten Aussage kann Jack schon eher etwas anfangen.)
"Don't even pretend you understood that."
(Cromwell zu O'Neill, nach einem weiteren wissenschaftlichen Monolog von Captain Carter.)
"I feel like I put on a couple hundred pounds."
"I wasn't gonna say anything."
(Die Anziehungskraft des Schwarzen Lochs macht sich bemerkbar.)
Review:
Natürlich ist "Stargate SG-1" schon allein des Settings wegen ganz klar als "Science Fiction"-Serie zu klassifizieren. Dennoch ist sie vom Wesen her in erster Linie im Action- und Abenteuer-Genre angesiedelt. Die wahren, echten Science Fiction-Themen halten sich doch eher in Grenzen. Vermutlich auch deshalb stach "Das schwarze Loch" für mich so überaus positiv hervor. Endlich mal wieder ein waschechtes SF-Abenteuer! Alles rund ums schwarze Loch fand ich sehr gut umgesetzt, angefangen vor der coolen, schönen Weltraumaufnahme zu Beginn, über die Zeitlupe vom Planeten, bis hin zu den Standbild-Aufnahmen, wie man letztendlich mit dem MALP von P3W-451 empfängt. Letztere sorgten mit dem schockierten Blick des Anführers des SG-Teams auch für ordentlich Gänsehaut – die Vorstellung, tatsächlich in solch ein Phänomen zu geraten, eh nur Sekunden von der Rettung entfernt zu sein, diese jedoch aufgrund der Verlangsamung der Zeit letztendlich nie zu erreichen, ist wie ich finde eine sehr erschreckende – was hier mit einfachsten Mitteln auch sehr gut und anschaulich vermittelt wurde.
Nach diesem dramatischen Einstieg bezieht "Das schwarze Loch" seine Spannung in erster Linie aus der Bedrohung, die sich durch das offene Wurmloch für das Stargate-Center und in weiterer Folge die gesamte Erde ergibt. Dies ging zwar auch mit einer ordentlichen Portion Technogebrabbel ein her, da man sich jedoch mit Hilfe von O'Neill über dieses selbst lustig machte und die letztendliche Lösung des Problems auch ohne Verständnis von Samantha Carters pseudowissenschaftlicher Erklärung zuvor nachvollziehbar war, hatte ich damit kein Problem. Generell fand man bei "Das schwarze Loch" eine sehr gute Mischung aus amüsanten Kommentaren (die wie gewohnt überwiegend auf das Konto von O'Neill gingen), Spannung (durch die Bedrohung durch die Erde), eine interessante Handlung (dank der Frage, wie es ihnen gelingen wird, das Stargate zu schließen), und einem ordentlichen Schuss Dramatik (für den neben dem Einstieg rund ums tragische Schicksal von SG-10 vor allem der Konflikt zwischen O'Neill und Cromwell sorgte). Und auch alles rund um die "Zeitverschiebung" fand ich überaus nett umgesetzt. Wie an der Oberfläche mehrere Tage vergehen, während es im Stargate-Center nur wenige Minuten sind. Die letzte wesentliche Stärke der Folge war dann der "Showdown". Das mit den Kabeln, die sich in Richtung Stargate neigen, und wie O'Neill und Cromwell sich an diesen langsam entlanghanteln müssen um die Bombe in Stellung zu bringen, war sowohl von Drehbuchautor Misha Rashovich cool durchdacht, als auch am Set bzw. dann in der Nachproduktion sehr gut und wirklich überzeugend umgesetzt. Es gibt nicht viele "Stargate"-Episoden, wo mir das Finale ähnlich gut – und beeindruckend – in Erinnerung geblieben ist. Ein paar kleinere Kritikpunkte, wie die teils wechselnden Aufnahmen des SG-10 Teams zu Beginn, die etwas gar offensichtliche Archivaufnahme von SG-10, der etwas typische Heldentod, sowie die etwas gar harte Abblende zum in der Krankenstation erwachenden O'Neill mögen zwar die Höchstwertung knapp verhindern – dennoch zähle ich "Das schwarze Loch" zu den ganz großen Highlights der Serie!
Fazit:
Trotz des Settings, dass die Serie zweifellos ganz klar im "Science Fiction"-Genre verankert, aber… "waschechte" SF-Geschichten findet man bei "Stargate – Kommando SG-1" dann doch eher selten. Unter anderem auch deshalb stach "Das Schwarze Loch" für mich so positiv hervor. Darüber hinaus fand ich die Episode aber auch sowohl außerordentlich gut geschrieben – nicht zuletzt dank des tollen Konzepts der Zeitdilatation – als auch inszeniert (u.a. mit der Zeitlupeneinlage zu Beginn). Sehr gut gefallen konnte mir auch die Weltraumaufnahme zu Beginn, sowie vor allem dann das Finale im Stargate-Raum, mit den sich aufgrund der Sogwirkung des Schwarzen Lochs in Richtung Stargate neigenden Kabeln, und wie sich O'Neill und Cromwell langsam in dessen Richtung hangeln, um die Bombe zu platzieren. Das war echt mal was anderes, und darüber hinaus wirklich sehr gut und überzeugend umgesetzt. Auch das tragische Schicksal von SG-10 sowie die problematische Historie zwischen O'Neill und Cromwell werteten die Episode für mich auf. Und bei allem pseudowissenschaftlichen Technogebrabbel war die Lösung, die man letztendlich für das Problem findet, auch für den Zuschauer logisch nachvollziehbar. Lediglich ein paar kleinere Kritikpunkte verhindern knapp die erste Höchstwertung der Serie – konnten jedoch an meiner nach wie vor ungebrochenen Begeisterung gegenüber "Das Schwarze Loch" auch nichts ändern.
Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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