Originaltitel: The Siege (Part 1)
Episodennummer: 1x19
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. März 2005
Erstausstrahlung D: 22. Juni 2005
Drehbuch: Martin Gero
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Major John Sheppard,
Torri Higginson als Dr. Elizabeth Weir,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Rainbow Sun Francks als Lt. Aiden Ford,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
David Nykl als Dr. Radek Zelenka,
Craig Veroni als Dr. Peter Grodin,
Paul McGillion als Dr. Carson Beckett,
Christopher Heyerdahl als Halling,
Dean Marshall als Sgt. Bates,
James Lafazanos als Bob the Wraith,
Rob Avery als Lt. Lou Miller,
Craig Fraser als Atlantis Security Officer,
Chuck Campbell als Chuck u.a.
Kurzinhalt:
Die drei Angriffsschiffe der Wraith sind nur mehr wenige Tage von Atlantis entfernt. Fieberhaft sucht man nach einem Weg, um sich gegen den überlegenen Feind zur Wehr zu setzen, und vor allem auch, die Erde vor ihrem Zugriff zu schützen. Als letzte Option lässt Dr. Weir daher die Möglichkeit prüfen, Atlantis zu vernichten. Doch dies allein wäre zu wenig, da die Station einfach zu groß ist, um sie vollständig zu zerstören, weshalb man darüber hinaus auch damit beginnt, einen Virus zu entwickeln, um sämtliche auf dem Computer gespeicherten Daten zu löschen. Dabei würde zwar auch das wertvolle Wissen der Antiker verloren gehen, aber nur so lässt sich sicherstellen, dass die Wraith den Standort der Erde nicht herausfinden können. Zudem sucht das Stargate-Team unter der Leitung von Major Sheppard nach einem Planeten, zu dem man die Atlantis-Expedition im Notfall evakuieren könnte. Doch es gibt noch einen Hoffnungsschimmer: Die Flotte der Wraith wird an jenem Verteidigungssatelliten vorbeifliegen, den man ein paar Wochen zuvor im Orbit eines Planeten entdeckt hat. Gelingt es, diesen wieder in Betrieb zu nehmen, könnte dieser die Schiffe angreifen und idealerweise vernichten. Dr. McKay, Dr. Grodin und Lieutenant Miller fliegen los, um eben dies zu bewerkstelligen…
Denkwürdige Zitate:
"What about M1K439?"
"Which one's that?"
"The one with all the waterfalls."
"See, why can't we just call it 'Planet Waterfall'?"
(Da hat Ford nicht unrecht.)
Review von Christian Siegel:
Bisher konnte ich mit Major Sheppard ja leider nicht so viel anfangen – schien er mir doch eine ziemlich einfallslose und schwache Kopie von Jack O'Neill zu sein. Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass ich bislang von Joe Flanagans schauspielerischer Leistung nicht übermäßig begeistert bin. In "Die Belagerung – Teil 1" bekommt er nun aber endlich mal eine wirklich starke Szene, wo ich mir auch nicht sicher bin, ob ich sie mir in dieser Form bei O'Neill vorstellen könnte. Nämlich, wenn er am Ende – nachdem er gerade erfahren hat, dass zwei der drei Wraith-Schiffe immer noch im Anflug auf Atlantis sind – vor Frust und Zorn "Bob" eiskalt ermordet. Es mag nicht sehr heldenhaft sein, aber mir gefällt es immer, wenn unsere Helden nicht immer strahlend weiße Vorbilder sind, sondern auch mal finstere Grautöne erkennen lassen dürfen. Insofern war das für mich schon mal ein ganz großes Plus. Nett fand ich auch alles rund um Dr. Weir. Auf der einen Seite ist der Gedanke schrecklich, dass das gesammelte Wissen der Antiker nun aufgrund des anstehenden Wraith-Angriffs verloren gehen könnte. Andererseits ist aber natürlich auch für uns Zuschauer nachvollziehbar, dass die Sicherheit der Erde vorgeht. Tori Higginson stellt den betreffenden moralischen Konflikt sehr gut dar.
Herzstück von "Die Belagerung – Teil 1" ist aber die Geheimwaffe von "Stargate: Atlantis", nämlich Rodney McKay. Dieser bricht mit seinem Wissenschaftler-Kollegen Dr. Grodin sowie Rothemd Lieutenant Miller los, um den Verteidigungssatelliten der Antiker in Betrieb zu nehmen. Und eben dieser Handlungsstrang hatte es mir wirklich angetan. Angefangen beim schönen Abschied von Dr. Zelenka, wo trotz ihres ständigen Gezeters der gegenseitige Respekt den sie füreinander empfinden deutlich wird, über die wirklich nett gemachten Szenen in der Schwerelosigkeit bzw. im Weltraum, bis hin zum dramatischen Finale, wo zuerst McKay vermeintlich den kürzeren (Bleistift) zieht, nur damit sich dies in weiterer Folge als versteckter Segen herausstellt, da vielmehr Dr. Grodin auf dem Satelliten zurückbleiben muss, und dementsprechend auch als die Wraith diesen angreifen sein Leben verliert. Die Bestürzung, die insbesondere auch Rodney aufgrund dieser Wendung der Ereignisse empfindet, bringt David Hewlett sehr gut und überzeugend rüber. Schön fand ich zudem, dass die Mission zwar schon ein Teilerfolg ist – sprich, Grodin ist nicht umsonst gestorben – die Gefahr deshalb aber trotzdem noch nicht gebannt ist. Weil zwei Schiffe statt drei sind zwar eine Erleichterung, ohne ZPM und damit Schutzschild aber dennoch deutlich zu viel. Man darf gespannt sein, wie es der Atlantis-Crew gelingen wird, die Wraith trotzdem zurückzuschlagen! Lediglich eins hat mich an "Die Belagerung – Teil 1" leider doch ziemlich gestört, und das ist das Geplänkel rund um Teyla – was nicht zuletzt auch daran liegt, als ich bei dieser Diskussion wie ich gestehen muss eigentlich voll und ganz auf Bates' Seite war. Das hat auch überhaupt nichts damit zu tun, ob man Teyla vertraut oder nicht; mit ihrer Verbindung zu den Wraith ist sie so kurz vor dem Angriff ein Sicherheitsrisiko. Dass Sheppard dies partout nicht einsehen will, ließ das ohnehin schon nicht sonderlich hohe Ansehen dass die Figur bei mir genießt noch einmal weiter sinken.
Fazit:
Im direkten Vergleich mit "Die Abrechnung" bzw. "Moebius" der Partner-Serie "Stargate SG-1" kann "Die Belagerung" zumindest im ersten Teil mal noch nicht ganz mithalten – was neben der dort noch eine Spur größeren Spannung vor allem auch am mit etwas nervenden Nebenplot rund um Teyla lag. Dennoch ist der Auftakt des Staffelfinales für mich ganz klar zu den Highlights der ersten Staffel zu zählen. Hauptverantwortlich dafür war die wirklich coole und in weiterer Folge auch durchaus dramatische Story rund um die Satelliten-Mission – wo man zudem auch effekttechnisch einige spektakuläre Momente auffuhr. Aber auch alles rund um Dr. Weir und ihre Vorbereitungen in Atlantis waren nett. Mit seiner kaltblütigen Ermordung des Wraith am Ende machte Sheppard auch wieder einen klaren Schritt in Richtung Eigenständigkeit. Und die spannende Ausgangssituation für Teil zwei ist ebenfalls verheißungsvoll.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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