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The Original Series Staffel 2
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Der Tempel des Apoll Drucken E-Mail
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Originaltitel: Who Mourns for Adonais?
Produktionsnummer: 2x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 22.09.1967
Erstausstrahlung D: 04.11.1972
Drehbuch: Gilbert Ralston
Regie: Marc Daniels
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Walter Koenig als Pavel Chekov, Nichelle Nichols als Lt. Uhura
Gastdarsteller: Michael Forest als Apollo, Leslie Parrish als Carolyn, John Winston als Lt. Kyle u.a.

Kurzinhalt: Auf ihrer Entdeckungsreise durchs All stößt die U.S.S. Enterprise auf den Planeten Pollux IV. Als sie sich diesem nähert, erhebt sich auf einmal eine riesige Hand aus Energie, und hält das Schiff fest. Kurz darauf erscheint das Gesicht eines Mannes auf dem Schirm, der den Kommandostab dazu einlädt, den Planeten zu besuchen. Als Kirk darauf besteht, dass er zuerst das Schiff freilassen soll, beginnt er dieses zusammenzudrücken – dem Captain bleibt keine andere Wahl, als dem Befehl des Fremden folge zu leiten. Auf dem Planeten stellt sich dieser schließlich als der griechische Gott Apollo vor, der angeblich vor Tausenden von Jahren gemeinsam mit anderen seines Volkes die Geschicke der Menschheit gesteuert hat – ehe man sich ins All zurückzog. Er verspricht Kirk und seiner Crew das Paradies – verlangt allerdings, dass sich die gesamte Besatzung auf Pollux IX hinunterbeamt, um ihn anzubeten. Kirk denkt gar nicht daran, dieser Forderung nachzukommen, und sucht gemeinsam mit Scotty, Pille und Chekov nach einem Weg, sich und das Schiff zu befreien. Doch Carolyn, ein junger weiblicher Lieutenant, die den Landetrupp ebenfalls begleitet hat, und auf die Apollo ein Auge geworfen hat, droht sich zunehmend in den angeblichen Gott zu verlieben, und die Pläne des Captains zu vereiteln…

Denkwürdige Zitate: "I am Apollo."
"And I am the tsar of all the Russias."
"Mister Chekov."
"I'm sorry, Captain. I never met a god before."
(Einer der wenigen köstlichen, erinnerungswürdigen Dialoge der Episode.)

"We share the same history, the same heritage, the same lives. We're tied together beyond any untying. Man or woman, it makes no difference. We're human."
(Eine Aussage, die sich durchaus auch über die Geschlechtergrenzen hinaus verstehen lässt.)

Review: ImageIn "Der Tempel des Apoll" trifft die Crew der Enterprise zum wiederholten Mal (für alle die es genau wissen wollen: Es ist nach "Die Spitze des Eisberges", "Der Fall Charlie" und "Tödliche Spiele auf Gothos" die mittlerweile vierte entsprechende Begegnung) auf ein übernatürliches Wesen, welches eine Bedrohung für sie darstellt, und dem sie trotz dessen gottähnlichen Fähigkeiten beikommen müssen. Trotz dieses gleichen Grundkonzepts, dass allen Episoden zugrunde lag, unterscheidet sich "Der Tempel des Apoll" aber klar und deutlich von den bisherigen Varianten, und bereichert dieses auch um den einen oder anderen neuen, originellen und interessanten Aspekt. Heutzutage mag die Idee, dass wir früher von Außerirdischen besucht wurden, die unsere Entwicklung nachhaltig beeinflusst haben, Schnee von gestern sein, doch damals war dieser Gedanke noch verhältnismäßig frisch und unverbraucht. Dass wir, wenn wir ins All vorstoßen, vielleicht eines Tages auf diese Wesen treffen könnten, die sich einst als unsere Götter dargestellt haben, ist ein faszinierender Gedanke.

Dass die Götter unsere Anbetung in gewisser Weise brauchen, um überleben zu können, ist eine weitere faszinierende Idee, die hier zwar leider nur angerissen ist und eher am Rande verläuft, aber dennoch zu gefallen weiß und die Episode bereichert. Apollo erweist sich generell als angenehm komplexe Figur. Er ist kein simpler, durchtriebener Bösewicht. Er fühlt sich einsam, und möchte seine "Kinder" wieder um sich haben. Zwar versucht er sie zu ihrem Glück zu zwingen, und wird aufbrausend wenn man sich gegen ihn auflehnt, doch ansonsten ist er freundlich und gütig. Doch die Menschheit ist mittlerweile erwachsen geworden, und hat sich zu sehr weiterentwickelt, um sich erneut einem Gott – egal wie freundlich oder unfreundlich gesinnt – unterzuordnen. Etwas, dass Apollo nicht erkennen und auch nicht akzeptieren kann. Und so kommt es, wie es kommen muss: Kirk und sein Landetrupp lehnt sich gegen Apollo auf, und sucht nach einem Weg, seine aus einer Energiequelle bezogenen Macht zu brechen, um mit der Enterprise fliehen und in Freiheit weiterleben zu können, statt in – wenn auch paradiesischer – Unterdrückung. Am Ende triumphieren die Menschen zwar, doch es ist kein ungetrübter Triumph, sondern vielmehr ein Pyrrhussieg. Trotz seiner Absichten und seinen herrischen Tendenzen war uns Apollo doch nicht unsympathisch, und niemand freut sich am Ende über den Ausgang der Geschichte – weder Apollo, der diesem Universum nach der Rebellion seiner "Kinder" den Rücken kehrt, noch die Besatzung der Enterprise (meint ein zerknirschter McCoy doch am Ende " I wish we hadn't had to do this") – und auch nicht der Zuschauer. Und trotzdem ist uns bewusst, dass Apollo Kirk und seiner Mannschaft im Endeffekt durch seine Forderung, ihr Leben in Freiheit aufgegeben, sein Schicksal selbst besiegelt hat. Er mag ein weiser und ansatzweise gütiger Tyrann gewesen sein, aber er war nichtsdestotrotz ein Tyrann.

ImageNeben den Ereignissen auf dem Planeten gelingt es in "Der Tempel des Apoll" auch besser als zuletzt bei "Im Namen des jungen Tiru", auch den auf der Enterprise zurückgebliebenen Besatzungsmitgliedern etwas zu tun zu geben. So darf nicht nur Spock erneut seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen, Uhura beweist zudem ihre technischen Fähigkeiten, als sie die Kommunikation mit dem Landetrupp wieder herstellt. Und zuletzt darf man einen entscheidenden Beitrag zum Sieg über Apollo leisten – gelingt es doch im Endeffekt nur dank der Phaser des Schiffes, seine Energiequelle zu zerstören. Neben dem Drehbuch ist auch die Inszenierung positiv hervorzuheben. Erneut setzt man bei der Darstellung des Planeten auf Studioaufnahmen, was jedoch dank der guten Gestaltung der Sets nur den kritischsten Augen negativ auffallen dürfte (wie z.B. bei der blau angemalten Leinwand hinter Apollo auf dem Tempel-Set). Wenn überhaupt, fällt die eine einzige Landschafts-Archivaufnahme negativ auf, da sie optisch recht deutlich hervorsticht.

Auch die Effekte sind gelungen. Ja, wirklich realistisch sieht die sich ins All erhebende und die Enterprise festhaltende Hand nicht aus, aber von der Grundidee her ist es durchaus interessant; und ich finde es angesichts der damaligen Möglichkeiten auch keineswegs schlecht umgesetzt. Im Gegenteil, dies ist erneut eine Episode, wo ich die klassischen den neuen Effekten vorziehe. Ja, die Remastered-Edition mag in jener Szene, als die Enterprise auf den Planeten feuert (wo in der ursprünglichen Fassung die Hand plötzlich nicht mehr zu sehen war) nachbessern, bzw. generell den Planeten zeigen, von dem in der Originalversion jede Spur fehlt. Trotzdem ist dies wieder einmal einer jener Fälle, wo die neuen CGI-Effekte ihre Computerherkunft nicht verbergen können, und vor allem dank der ungeschickten Beleuchtung auch nicht mehr zeitgemäß wirken (siehe auch "Notlandung auf Galileo 7"). Und ich finde, die klassische Version hat in diesen Szenen einfach irgendwie mehr Charme. Einzig die Zerstörung des Tempels sieht in der neuen Fassung zugegebenermaßen besser aus. Neben den Effekten müssen auch die schauspielerischen Leistungen positiv hervorgehoben werden. Ich mag zwar mit ihrer Rolle nicht ganz glücklich sein (dazu gleich), aber Leslie Parrish stellt den inneren Zwiespalt der Figur sehr glaubwürdig dar. Und auch Michael Forest gelingt es, seinem Apollo verschiedenste Emotionen glaubhaft zu entlocken. Eine besondere Erwähnung hat sich auch der Soundtrack von Fred Steiner verdient. Das amerikanische Label La-La-Land Records hat ja erst dieser Tage eine Komplettbox mit den Soundtracks der klassischen Star Trek-Serie angekündigt (klick), und einer der Gründe warum ich mich schon so wahnsinnig darauf freue (und schon beginne, Geld dafür auf die Seite zu legen), sind die Kompositionen von Fred Steiner, die neben jenen von Alexander Courage zu den besten Soundtracks der klassischen Serie zählen – und "Der Tempel des Apoll" ist hier keine Ausnahme.

ImageTrotzdem ist leider bei dieser Episode auch nicht alles eitel Wonne. Wie zuvor schon angedeutet wird das Potential der Grundidee nicht gänzlich ausgeschöpft. Auch die Spannung hält sich für lange Zeit eher in Grenzen. Etwas gestört hat mich auch der eifersüchtige, liebestrunkene Scotty, der mir doch etwas zu übertrieben dargestellt wurde. Und emotionale Wirkung erzielt die Episode leider erst zum Ende hin – während ich mich zuvor vor allem auch in die Liebesgeschichte zwischen Apollo und Carolyn nicht so recht hineinfühlen konnte. Letztere, bzw. das bei ihrer Figur mitschwingende Frauenbild, ist dann auch mein größter Kritikpunkt an "Der Tempel des Apoll". Das fängt schon zu Beginn auf der Brücke an, als Kirk bedauert, im Falle einer Hochzeit von Carolyn einen fähigen Offizier zu verlieren – weil sie danach für ihren Mann hinter dem Herd stehen und ihm als Gebärmaschine zur Verfügung stellen würde? Von Vereinbarkeit zwischen Familie und Karriere hält man an Bord der Enterprise (zumindest der NCC-1701 ohne verdammtes A, B, C, oder D) scheinbar nicht viel.

In ähnlicher Tonart geht es auf Pollux IV weiter, als Apollo zu ihr meint, sie sei klug – "für eine Frau". Was für ein Kompliment! Da würden auch heutzutage die Mädels noch reihenweise dahinschmelzen, keine Frage. Womit wir auch schon beim nächsten Kritikpunkt wären: Denn auch die Art und Weise, wie sie hier Apollo mit Haut und Haaren verfällt (was im Übrigen an die ganz ähnlich gelagerte Schwärmerei gegenüber Khan aus "Der schlafende Tiger" erinnert), stößt mir sauer auf. Immerhin verlangt Apollo, dass die Crew der Enterprise auf den Planeten herunterkommt und sich ihm unterwirft. Das ist ihr aber scheinbar egal, bzw. hindert sie nicht daran, sich in ihn zu verlieben. Auch für sich selbst scheint sie kein Problem damit zu haben, bis zum Rest ihres Lebens auf dem Planeten gefangen zu sein – Hauptsache, sie ist bei ihm. Natürlich erhält die Folge erst durch die Tatsache, dass sich Carolyn in ihn verliebt, viel an emotionaler Wirkung (gerade auch was das Ende betrifft), bzw. wird die Figur durch den damit einhergehenden emotionalen Zwiespalt sicherlich aufgewertet. Zudem muss man der Episode zu Gute halten, dass Carolyn am Ende ihrem Pflichtbewusstsein und der Loyalität gegenüber ihren Kameraden den Vorzug gegenüber ihrem göttlichen Liebhaber gibt. Und natürlich sind viele dieser Aspekte ganz einfach dem Weltbild der späten 60er geschuldet – an dem "Star Trek" in mancherlei Hinsicht ja ohnehin bereits gerüttelt hat (siehe Uhura). Trotzdem finde ich es schade, dass sich eine Serie, die in vielerlei Hinsicht (wie bei der friedlichen Koexistenz und Zusammenarbeit aller menschlicher Rassen) eine Vorreiterstellung eingenommen hat, im Hinblick auf die Darstellung der Frauen "nur" 45 Jahre später bereits ungemein veraltet wirkt.

Fazit: ImageIn "Der Tempel des Apoll" erlebt die Besatzung der Enterprise eine weitere Begegnung mit einem Wesen mit übernatürlichen Fähigkeiten. Dank vieler origineller Ideen und faszinierender Elemente – wie z.B. dass es sich bei ihm möglicherweise tatsächlich um eines jener Wesen handelt, die früher von uns als Götter verehrt wurden, oder auch seinem Wunsch nach Verehrung – halten sich die Gemeinsamkeiten jedoch in angenehm engen Grenzen. Vielmehr findet die Episode trotz ähnlicher Ausgangssituation ihre eigene Identität, und schlägt eine bisher unbekannte Richtung ein. Dabei wissen vor allem die darin transportierten Ideen sowie das nachdenklich stimmende und ansatzweise emotionale Ende zu gefallen. Auch an Inszenierung, Spezialeffekten, Soundtrack oder den schauspielerischen Leistungen gibt es nichts auszusetzen. Lediglich einiges rund um Carolyn und ihre Liebe für Apollo, der etwas übertrieben dargestellte eifersüchtelnde Scotty, sowie die mangelnde Spannung erweisen sich als Stolpersteine, die eine bessere Wertung verhindern.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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