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FilmRückblick 2010 - Die besten Filme des Jahres: Die Top 10 Drucken E-Mail
Countdown zum besten Film des Jahres... Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 13 Januar 2011
 
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Die besten Filme des Jahres – Die Top 10


Die Reihung meiner besten Filme des Jahres ist mir 2010 sehr schwer gefallen. Insgesamt habe ich 5 Filmen die Top-Wertung vergeben (wobei zwei davon erst nach der Zweitsichtung darauf aufgewertet wurden), und im Gegensatz zu den Vorjahren, wo es unter allen Filmen die ich gesehen habe eigentlich immer einen klaren Favoriten gab, der deutlich über allen anderen stand (letztes Jahr war dies z.B. "Watchmen – Die Wächter") war ich dieses Jahr lange unentschlossen, welchen Film ist als besten des Jahres prämieren soll. Im Endeffekt war es eine Bauchentscheidung, und wie in den letzten Jahren immer wieder erwähnt: Eine solche Liste ist immer eine Momentaufnahme, die in 2-3 Monaten schon wieder ganz anders aussehen mag. Bedenkt dies bitte, bevor ihr eure digitalen Fackeln entzündet und mir virtuell die Tür einrennt…

Genug um den heißen Brei herumgeredet, es ist an der Zeit, Farbe zu bekennen. Hier sind sie nun – die meines Erachtens besten Filme des Jahres 2010!


ImagePlatz 10: The American
Wer sich einen 08/15 Agententhriller mit nervenzerreißender Spannung und Action am laufenden Band erwartet, wird definitiv enttäuscht werden. "The American" ist ein sehr ruhiger, aber dafür ungemein stilvoller und angenehm altmodischer Film. Mehr Drama als Thriller, wirken die wenigen wirklich spannenden Momente dafür umso stärker. Doch statt Actionorgien und simplen Schauwerten stehen hier die Figuren im Mittelpunkt. "The American" ist in erster Linie eine Charakterstudie, von Anton Corbijn äußerst stilvoll in Szene gesetzt und mit einigen wunderschönen Bildern geschmückt, und von den Schauspielern, allen voran George Clooney, überzeugend dargebracht. Einzig die sehr klischeehafte und doch schon etwas ausgelutschte Handlung stört den positiven Gesamteindruck ein wenig. Das sehr langsame Erzähltempo mit wenigen dramatischen Höhepunkten wird wohl auch nicht bei jedem gut ankommen, hat mich jedoch nicht im Geringsten gestört. Nach all den hektischen Bourne's und hetzenden Bond's bot "The American" einen gänzlich anderen Zugang zum Thema, und war genau deshalb für mich so abwechslungsreich. Kein Fast Food, sondern ein genüssliches, ruhiges und ausgiebiges italienisches Abendessen mit gutem Wein in stilvollem Ambiente. 9/10


ImagePlatz 9: Drachenzähmen leicht gemacht
Bei diesem wirklich tollen Animationsfilm von Dreamworks haben aus meiner Sicht Marketing-Abteilung und insbesondere der deutsche Filmverleih völlig versagt. So hat mich der Trailer kaum angesprochen, und vor allem den deutschen Titel fand ich dämlich und abschreckend – so dass mir "Drachenzähmen leicht gemacht" leider im Kino (und in 3D) entgangen ist. Doch wer so wie ich angesichts des Trailers und des deutschen Titels einen verniedlichten Kinderfilm, eine Art "Lilo & Stitch" ohne Biss erwartet, der irrt. "How to train your dragon" (um zum deutlich passenderen Originaltitel zu wechseln) ist ein wundervoll animierter Film für Kinder, Jugendliche und jung gebliebene, mit sympathischen Figuren und einer packend-berührenden Handlung, die es versteht eine Message zu vermitteln ohne sie mit dem Holzhammer einzuprügeln. Zahlreiche gelungene, witzige aber auch erhabene Momente sowie das actionreiche Finale runden das überaus positive Gesamtbild ab. "Drachenzähmen leicht gemacht" ist möglicherweise der bisher beste Animationsfilm von DreamWorks, und hätte sich einen Oscar auch redlich verdient – wenn nicht die Konkurrenz von Pixar doch noch erfolgreich zurückgeschlagen hätte. 9/10


ImagePlatz 8: Toy Story 3
Die ersten beiden "Toy Story"-Filme, die ich erst kurz vor dem Kinostart des 3. zum ersten Mal gesehen habe, sind zwar gut gemachte Animationsfilme, haben mich aber nicht gar so angesprochen wie ich das nach den Lobeshymnen erhofft hatte. Bei "Toy Story 3" kann ich der allgemeinen Begeisterung aber nur zustimmen. Schon allein die Einstiegsszene, die mich an meine ganzen, teils sehr abgedrehten Spiele-Abenteuer, die ich mit Lego und anderem Spielzeugs erfunden habe erinnert hat, ist genial. Danach macht der Spaß – und die Kindheit – aber Ernüchterung – und dem Erwachsenwerden – Platz, als die in "Toy Story 2" vorgestellte düstere Prophezeiung, dass Andy eines Tages seine Spielzeuge hinter sich lassen wird, wahr zu werden scheint. Die nachfolgende Geschichte ist nicht nur angemessen sentimental – und mündet am Ende in die berührendste Szene des Jahres – sondern auch sehr abwechslungsreich, witzig, turbulent und unterhaltsam. Vor allem Barbie und Ken haben es mir angetan, aber auch Lotso hat mich überzeugt; definitiv der beste Bösewicht, den die Reihe aufzubieten hatte, zumal man im weiteren Verlauf der Handlung für ihn auch durchaus Sympathien hegt. Kurz und gut: Nicht einfach nur ein würdiger Abschluss, sondern definitiv das Grande Finale der Filmreihe, und einer von Pixar’s besten Filmen überhaupt. 9/10


ImagePlatz 7: Up in the Air
Wie schnell doch die Zeit vergeht: Heute vor einem Jahr war das ganz große Thema „Die Krise“. Und auch wenn uns deren Auswirkungen nach wie vor fest im Griff haben, scheint sie in den letzten Wochen und Monaten zunehmend anderen Problematiken, Themen und Ereignissen gewichen zu sein. Doch vor 342 Tagen, als "Up in the Air" hierzulande ins Kino kam, war „Die Krise“ nach wie vor in aller Munde – und Jason Reitman’s Nachfolger zu "Juno" bot quasi den Film zum „thème du jour“. Mit dem von einem Staat zum nächsten reisenden Ryan Bingham, dessen Beruf es ist anderen Menschen die schlechte Nachricht ihrer Kündigung zu überbringen, hat George Clooney wieder einmal sein Gespür für abwechslungsreiche Rollen gezeigt. Er spielt diesen Mann, der im Lauf des Films erkennen muss, wie schwer ein leerer Rucksack sein kann, gewohnt souverän und mit dem für ihn so typischen Charme. Vera Farmiga verzaubert als verführerische Alex, und Anna Kendrick zeigt, dass sie über deutlich größeres Talent verfügt als es ihr ihre Nebenrolle in den Twilight-Filmen bisher zu zeigen erlaubte. "Up in the Air" ist zwar überwiegend luftig-leichte Kost, hat jedoch auch ein paar schwere und schwermütige Momente zu bieten – und schafft es dadurch, nicht einfach nur gut zu unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anzuregen. 9/10
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ImagePlatz 6: Greenberg
Mit Abstand der beste Film, den Ben Stiller je gedreht hat, und zugleich sowohl seine beste Rolle als auch seine bisher beste schauspielerische Leistung. In Filmen wird uns oftmals ein angebliches A****och als Hauptprotagonist vorgestellt; meistens sind diese jedoch erstaunlich harmlos, zahm und damit trotz des einen oder anderen frechen Kommentars noch sympathisch. Bei "Greenberg" trauen sich Noah Baumbach und Ben Stiller allerdings, eine "sozialbehinderte" Person in den Mittelpunkt zu stellen, deren Verhalten es teilweise schwer macht, für sie Mitgefühl zu empfinden. Dass es ihnen dennoch gelingt, jedoch ohne dabei Greenberg zu verharmlosen oder seine Ecken und Kanten abzufeilen, ist eine der größten Triumphe des Films. Die absolut wundervolle Greta Gerwig ist eine weitere große Stärke von "Greenberg"; im Gegensatz zu den üblichen, durchgestylten Hollywoodstars verfügt sie über eine Natürlichkeit und eine Ausstrahlung, die zumindest mich in ihren Bann gezogen hat. Die zahlreichen grandiosen Szenen, mal komisch, mal traurig, oft schräg und unbehaglich, sowie die toll eingefangene seltsame Beziehung zwischen Roger und Florence machen "Greenberg" dann endgültig zu dem Indie-Geheimtipp des Jahres - man darf nur nicht den Fehler machen, eine "typische" Ben Stiller-Komöde zu erwarten… 9/10


ImagePlatz 5: The Road
Ein ungemein eindringlicher Film mit vielen unvergesslichen, tollen Szenen. Herzstück ist die Liebe zwischen Vater und Sohn, grandios dargestellt von Viggo Mortensen und Kodi Smit-McPhee, und wie die beiden versuchen, in einer kalten, brutalen und sterbenden Welt ihre Menschlichkeit zu bewahren. Nicht minder gelungen sind die Rückblicke auf die Zeit nach der Apokalypse und die zunehmende Verzweiflung seiner Frau (Charlize Theron, mit einer gewohnt brillanten Performance), die sie schließlich zu einer dramatischen Entscheidung treibt. Ein Teil von mir wehrt sich dagegen, dieses nachhallende Meisterwerk nur auf Platz 5 des Jahres zu stellen, aber leider hat mich "The Road" trotz aller Exzellenz nicht ganz so begeistert wie die nachfolgenden Filme. Möglicherweise wird meine Wertschätzung für ihn mit der Zeit noch anwachsen, und ich werde in fünf Jahren zurückblicken und mich fragen, was ich mir dabei nur gedacht habe. Jedenfalls sind die nachfolgenden Filme nicht unbedingt besser, sie haben mich einfach nur mehr angesprochen. Nichtsdestotrotz war und ist "The Road" ein grandioser Film; wer mit ruhigeren, düsteren Filmen kein Problem hat und Dystopien schätzt, dem kann der Weg über diese "Straße" nur wärmstens empfohlen werden! 10/10
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ImagePlatz 4: Inception
Christopher Nolan’s jüngstes Meisterwerk hat den Sprung in die Top 3 nur haarscharf verpasst. Hauptgrund ist eine Schwäche, die mir interessanterweise erst beim Schreiben und Zusammenstellen dieses FilmRückblicks bewusst geworden ist, und auf die daher von mir sträflicherweise auch im Review nicht eingegangen wurde: "Inception" mag zwar mein Hirn so angesprochen und gefordert haben wie nur wenige Filme 2010, bot aber für meinen Geschmack zu wenig fürs Herz. Er ist für mich in erster Linie eine intellektuelle Fingerübung, ein faszinierendes Puzzle, ungemein vielschichtig und mit viel Interpretationsspielraum, vor allem dank des genialen Endes. Im Gegensatz zu den Top 3-Filmen hat er es allerdings – trotz einiger entsprechender Entwicklungen und Szenen – nie geschafft, mich wirklich zu berühren. Auch die vergleichsweise einfallslos inszenierte Action (die ich auch im Review schon erwähnt hatte) half nicht gerade. Nichtsdestotrotz ist meine Begeisterung für "Inception" ungebrochen. Definitiv der beste Blockbuster des vergangenen Jahres, und ein sehr komplexer, vielschichtiger und abwechslungsreicher Film, den ich in den kommenden Jahren immer wieder gerne in meinen Blu Ray-Player einlegen werde. "Inception" wäre keine schlechte Wahl für den besten Film des Jahres 2010 – er ist halt nur nicht meine. 10/10
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ImagePlatz 3: Shutter Island
Der andere Film 2010, in dem die Frage, was Realität ist und was nicht, eine gewichtige Rolle spielt. Wie beim "Magic Moment" des Jahres schon erwähnt, glaube ich nicht, dass der Erfolg des Films davon abhängt, dass man die Auflösung des Rätsels rund um die Anstalt nicht errät. Im Gegenteil, bei der Zweitsichtung hat mir "Shutter Island" sogar noch besser gefallen, weshalb ich ihn auch nachträglich auf die Höchstwertung aufgewertet habe. Martin Scorsese inszeniert Dennis Lehane’s Roman wahrlich meisterlich und – für ihn – ungewohnt verspielt, mit Traumszenen, Visionen etc. Gemeinsam mit der sorgfältig ausgewählten Musik ergibt sich ein kongeniales Gesamtbild, das mich wirklich begeistern konnte. Zu all diesen Stärken gesellen sich dann noch grandiose schauspielerische Leistungen (Leonardo diCaprio gefällt mir hier noch um einiges besser als in "Inception", und Michelle Williams wertet ohnehin jeden Film auf, in dem sie auftritt), die dichte, düstere Atmosphäre sowie – meiner Meinung nach – die bewegende Auflösung am Ende. Teddy’s letzter Satz, der eine interessante Interpretationsmöglichkeit aufwirft und den Zuschauer mit einer Frage zurücklässt, macht das Meisterwerk dann schließlich perfekt. 10/10
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ImagePlatz 2: Moon
Das beste Erstlingswerk eines aufstrebenden Jungregisseurs seit "Donnie Darko". "Moon" ist ein herrlich klassischer, altmodischer SF-Film, wie sie heutzutage leider nur mehr selten gemacht werden. Nicht nur, dass Duncan Jones so weit als möglich auf Modelle und praktische Effekte gesetzt hat, stellt er zudem seine Hauptfigur und dessen Dilemma in den Mittelpunkt, statt (nur) auf Schauwerte zu setzen. "Moon" ist ein stiller, nachdenklicher und anspruchsvoller Eintrag ins Science Fiction-Genre, mit einem glänzend aufspielenden Sam Rockwell und einer originellen, stellenweise wirklich berührenden Geschichte. Das einzige, was man ihm vorwerfen kann (und die absolute Top-Platzierung verhindert hat) ist, dass er nicht übertrieben komplex ist und nach der Auflösung ca. zur Hälfte des Films recht geradlinig verläuft. Auch bietet er nicht wirklich viel Raum für Interpretationen. Nichtsdestotrotz ist er ein wundervoller, mitreißender, nachhallender und überraschend berührender Eintrag ins Science Fiction-Genre, und für SF-Fans ein Pflichttermin! 10/10
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ImagePlatz 1: Kick-Ass
Einige mögen, nachdem ich sowohl im privaten Umfeld als auch in Foren immer wieder heftig die Werbetrommel für diesen Film gerührt habe, über diese Wahl nicht sonderlich überrascht sein. Doch auch wenn ihr nicht dazu gehört und euch grad am Kopf kratzt und euch fragt „Meint er das ernst?“, so glaubt mir: Niemand ist darüber mehr überrascht als ich. Noch vor einigen Tagen hätte ich nie im Leben in Betracht gezogen, "Kick-Ass" zum besten Film des Jahres zu küren; ja selbst ein Platz unter den Top 3 war ihm nicht gewiss! Ich wusste zwar, dass er mit Abstand mein Lieblingsfilm des abgelaufenen Jahres ist und jener, den ich seither am öftesten gesehen habe (3x im Kino, 2x auf Blu-Ray), aber… der beste Film? Dafür erschien er mir, so gut er auch unterhalten mag, einfach zu anspruchslos. Wohlgemerkt: Nicht hirn-, herz- oder inhaltslos. "Kick-Ass" ist keiner dieser faden, einfallslosen 08/15-Blockbuster. Er bietet tolle, mitreißende Action, frechen Humor, ist absolut phantastisch inszeniert und hat den besten Soundtrack des Jahres zu bieten. Und trotz aller guter Unterhaltung und seinem Trainingsprogramm fürs Zwerchfell bietet er trotz allem auch etwas fürs Herz und zumindest ein bisschen etwas fürs Hirn. Doch reicht das wirklich, um ihn zum besten Film des Jahres zu küren?

Seitdem ich 2004 mit diesen Jahresrückblicken begonnen habe, waren alle besten Filme immer Dramen. Nicht unbedingt immer die anspruchsvollsten Werke, es befand sich darunter auch der eine oder andere Blockbuster, aber es waren immer ernsthafte Filme; noch nie habe ich einer Komödie diese Auszeichnung verliehen. Im Vergleich zu Dramen/Tragödien wirken sie einfach dadurch, dass sie eher auf gute Unterhaltung denn auf Inhalt und emotionale Wirkung zugeschnitten sind, banaler, unwichtiger, weniger auszeichnungswürdig. All dies kann jedoch nichts daran ändern, dass mich 2010 kein Film so begeistert hat wie "Kick-Ass". Ich bin mir sicher, wenn nicht viele anspruchsvollere und höchst vielversprechende Filme wie "True Grit", "Black Swan", "127 Hours" und "Alles was wir geben mussten" auf 2011 verschoben worden wären, hätte einer von ihnen den Sieg davongetragen. So jedoch halte ich "Kick-Ass" nicht nur für einen würdigen, sondern einen passenden Sieger, der noch einmal verdeutlicht, dass unter all den anspruchsvolleren Dramen des Jahres keines war, dass mich so richtig überzeugt und beeindruckt hat. An allen anderen der aufgezählten Filme hatte ich kleinere oder größere Kritikpunkte; das Einzige, was ich "Kick-Ass" vorwerfen könnte, ist seine Anspruchslosigkeit, aber das ist ungefähr so, als würde ich einer Komödie vorwerfen, mich zum Lachen gebracht zu haben oder einer Tragödie, mich zu Tränen zu rühren. Fakt ist: Von all den Filmen, die ich 2010 im Kino gesehen habe, hat "Kick-Ass" für mich am besten und erfolgreichsten genau das erreicht, was er erreichen wollte.

ImageWarum gehen wir ins Kino? Zugegeben, die Gründe dafür sind vielschichtig, nicht nur von Person zu Person, sondern auch von Kinobesuch zu Kinobesuch. Mal wollen wir Gedankenfutter, dann suchen wir Abwechslung aus dem Alltag, wollen für 2 Stunden aus der Realität entfliehen und unsere Sorgen vergessen, und und und. Einer der wesentlichen Punkte für mich ist aber: Ich will etwas fühlen. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt emotional im Sinne von traurig/bewegend; auch Freude, Spaß und Begeisterung sind Gefühle! "Kick-Ass" hat mich daran erinnert, was ich an Filmen so liebe: Er hat mich auf eine emotionale Reise genommen und mich zwei Stunden lang glänzend unterhalten. Gleichzeitig war er dabei aber auch kompromisslos, originell, einfallsreich und hatte, man verzeihe mir den Ausdruck, Eier. Er ist keine Wischi-Waschi-Blockbuster-Unterhaltung die darauf ausgelegt ist, möglichst vielen Leuten zu gefallen, und damit eben auch ja möglichst nirgends anzuecken. Matthew Vaughn ging eben nicht auf Nummer sicher, er hat die Vorlage nicht beschnitten oder familienfreundlicher gemacht, nur für eine Handvoll Dollar mehr. Er hat seinen Film, seine Vision umgesetzt, und ist ihr treu geblieben. In seiner internen Wertung halte ich zwar "Der Sternwanderer" nach wie vor für den besseren Film, dennoch bietet "Kick-Ass" köstliche, originelle und grandios inszenierte Unterhaltung.

In der Einleitung dieses FilmRückblicks steht, er sei schonungslos subjektiv. Anstatt mir den Mantel der Objektivität überzuziehen und einen Rückzieher zu machen und einen anspruchsvolleren Film zum Sieger zu küren, beschloss ich, diesem Motto treu zu bleiben. Ich bin eben nicht "hochgestochenerfilmkritikermitstockimarsch67"; sonst hätte ich nie eine Top 10 (geschweige denn Top 25) schreiben dürfen, ohne "The Social Network" anzuführen. Ich bin auch nicht "überdrübermoviegeek82", denn dann hätte ich "Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt" erwähnen müssen. "Kick-Ass" ist sicherlich nicht der anspruchsvollste Film des Jahres, und er mag nicht perfekt sein, aber aus meiner Sicht hat er von allen 99, die ich aus dem Kinojahr 2010 gesehen habe, die wenigsten Schwächen. Er war zudem mit weitem Abstand der Unterhaltsamste, und hat es zudem – als einziger Film in diesem Jahr – geschafft, mich so richtig zu begeistern. Gut möglich, dass ich eines fernen Tages auf diesen FilmRückblick zurückschauen und ob meines jugendlichen (?) Enthusiasmus für diesen Film mitleidig den Kopf schütteln werde. Doch jetzt, hier, heute, ist „Kick-Ass“ für mich der beste Film des Jahres 2010…

Und jetzt alle: „I don't give a damn 'bout my bad reputation…"

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Was ist eure Top 10 des Filmjahres 2010? Wir freuen uns über eure Meinung im SpacePub!


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