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FilmRückblick 2012 - Die besten Filme des Jahres: Das Verfolgerfeld Drucken E-Mail
Die Plätze 25-11 Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 10 Januar 2013
 
FilmRückblick 2012

Die besten Filme des Jahres 2012 – Das Verfolgerfeld

Wie in meiner Einleitung schon erwähnt: Obwohl heuer "nur" 93 statt wie im Vorjahr über 100 Filme in die Wertung eingeflossen sind, musste ich so viele hohe Wertungen wie nie zuvor aus meiner Top 25 ausschließen. Ganze 10 Filme mit einer Wertung von 8/10 Punkten mussten sich im Endeffekt 10 anderen Filmen mit der gleichen Wertung in meiner persönlichen, subjektiven Rangliste geschlagen geben, nämlich (in alphabetischer Reihenfolge): Cockneys vs. Zombies, Grenzgänger, Haywire, Hugo Cabret, In the Land of Blood and Honey, Liebe, Shame, Sinister, Sleep Tight und The Amazing Spider-Man. Doch genug Worte über jene Filme verloren, die es denkbar knapp nicht geschafft haben, wenden wir uns lieber den Plätzen 25 bis 11 der meines Erachtens besten Filme des Jahres 2012 zu:


Die Tribute von PanemPlatz 25: Die Tribute von Panem – The Hunger Games
"Die Tribute von Panem" hat mich wirklich positiv überrascht. Gerade auch im Vergleich zu dieser anderen geliebten Jugendbuch-Serie und ihren Verfilmungen überzeugt "Die Tribute von Panem" mit einer höchst gefälligen Message, und hat für junge Frauen und Mädchen in Katniss ein wunderbares, erstrebenswertes Vorbild zu bieten (ganz im Gegensatz zu Bella Swan, zum Beispiel). Der einzige nennenswerte Kritikpunkt ist eigentlich die Wackelkamera, die mir gerade auch abseits der Action unnötig erscheint und mir insgesamt viel zu häufig eingesetzt wird. Darüber hinaus kann man zwar auch noch die eine oder andere Kleinigkeit kritisieren, und ja, die Inspirationsquellen der Geschichte sind teilweise unverkennbar. Trotzdem empfand ich den Film als sehr packend, unterhaltsam, und – vor allem für einen vorwiegend an Jugendliche gerichteten Blockbuster – angenehm anspruchsvoll. Dennoch ist es in erster Linie einer Person zu verdanken, dass es "Die Tribute von Panem" (denkbar knapp) in meiner Top 25 geschafft hat, und das ist Jennifer Lawrence, die sich als absoluter Glücksgriff für Katniss erweist, und erneut unterstreicht, dass es sich bei ihr um eines der vielversprechendsten Jungtalente Hollywoods handelt. Jedenfalls bin ich nach diesem gelungenen Einstieg schon sehr auf die Fortsetzung gespannt! 8/10
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Die MuppetsPlatz 24: Die Muppets
Wie erfrischend – gerade auch für unsere heutige Zeit: In "Die Muppets" befindet sich kein einziges Gramm Zynismus. Er ist einfach nur ein ungemein warmherziger Film, der sich an das Kind in uns allen richtet. Egal ob man die Muppets kennt oder nicht, ihre Rückkehr auf die Leinwand ist dann des tollen Drehbuchs, dass ihre lange Abwesenheit nicht einfach unter den Tisch kehrt bzw. ignoriert, sondern vielmehr zu einem zentralen Punkt des Films macht, ungemein unterhaltsam und phänomenal geglückt. Das Einzige, was ich kritisieren würde ist, dass auch "Die Muppets" wieder einmal nicht ohne einen (klischeehaften, eindimensionalen) Bösewicht auskommt – ein Trend, der mir vor allem im letzten Jahrzehnt zunehmend negativ aufgefallen ist, was "Kinderfilme" betrifft. Davon abgesehen macht "Die Muppets" aber alles richtig, und bietet 90 herzerwärmende Minuten, die vor allem jene begeistern wird, die mit den Stoffpuppen aufgewachsen sind – jedoch auch Unbedarfte bestens unterhalten sollte. 8/10
>> Zum Review von Bettina Schwarzkopf und Marcel Wetzel


 The Expendables 2Platz 23: The Expendables 2
Nach dem doch eher enttäuschenden ersten Film hat die Fortsetzung endlich das gehalten, was ich mir eigentlich schon von "The Expendables" versprochen hatte. Dies liegt einerseits an der deutlich besseren Regie. Im Gegensatz zu Stallone, der die Action in Teil 1 bis zur unkenntlichkeit zerschnitten hat, inszeniert sie Simon West angenehm altmodisch und im Stile der guten alten 80er – das heißt, "The Exendables 2" ist nicht einfach nur eine Rückkehr der 80er-Action-Ikonen, sondern fühlt sich eben auch wie ein Film der 80er an. Die größte Stärke ist aber, dass diesmal noch einmal um einiges mehr Starpower verpflichtet werden konnte, und vor allem Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger diesmal deutlich mehr Laufzeit spendiert bekommen und auch aktiv an der Action teilnehmen dürfen. Zu sehen, wie Arnie, Bruce und Sly nebeneinander stehen und ihre Maschinengewehre abfeuern, war sicherlich einer der coolsten Momente des heurigen Kinojahres – vor allem natürlich, wenn man so wie ich mit ihren Filmen aufgewachsen ist. Kurz und gut: "The Expendables 2" bot tolle Unterhaltung, und war für mich eines der Action-Highlights des Jahres. 8/10
>> Zum Review


50/50 – Freunde fürs (Über)lebenPlatz 22: 50/50 – Freunde fürs (Über)leben
Eine Komödie über Krebs? Kann das gutgehen? Es kann. Zumindest, wenn man sich so wie Autor Will Reiser und Regisseur Jonathan Levine dem Thema trotz allen Humors mit einer ordentlichen Portion Ernsthaftigkeit nähert. "50/50" ist keine unbeschwerte Komödie, kein Gag-Fest. Der Film spart die beschwerlichen Elemente der Krebs-Diagnose, -Erkrankung und -Behandlung nicht aus, und schafft es dennoch, immer wieder ein Fünkchen Humor im Geschehen zu finden, und eine hoffnungsfrohe, lebensbejahende und Mut machende Botschaft zu vermitteln. .Getragen von einer tollen zentralen Performance von Joseph Gordon-Levitt sowie den unterstützenden Leistungen von Seth Rogen, Anna Kendrick, Bryce Dallas Howard, Angelica Huston, Matt Frewer und Philip Baker Hall, bietet "50/50 – Freunde fürs (Über)leben" eine Achterbahn der Gefühle, von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Sicherlich kein Film, wenn man Realitätsflucht sucht und die Sorgen des Alltags hinter sich lassen will, aber wenn einem der Sinn nach einer Dramödie steht, kommt man bei "50/50" zweifellos auf seine/ihre Kosten. 8/10


In ihrem HausPlatz 21: In ihrem Haus
Verzweifelt sitzt der Französisch-Lehrer Germain über die belanglosen Aufsätze seiner SchülerInnen. Ein Aufsatz belangloser als der andere. Dann fällt ihm der Aufsatz von Claude in die Hände. Mit viel Witz und Ironie erzählt er von seinem Besuch bei der kleinbürgerlichen Familie eines Mitschülers. "À suivre" – Fortsetzung folgt. Schnell geraten Germain und seine Frau in den Bann der Geschichte – doch was davon ist Realität, und was Fiktion? Und könnte hinter der Faszination von Claude mit der Familie seines Freundes etwas finsteres stecken? Mit der Adaption des Theaterstücks von Juan Mayorga gelingt es François Ozon, genauso wie auch seinem Protagonisten Claude, uns als Zuschauer in den Bann der Erzählung zu ziehen, die vom ersten Aufsatz des Schülers an eine Faszination verströmt, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Ständig fragt man sich, wo da hinführen bzw. was als nächstes passieren wird – und beginnt schon bald zu befürchten, dass der lockere Ton schnell umschlagen könnte und man auf eine Katastrophe hinsteuert. Clever, gewitzt und ungemein unterhaltsam, ist "In ihrem Haus" eine von gleich drei französischen Produktionen, die es in meine Top 25 des Jahres 2012 geschafft haben. 8/10


Der Hobbit – Eine unerwartete ReisePlatz 20: Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Was kann ich sagen, dass ich in meinem viel zu langen Review nicht schon gesagt habe. Mich hat "Der Hobbit" nicht unbedingt enttäuscht; er war zwar mein am meisten erwarteter Film des Jahres, dennoch bin ich mit genau den richtigen Erwartungen ins Kino gegangen. Ich hatte einfach zu keinem Zeitpunkt erwartet, dass es dem "Hobbit" gelingen würde, an die "Herr der Ringe"-Trilogie anknüpfen zu können – und so war es dann auch. Als ein wesentliches Problem stellte sich auch die ausgedehnte Erzählweise heraus, sowie die zu starke Konzentration auf CGI-Effekte (während bei "Der Herr der Ringe" noch soweit als möglich auf Masken und Modelle gesetzt wurde). Demgegenüber stehen die tollen schauspielerischen Leistungen (allen voran von Ian McKellen und Martin Freeman), einzelne grandiose Einzelszenen (vor allem die "Rätsel in der Finsternis"), sowie das grundsätzliche Vergnügen, dass es einem als großer Fan der Trilogie bereitet, wieder nach Mittelerde zurückkehren zu können. Vor allem meine Zweitsichtung in klassischem 2D (natürlich in 24fps) und in der Originalfassung trug viel dazu bei, um mich mit dem Film zu versöhnen. Ja, er mag nicht das ultimative Fantasy-Highlight gewesen sein, aber die meisten "Herr der Ringe"-Nachahmer ließ Peter Jackson mit dem "Hobbit" klar hinter sich. 8/10
>> Zum Review


LooperPlatz 19: Looper
Allzu oft präsentierte uns Hollywood im Science Fiction-Bereich in den letzten Jahren hirnbefreite Blockbuster. Umso erfreulicher ist es, wenn es wieder einmal einen ausgeklügelten, gut durchdachten und sogar ansatzweise originellen SF-Film aus der Traumfabrik in unsere Kinos spült. Der "Brick" und "The Brothers Bloom"-Autor und -Regisseur Rian Johnson präsentiert mit "Looper" einen Zeitreise-Film, wie wir ihn so noch nicht gesehen haben. Clever, ausgeklügelt und einfallsreich, würzt er seinen Action-SF-Thriller auch mit einer löblichen Portion Anspruch und Tiefgang. Joseph Gordon-Levitt spielt auch in diesem Film wieder sehr gut (einige fanden sein Make-Up, dass ihn mehr wie ein junger Bruce Willis aussehen lassen soll, ja irritierend, mich hat es aber zu keinem Zeitpunkt gestört), Bruce Willis bekommt endlich wieder eine gute Rolle spendiert, und vor allem Emily Blunt konnte mich in einer Schlüsselrolle begeistern. Inszenierung und Soundtrack sind ebenfalls gelungen, die größte Stärke ist und bleibt aber das Drehbuch von Rian Johnson. Wollen wir hoffen, dass er dem SF-Genre treu bleibt! 8/10
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Fast verheiratetPlatz 18: Fast verheiratet
Ich bin ein großer Fan von Jason Segel – und das, obwohl ich noch keine einzige Folge von "How I Met Your Mother", seine bisher wohl größer und erfolgreichste Rolle, gesehen habe (keine Sorge, es ist einer meiner Neujahrsvorsätze, dies zu korrigieren). Dafür kenne ich ihn aus der besten Jugendserie aller Zeiten, "Freaks & Geeks", und zudem nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Drehbuchautor. Sein erstes, welches wie "Fast verheiratet" von Nicholas Stoller inszeniert wurde, war "Forgetting Sarah Marshall", und zählt für mich zu den allerbesten romantischen Komödien aller Zeiten. Ihre zweite Kollaboration, "Fast verheiratet", kann zwar qualitativ nicht 100%ig daran anknüpfen, zählt aber nichtsdestotrotz wieder zu den positiven Ausnahmen unter den romantischen Komödien (dass vor allem deshalb von so vielen durchschnittlichen Einträgen überschwemmt wird, da es eines jener Genres ist, in dem sich mit geringem Aufwand immer noch ein solider Erfolg erzielen lässt. Warum sich also bemühen und/oder anstrengen?). Witzig, mit einer tollen Chemie zwischen beiden Darstellern, und trotzdem realitätsnäher und ehrlicher als die meisten Vertreter des Genres. Was romantische Komödien betrifft, konnte das nur 2012 nur mehr ein Film übertreffen. 8/10


Merida – Legende der HighlandsPlatz 17: Merida – Legende der Highlands
Ich verstehe die gemischten Reaktionen zu diesem Film nicht. Überhaupt fällt mir auf, dass ich bei Pixar-Filmen immer wieder mal gegen den Strom schwimme. So konnte ich z.B. mit "Ratatouille" wenig bis gar nichts anfangen, und halte auch die ersten beiden "Toy Story"s für etwas überbewertet. "Merida" wurde – vor allem in Übersee – von manchen als der erste große Fehltritt des Animationsstudios betrachtet; ich halte ihn hingegen vielmehr für einen ihrer bisher besten Filme. Zum ersten Mal wagte sich Pixar an ein Märchen – und dabei sogar an eine "original story". Das Ergebnis ist meines Erachtens ein wundervoller Kinderfilm. Besonders positiv fand ich an ihm, dass der zu überwindende Konflikt nicht von außen, sondern von den Figuren, kommt. Merida brockt sich die Suppe, die sie auslöffeln kann, selbst ein. Und doch ist ihr Handeln verständlich und ist es sicherlich nicht allein ihre Schuld. Die in "Merida" mitschwingende Aussage gefällt mir jedenfalls sehr gut. Inszenierung, visuelle Gestaltung, die Leistung der Sprecher (ich habe im O-Ton geschaut) sowie die Filmmusik sind ebenfalls großartig. Für mich ist "Merida – Legende der Highlands" jedenfalls ein wundervoller Film, den ich mir in den nächsten Jahren sicherlich noch oft anschauen werde. 8/10
>> Zum Review von Ulrike Waizenegger und Michael Spieler


Ruby SparksPlatz 16: Ruby Sparks
Wenn man uns nicht einen – meines Erachtens ganz entscheidenden – Moment vorenthalten hätte, hätte sich "Ruby Sparks" nicht nur über einen Wertungspunkt mehr, sondern auch über eine Top 10 Platzierung freuen können. Ein empfehlenswerter, sehr gelungener Film ist er aber auch so. Was mir an ihm so besonders gut gefällt ist, wie es ihm durch die phantastische Ausgangssituation – die fiktive Figur eines Romanautors erwacht zum Leben – gelingt, bestimmte Wahrheiten über Liebe und Beziehungen offenzulegen, z.B. wie man am Anfang auf Wolke 7 schwebt, danach zunehmend Dinge entdeckt die einen stören oder vielleicht sogar auf die Nerven gehen, und wie man dann manchmal versucht, den anderen zu verändern, und ihn wieder auf jenes Idealbild des perfekten Traumpartners zurechtzubiegen, dass man in ihm/ihr in diesen ersten magischen Tagen und Wochen sah. "Ruby Sparks" ist ein ungemein cleverer, oftmals berührender, teilweise sehr romantischer, und stellenweise auch sehr harter Film mit einem angenehm unsympathischen Hauptprotagonisten, grandios gespielt von Paul Dano. Ebenfalls nicht zu verachten ist die schauspielerische Leistung von Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Zoe Kazan. Ein – in jeder Hinsicht – phantastischer Film, den ich vor allem jenen wärmstens ans Herz legen würde, die von der x-ten klischeehaften romantischen Komödie die Nase voll haben, und sich nach etwas frischen Wind im Genre sehnen. 8/10


Take ShelterPlatz 15: Take Shelter
Ok, ich gebe es zu: Rückwirkend betrachtet war die 9/10-Wertung vielleicht ein Hauch zu gütig von mir. Nicht falsch verstehen, "Take Shelter" ist ein toller Film. Die schauspielerischen Leistungen, allen voran von Jessica Chastain und Michael Shannon, sind absolut phantastisch. Grandios auch die bedrückende Stimmung, die Jeff Nichols seinen Film verströmen lässt. Es gibt ein paar atmosphärisch ungemein dichte Szenen, allen voran natürlich die Schlüsselstelle im Bunker, die sich ja auch über die Auszeichnung als spannendste Szene des Jahres freuen durfte. 100 Minuten lang war man auf Meisterwerk-Kurs – und dann kommt der billige Twist am Ende, der mir den Film im Endeffekt stärker ruiniert hat, als ich das unmittelbar nach der Erstsichtung noch gedacht hatte. Ich hätte schwören können, ihm wegen des Endes nur eine 8/10 gegeben zu haben; da ich jedoch ohne weitere Sichtung keine Abwertungen vornehme und "Take Shelter" noch nicht mein eigen nenne, bleibt es vorerst bei der 9er-Wertung, und damit auch bei Platz 15; wenn auch "Ruby Sparks" ganz klar der stärkste 8er und "Take Shelter" mit Abstand der Schwächste der 9er-Filme war.
>> Zum Review


Young AdultPlatz 14: Young Adult
Jason Reitman & Diablo Cody did it again. Zugegeben, "Juno" war noch eine Spur besser, dennoch fand ich auch "Young Adult" einfach nur phantastisch. Charlize Theron beweist wieder einmal Mut zur Hässlichkeit – wenn auch im vorliegenden Fall nur Innere, und nicht Äußere. Ihre Protagonistin ist egoistisch und selbstsüchtig. Wäre dies eine romantische Komödie, dann wäre es wohl ungemein süß, dass sie ihr High School-Schätzchen zurückerobern will, obwohl dieser mittlerweile verheiratet ist und mit seiner Frau ein Kind bekommen hat. Reitman, Cody und Theron zeigen es jedoch vielmehr als den Akt einer verzweifelten Person, die nur an sich selbst denkt. Mavis Gary ist wie eine Art weiblicher Stiffler: In der High School war sie Everybody's Darling und ungemein beliebt, danach ist sie aber in ihrem Leben irgendwie stecken geblieben. Ja, sie feierte zwar Erfolge mit ihrer Reihe von Jugendromanen, doch in Wahrheit sind diese nur Ausdruck dessen, dass sie in ihrer Vergangenheit feststeckt. Was "Young Adult" dann auch noch ganz besonders auszeichnet, ist dass es am Ende keine Läuterung gibt. Gary macht keine Wandlung durch, und verlässt – nachdem eine andere Figur auch noch Öl ins Feuer gegossen hat – Mercury genauso kaputt, wie sie es betreten hat. Insgesamt ist "Young Adult" eine unterhaltsame, amüsante, ein bisschen traurige, vor allem aber sehr empfehlenswerte Charakterstudie einer Egomanin. 9/10


GefährtenPlatz 13: Gefährten
Es gibt sie noch: Die kitschigen "Larger than Life"-Epen im Stile von "Vom Winde verweht". Nachdem 2008 Baz Luhrmann mit "Australia" dieses "Genre" kurzzeitig wiederbelebt hat, machte sich nun auch der erfolgreichste Regisseur aller Zeiten, Steven Spielberg, daran, einen entsprechenden Film zu machen. Seine Adaption eines Theaterstücks ist so altmodisch wie ergreifend: Zusammen mit seinen langjährigen Kollaborateuren Janusz Kaminski und John Williams erzählt er eine wunderbare, berührende Geschichte über die Freundschaft, die zwischen Mensch und Tier entstehen kann – und das in gewohnt wunderschönen Bildern und mit phantastischer musikalischer Untermalung. Die Schauspieler nehmen sich dabei ganz selbstlos zurück, und lassen vielmehr Joey und seine Geschichte ins Rampenlicht rücken. Insgesamt ist "Gefährten" eine wunderschöne, berührende filmische Erzählung, und – meiner bescheidenen Meinung nach – Spielbergs bester Film seit "München". 9/10
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StilllebenPlatz 12: Stillleben
Ein Sohn entdeckt ein düsteres, lang verborgenes Geheimnis seines Vaters, welches in weiterer Folge die gesamte Familie zu zerreißen droht. Der Titel "Stillleben" ist dabei angenehm vieldeutig. Einerseits setzt Regisseur Sebastian Meise überwiegend auf statische Kameraeinstellungen (d.h. nicht nur keine Kamerafahrten, sondern auch keine Zooms, Schwenks etc.), andererseits wird nur verhältnismäßig wenig gesprochen - vieles spielt sich in den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten ab, bleibt jedoch unausgesprochen. Es gibt einige wirklich tolle Momente, in denen Sebastian Meise und seine Darsteller alles, was es zu sagen gibt, nur durch Bilder, Mimik bzw. generell ihr Verhalten vermitteln. Damit bietet der Film einiges an Raum für eigene Interpretationen. Jedenfalls: Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt spitze, gleiches gilt für Regie und Drehbuch. Am bemerkenswertesten finde ich an "Stillleben" aber, wie er sich einem ungemein schwierigen, extrem problematischen und emotional sehr aufgeladenem Thema auf angenehm sachliche und unaufgeregte Art und Weise annähert. Für mich mit Abstand der beste österreichische Film des letzten Jahres! 9/10


The Descendants – Familie und andere AngelegenheitenPlatz 11: The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten
Wenn mir jemand zu Beginn des vorangegangenen Jahres gesagt hätte, dass "The Descendants" den Einzug in meine Top 10 (wenn auch denkbar knapp) verpassen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich fand den Film so wunderbar und phantastisch, und stehe nach wie vor dazu. Für mich ist es der mit Abstand beste Film von Alexander Payne bis jetzt (von jenen, die ich bislang gesehen habe, versteht sich). Großartige schauspielerische Leistungen (allen voran von einem überragenden George Clooney sowie der bezaubernden Neuentdeckung Shailene Woodley), eine phantastische Inszenierung, die nicht nur das Postkarten- wie auch das "echte" Hawaii perfekt einfängt, sondern zudem perfekt zwischen tragisch und humorvoll hin- und herpendelt, ein paar großartige Szenen, sowie die wundervolle Handlung über einen Mann, der versucht, über einen großen Verlust hinwegzukommen. In anderen Jahren hätte es "The Descendants" vermutlich sogar in meine Top 5 schaffen können; dass es 2012 nicht mal für die Top 10 gereicht hat, zeigt für mich nur wieder, wie gut das vorangegangene Filmjahr war. 9/10
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