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FilmRückblick 2013 - Die besten Filme des Jahres: Die Top 10 Drucken E-Mail
Countdown zum besten Film des Jahres Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 11 Januar 2014
 
FilmRückblick 2013

Die besten Filme des Jahres – Die Top 10


Django UnchainedPlatz 10: Django Unchained
Ich vermute, dass "Django Unchained" in vielen anderen Bestenlisten des Jahres um einige Plätze weiter vorne landen wird – aber immerhin hat er es bei mir ja eh knapp aber doch noch in die Top 10 geschafft. Dass es ihm nicht gelungen ist, sich weiter nach vorn zu setzen und in meiner internen Tarantino-Rangliste "Inglorious Basterds" oder "Pulp Fiction" Konkurrenz zu machen, liegt in erster Linie daran, dass dem Film zum Ende hin meines Erachtens doch ein wenig die Luft auszugehen schien. Alles nach der Schießerei in der Villa wirkte vergleichsweise unnötig, bzw. irgendwie drangetackert. Die knappen zwei Stunden davor waren aber wieder einmal phänomenal, und boten beste Unterhaltung. Zu Beginn ist "Django Unchained" noch eher heiter und lustig, und mit vielen wundervollen Gags versehen. Sobald King Schultz und Django dann aber die Farm von Calvin Candie erreichen, nimmt die Spannung laufend zu – um sich dann schließlich in einer der besten Filmszenen des letzten Jahres, nämlich dem Dinner, zu entladen. Jamie Foxx erweist sich als optimale Besetzung für Django, mit genau der richtigen Mischung aus Coolness und Verbissenheit, und Leonardo diCaprio setzt seine Reihe bestechender schauspielerischer Leistungen in einer für ihn höchst ungewöhnlichen Rolle fort. Der wahre Star des Films ist aber – wie schon bei Inglorious Basterds – Christoph Waltz, der nachdem ihn Hollywood zuletzt überwiegend in die Bösewicht-Schublade gesteckt hat hier nun auch einem breiteren, weltweiten Publikum seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Insgesamt hält "Django Unchained" somit fast alles, was ich mir von einem Spaghetti-Western von Quentin Tarantino erwartet und erhofft habe. 9/10
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Immer Ärger mit 40Platz 9: Immer Ärger mit 40
Ich kanns nicht ändern… ich bin nun mal ein großer Fan von Judd Apatow, und seiner Fähigkeit, Komödien mit einer ordentlichen Portion Ernst und Ehrlichkeit auszustatten, und sie so über den üblichen Einheitsbrei aus Hollywood zu heben. "Immer Ärger mit 40", eine Mischung aus Fortsetzung und Spin-Off zu "Beim ersten Mal", ist dabei bislang mit Abstand mein Favorit unter seinen Filmen. Erneut gibt es, wie für Apatow typisch, einiges zu Lachen, wobei der Humor angenehm dialog- und figurenbezogen bleibt und nie ins derbe abgleitet. Melissa McCarthy beweist wieder einmal, dass sie dann am witzigsten ist, wenn man sie in kleinen Dosen verabreicht. Paul Rudd und Leslie Mann bauen wunderbar auf ihre Performance aus "Beim ersten Mal" auf, und vor allem Apatows kleine Töchter erweisen sich diesmal als die heimlichen Stars. "Immer Ärger mit 40" ist darüber hinaus mit einigen popkulturellen Referenzen gespickt, wobei ich vor allem alles rund um das "Lost"-Finale köstlich fand. Bei allem Humor gibt es jedoch auch immer wieder ernste Töne, die sich mit Pete und Debbies Anstrengung, ihre Ehe aufrecht zu erhalten, auseinandersetzen. Generell weist auch dieser Film wieder diesen für Apatow so typischen gewissen Hauch an Authentizität aus, der ihn aus der Masse der typischen Hollywood-Komödien hervorstechen lässt. Mit zahlreichen witzigen Szenen, aber eben auch einigen nachdenklichen Momenten, gespickt, ergibt dies insgesamt eine wundervolle Beziehungsdramödie, und seinen bislang besten Film. 9/10


SmashedPlatz 8: Smashed
Ich bin mit "Breaking Bad" noch nicht ganz durch, habe aber mittlerweile genug Episoden gesehen, um vor Aaron Pauls Leistung darin meinen Hut zu ziehen. So gesehen war er als ständig betrunkener Ehemann einer Alkoholikerin, die nach einer besonders schlimmen Nacht bestrebt ist, trocken zu werden, die Idealbesetzung. Die beste Leistung des Films kommt aber – für mich durchaus unerwartet, wie ich gestehen muss – von Mary Elizabeth Winstead. Es ist nicht so böse gemeint wie es klingt, wenn ich festhalte, dass ich ihr eine solche Performance nicht zugetraut hätte. Sie erweist sich mit ihrer Leistung hier als Schauspielerin, die es im Auge zu behalten gilt. Neben den schauspielerischen Leistungen ist es aber vor allem die großartige Mischung von Humor und Tragik, die "Smashed" für mich so ausgezeichnet hat. Denn wie sich zeigt, stellt Kates Versuch, dem Alkohol abzuschwören, ihre Ehe mit Charlie auf eine harte Probe. Denn auf einmal, wenn man ständig nüchtern ist, ist das betrunkene Verhalten des Gegenübers irgendwie nicht mehr so lustig – und zugleich muss sich Kate den Vorwurf der Spaßbremse gefallen lassen. Und dennoch gelingt es "Smashed", eine reine schwarz-weiß-Zeichnung – Kate gut, Charlie böse – zu vermeiden, und uns beide sympathisch zu machen, so dass man eben nicht nur mit Kate mitfiebert, dass sie trocken bleibt, sondern auch mit den beiden, dass sie diese Krise überstehen können. Wie auch schon bei "Immer Ärger mit 40" ergibt das insgesamt einen wundervollen Mix aus sehr witzigen, aber auch durchaus tragischen und traurigen Momenten, der mich wirklich begeistert hat. 9/10


Stoker – Die Unschuld endetPlatz 7: Stoker – Die Unschuld endet
An den ersten englischsprachigen bzw. Hollywood-Film von Chan-wook Park, der hierzulande vor allem für seine "Vengeance"-Trilogie bekannt sein sollte, hatte ich hohe Erwartungen – die von "Stoker" auch voll und ganz erfüllt wurden. Der Film weckte bei mir Erinnerungen an Alfred Hitchcock, mit seiner düsteren Grundstimmung, der bedrohlichen Atmosphäre, und der stilsicheren, klassischen Inszenierung. Horror- und Thriller-Fans seien jedoch gewarnt, dass die ganz großen Spannungsmomente sehr sporadisch gesetzt sind – in erster Linie sticht diesbezüglich der Showdown hervor – und "Stoker" in erster Linie von seiner bedrückenden Stimmung lebt. Eben diese zeichnete ihn für mich aber aus. Auch Chan-wook Parks Inszenierung weiß absolut zu gefallen, schmückt er diese Geschichte doch mit zahlreichen wundervollen Bildern und beeindruckenden Einstellungen. "Stoker" ist definitiv einer der wunderschönsten und inszenatorisch hochwertigsten Filme, die ich 2013 gesehen habe. Die düstere Grundstimmung des Films wird zudem von einem atmosphärischen Score von Clint Mansell perfekt unterstützt. Und auch den SchauspielerInnen ist ein großes Lob auszusprechen. Nicole Kidman kann zwar – auch dank ihrer Rolle – nicht ganz so glänzen, aber umso mehr haben mich Matthew Goode (der perfekt zwischen charmant und gruselig hin- und herschwenkt) und Mia Wasikowski begeistert. Vor allem letztere zeigt neuerlich eine eindrucksvolle Performance, in einer Rolle die ganz anders ist als alles, was sie bislang gespielt hat, und beweist somit erneut ihre Wandlungsfähigkeit. Für mich war "Stoker" jedenfalls mit Abstand der beste (bodenständige) Thriller, den ich 2013 im Kino gesehen habe. 9/10
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Take This WaltzPlatz 6: Take This Waltz
Und noch ein Beziehungsdrama. Auf "Take This Waltz" musste ich wieder einmal eine ganze Weile warten, kam dieser doch bereits in meiner Kinovorschau für 2012 vor. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen, die lange auf sich warten lassen, hatte man bei Sarah Polleys jüngstem Film aber wenigstens den Anstand, ihn – wenn auch mit Verzögerung – ins Kino zu bringen, statt ihn auf den Heimkinomarkt zu verbannen. Und zumindest für mich hat sich der Kinobesuch auch absolut gelohnt – war ich doch von "Take This Waltz" wirklich begeistert. Mir gefällt der ehrliche, kritische aber dabei auch nie verurteilende Blick, den Sarah Polley hier auf die Liebe wirft. Es ist nun einmal so, dass jenes Gefühl des Verliebtseins, jene Leidenschaft, jene Begeisterung, jenes Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, eines Tages unweigerlich vergeht. Entweder man schafft es, sich damit abzufinden und auf anderen Werten und positiven Seiten eine Beziehung aufzubauen – oder sie wird unweigerlich in die Brüche gehen. Margot, gewohnt wunderbar gespielt von Michelle Williams, sehnt sich nach eben dieser frischen Liebe, die sie mit ihrem Ehemann Lou (Seth Rogen in einer sehr sympathischen Rolle) nicht mehr verbindet – und findet all das, was sie sucht, in ihrem neuen Nachbar Daniel. Was soll sie tun? Ihrem Ehemann treu bleiben, oder sich Hals über Kopf in diese neue Liebe stürzen? Ein definitives Urteil bleibt dankenswerterweise aus – aber die wundervolle, zentrale Sequenz des Films, unterlegt zu Leonard Cohens titelspendendem Lied "Take This Waltz", macht die Aussage die Sarah Polley hier vermitteln wollte denke ich deutlich. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass alles was danach kommt daran nicht mehr anknüpfen kann, und insbesondere die letzte Einstellung etwas zu "on the nose" war. Das sind aber wirklich nur Kleinigkeiten in einem ansonsten begeisternden, berührenden Film. 9/10


 Rush – Alles für den Sieg Platz 5: Rush – Alles für den Sieg
Das klingt jetzt böser als es gemeint ist, aber… angesichts der Tatsache, dass ich mich nicht zu den größten Fans von Regisseur Ron Howard zähle, habe ich einen solch phantastischen Film von ihm nicht erwartet. "Rush – Alles für den Sieg" schrammte bei mir wirklich nur haarscharf an der Höchstwertung vorbei – der Hauptgrund dafür ist, dass ich die Rennszenen vergleichsweise schlecht (da zu hektisch) inszeniert fand. Davon abgesehen passt bei "Rush" aber alles. Die damalige Ära wird dank der großartigen Kostüme, der Sets, der Musik usw. perfekt eingefangen. Ron Howard zeigt in "Rush" ein ganz ein anderes Bild von der Formel 1, wie man das heutzutage gewohnt ist, mit waghalsigen Piloten, die bei jedem Rennen ihr Leben riskieren. Szenen wie der Fotograf der neben der Strecke liegt machen deutlich, wie viel sich in den 40 Jahren seit der hier geschilderten Saison getan hat – und so nett der Abenteuergeist und der Flair dieser Zeit auch gewesen sein mag, so war er doch nicht mehrere Todesopfer pro Jahr wert, weshalb die Änderungen welche die Formel 1 seither durchgemacht hat absolut zu begrüßen sind. Neben der Art und Weise, wie hier die damalige Ära eingefangen wird, bestechen vor allem auch die schauspielerischen Leistungen. Chris Hemsworth zeigt als James Hunt eine bestechende Leistung – der wahre Star des Films ist aber Daniel Brühl. Wie der hier hinter der Maske verschwindet und zu Niki Lauda wird – inklusive dessen unnachahmlichen (sollte man zumindest meinen) Aussprache – ist eine unglaubliche, oscarwürdige Leistung. Was darüber hinaus noch besticht ist, wie es Ron Howard gelingt, uns beide Rivalen sympathisch zu machen, und sich eine – in Amerika sonst ja so typische – schwarz/weiß-Zeichnung erspart. Das Tüpfelchen auf dem i sind dann die Kommentare von Heinz Prüller, die echtes, authentisches, nostalgisches Formel 1-Feeling verbreiten. Zusammen mit Hans Zimmers zweitbester Filmmusik aus dem Jahr 2013 (nach "Man of Steel") macht dies insgesamt eine phänomenale "Verfilmung" einer der spannendsten und legendärsten Formel 1-Saisonen aller Zeiten. 9/10
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 Les MisérablesPlatz 4: Les Misérables
So schnell kanns gehen: Nach meinem Kinobesuch Anfang Februar sah es für eine sehr lange Zeit so aus, als würde sich "Les Misérables" den Titel als bester Film des Jahres 2013 holen – war doch lange Zeit weit und breit kein Konkurrent auszumachen. Im Herbst und Winter sah ich dann aber schließlich doch noch ein paar Filme, die ich sogar noch etwas stärker einschätze als Tom Hoopers Musical-Meisterwerk – weshalb er letztendlich sogar noch denkbar knapp vom Treppchen gefallen ist. Eine "Abwertung" die ich jedoch nicht als Abkühlung meiner Begeisterung für "Les Misérables" missverstanden wissen will. Ich finde den Film immer noch so gut wie vor 11 Monaten, und stehe zu allem, was ich in meinem Review geschrieben habe. Er ist mit Abstand das beste Musical, dass ich in meinem Leben bisher gesehen habe, wobei ihn vor allem die Entscheidung Tom Hoopers, die Lieder live aufzunehmen, hervorstechen lässt. Eben dies verleiht dem ganzen die Spontanität, die Eindringlichkeit und die Energie einer Theateraufführung – dank der Tatsache, dass die Kamera viel näher an den Figuren dran ist als der Zuschauer der im Auditorium sitzt, gelingt es ihm aber zugleich, dem Geschehen eine Intimität zu verleihen, die sich auf der Bühne einfach nicht erreichen lässt. Er überspringt damit quasi den Raum zwischen Darsteller und Publikum, und zumindest mich hat er damit absolut überzeugt. "Les Misérables" war der erste Film 2013, der mich so richtig umgehauen hat, und er ist und bleibt eine ungeheure emotionale Tour de Force, mit phantastischen schauspielerischen und gesanglichen Leistungen der Besetzung, einigen opulenten Szenen, und vielen berührenden Momenten. 10/10
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Before MidnightPlatz 3: Before Midnight
"Before Midnight" war der letzte Film, den ich aus dem vergangenen Jahr aufgeholt hatte, ehe ich damit begann, den FilmRückblick zu schreiben. Nachdem er in mehreren Bestenlisten aufgetaucht ist, hatte ich einfach das Gefühl, ihn mir noch ansehen zu müssen, ehe ich eine wirklich qualifizierte Aussage zum vorangegangenen Kinojahr treffen kann. Und gut war's! Konnte er sich doch praktisch noch in letzter Sekunde auf den dritten Platz vorschummeln (und dabei auch "Blau ist eine warme Farbe" die Auszeichnung der deprimierendsten Szene des Jahres wegschnappen). Ich liebe ja Richard Linklaters "Before Sunrise", weil es so ein herrlich romantischer und magischer Film ist, sich dabei aber dennoch so sehr vom üblichen Liebeskomödien-Einheitsbrei unterscheidet. Natürlich hat der Film für mich als Wiener aufgrund des Schauplatzes noch einmal einen ganz besonderen Reiz, aber auch ohne diesen finde ich ihn einfach nur phantastisch. "Before Sunset" war zwar auch noch gut, hatte aber ein bisschen damit zu kämpfen, den "Cliffhanger" aufzulösen, und endete auch sehr abrupt und auf eher unbefriedigende Art und Weise. Mit "Before Midnight" ist Richard Linklater, Julie Delpy und Ethan Hawke nun aber ein weiteres Meisterwerk geglückt. Schonungslos zeigen sie auf, wie schwierig es ist, eine Beziehung aufrecht zu erhalten, und wie sehr sich so etwas von einem romantischen "Traum" wie ihre erste Begegnung in Wien, fernab von allen Problemen des Alltags, unterscheidet. Jesse und Celine empfinden nach wie vor etwas füreinander, und in jenen Momenten, wo sie wieder ganz alleine und sie selbst sein können und wie in Wien durch die Straßen Griechenlands schlendern, kann kurzzeitig der bekannte Funke wieder aufkommen. Dennoch ist mittlerweile durch gegenseitige Ressentiments und Alltagsprobleme ein tiefer Graben zwischen den beiden entstanden – der dann schließlich in einer ungemein bedrückenden Szene im Hotelzimmer an die Oberfläche tritt. Linklater inszeniert gewohnt phantastisch, und präsentiert erneut viele lange Einstellungen, in denen es fast so schein als würden Delpy und Hawke improvisieren. Dadurch wirken ihre schauspielerischen Leistungen stets natürlich. Jedenfalls ist ihnen mit "Before Midnight" ein absolutes Meisterstück geglückt, und ich hoffe sehr, dass wir in neun (bzw. mittlerweile acht) Jahren einen weiteren Blick auf ihr Leben erhaschen und erfahren werden, wie die Geschichte von Celine und Jesse weitergeht. 10/10


Blau ist eine warme FarbePlatz 2: Blau ist eine warme Farbe
Was die "Before"-Reihe über 18 Jahre hinweg macht bzw. beleuchtet, versucht "Blau ist eine warme Farbe" über "lediglich" drei Stunden hinweg: Nämlich einen ernsten, kritischen Blick auf eine Liebesbeziehung zu werfen. Als zusätzlicher Anreiz kommt in diesem Fall einerseits noch dazu, dass sich "Blau ist eine warme Farbe" mit der ersten großen Liebe beschäftigt, und andererseits, da es sich um die Liebe zwischen zwei Frauen handelt. Dass dies jedoch nur selten thematisiert und vielmehr überwiegend so behandelt wird, als wäre dies egal und kein Thema, empfand ich dabei als eine der wesentlichen Stärken des Films. Wunderbar fand ich auch, den Verlauf dieser Liebesbeziehung miterleben zu können, vom ersten flüchtigen Blick über das vorsichtige Kennenlernen, die ersten gemeinsamen sexuellen Erfahrungen, bis hin zum Treffen mit Freunden und Familien, der Erkenntnis dass man sich vielleicht doch nicht so ähnlich ist wie man gedacht hatte, und letztendlich dem ersten großen, verheerenden Streit. Wie es danach weitergeht, das soll natürlich jeder Kinobesucher für sich selbst herausfinden. Neben dem Drehbuch erweisen sich auch die schauspielerischen Leistungen als wesentliche Stärke des Films, wobei vor allem Adèle Exarchopoulos mit einer ungemein beeindruckenden Performance – und der mit Abstand besten schauspielerischen Leistung des letzten Jahres, egal ob Mann oder Frau – besticht. Aber auch Léa Seydoux weiß zu gefallen. Neben diesen beiden Darstellerinnen und der sehr auf die beiden Figuren fokussierten Handlung verkommt der Rest der Besetzung – der jedoch ebenfalls überzeugen kann – schon fast zu Statisten. Das Ergebnis ist ein ungeheuer bewegender Film mit einigen erschütternden Szenen. Die expliziten Sexszenen verkommen dabei schon fast zu einer Randnotiz. 10/10
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GravityPlatz 1: Gravity
Wie in meinem Review schon geschrieben: Wie oft kommt es vor, dass man den Kinosaal verlässt und behaupten kann, man hat gerade etwas gesehen, dass man in seinem ganzen Leben – egal ob im Kino oder in der Wirklichkeit – noch nie gesehen hat? "Gravity" ist mehr als nur ein Film. Er ist ein Erlebnis. Was Alfonso Cuarón und sein Team hier erschaffen haben, ist einfach nur meisterhaft. Die phantastischen Spezialeffekte, Cuaróns teilweise wieder einmal ungemein lange und unorthodoxe Kamerafahrten, die ungeheure Spannung die der Film verströmt, zahlreiche imposante Szenen… und dazu dann noch die makellosen schauspielerischen Leistungen. Ich war bisher nicht der größte Fan von Sandra Bullock, aber "Gravity" hat dies geändert. Was für eine phantastische Performance. Nicht vergessen werden darf auch die Filmmusik von Steven Price. Da der Film realitätsgetreu auf Geräusche verzichtet, liegt es einzig und allein an ihm, die Bilder (abseits der Stimmen, natürlich) zu begleiten, was ihm mit einem ungemein atmosphärischen Score gelingt, der für mich den besten Soundtrack des letzten Jahres darstellt. Vor allem der letzte Track… absolute Gänsehaut. Der wahre Star des Films bleiben aber die beeindruckenden, unvergleichlichen Bilder und die Inszenierung von Alfonso Cuarón. Zwar hoffe ich, dass er uns nicht wieder sieben Jahre auf seinen nächsten Spielfilm warten lässt – aber wenn dabei wieder so ein Meisterwerk wie bei "Gravity" herauskommt, kann er sich von mir aus so viel Zeit nehmen wie er will. Eines weiß ich jetzt schon: Was immer er als nächstes für uns auf Lager hat, ich werde mein Möglichstes tun, um bei der ersten Vorstellung im Kino zu sitzen. 10/10
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Wie sieht eure Top 10 des Filmjahres 2013 aus? Wir freuen uns über eure Meinung in den Kommentaren sowie im SpacePub!


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Kommentare (8)
RSS Kommentare
1. 12.01.2014 00:36
 
Und hier meine: 
 
1. Enders Game = 10/10 
2. Rush - Alles für den Sieg = 9/10 
3. Django Unchained = 8/10 
4. The Fast & the Furious VI: Fast & Furious 6 = 8/10 
5. Elysium - New Heaven = 8/10 
6. Der Hobbit II: Smaugs Einöde = 8/10 
7. Pain & Gain = 8/10 
8. Jack Reacher = 8/10 
9. Wolverine II: Weg des Kriegers = 8/10 
10. Kick-Ass II = 7/10 
 
Damit wirst du wohl nicht einverstanden sein, aber ich wohne in ner Gegend, wo es keine Filmfeste gibt und ins Programmkino gehe ich nicht.
 
2. 13.01.2014 00:06
 
Ender's Game habe ich im Kino leider verpasst, und mangels Verleih-Release hatte ich keine Gelegenheit mehr, ihn noch nachzuholen. Allerdings bezweifle ich ohnehin, dass er bei mir ähnlich weit vorne landen würde (tatsächlich traue ich ihm nichtmal die Top 25 zu). Aber mal schauen. 
 
Bei Jack Reacher (fand ihn wenig berauschend) und Pain & Gain (siehe meine Flop-Liste :p) liegen wir aber wieder mal weeeeeeit auseinander. 
 
Und wie konntest du dir nur Gravity im Kino entgehen lassen?!?! :p
 
3. 13.01.2014 01:08
 
Lief bis zum bitteren Ende bei mir nur in 3D und darauf hatte ich nun mal keinen bock. Außerdem habe ich sowieso das Gefühl, dass sich viele davon haben blenden lassen und eine Ernüchterung folgen wird, wenn viele ihn nochmal sehen und merken, dass die Story höchstwahrscheinlich sehr Simpel und doch nicht so berauschend ist. Wegen 3D hab ich übrigens auch Thor ausgelassen. 
 
Bin gespannt, wie du Ender finden wirst. Hat mich überrascht, dass er mir Ende so gut gefallen hat. Ich gebe einem Film sowieso nur ganz selten die volle Punktzahl, aber da hat für mich nach langer Zeit endlich mal alles gepasst. Na gut, die Musik war nicht berauschend (und ist mir nicht hängen geblieben), aber das ist sie in den seltensten Fällen. 
 
Pain & Gain hingehen hab ich einfach genossen. :p Es heißt ja nur "basiert auf...", was für mich heißt, das man was nur als Vorlage nimmt. In dem Fall hat Bay einfach die Realität als Vorlage genommen und ne abgedrehte Komödie gemacht. Wer nicht damit klar kommt, hat Pech gehabt. Sorry! Mir wärs lieber, der Bay würde nochmal so was machen, anstatt jetzt einen vierten Transformers, von dessen 3 Vorgängern ich kein großer Fan bin.
 
4. 13.01.2014 12:07
 
Gut, ok, ich bin ja jetzt generell nicht der größte Gegner von 3D, aber gerade bei "Gravity" hielt ich es für essentiell und das Filmerlebnis steigernd. 
 
Ich bin mir sicher, dass er im Heimkino nicht mehr so wirkt wie in IMAX 3D. Aber warum sollte ich ihn deshalb abwerten? Im Gegensatz zu vielen anderen ist das halt wirklich ein Film, der für die große Leinwand gemacht ist. Allerdings fand ich ihn auch abseits der Schauwerte spannend und gut gemacht. Dass die Story nicht die überragendste ist, steht aber außer Zweifel. 
 
Deine Wertung von Ender hat mich jetzt auch neugierig gemacht, ja. Wobei... wenn ich mir anschaue, wie wenig wir insgesamt übereinstimmen, weiß ich nicht, ob ich das wirklich als gutes Zeichen sehen soll ;)
 
He, ich sage immer wieder: Ich freue mich über jede positive Filmerfahrung, die jemand machen kann, ganz egal wie der Film mir persönlich gefallen hat. Ich wünsche niemandem, dass er im Kino oder vorm Fernseher sitzt und sich langweilt oder gar ärgert. Ich konnte halt bei "Pain & Gain" über das "based on a true story" nicht hinwegsehen...
 
5. 13.01.2014 13:19
 
Zu Ender: 
 
Vergiss einfach meine Wertung, wenn du ihn siehst. Wirst ihn bestimmt niedriger ansetzen und ich bin mir sicher, dass auch ich ihn runterwerten werde, wenn ich ihn nochmal sehe. Er ist allerdings auch nicht so grottig wie die Kritik, die es hier mal gab und ihm glaub ich 4/10 gab, hin hinstellte. Einfach mal sehen.
 
6. 14.01.2014 12:08
 
Mein Senf.
Mein absoluter Favorit in diesem Jahr war "La Grande Bellezza", der sich mittlerweile sogar zum besten Film, den ich bis jetzt gesehen habe, gemausert hat. Ergo bekommt er von mir natürlich volle Punktzahl. Der Rest der Liste lautet: 
 
Stoker (9/10) 
Ihr werdet Euch noch wundern (9/10) 
Only Lovers Left Alive (8/10) 
Silver Linings (8/10) 
The Words - Der Dieb der Worte (8/10) 
Pacific Rim (8/10) 
Oldboy (8/10) 
Berberian Sound Studio (8/10) 
Django unchained (8/10) 
 
Insgesamt fand ich das Jahr sehr ergiebig. Und mit dem "Oldboy"-Remake war für mich sogar eine richtig große Überraschung dabei.
 
c-schroed
7. 14.01.2014 22:31
 
Mein Senf.
@Illuminat: Werde ich machen. Meine Meinung zum Film gibts dann entweder in einem eigenen Review oder in einem Kommentar zum bestehenden Review von meinem geschätzten Kollegen. 
 
@c-schroed: "La grande Bellezza" ist komplett an mir vorüber gegangen. Danke für den Tipp, den werde ich bei Gelegenheit nachholen! :)
 
8. 15.01.2014 19:18
 
Mein Senf.
Will schnell mal auf was aufmerksam machen: 
 
Irgendwann hab ich bei Transformers 2 mal meine Ansicht niedergeschrieben, was sich Bay bei den Zwillingen gedacht haben könnte. Würde gerne mal deine Meinung dazu lesen, danke!
 

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