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Kill Switch Drucken E-Mail
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Originaltitel: Kill Switch
Episodennummer: 5x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 16. November 1998
Drehbuch: William Gibson & Tom Maddox
Regie: Rob Bowman
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Kristin Lehman als Esther Nairn, Bruce Harwood als John Fitzgerald Byers, Dean Haglund als Richard Langly, Tom Braidwood als Melvin Frohike, Patrick Keating als Donald Gelman, Peter Williams als Jackson, Rob Daprocida als Bunny, Jerry Schram als Gerald Boyce, Dan Weber als Charles Figgis, Kate Luyben als Nurse Nancy, Stephen Collins als Cyril Pollard, Steve Griffith als Paramedic, Ted Cole als 2nd Paramedic u.a.

Kurzinhalt: Mulder und Scully ersuchen eine Schießerei in einem Diner. Neben mehreren Polizisten und Gangmitgliedern kam dabei auch der ehemalige Mitarbeiter einer Computerfirma ums Leben. Warum verschlug es ihn gerade dorthin? Handelt es sich um reinen Zufall, oder steckt mehr dahinter? Als sie seinen Computer untersuchen stoßen sie auf eine CD, die sie zu den Lone Gunmen bringen. Diesen gelingt es wiederum, die Kontaktdaten aus der letzten E-Mail herauszufiltern und so eine mit dem Opfer befreundete Hackerin ausfindig zu machen. Diese versucht als sie die Agenten sieht zu fliehen, kann jedoch von Scully gefasst werden. Esther erzählt ihnen, dass sie gemeinsam mit dem Verstorbenen und einem weiteren Freund an einer künstlichen Intelligenz gearbeitet hat, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat und daraufhin ins Internet geflohen ist. Das Programm auf der CD war dazu gedacht, sie zu vernichten, ehe sie Schaden anrichten kann – hat es die KI doch auf sie abgesehen. Kurz darauf wird der Container in dem sie sich versteckt hält von einem Waffensatelliten . ins Visier genommen und zerstört. Auf der Flucht vor der KI, suchen Mulder, Scully, Esther und die Lone Gunmen nach einem Weg, diese auszuschalten, ehe noch mehr Menschen daran glauben müssen…


Review: ImageAuf "Ein Spiel", bei dem Stephen King seine Finger im Spiel hatte, folgt mit "Kill Switch" eine weitere Episode, die unter Mitarbeit eines bekannten Autors entstanden ist, nämlich William Gibson. Dessen "Neuromancer"-Trilogie habe ich vor einem guten Jahrzehnt mal angelesen, konnte aber offen gestanden damit nicht viel anfangen und habe dann nach rund 100 Seiten abgebrochen (irgendwann hole ich den Rest auch noch nach, versprochen!). "Kill Switch" finde ich hingegen überwiegend wirklich sehr gelungen. Hier muss ich gleich einmal festhalten, dass ich ein Fan solcher Geschichten bin, die von künstlichen Intelligenzen und so weiter handeln. "Kill Switch" weckt dabei einerseits Erinnerungen an Skynet aus den "Terminator"-Filmen (die "selbstbewusst" werdende und daraufhin mordende KI), und andererseits an die (sehr lose) Stephen King-Verfilmung "Der Rasenmäher-Mann" (die Idee, sich selbst in den Cyberspace hochzuladen, sowie generell alles rund um Virtual Reality). Und obwohl die Inspirationsquellen offensichtlich sind (wobei diese sich natürlich wiederum großzügig aus seiner literarischen Arbeit bedienten), machte William Gibson zusammen mit Co-Autor Tom Maddox daraus eine gelungene und doch irgendwie wieder frisch und originell wirkende Mischung.

Insgesamt fand ich die Handlung von "Kill Switch" jedenfalls sehr temporeich und unterhaltsam. Dabei wird trotz aller Bedrohung auch auf ruhigere, tragische Szenen nicht vergessen, wie z.B. wenn Esther um ihren Freund trauert. Diese war für mich überhaupt eine der größten Stärken dieser Folge. Einerseits aufgrund des gelungenen (wenn auch ansatzweise an "Blade Runner" erinnernden) Make-Ups, andererseits aufgrund der tollen Leistung von Kristin Lehman, die nicht nur in den emotionaleren Szenen überzeugt, sondern auch das ganze Technik-Gefasel mit einer Selbstverständlichkeit herunterrasselt, dass man glauben könnte, sie hat in den letzten 2 Jahren nichts anderes gemacht als Computer gehackt und eine künstliche Intelligenz programmiert. Auch die Action war teilweise – vor allem für damalige TV-Verhältnisse – sehr beeindruckend. Zuerst die Explosion des Containers, und danach der Angriff auf die Brücke. Generell wusste die Inszenierung wieder einmal zu gefallen. Auch die bereits angesprochene Mischung zweier interessanter Ideen rund um den Cyberspace – nämlich einerseits die sich ihrer selbst bewusste künstliche Intelligenz, andererseits die Idee, den eigenen "Geist" in einen Computer bzw. ins Netz hochzuladen – werten "Kill Switch" zweifellos auf. Letzteres erlangt dann vor allem gegen Ende hin Bedeutung und sorgt auch dafür, dass ein kleines Fragezeichen zurückbleibt. Gelang es ihr, den Transfer fertig zu stellen und sich in den Cyberspace zu retten, oder nicht? Auf die "Es ist noch nicht vorbei!"-Szene mit dem anderen Wohnwagen hätte ich aber gern verzichtet. Wie im Review zu "Ein Spiel" erwähnt: Dort hat es, da die Episode stark im Horror-Genre verwurzelt war, gepasst. Hier wirkt es doch wieder ziemlich klischeehaft, abgedroschen, und wie ein Störfaktor.

ImageAuch mit den Virtual Reality-Szenen wurde ich leider nicht wirklich glücklich. Ja, der Moment als Mulder eine virtuelle Scully darin sieht, und diese die Krankenschwestern verprügelt, war schon klasse. Davon abgesehen wusste ich mit ihnen aber nicht wirklich etwas anzufangen. Einerseits erschien mir die Qualität der Simulation viel zu hoch, um noch ansatzweise plausibel zu sein (habt ihr euch Mitte der 90er mal in so eine VR-Umgebung begeben? Das war weit von dem entfernt, was man uns hier zeigt; und auch die PC-Grafik generell war noch lange nicht weit genug für eine derart lebensechte Darstellung). Andererseits, weil es mir mit den abgenommenen Armen bzw. den Ereignissen generell doch etwas zu surreal wurde. Und auch David Duchovnys schauspielerische Leistung hat mich – warum auch immer – in diesen Szenen nicht überzeugt, und schien irgendwie "off" zu sein. Jedenfalls waren es letztendlich vor allem diese mich nicht wirklich überzeugenden VR-Szenen, die trotz meiner Vorliebe für solche Geschichten eine höhere Wertung (auf "Ein Spiel"-Niveau) verhindern.

Fazit: Als Freund von Geschichten über durchdrehende Computer, künstliche Intelligenzen, Cyberspace etc. hat "Kill Switch" natürlich genau meinen Geschmack getroffen. Als besonders interessant empfand ich dabei die Verknüpfung der Idee rund um das böse Programm, dass sich seiner selbst bewusst wurde und nun eine Bedrohung darstellt (siehe Skynet aus der "Terminator"-Reihe), mit dem Konzept, die eigene Persönlichkeit in den virtuellen Raum hochzuladen (was wiederum an "Der Rasenmäher-Mann" erinnert). Auch Esther hat es mir, sowohl von der Figur als auch der schauspielerischen Leistung von Kristin Lehman her, angetan. Die Episode war flott und unterhaltsam inszeniert, und bestach auch mit der einen oder anderen spektakulären Szene, wie z.B. die Container-Explosion oder auch den nachfolgenden Angriff auf der Brücke. Einzig die Szenen in der virtuellen Realität, wo mir einerseits die Qualität der Simulation zu hoch war (was mir diese unplausibel gemacht hat), und die mir andererseits dann teilweise doch etwas zu surreal waren, sowie der neuerliche "Es ist noch nicht vorbei!"-Abschluss drückten den positiven Gesamteindruck ein wenig. Davon abgesehen war "Kill Switch" aber sehr gelungen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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