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Ein Spiel Drucken E-Mail
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Originaltitel: Chinga
Episodennummer: 5x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 09. November 1998
Drehbuch: Stephen King & Chris Carter
Regie: Kim Manners
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner
Gastdarsteller: Susannah Hoffman als Melissa Turner, Jenny-Lynn Hutcheson als Polly Turner, Carolyn Tweedle als Jane Froelich, Gordan Tipple als Assistant Manager, Harrison Coe als Dave the Fishmonger, Larry Musser als Jack Bonsaint, William MacDonald als Buddy Riggs, Dean Wray als Rich Turner, Henry Beckman als Old Man, Ian Robison als Ranger, Tracy Lively als Clerk, Elizabeth McCarthy als Shopper, Sean Benbow als Customer u.a.

Kurzinhalt: Eigentlich befindet sich Scully ja auf Urlaub, und möchte ein Wochenende mal einfach nur ausspannen. Dann tritt sie jedoch in einen Supermarkt, dessen Besucher äußerst ungewöhnliches selbstzerstörerisches Verhalten zeigen: Sie verletzten sich, kratzen sich die Augen aus, und ein Mitarbeiter hat sich sogar selbst umgebracht. Glaubt man dem Klatsch und Tratsch der Stadt, ist die Schuldige schnell ausgemacht: Die junge Witwe und Mutter Melissa, die manche für eine Hexe halten. Doch auch ihr Kind, Polly, verhält sich ungewöhnlich. Scullys Ermittlungen konzentrieren sich jedoch schon bald auf einen ganz anderen potentiellen Täter: Mollys Puppe. Kann es sein, dass diese für das Verhalten der Leute im Supermarkt verantwortlich ist? Ist die Puppe eventuell verflucht, und zwingt andere Menschen mit ihren Gedanken dazu, sich selbst grauenvolle Dinge anzutun? Mulder hält die Idee für Schwachsinn, und weist Scully im Falle einer sprechenden Puppe dazu an, auf dem Rücken nach einer ziehbaren Schnur Ausschau zu halten. So leicht lässt sich Scully von ihrem Verdacht jedoch nicht abbringen…


Review: ImageAkte X ist eine Serie die, in unterschiedlicher Intensität und Häufigkeit, verschiedenste Genres bedient. Science Fiction, Mystery, Fantasy, Horror. Was Letzteres betrifft, agierte man bisher allerdings doch eher verhalten. Man hielt hie und da vielleicht Mal den großen Zeh hinein, schien sich aber nicht zu trauen, Kopf voran ins kalte Wasser zu springen. Nicht so bei "Ein Spiel". Trotz amüsanter Elemente und Szene ist diese von Stephen King mitgeschriebene Episode in erster Linie und voll und ganz eine Horror-Geschichte. Dies macht bereits der erschreckende Einstieg deutlich, mit den Leuten im Supermarkt, die beginnen sich die Augen auszukratzen, sowie dem Selbstmord im Kühlbereich. Die ganze Episode lang herrschte eine bedrohliche Atmosphäre vor, die dann schließlich in einem Nägelbeißer-Showdown kulminierte. Ich wage zu behaupten: Ähnliche nervenzerreißende Spannung hat "Akte X" bislang wenn überhaupt nur in den Mythologie-Episoden verströmt, jedoch nie in den "Einzelfolgen".

Die Bedrohung an sich mag zwar nicht originell, sein, aber… zuerst einmal ist dies insofern für mich kein Problem, als dass man wenigstens die Inspirationsquelle "Chucky – Die Mörderpuppe" gar nicht erst zu verschleiern versucht, sondern sie vielmehr ganz von alleine offen anspricht. Viel wichtiger ist aber: Sie funktioniert! Dies ist nicht nur dem großartigen Drehbuch von Chris Carter und Stephen King zu verdanken, sondern eben vor allem auch der ungemein atmosphärisch dichten Inszenierung durch Kim Manners. Auch Einfälle wie die Verwendung des Kinderliedes "Hokey Pokey" tragen viel zur gruseligen Stimmung der Episode bei. Bei einer echten Horror-Story dürfen dann natürlich auch so altbekannte (man könnte auch sagen klischeehafte) Elemente wie die Geschichte des alten (Fischer)Mannes nicht fehlen. Auch Melissas (wenn auch zugegebenermaßen niemals auch nur ansatzweise erklärten) Visionen der bevorstehenden Opfer trugen viel zur Spannung bei, und waren auch gruselig und für TV-Verhältnisse überraschend explizit in Szene gesetzt. Und auch die von mir in der Vergangenheit oftmals kritisierte "Es ist noch nicht vorbei!"-Wendung am Ende wirkt nicht (wie es früher schon mal der Fall war) aufgesetzt, sondern passt hier vielmehr wie die Faust aufs Auge. Es passt einfach zu dieser reinen Horrorgeschichte, dass man sich auch dieses wohlbekannten Elements bedient. Und, auch ganz wesentlich für den hohen Unterhaltungswert der Episode: Trotz aller grusliger Momente und der vorherrschenden Spannung kommt auch der Humor nicht zu kurz.

ImageDie letzte wesentliche Stärke ist dann der herrliche, köstliche Rollentausch zwischen Mulder und Scully. Fast wirkt "Ein Spiel" ein wenig wie ein Spiegelbild von "Krieg der Koprophagen". Dort stolperte Mulder ja eher zufällig in eine X-Akte, und war von einer übernatürlichen Erklärung überzeugt, nur um von Scully bei jedem Anruf eine wissenschaftliche Erklärung vor den Latz geknallt zu bekommen. Hier ist es nun genau umgekehrt: Während Scully meint, man müsse angesichts der Vorkommnisse auch "extreme Möglichkeiten" in Betracht ziehen, ist Mulder von einer rein wissenschaftlichen Erklärung für das Geschehen überzeugt, und will partout nicht an eine besessene Mörderpuppe glauben. Der sich daraus ergebende und über die gesamte Episode ziehende Schlagabtausch ist einfach nur köstlich. Wunderbar auf, zu welcher Expertin des Okkulten Scully mittlerweile geworden ist – und Mulders darauffolgender (scherzhafter) Heiratsantrag. Insgesamt war "Ein Spiel" jedenfalls eine köstliche, wundervolle und sehr effektive Episode.

Fazit: In der Vergangenheit hat "Akte X" immer wieder mal mit dem Horror-Genre geflirtet. Ich würde aber behaupten, dass "Ein Spiel" die erste echte, richtige und in erster Linie Horror-Episode der Serie ist. Die Idee einer Mörderpuppe mag nicht neu sein, aber wenigstens scheuen sich die Macher davor nicht, dies auch offen zuzugeben, und holen aus dem Konzept so ziemlich das Optimum dessen heraus, was im TV umzusetzen war. Die Inszenierung besticht mit einer ungemein dichten Atmosphäre und zahlreichen nägelkauend-packenden Szenen, wobei vor allem der grausige Einstieg, die gruseligen Visionen sowie der mordsspannende Showdown hervorstechen. Dennoch vergisst "Ein Spiel" auch nicht auf den nötigen auflockernden Humor zwischendurch. Vor allem aus der interessanten "verkehrte Welt"-Konstellation, dass Scully sich mittendrin im Geschehen befindet und ein übernatürliches Phänomen nicht ausschließt, während Mulder auf eine wissenschaftliche Erklärung pocht, bezieht die Episode so manchen köstlichen Moment. Insgesamt hat mich "Ein Spiel" jedenfalls wunderbar unterhalten – und gegruselt!

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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