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Das Experiment Drucken E-Mail
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Originaltitel: Soft Light
Episodennummer: 2x23
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 05. Mai 1995
Erstausstrahlung D: 01. Februar 1996
Drehbuch: Vince Gilligan
Regie: Jim Contner
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Tony Shalhoub als Dr. Chester Ray Banton, Kate Twa als Kelly Ryan, Kevin McNulty als Dr. Christopher Davey, Steven Williams als Mister X, Nathaniel Deveaux als Detective Barron, Robert Rozen als Doctor, Donna Yamamoto als Night Nurse u.a.

Kurzinhalt: Ein mysteriöser Todesfall in einem Hotelzimmer gibt eine rjungen FBI-Agentin, die unter Scully an der Akademie studiert hat, Rätsel auf – weshalb sie Mulder und Scully um Unterstützung bittet. Vom vermeintlichen Opfer wird nämlich nur mehr ein schwarzer, ascheartiger Rückstand gefunden. Was kann dies ausgelöst haben? Wurde er vielleicht Opfer von spontaner Selbstentzündung? Mulder ist in den letzten Wochen auf ein paar ähnliche Fälle gefunden. Gemeinsam nimmt das Team die Ermittlungen auf, und stößt schon bald auf die Firma Polarity Magnetics, die Experimente mit einem Massebeschleuniger durchführen. Seit dem letzten Experiment vor knapp einem Monat ist einer der Wissenschaftler verschwunden. Als ihn Mulder und Scully kurz darauf auf einem Bahnhof findet, warnt er sie, ihm nicht zu nahe zu kommen – denn wenn sie in seinen Schatten treten, werden sie sterben…


Review: ImageDas hervorstechendste Merkmal von "Das Experiment" ist sicherlich der Gastauftritt von Tony Shalhoub. Ich habe "Akte X" ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen, und abseits von der Stammbesetzung kann ich mich an keine Gesichter mehr erinnern. Insofern finde ich es besonders spannend, bei dieser neuerlichen Sichtung zu entdecken, wer da damals aller mit von der Partie war, an SchauspielerInnen, die später in größeren und deutlich prominenteren Rollen glänzen sollten. Tony Shalhoub ist ein perfektes Beispiel dafür. 10 Jahre später wäre es wohl schon nicht mehr so leicht (bzw. billig) gewesen, ihn für diese Figur zu engagieren, aber damals war er noch eine vergleichsweise unbekannte Größe. Jedenfalls finde ich es erstaunlich, wie viele Talente die man hier zu Gesicht bekommt später noch teils große Erfolge – egal ob in Film oder Fernsehen – für sich verbuchen konnte. So gesehen wirkt "Akte X" manchmal fast wie eine Art Talenteschmiede.

Abseits des Auftritts dieses mittlerweile bestens bekannten Gesichts hat "Das Experiment" aber nichts Besonderes zu bieten. Ja, die Idee rund um den tötenden Schatten war ganz nett; zugleich aber auch durchaus praktisch, da es erlaubte, die Bedrohung überwiegend ohne Special Effects und mir sehr schlichten Mitteln umzusetzen (vom "Verbrennungseffekt" abgesehen). Sehr gut gefallen konnte mir auch der wieder einmal sehr zwielichtige Auftritt von Mister X, sowie das Ende, in dem Chesters schlimmste Befürchtungen und Alpträume wahr werden, als er sich in einem Apparat befindet, der ihm scheinbar das Hirn (bzw. das Wissen) aussaugt. Der Rest der Folge war hingegen weniger berauschend. So fehlte es auch bei "Das Experiment" überwiegend an echter Spannung. Auch die Figur von Scullys früherer Studentin hat mich nicht wirklich überzeugt – vor allem auch, wie sie schließlich für ihre Ambitionen "bestraft" wurde. Ich meine, eine Frau die so agiert, das kann man ihr natürlich nicht durchgehen lassen! Wo kämen wir denn da hin? Und so muss sie natürlich letztendlich draufgehen. Und auch die Erklärung rund um die dunkel Materie, und das diese Menschen zu Asche verwandelt – bzw. auch warum das mit den Menschen passiert das passiert, wenn sie in seinen Schatten treten; und warum es dann passiert wenn sie in seinen Schatten treten – hat mich nicht wirklich überzeugt. Es ergab für mich nicht wirklich einen Sinn und wurde weder nachvollziehbar noch plausibel erklärt. Und die Art seines Unfalls weckte doch auch Erinnerungen an "Watchmen"; und ja, ich weiß auch, dass der Film erst 15 Jahre später gedreht wurde, aber den Comic gabs zu dem Zeitpunkt als "Das Experiment" produziert wurde schon. Möglicherweise interpretiere ich zu viel hinein, und täusche mich ja, aber ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich die Macher hier von Alan Moore's Comic inspirieren ließen.

Fazit: Image"Ja… war eh ganz nett." – so könnte man meine Reaktion zur Folge in etwa zusammenfassen. Es ist eine ziemlich typische, durchschnittliche "Monster der Woche"-Folge, bei der sich die Stärken und die Schwächen ziemlich die Waage halten. In erster Linie ist es Gaststar Tony Shalhoub, der positiv hervorsticht – während mir die Inszenierung diesmal leider doch eher suboptimal erscheint und das volle Potential an Spannung meines Erachtens nicht ausschöpfen kann. Die Grundidee rund um den tötenden Schatten ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber die wissenschaftliche Erklärung an der man sich versucht konnte mich kaum überzeugen. Auch war das Mysterium rund um die Frage, was hier vor sich geht, recht schnell geklärt – danach ging es nur mehr um das warum und wieso, und mal abgesehen davon dass ich die Antwort nicht sonderlich gelungen fand, war auch die Frage längst nicht mehr so spannend und interessant. In erster Linie ist es wieder einmal der herrlich zwielichtige Mister X, der gegen Ende der Folge doch noch für ein bisschen Spannung – sowie die eine oder andere nette Wendung – sorgt. Dank ihm und Tony Shalhoub reicht es trotz des inhaltlich und inszenatorisch nicht so recht überzeugendem Rest doch noch für eine durchschnittliche Wertung.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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