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Verseucht Drucken E-Mail
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Originaltitel: F.Emasculata
Episodennummer: 2x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. April 1995
Erstausstrahlung D: 25. Januar 1996
Drehbuch: Chris Carter & Howard Gordon
Regie: Rob Bowman
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner, Charles Martin Smith als Dr. Osborne, Dean Norris als US Marshal Tapia, John Pyper-Ferguson als Paul, William B. Davis als Raucher, Angelo Vacco als Angelo Garza, Morris Panych als Dr. Simon Auerbach, Lynda Boyd als Elizabeth, John Tench als Steve, Alvin Sanders als Bus Driver u.a.

Kurzinhalt: In einem Gefängnis kommt es zum Ausbruch einer bislang unbekannten Krankheit, die sich als hochgradig ansteckend und 100% tödlich binnen weniger Stunden erweist. Das Seuchenkommando eines Pharmakonzerns versucht, die Lage in den Griff zu bekommen, jedoch ist zwei möglicherweise infizierten Insassen in der allgemeinen Aufregung die Flucht aus dem Gefängnis gelungen. Während Mulder sich der FBI-Truppe die zu ihrer Ergreifung ausgeschickt wurde anschließt, versucht Scully, mehr über diese mysteriöse Krankheit herauszufinden. Von einem Wissenschaftler erfährt sie schließlich die grauenvolle Wahrheit: Die Krankheit wurde im Gefängnis ganz bewusst und absichtlich freigesetzt, quasi als Testlauf – und die Insassen sind die unfreiwilligen Versuchskaninchen. Nun versucht man nicht nur, die Lage unter Kontrolle zu bekommen, sondern auch alle Beweise zu vernichten. Als Mulder davon erfährt, ändert sich sein Auftrag schlagartig. Es geht nun nicht einfach "nur" darum, die beiden entflohenen Sträflinge zu fangen, ehe sie weitere Personen anstecken können und es zu einer Epidemie kommt – die beiden sind zudem der einzige Beweis den Mulder und Scully haben, wenn sie die Wahrheit über dieses abscheuliche Experiment ans Licht bringen wollen…


Review: Image"Verseucht" ist eine der besseren "Monster der Woche"-Folge – was u.a. auch daran liegt, dass sie (wie schon "Rotes Museum") in weiterer Folge doch noch die größere Mythologie der Serie zumindest streift. Doch auch vor diesen Anknüpfungspunkten weiß die Episode zu gefallen, und versteht es, gut zu unterhalten. Der Einstieg macht bereits deutlich, was auf dem Spiel steht, und worum es geht, weshalb es dieser Folge wieder mal gelingt, praktisch von Anfang an zu packen. Die weiteren Versuche die Seuche einzudämmen sind dann ungemein spannend – wie auch die Ereignisse im Gefängnis, und wie Scully mit Hilfe eines wohlgesonnenen Wissenschaftlers doch noch Licht in die Angelegenheit bringt. Es gibt in der ersten Hälfte ein paar tolle Momente – und auch denkwürdige Einstellungen, wie z.B. der landenden Helikopter und wie man die Trage bei Sonnenaufgang zur Tankstelle bringt. Szenen bei Sonnenauf- und -untergang sind immer eine besondere Herausforderung, aufgrund des engen Zeitfensters, in denen sie gedreht werden müssen. Deshalb weiß ich gerade auch solche Szenen immer ganz besonders zu schätzen.

Auch die Ereignisse im Gefängnis sind spannend, und bieten ein paar optische Schmankerln, wie z.B. alles rund um den Verbrennungsofen und das orangene Licht, dass dieser ausstrahlt, und sich in den Gesichtern spiegelt. Auch die Untersuchung von Scully und die Frage ob sie infiziert ist oder nicht trägt einiges zur Spannung der Folge bei. Was die Episode für mich aber so besonders auszeichnet, ist dass es nicht "nur" darum geht, eine Bedrohung einzudämmen – wie eben auch bei den meisten "Monster der Woche"-Folge. Stattdessen wendet man sich einem Thema zu, dass selbst bei den Mythologie-Folgen bislang maximal nur gestreift wurde: Nämlich die Wahrheit nicht einfach nur herauszufinden, sondern sie auch ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Bislang war dies im großen Handlungsrahmen der Serie eigentlich noch kein Thema, da selbst Mulder und Scully bisher kaum etwas davon wissen, was rund um die Alien-Verschwörung eigentlich vor sich geht. Bevor sie die Wahrheit ans Licht bringen können, müssen sie sie erst mal in Erfahrung bringen. Hier haben sie aber Beweise – zugleich versuchen die Verantwortlichen aber auch, den Vorfall zu vertuschen, weshalb alle Leichen eingeäschert werden. Die letzte Möglichkeit, sie auffliegen zu lassen, der letzte Beweis, ist der entflohene Sträfling. Mulder muss nicht einfach nur verhindern, dass dieser die Seuche weiter verbreitet, er muss ihn auch zum Reden bringen und ihn der Öffentlichkeit präsentieren, falls er die Verschwörung auffliegen lassen will. Damit fügt man der Mission der beiden eine bislang kaum beachtete Komponente hinzu, welche die Spannung merklich erhöht, da mehr auf dem Spiel steht als "nur" Menschenleben. Vor allem das Finale im Bus profitiert von diesem Element enorm. Und das Ende, als Skinner ihnen klipp und klar sagt, dass sie eigentlich von vornherein nie eine Chance hatten, sorgt für einen ernüchternden Ausklang.

ImageLeider ist aber auch an "Verseucht" nicht alles gelungen. Bereits beim Einstieg fällt der extrem unvorsichtige, ja geradezu fahrlässige Wissenschaftler auf. Er findet auf dem Kadaver des Tieres seltsame, pulsierende Beulen – aber dass diese von einer gefährlichen, ansteckenden Krankheit stammen könnten, und er sich daher besser mit einer Maske schützen sollte, kommt ihm nie in den Sinn? Stattdessen stochert er munter darin herum. Sehr gescheit! Nun mal ehrlich – man musste ja nicht mal Wissenschaftler sein um zu erkennen, dass diese Beulen gefährlich sind. Wirklich überzeugend fand ich das jedenfalls nicht. Auch wurde meines Wissens nie aufgeklärt, wie sich eigentlich die beiden entflohenen Sträflinge angesteckt haben. Und: Die Beulen waren dann für meinen Geschmack doch etwas zu abstoßend. Ich weiß, ihr werdet jetzt sagen, das war ja der Sinn der Sache, aber wenn ich mich am Ende bei der Szene im Bus mit dem angesteckten Mann und dem kleinen Jungen ständig nur auf die Beule konzentriere und zudem darauf aufpassen muss, das Abendessen unten zu halten, ist das der Spannung letztlich nicht zuträglich, da ich nicht so recht in die Handlung eintauchen kann. Ich bin ja normalerweise wirklich nicht zimperlich und habe einen festen Magen, aber das ging selbst mir an die Nieren. So sehr, dass es den Unterhaltungswert der Folge nicht unerheblich beeinflusst hat.

Fazit: "Verseucht" ist eine ziemlich spannende Angelegenheit. Neben den Ermittlungen von Scully rund um die Ursache der Seuche – und die Vertuschungsversuche des Pharmakonzerns – ist es vor allem auch der Wettlauf gegen die Zeit, und die verzweifelten Versuche eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern, welche die Episode so packend machen. Mit dem erklärten Ziel von Mulder und Scully, die Wahrheit über die Machenschaften ans Licht zu bringen, wird der Folge ein weiteres interessantes und spannungsförderndes Element hinzugefügt. Allerdings: Jener Wissenschaftler, der für die Misere erst verantwortlich ist, stellt sich schon ziemlich dämlich an. Und etwas weniger brechreizfördernd hätte man diese Beulen ruhig umsetzen dürfen, ohne dass sie gänzlich an Schrecken verloren hätten. Vor allem jene beim entflohenen Häftling am Ende der Folge im Bus war nun wirklich zu viel des Guten. Das war einfach nur grauslich – und zwar auf eine Art und Weise, die den Unterhaltungswert der Folge für mich nicht unerheblich reduziert hat. An diesen Stellen konnte ich einfach weder diese Szenen noch die Folge an sich mehr genießen. Davon abgesehen war "Verseucht" aber eine durchaus gelungene Episode.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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