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An der Grenze Drucken E-Mail
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Originaltitel: One Breath
Episodennummer: 2x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. November 1994
Erstausstrahlung D: 26. Oktober 1995
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: R.W. Goodwin
Hauptdarsteller: David Duchovny als Special Agent Fox Mulder, Gillian Anderson als Special Agent Dana Scully
Gastdarsteller: Sheila Larken als Margaret Scully, Melinda McGraw als Melissa Scully, Mitch Pileggi als Assistant Director Walter Skinner, Steven Williams als Mister X, William B. Davis als Raucher, Don S. Davis als William Scully, Jay Brazeau als Dr. Daly, Nicola Cavendish als Nurse Owens, Lorena Gale als Nurse Wilkins, Bruce Harwood als Byers, Dean Haglund als Langly, Tom Braidwood als Frohike u.a.

Kurzinhalt: Nur kurz nachdem sich Fox Mulder mit Scully's Mutter getroffen hat, die ihre Tochter für tot erklären und ein Begräbnis abhalten will, taucht Dana Scully plötzlich in einem Krankenhaus in kritischem Zustand wieder auf. Sie befindet sich im Koma, und die Ärzte können ihr nicht helfen. Mit Hilfe der Lone Gunmen findet Mulder heraus, dass an Scully genetische Experimente durchgeführt wurden – die auch der Grund für ihr Koma sein dürften. Da diese Experimente der bestehenden Technologie mindestens 50 Jahre voraus sind, sehen sie keine Chance, wie irgendjemand Scully helfen könnte. Doch so leicht will sich Mulder nicht geschlagen geben. Er bittet seinen neuen Informanten Mister X – erfolglos – um Hilfe, und schafft es schließlich mit Hilfe von Skinner sogar, den geheimnisvollen Raucher aufzuspüren. Währenddessen entscheidet sich Scullys Familie schweren Herzens, die lebenserhaltenden Maschinen – gemäß Danas Wunsch – abzuschalten…


Review: ImageMit "An der Grenze" wird die Handlung rund um Scullys Entführung, die in "Unter Kontrolle" begann, nun abgeschlossen. Ursprünglich war ja geplant, einen Dreiteiler daraus zu machen – demnach hätte diese Episode eigentlich direkt an "Seilbahn zu den Sternen" anknüpfen sollen. Letztendlich denke ich, dass "An der Grenze" von diesem größeren Abstand profitiert hat – tatsächlich hätte ich mir sogar noch 1-2 weitere Folgen gewünscht, in denen Dana Scully abwesend ist und Mulder die Ermittlungen alleine durchführen muss. Zwar hat Scully in "Drei" zweifellos gefehlt, aber je mehr Episoden es ohne sie gegeben hätte, desto mehr hätte man Mulders Verzweiflung nachvollziehen können – einfach, da es uns subjektiv "länger" erschienen wäre, bis sie wieder auftaucht. Das ist aber auch schon so ziemlich der einzige Kritikpunkt, den ich gegenüber dieser Folge vorbringen kann. Zugegeben, die übersinnlichen Elemente fristen diesmal eher ein Schattendasein – wenn man mal von Scullys Erlebnissen während ihres Komas sowie dem mysteriösen Auftauchen von Schwester Owens absieht. Stattdessen haben wir es hier viel mehr mit einer Charakterfolge zu tun, in der wir mehr über Scully – aber auch Mulder – erfahren.

Gleich zu Beginn erhalten wir in der Szene mit Scullys Mutter einen Einblick in ihre Kindheit. Die Szene mit der Schlange ist ein wunderbarer emotionaler Moment, und generell auch eine tolle Geschichte. Doch es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit Scullys Mutter, wir lernen zudem ihre Schwester kennen. Diese ist sehr esoterisch eingestellt, und erscheint fast wie das Gegenteil von Scully; wie das Ying zu ihrem Yang. Als Scully plötzlich im Koma in einem Krankenhaus auftaucht, kämpft Mulder verbissen um ihr Überleben. Zuerst ruft er Mister X zu Hilfe, doch dieser darf spätestens hier zeigen, dass er kein zweiter Deep Throat ist. Er macht deutlich, dass er gar nicht daran denkt, so wie Mulders früherer Informant zu enden. Auch die Art und Weise, wie er den unbekannten Angreifer eiskalt umbringt, macht die Unterschiede zu Deep Throat deutlich – der hätte sich die Hände wohl nie selber schmutzig gemacht. Nachdem ihm Mister X eine Abfuhr erteilt hat, versucht es Mulder bei den Lone Gunmen (in einer Szene, die mit einem Seitenhieb auf "Earth 2" aufwarten kann), doch auch diese sind ob der seltsamen Krankheit die Scully scheinbar befallen hat machtlos. Scully wiederum erlebt ihr Koma in einer Art Traumwelt. Deren Visualisierung, mit dem Boot das an einer Leine hängt, konnte mir ebenfalls ziemlich gut gefallen. Als sich Scullys Familie schweren Herzens dazu entscheidet, dem Wunsch ihrer Tochter stattzugeben und die lebenserhaltenden Maschinen abzuschalten, wird diese Leine gekappt, und Scully scheint davonzutreiben. Stetige beruhigende und ihr Mut machende Präsenz in diesen Szenen ist aber die mysteriöse Schwester Owens – die Scully offenbar dabei helfen will, wieder den Weg zurück zu finden. Außerdem erhält sie Besuch von ihrem Vater (Don Davis in einem neuerlichen Gastauftritt), der ihr deutlich macht, dass ihre Zeit noch nicht gekommen ist.

ImageMulders verzweifelter Versuch, Scully doch noch zu helfen, bringt ihn zuerst auf Konfrontationskurs mit Skinner, und führt ihn schließlich – in wohl einer der besten Szenen dieser Episode – zum mysteriösen Raucher. Dieser hatte bereits zuvor eine köstliche Szene mit Direktor Skinner, als ihn dieser auf das "Thank your for not smoking"-Schild auf seinem Schreibtisch hinwies, er es jedoch kommentarlos ignorierte. Nun kommt es zu der ersten großen Konfrontation zwischen Mulder und einem seiner großen Widersacher – jener Person, die unserem Kenntnisstand nach seine Mission seit der Pilotfolge überwacht und auch sabotiert hat. Die entsprechende Szene knistert nur so vor Spannung, und ist wirklich grandios. Als er es nicht schafft, den Raucher eiskalt zu ermorden und sich so für Scully zu rächen, reicht Mulder bei Skinner seine Kündigung ein – doch dieser will davon nichts wissen, und zerreißt sie. Die Vietnam-Geschichte verleiht auch endlich Skinner etwas mehr Profil, und sorgt dafür, dass wir ihn näher kennenlernen. Zudem erkennen wir spätestens hier, dass Mulder die Adresse des Rauchers von ihm hatte – aus dem zögerlichen Verbündeten scheint langsam aber sicher einer der größten Verbündeten von Mulder zu werden.

Doch auch Mister X hat es sich anders überlegt, und ist nun doch dazu bereit, Mulder zu helfen. Er hat für ihn ein Flugticket gekauft – nun müsse er nichts weiter tun als zu Hause zu warten, bis man bei ihm einbricht und seine Wohnung durchsucht. Mister X ist sich sicher, dass jene Person vorbeikommen wird, die auch Scully (in weiterer Folge, nachdem Duane Barry sie übergeben hat) entführte. Mit eiskaltem, entschlossenen Blick und der Waffe in der Hand wartet Mulder darauf, dass man in seine Wohnung einbricht. Doch statt des Entführers kommt vielmehr Scullys Schwester zu Besuch – und informiert ihn darüber, dass Dana in Kürze sterben wird. Er soll ins Krankenhaus kommen und sich verabschieden. Nun muss Mulder eine schwere Entscheidung treffen: Folgt er Melissa's Bitte, versäumt er auch die letzte Chance, für Scullys Schicksal Rache zu üben, und vielleicht wie durch ein Wunder sie doch noch retten zu können. Bleibt er in der Wohnung, droht er aber Scully nie wieder zu sehen, ehe diese die Welt der Lebenden ein für allemal verlässt. Schweren Herzens entscheidet sich Mulder dazu, Scully noch ein letztes Mal zu besuchen, um sich von seiner treuen Weggefährtin zu verabschieden. Er entscheidet sich demnach für Scully, und gegen die Suche nach der Wahrheit – ein entscheidender, wegweisender Moment. Zudem darf er in dieser Szene – für Männer in TV-Serien nach wie vor eher untypisch – in Tränen ausbrechen, als er an ihrem Krankenbett sitzt. Am nächsten Morgen kehrt er in seine Wohnung zurück und findet diese durchwühlt vor – er hat seine Chance, sich zu rächen, verpasst. Nun kommt mein zweiter kleiner Kritikpunkt an der Folge: Scullys unerklärliche "Heilung" ist schon sehr bequem. Man zaubert ja nicht mal alibihalber eine Deus Es Machina-Lösung aus dem Hut, sondern lässt sie einfach ohne weitere Erklärung wieder das Bewusstsein erlangen. Hier machte man es sich dann doch etwas einfach. Die letzte Szene mit Scully und Mulder entschädigt aber zugegebenermaßen für die damit einhergehende, geringfügige Enttäuschung.

Fazit: ImageBei "An der Grenze" fristen die übernatürlichen Elemente – wenn man von Scullys Visionen während ihres Komas sowie der mysteriösen Schwester Owens absieht – doch eher ein Schattendasein. Vielmehr erzählt die Episode eine sehr charakterorientierte Geschichte, durch die wir die Figuren wieder einmal besser kennenlernen – wovon neben Mulder und Scully vor allem noch Mister X (der spätestens hier aus dem großen Schatten seines Vorgängers Deep Throat hervortritt) und Skinner (der sich zu einem immer größeren Verbündeten von Mulder entwickelt) profitieren. Dennoch steht in erster Linie das Ermittlerduo im Vordergrund, wobei vor allem Mulders Besessenheit in Zentrum der Geschichte steht. Verbissen kämpft er darum, jene in die Finger zu bekommen, die Scully dies angetan haben – doch als er dann schließlich seine Chance erhält, entscheidet er sich gegen seinen Zorn (und möglicherweise auch dagegen, die von ihm so ersehnte Wahrheit zu erfahren) – und für Scully. Diese wiederum findet am Ende der Episode wieder ins Leben zurück – die beiden X-Agenten, die am Ende von "Unter Kontrolle" jäh getrennt wurden, sind nun wieder vereint, um ihre Suche nach der Wahrheit gemeinsam fortzusetzen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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