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FilmRückblick 2011 - Die besten Filme des Jahres: Die Top 10 Drucken E-Mail
Countdown zum besten Film des Jahres... Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 Januar 2012
 
FilmRückblick 2011

Die besten Filme des Jahres – Die Top 10


Zur Vorbereitung auf diese Liste habe ich mir alle vermeintlichen Filme meiner Top 10 (mit Ausnahme von Platz 8 und Platz 7, mangels Verfügbarkeit) innerhalb von zwei Tagen nochmals angesehen, und zwar in jener Reihenfolge, wie ich sie nach der Erstsichtung (ich hatte alle Filme nur 1x im Kino und seither nicht mehr gesehen) gereiht hätte. Durch diesen unmittelbaren Wettbewerb wollte ich jenen Filmen, die ich früher im Jahr gesehen hatte eine faire Chance geben. Vor allem bei den Top 5 ereignete sich dabei ein interessantes Phänomen: Mir gefiel jeder der Filme sogar noch besser, als ich ihn in Erinnerung hatte. Ich sah mir also Film A an und dachte mir "der muss nicht nur unbedingt in die Top 5, ich werde ihn vielleicht sogar noch etwas vorreihen müssen", doch Film B hat gleich noch einmal eins draufgesetzt, und so weiter. Bis ich dann im Endeffekt erst recht wieder genau bei jener Reihung angelangt bin, die ich schon im Vorfeld vermutet hatte.

Demnach bin ich mir bei der Reihung dieses Jahr – mit Ausnahme der ersten beiden Filme, die ich in Wahrheit auf gleicher Augenhöhe sehe, und wo rein der persönliche Geschmack über Platz 1 und Platz 2 entscheidet – ziemlich sicher; im Gegensatz zu einigen Vorjahren, wo ich doch recht lange über die Reihenfolge nachgedacht habe. Trotzdem sei auch heuer wieder festgehalten, dass solch eine Liste immer eine Momentaufnahme ist, und in ein paar Monaten/Jahren theoretisch auch wieder etwas anders aussehen könnte. Hier, jetzt und heute sind die nachfolgenden 10 Filme für mich aber die Besten des Kinojahres 2011!


Source Code, Poster © KinoweltPlatz 10: Source Code
Mir ist bewusst, dass es zu Duncan Jones "Moon"-Nachfolger (der sich sicherlich nicht ganz mit seinem grandiosen Erstlingswert messen konnte) einige sehr enttäuschte Stimmen gab und gibt, die vor allem die Logik innerhalb der Handlung und/oder das Ende stark kritisierten. Und während ich zwar keine nennenswerten logischen Schwächen erkennen konnte – zumal es sich bei der gesamten hier vorgestellten Technologie ohnehin um ein Phantasieprodukt handelt; dessen Realismus zu diskutieren ist ungefähr so sinnvoll, als denn George A. Romero darauf beharrt, dass Zombies niemals laufen könnten – kann ich die Kritik am Ende nachvollziehen. Allerdings: Ich teile sie nicht. Ja, es ergeben sich daraus einige moralisch und logisch fragwürdige Implikationen, und mir hätte der Film nicht schlechter gefallen, wenn er (Achtung, Spoiler!) beim eingefrorenen Kuss zu Ende gewesen wäre (Spoiler Ende), kann jedoch auch diesem Abschluss einiges abgewinnen. Und die 80 Minuten zuvor fand ich – bis auf den etwas vorhersehbaren Attentäter – ohnehin phantastisch. Im Gegensatz zu vielen hirnlosen und sinnbefreiten Blockbustern präsentiert Duncan Jones hier einen SF-Film, der sich zwar zweifelsfrei stärker an den Mainstream richtet als sein Ausflug auf den Erdtrabanten, aber trotzdem noch über angenehm viel Anspruch und Tiefgang verfügt und den Zuschauer dazu bequemt, das Hirn einzuschalten. Dank seiner Inszenierung, den sehr guten schauspielerischen Leistungen – insbesondere von Jake Gyllenhaal und der wie immer bezaubernden Michelle Monaghan – sowie der gelungenen Filmmusik von Chris Bacon, war "Source Code" für mich eines der (leider wenigen) SF-Highlights des vorangegangenen Jahres. 9/10
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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2, Poster © Warner Bros.Platz 9: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2
Mein im Review ausführlich geschilderter Frust hat mittlerweile zwar etwas nachgelassen, schade finde ich die wenigen (dafür eklatanten) Kritikpunkte, die ich ihm gegenüber vorzubringen hatte, aber nach wie vor. Sowohl die "off-screen" Filmtode als auch Yates gelegentlich zum Vorschein kommende Tendenz, wichtige Momente herunterzuspielen, störten mich auch bei der Zweitsichtung. Der für mich größte und eklatanteste Schwachpunkt, der im Endeffekt auch die Höchstwertung – und eine Platzierung unter den Top 5, die diesem Finale einer langjährigen Filmreihe sonst wohl sicher gewesen wäre – verhindert, ist aber die Behandlung (oder eher: Missachtung) der Beziehung zwischen Harry und Ginny. Davon abgesehen ist "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2" aber ein phantastischer Film, in dem sich alle Beteiligten, egal ob Regisseur David Yates, Komponist Alexandre Desplat oder auch das bestechende Ensemble aus hochkarätigen DarstellerInnen noch einmal steigern konnten. Es gibt zahlreiche grandiose Momente und nachhallende Szenen (auszugsweise seien Snape's Erinnerungen, die mir ja auch einen Award für den besten Twist des Jahres wert waren, sowie Harry's Gang in den Wald genannt), und der Epilog am Bahnhof sorgt trotz des nicht 100%ig überzeugenden Make-Ups für einen würdigen, emotional befriedigenden Abschluss der Fantasy-Saga. 9/10
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Atmen, Poster © ThimFilmPlatz 8: Atmen
Der österreichische Film erlebt momentan eine neue Blütezeit. "Michael" habe ich zwar leider im Kino verpasst, soll jedoch ein phantastischer Film sein. Für "Stillleben" kann ich mich, nachdem ich ihn bei der Österreich-Premiere (auf der Viennale) gesehen habe, selbst verbürgen – wenn ich ihn auch mangels eines offiziellen Kinostarts in diesem FilmRückblick nicht berücksichtigen kann. Mit "Atmen" hat Karl Markovics (der als Hauptdarsteller von "Die Fälscher" vor ein paar Jahren bereits einige Erfolge feiern und sogar schon etwas Oscar-Luft schnuppern durfte) als Regisseur und – für mich sogar noch etwas überraschender – Drehbuchautor den Hattrick an großartigen österreichischen Filmen in einem Jahr dann schließlich perfekt gemacht. In seinem Regiedebüt geht es um einen Jugendlichen, der nach einer Gewalttat nun schon seit mehreren Jahren in Jugendhaft sitzt, und ironischerweise gerade im Umgang mit Toten – als Mitarbeiter der Bestattung Wien – wieder ins Leben zurückfindet. Eine gelungene Charakterstudie mit tollen schauspielerischen Leistungen und einiges an Humor, bei dem es Markovics immer wieder gelingt, die Wiener (bzw. österreichische) Seele punktgenau zu portraitieren. "Atmen" ist ein sehr stiller, ruhiger und unspektakulärer Film, ohne große dramatische Höhepunkte, aber nichtsdestotrotz sehr unterhaltsam und empfehlenswert! 9/10


Let Me In, Poster © Universal PicturesPlatz 7: Let Me In
Zwar nicht mehr ganz so ikonisch wie "So finster die Nacht", dafür aber deutlich straffer und fokussierter erzählt, ist Matt Reeves "Let Me In" eines der seltenen Remakes, die dem Original würdig sind, und dank einer etwas anderen Herangehensweise auch nicht überflüssig erscheinen. Tatsächlich hat Matt Reeves Interpretation durchaus seine Daseinsberechtigung, und sehe ich beide Filme, trotz unterschiedlicher Stärken und Schwächen, im Endeffekt als gleichwertig an. An seiner Inszenierung gefällt mir dabei vor allem, wie stimmungsvoll diese geraten ist, sowie die bedachte Farbgebung. Auch der Soundtrack von Michael Giacchino ist ganz anders als die Komposition von Johan Söderqvist, jedoch nicht minder gelungen. Kodi Smit-McPhee gefällt mir sogar etwas besser als Kåre Hedebrant, während ich im Gegenzug Lina Leandersson's Darstellung aus dem Original jener von Chloe Grace Moretz ganz leicht den Vorzug gebe (bitte verzeih mir, Hit Girl!). Die größte Stärke ist aber in beiden Interpretationen die auf den Roman von John Ajvide Lindqvist basierende Handlung, die sich dem Thema einer Liebe zwischen Mensch und Vampir auf deutlich düstere und wenig romantisch verklärte Art und Weise nähert als die zwielichtige Konkurrenz, und verschiedenste Aspekte, wie Horror, Thriller, Romantik und Jugenddrama, zu einem eigenwilligen, jedoch sehr überzeugenden und höchst gelungenen Mix verschmelzt. Als Fan des Horror-Genres sollte man sich jedenfalls entweder das Original oder diese ebenbürtige Neuinterpretation nicht entgehen lassen. 9/10
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Super 8, Poster © Paramount PicturesPlatz 6: Super 8
J.J. Abrams Hommage an Jugend- und/oder SF-Filme der 80er, insbesondere natürlich jene, die in Mitwirkung von Steven Spielberg (sei es als Regisseur oder Produzent) entstanden sind, war für mich mit Abstand der beste Blockbuster des vorangegangenen Jahres, der wirklich nur haarscharf an der Höchstwertung – und damit einer Platzierung unter den Top 5 – vorbeigeschrammt ist. Wie in meinem Review schon erwähnt, hat "Super 8" zielsicher auf meinen Nostalgienerv gedrückt, und mich mit seinem Charme und dem Hauch an Magie von der ersten Minute bis zur letzten Minuten verzaubert. Höhepunkte waren für mich ganz klar der magische Moment am Bahnhof, vor allem aber das grandiose Finale, welches den Film perfekt abgeschlossen hat. Lediglich J.J. Abrams wieder einmal gar auffälliger – und übertriebener – Einsatz der Lens Flare-Effekte sowie das Design des Monsters haben mich etwas enttäuscht. Über jeden Zweifel erhaben dafür die schauspielerischen Leistungen, allen voran von Elle Fanning, sowie die Filmmusik von Michael Giacchino (der sich somit gleich über zwei Platzierungen in dieser Top 10 freuen darf), in der er seinen Stil kongenial mit jenem von John Williams vermischt, und dabei etwas sowohl vertrautes als auch neues erschafft. Insgesamt ergibt das einen der besten Jugendfilme der letzten Jahre, und eines der absoluten Science Fiction-Highlights des Jahres 2011! 9/10
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127 Hours, Poster © 20th Century FoxPlatz 5: 127 Hours
Bereits vor meiner Zweitsichtung vermutete ich, dass sich "127 Hours" von jenen fünf Filmen, die mir im Vorjahr die Höchstwertung wert waren, am schlechtesten gehalten haben könnte – und sollte damit Recht behalten. Danny Boyles jüngster Film bleibt zwar für mich nach wie vor sein drittes Meisterwerk in Folge, und ist vor allem bei der Erstsichtung ein eindringliches Erlebnis, dass noch lange nachhallt, doch "127 Hours" bezieht vieles von seinem Reiz daher, dass man ihn unvorbereitet erlebt. Und damit meine ich nicht, die grundlegende Handlung nicht schon zu kennen – denn es ist etwas ganz anderes, nicht einfach nur von etwas zu erfahren, sondern es zu erleben – sondern spreche wirklich vom Film an sich. Die Erstsichtung war für mich ungemein schwierig und anstrengend – auf eine positive Art und Weise. Und während mich die erste halbe Stunde erneut prima unterhalten konnte und die letzten 15-20 Minuten auch beim 2. Mal immer noch begeistert haben, fiel der Mittelteil bei der erneuten Sichtung doch etwas ab. Zwar weiß man auch schon wenn man ihn zum ersten Mal sieht, dass die nächste halbe Stunde genau genommen nichts wesentliches passieren kann, doch man ist gespannt, was sich Danny Boyle hier einfallen lassen wird, um die 127 Stunden zu füllen. Weiß man dies bereits, leidet der Unterhaltungswert darunter ein wenig. Wirklicher Bein (oder in diesem Fall wohl eher Arm-)bruch ist dies jedoch für mich nicht; und schon gar kein Grund, ihn nachträglich abzuwerten. Zumal die bewegende und absolut perfekte letzte Viertelstunde ohnehin für alles entschädigt. 10/10
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True Grit, Poster © Paramount PicturesPlatz 4: True Grit
Nach wie vor kenne ich weder den Roman von Charles Portis (der in meinem Bücherregal steht und darauf wartet, gelesen zu werden), noch das Original mit John Wayne (dessen Blu Ray auf meinem amazon.de Wunschzettel steht und darauf wartet, billiger zu werden), und traue mich daher noch nicht, bei der Interpretation der Coen-Brüder von der ultimativen Fassung dieser Geschichte zu sprechen. Eine grandiose Fassung ist es aber zweifellos. "True Grit" ist ein phantastischer Film, der wieder einmal beweist, dass der Western noch lange nicht tot ist, und noch einige grandiose Filme dieses Genres darauf warten, erzählt zu werden. Jeff Bridges liefert eine der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere ab, und auch Matt Damon und Josh Brolin fand ich sehr gut. Hailee Steinfeld spielt sie jedoch allesamt in ihrem Leinwanddebüt gnadenlos an die Wand. Die Inszenierung der Coens ist ungemein stilvoll, und der legendäre (und nach wie vor nicht oscar-prämierte) Kameramann Roger Deakins fängt die Landschaft in einigen wundervollen, einprägsamen Bildern ein. Nicht vergessen werden darf auch der Soundtrack von Carter Burwell, der rund um das amerikanische Volkslied "Leaning on the Everlasting Arms" einen wundervollen, einprägsamen Score komponiert hat, und diesen sehr vielschichtig und abwechslungsreich präsentiert und interpretiert. Wie bei vielen anderen Filmen dieser Liste sind es dabei auch hier in erster Linie die letzten 10-15 Minuten, die in Erinnerung bleiben – wobei vor allem das letzte Bild eines für die Ewigkeit ist. 10/10
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Blue Valentine, Poster © Universum FilmPlatz 3: Blue Valentine
Zwischen der Erst- und Zweitsichtung von "Blue Valentine" lag von allen hier angegebenen Filmen der längste Zeitraum, da ich diesen ursprünglich schon auf der Viennale 2010 gesehen hatte. Eben deshalb war ich in gewisser Weise auf ihn schon am Neugierigsten. Würde sich meine positive Meinung von damals bestätigen, und er mich auch bei der Zweitsichtung – obwohl ich schon weiß was passiert – wieder so begeistern können wie damals? Nun, wie der 3. Platz wohl eindrucksvoll unter Beweis stellt: Ja, er konnte. Auch bei der Zweitsichtung fand ich "Blue Valentine" einfach nur phänomenal; ungemein ehrlich und authentisch, und sehr bedrückend. Was mir an ihm besonders gut gefällt, ist die mangelnde Schuldzuweisung. Cindy mag die lautere Figur sein, die vor allem aufgrund ihres abweisenden Verhaltens erschreckt; sie bekommt die größeren Szenen, die Drama-Momente. Doch Dean's Verhalten ist in Wahrheit um nichts besser, wenn er seine Abneigung auch besser versteckt und es sich bei ihm – aufgrund der Figur, bei der sich vieles im Inneren abspielt, und die ihre Konflikte, Gedanken und Gefühle nicht so nach außen trägt, sondern eher in sich hineinfrisst – eher in kleineren Momenten ausdrückt. Die besten Szenen sind sicherlich jene im Hotel, aber "Blue Valentine" ist einfach in seiner Gesamtheit grandios und absolut großartig, und trumpft vor allem mit den phänomenalen schauspielerischen Leistungen zwei der vielversprechendsten Jungstars ihrer Generation auf. Daneben erweist sich vor allem Derek Cianfrance's Zugang, uns neben dem drohenden Zerfall dieser Beziehung auch ihre Entstehung – und damit die glücklicheren Momente der beiden – zu zeigen, als wahrer Geniestreich. "Blue Valentine" ist ein kompromiss- und schonungsloses Beziehungsdrama, welches noch lange nachhallt und im Gedächtnis bleibt. 10/10
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Black Swan, Poster © 20th Century FoxPlatz 2: Black Swan
Die letzten Worte des Films sind "Es war perfekt". Dem kann ich vorbehaltlos zustimmen. Während mich seine früheren Filme nicht immer begeistert haben mögen, ist Darren Aronofsky mit "Black Swan" ein absolutes und unvergessliches filmisches Meisterwerk gelungen. "Black Swan" ist die phantastische Mischung einer eindrucksvollen Charakterstudie und eines ungemein atmosphärischen Psycho-Thrillers mit Horror-Elementen. Wie die besten Filme des Genres bezieht er seinen Schrecken nicht aus literweise Blut, sondern aus dessen Auswirkung auf die Protagonisten. Dabei zwingt er uns, die Geschichte mit den Augen von Nina wahrzunehmen, die sich jedoch im weiteren Verlauf als alles andere als verlässliche Erzählerin herausstellt. Was ist Realität, und was Phantasie? Spielt jemand ein perfides Spiel mit ihr, oder verfällt Nina zunehmend dem Wahnsinn? "Black Swan" fordert uns dazu auf, die Wahrheit der gezeigten Bilder konstant zu hinterfragen, und nimmt uns zugleich in Ninas Gedanken- und Gefühlswelt gefangen. Als besonders perfid und genial erweist sich dabei auch der Einfall, eine Geschichte über die Aufführung von "Schwanensee" zu erzählen, in dem man die Geschichte vom "Schwanensee" erzählt – was dazu führt, dass die Grenzen zwischen Fiktion und Realität auch innerhalb der Handlung des Films zunehmend verschwimmen. Fügt diesen Stärken nun noch eine Performance von Natalie Portman hinzu, bei der selbst mir die Worte fehlen, sowie eine grandiose, natürlich auf Tschaikowski's Schwanensee aufbauende Filmmusik von Clint Mansell, und ihr habt ein grandioses Meisterwerk, dass sich in vielen anderen Jahren über den ersten Platz hätte freuen können. 10/10
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Alles was wir geben mussten, Poster © 20th Century FoxPlatz 1: Alles, was wir geben mussten
Ich kann jeden verstehen, der lieber "Black Swan" an erster Stelle gesehen hätte, bzw. ihn als würdiger empfindet. Er ist zweifelsohne der außergewöhnlichere, originellere, und objektiv betrachtet möglicherweise auch bessere Film. Aber: Wie ich Jahr für Jahr nicht müde werde in meiner Einleitung zu bemerken: Dieser FilmRückblick ist schonungslos subjektiv. Sowohl "Black Swan" als auch "Alles, was wir geben mussten" sind cineastische Meisterwerke, und Paradebeispiele dafür, wozu Filme fähig sind. Aber Mark Romaneks Romanverfilung hat mich auf eine Art und Weise berührt, die "Black Swan" trotz seiner Genialität verwehrt blieb. Hauptgrund ist wohl, dass ich mich mit Nina, so sehr wir auch in ihre Haut schlüpfen mögen, nur bedingt identifizieren kann. Ich bin nun mal kein Künstler, der nach Perfektion strebt, und am damit einhergehenden Druck langsam aber sicher zu zerbrechen droht. "Alles, was wir geben mussten" verfügt zwar ebenfalls über ein paar Umstände und Begebenheiten, die sich eindeutig und ausschließlich auf die Protagonisten beziehen, und die ich Gott sei Dank nicht nachvollziehen kann, dennoch behandelt er – trotz der sanften Science Fiction-Thematik – sehr allgemeine, alltägliche Fragen und Themen, wie unsere Sterblichkeit, und die Frage, was wir mit der Zeit anstellen die uns gegeben ist.

Carey Mulligan als Kathy H. in In erster Linie geht es bei "Alles, was wir geben mussten" aus meiner Sicht aber um Reue – sowohl von Dingen, die wir getan, als auch jenen, die wir nicht getan haben. Und ich denke (und fürchte), damit können wir uns alle irgendwie identifizieren. Ich konnte es jedenfalls – und genau deshalb hat mich "Alles, was wir geben mussten" eben auch so angesprochen, wie er das getan hat. Er hat mich, als einziger Film des vorangegangenen Jahres, dazu gebracht, über mein Leben nachzudenken, bzw. darauf zurückzublicken, und hat mich – weniger wegen der Handlung des Films als aufgrund der Frage, was diese für mich bedeutet – noch lange beschäftigt. Er ist ein herzzerreißendes Meisterwerk, dass trotz aller tragischer Ereignisse und der düsteren Stimmung doch auch sehr leise die hoffnungsvolle Aussage vermittelt, dass es nie zu spät ist, seinem Herzen zu folgen – macht jedoch zugleich deutlich, dass die Zeit von uns allen begrenzt ist, und zu wertvoll, um diese zu verschwenden. Ob "Alles, was wir geben mussten" objektiv betrachtet auch tatsächlich der beste Film des letzten Jahres ist, wage ich nicht zu beurteilen. Aber aufgrund der Wirkung, die er auf mich hatte, war er es - subjektiv - zumindest für mich. In Anlehnung an die damals von mir nach der Erstsichtung erfasste Twitter-Nachricht, welche auch das Review abgeschlossen hat: "Never Let Me Go" ist ein brillantes, nachhallendes, herzzerreißendes und ungemein bewegendes Meisterwerk, das mich niemals loslassen wird. 10/10
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Was ist eure Top 10 des Filmjahres 2011? Wir freuen uns über eure Meinung im SpacePub!


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