Originaltitel: Escape Velocity Episodennummer: 4x05 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 02. Mai 2008 (SyFy) Erstausstrahlung D: 13. Dezember 2008 (Premiere) Drehbuch: Mark Verheiden Regie: Michael Rymer Hauptdarsteller:
Edward James Olmos als Admiral William Adama,
Mary McDonnell als President Laura Roslin,
Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace,
Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama,
James Callis als Dr. Gaius Baltar,
Tricia Helfer als Number Six,
Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon,
Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller:
Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol,
Tahmoh Penikett als Captain Karl 'Helo' Agathon,
Michael Trucco als Ensign Samuel Anders,
Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta,
Callum Keith Rennie als Leoben Conoy,
Rekha Sharma als Tory Foster,
Bodie Olmos als Lt. Brendan 'Hot Dog' Constanza,
Keegan Connor Tracy als Jeanne,
Alisen Down als Jean Barolay,
Eileen Pedde als Sgt. Erin Mathias,
Jen Halley als Ensign Diana 'Hardball' Seelix,
Finn R. Devitt als Nicky Tyrol,
Leela Savasta als Tracey Anne,
Lara Gilchrist als Paulla Schaffer,
Ryan McDonell als Lt. Eammon 'Gonzo' Pike,
Lori Triolo als Phoebe u.a.
Kurzinhalt:
Admiral Adama hat Kara Thrace das Kommando über den Frachter Demetrius übertragen, und sie mit einer kleinen Crew losgeschickt, damit sie die Fährte zur Erde wieder aufnehmen kann. Mittlerweile ist jedoch der Zeitraum, der Bill ihr für eben diese Mission eingeräumt hat, so gut wie vorbei. Der Crew an Bord kommen jedoch zunehmend Zweifel, ob Kara, wenn sie bis dahin nicht erfolgreich ist, tatsächlich einfach so aufgibt und mit der Demetrius wieder zur Flotte zurückspringt – was für einigen Unmut an Bord sorgt. Dieser verschlimmert sich noch, als man auf einen ramponierten Jäger der Cylonen trifft, und Kara diesen an Bord holen lässt. Dessen einziges Besatzungsmitglied ist Leoben, der sie über den innerhalb der Cylonen ausgebrochenen Bürgerkrieg informiert – und dass er der einzige Überlebende seiner Partei ist. Er behauptet, dass es Kara mit Hilfe des Hybriden auf dem Wrack des Basisschiffs möglich wäre, die Erde zu finden. Als Kara dies ernstlich in Erwägung zu ziehen scheint, droht die Stimmung an Bord endgültig zu kippen – eine Meuterei steht im Raum. Währenddessen macht sich Galen Tyrol ob des Todes seiner Frau immer noch Schuldgefühle – die ihn schließlich sogar zu Gaius Baltars Predigten führen…
Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten):
Wenn man bedenkt, wenn ich weder mit dem Personenkult rund um Gaius (oder auch mit ihm als Person) noch der mystischen Handlung rund um Kara (und Leoben) nicht viel anfangen kann, ist durchaus überraschend, dass mir "Meuterei im All" zumindest noch so halbwegs gefallen konnte. Auf der Galactica-Seite der Handlung lag dies in erster Linie an Galen Tyrol. Nicht zuletzt, als er trotz seiner Verzweiflung nicht auf einmal ebenfalls zu einem Jünger von Gaius wird, wie von mir die ganze Zeit über befürchtet. Ja, die beiden kommen sich zwar näher, und er begräbt zumindest seinen Hass auf Baltar, und scheint ihm zumindest ansatzweise für seine Taten auf Caprica zu vergeben – was eh auch schon eine sehr große Sache ist; aber er betet deshalb nicht gleich zu Gaius einem ("Cylonen")-Gott. Zudem war für mich klar, dass er Baltar in erster Linie deshalb vergibt, um zugleich auch sich selbst zu vergeben – oder sich die Hoffnung zu bewahren, dass man auch ihm eines Tages verzeihen wird, wenn seine wahre Natur ans Licht kommt. Vor allem aber war dieser gesamte Handlungsstrang von Aaron Douglas wirklich verdammt gut und sehr intensiv gespielt. Einzig das mit der neuen Frisur (Glatze), um seine innere Krise zu externalisieren, fand ich etwas aufgesetzt.
Und natürlich, mit dem Kult rund um Gaius Baltar kann ich nach wie vor absolut nichts anfangen, und auch wenn ich den Machern nicht vorwerfen kann, es wäre unplausibel – weil im echten Leben fragt man sich ja auch immer wieder, wie ein solcher teilweise just um diese oder jene Person entstehen kann – leuchtet es mir halt gerade auch in seinem Fall so überhaupt nicht ein. Da es hier aber definitiv mehr um Galen statt um Gaius ging, war's für mich aber ok. Die titelspendende Story rund um die Meuterei zeigt ein ähnliches Bild: Mit diesem ganzen mysteriösen Quatsch rund um Kara, ihre Visionen, das Bild aus ihrer Kindheit, und dem ganzen Gerede von Leoben im Hinblick auf ihr Schicksal, konnte ich wieder mal wenig bis gar nichts anfangen – weshalb ich gerade auch ihre gemeinsamen Szenen wieder eher mühsam fand. Demgegenüber stand jedoch alles rund um die Meuterei, was mir wiederum sehr gut gefallen konnte. Nicht zuletzt, als man in diesem Konflikt beide Seiten nachvollziehen kann. Ja, ich bin absolut kein Kara-Fan, und werde es auch nicht mehr, aber angesichts ihrer Überzeugung, dass sie die einzige Hoffnung der Menschheit ist, die Erde zu finden (die sich wohl in weiterer Folge, so denke ich mal, auch bestätigen wird), ist verständlich, dass sie nicht einfach so zum vereinbarten Zeitpunkt aufgeben und zur Flotte zurückkehren will. Andererseits, wäre ich Crewmitglied auf dem Schiff, würde ich mich wohl eben schon länger fragen, was Kara hier eigentlich macht, und wie glaubwürdig ihre Behauptungen sind. Davon, dass sie Leoben an Bord holt und seinen Vorschlag blind anzunehmen scheint, ganz zu schweigen. Die titelspendende Meuterei, als die Lage am Ende eskaliert, sorgt jedenfalls für eine spannende Ausgangssituation für die nächste Episode!
Fazit:
Wenn man meine Baltar-Ablehnung bedenkt, fand ich "Meuterei im All" eigentlich überraschend erträglich. Mit ihm selbst kann ich zwar nach wie vor nichts anfangen, seine Predigten finde ich bestenfalls langweilig und schlimmstenfalls nervig, und der Kult um seine Person ist mir nach wie vor so suspekt wie unverständlich, aber zum Glück stand hier letztendlich weniger er im Zentrum, als vielmehr Galen Tyrol – und mit dessen innerem Zwiespalt konnte ich schon wesentlich mehr anfangen. Selbst bei der Szene am Ende, wo er Gaius Hand schüttelt, könnte man argumentieren, dass es dabei mehr um ihn selbst geht, als dass er hier wirklich Baltar verzeihen würde. Ähnlich zwiespältig sehe ich die Story auf der Demetrius: Ich werde kein großer Fan dieser Starbuck-Inkarnation mehr, und tat mir vor allem mit ihren Szenen mit Leoben wieder sehr schwer. Aber die eskalierende Stimmung an Bord, die dann eben auch in einer Meuterei mündet, war schon interessant mitzuverfolgen. Man darf gespannt sein, wie Kara nun auf diesen Aufstand reagieren wird.