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Shadows Past & Present Drucken E-Mail
Titel: "Babylon 5: Shadows Past & Present"
Bewertung:
Autor: Tim DeHaas, nach einem Entwurf von JMS
Zeichnungen: John Ridgway
Tusche: John Ridgway
Farben: Robbie Busch
Lettering: Tracy Hampton-Munsey
Cover: Keine Angabe
Umfang: 96 Seiten
Verlag: DC Comics (E)
Veröffentlicht: 1996 (Sammelband) bzw. 1995 (Einzelausgaben)
ISBN: 1-85286-735-3 (Sammelband)
Setting: 2259, kurz vor "Schatten am Horizont"
Relevanz: Mittel
Spoiler? Bis zu "Schatten am Horizont"
Kaufen: Omnibus (E)
 

Kurzinhalt: Bei Nachforschungen, wer hinter dem kürzlichen Angriff auf den Narn-Außenposten im Sektor 31 steckt, werden Garibaldi und Keffer von einem Raumschiff unbekannter Herkunft angegriffen, und stürzen auf einer Kolonie der Centauri ab. Während die beiden versuchen, ihren unbekannten Angreifern zu entkommen und sich bis zur nächstgelegenen Stadt durchzuschlagen, erinnert sich Garibaldi, dass er schon einmal ein ganz ähnliches Schiff gesehen hat (siehe Episode "Das Netz der Lügen"). Er beschließt, Keffer mehr über diese seltsame Begegnung zu erzählen, die zugleich den Beginn seiner Freundschaft mit Jeffrey Sinclair darstellt…

Anmerkung: Der Sonderband "Shadows Past & Present" beinhaltet die Comics "With Friends Like These", "Against the Odds", "Survival the Hard Way" und "Silent Enemies", die auch in Deutschland in 2 Bänden ("Schatten der Vergangenheit" & "Stille Feinde") im Verlag Feest Comics erschienen sind.

Review: "Shadows Past and Present" ist ein bisschen ein zweischneidiges Schwert. Wie der Titel schon verrät gliedert sich die Handlung in zwei verschiedene Stränge bzw. Zeitebenen. Auf der einen Seite haben wir da das Abenteuer von Garibaldi und Keffer in der "Gegenwart", und andererseits die Story aus der Vergangenheit, wo wir das erste Aufeinandertreffen von Michael Garibaldi mit Jeffrey Sinclair erleben. Letztere Geschichte ist dann auch in der Tat fantastisch. Wieder einmal wird hier in den Comics (im Gegensatz zu den ersten sechs Dell-Romanen) eine wichtige Kontinuitätslücke geschlossen, wobei die dort erzählte Story zudem dabei hilft, die "Lücke" zwischen den beiden "Babylon 5"-Ären – damit meine ich die erste Staffel mit Sinclair, und die Richtungsänderung die Sheridans Ankunft an Bord der Station brachte – zu schließen, da wir zwar einerseits sehen, wie sich die beiden damals auf dem Mars kennenlernten und sich nach anfänglicher Antipathie ihre Freundschaft langsam zu entwickeln begann, und andererseits gibt es mit ihrem Fund des Schattenschiffes einen direkten Konnex zu den späteren Staffeln. Damit schlägt "Shadows Past and Present" auf ansprechende Art und Weise die Brücke, und sorgt so dafür, dass ich alles gleich mehr wie aus einem Guss anfühlt. Kleine Details wie der Mini-Auftritt einer bestimmten Figur (deren Identität ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen will) verstärken diesen Eindruck zusätzlich. Jedenfalls ist der "Past"-Teil des Comics grandios, und allein schon den Kauf wert.

Bedauerlicherweise schneidet der "Present"-Teil nicht ganz so gut ab. Dabei beginnt es eigentlich noch sehr vielversprechend, mit der Handlung auf Babylon 5, Mordens Besuch bei Londo, und der Verbindung zum Angriff der Narn-Basis im Sektor 31. Leider aber sinkt die Spannung sobald Garibaldi und Keffer auf den Planeten stürzen ziemlich in den Keller. Wie sich ihre Erlebnisse dort mit Garibaldis Erinnerungen zur Mission mit Sinclair ähneln wirkt verkrampft, wie die Gegenwarts-Handlung generell eher störend wirkt, da sie den weitaus interessanteren Mars-Plot ständig unterbrechen. Bei den Verbündeten der Schatten tritt zudem das "Alien der Woche"-Syndrom in Erscheinung, was gerade auch bei einem Comic der ansonsten starke Verbindungen zur Kontinuität hat negativ auffällt. Am schlimmsten ist aber die Szene, wo diese Aliens mittels ihrer Gedankenkraft "negative Schwingungen" auslösen und Keffer und Garibaldi dazu bringen, aufeinander loszugehen. Nicht nur ist diese Idee alles andere als neu, sie wirkt noch dazu unheimlich billig und trashig. Da werden sie also von diesen Aliens verfolgt, die deutlich in der Überzahl sind, und denen fällt nichts Besseres ein, als ein bisschen Unruhe zu stiften? Tja, da brauchen sie sich aber auch nicht zu wundern, wenn ihnen Garibaldi und Keffer schließlich auf die Schliche kommen und ihnen entfliehen (Spoiler?).

Was den Zeichenstil betrifft, zeigt sich ebenfalls ein etwas durchwachsenes Bild. Keffer ist wieder einmal kaum zu erkennen, und der frühere Garibaldi lässt sich auch in einigen Bildern kaum erahnen. Generell ist es aufgrund der nicht immer sonderlich detaillierten Illustrationen teilweise schwer, zu erkennen, ob man sich gerade im Vergangenheits- oder im Gegenwarts-Teil befindet, was wohl mitverantwortlich dafür war, dass ich in die Handlung nie so ganz eintauchen konnte. Auf der anderen Seite gibt es dann aber wieder so durchaus ansprechende Bilder wie die Zeichnungen von Babylon 5 zu Beginn, den Weltraumszenen, und vor allem so großartige, ikonische Momente wie alles rund ums Schattenschiff damals auf dem Mars fängt man eindrucksvoll ein. Zudem gibt es einige Figuren, wie Mollari und Sinclair, die sehr gut getroffen und immer klar und eindeutig zu erkennen sind. Umso bedauerlicher, dass diese Qualität nicht über den ganzen Comic hinweg, und egal auf welche Figur bezogen, beibehalten wurde.

Fazit: "Shadows Past and Present" überzeugt in erster Linie mit den Rückblenden zum ersten Treffen zwischen Sinclair und Garibaldi. Hier wird wieder einmal eine wichtige Lücke der Kontinuität geschlossen, wobei der Comic generell auf zahlreiche Episoden bzw. Ereignisse Bezug nimmt, und sich dadurch wie ein essentieller Teil der "Babylon 5"-Geschichte anfühlt. Bedauerlicherweise schneidet der Gegenwarts-Plot wesentlich schlechter ab. Denn sobald Garibaldi und Keffer mal abstürzen, ist ihre weitere Handlung nur leidlich spannend, und zumindest ich ertappte mich dabei, eigentlich nur mehr auf den nächsten Flashback zu warten. Zumal es sich bei den Verbündeten der Schatten um klassische "Aliens of the Week" handelt, und vor allem deren Gedankenkontroll-Einlage höchst entbehrlich ist. Gut fand ich in erster Linie alles rund um Londo, der am Ende eine wichtige Entscheidung treffen muss. Und auch der Zeichenstil ist etwas durchwachsen, manche Bilder, vor allem vom frühen Garibaldi, zählen zum Schlechtesten, dass man im B5-Comicbereich finden wird, und auch Keffer ist kaum zu erkennen. Andere Figuren sind dafür überaus gut getroffen, und vor allem auch einzelne, wichtige Momente wie der Fund des Schattenschiffes sind angemessen episch und eindrucksvoll umgesetzt. Mein Rat: Über die weniger gelungeneren Illustrationen wohlwollend hinwegsehen, die uninteressante Handlung rund um Garibaldi und Keffer bei zu großer Langeweile einfach überblättern, und sich dafür umso mehr an der gelungenen Geschichte über das erste Zusammentreffen von Garibaldi und Sinclair erfreuen.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel
Coverbild © 1996 DC Comics





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