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Krieg der Computer Drucken E-Mail
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Originaltitel: A Taste of Armageddon
Produktionsnummer: 1x23
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 23.02.1967
Erstausstrahlung D: 28.12.1987
Drehbuch: Robert Hamner & Gene L. Coon
Regie: Joseph Pevney
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura
Gastdarsteller: David Opatoshu als Anan 7, Gene Lyons als Botschafter Fox, Barbara Babcock als Mea 3, Miko Mayama als Tamura, David L. Ross als Galloway, Sean Kenney als DePaul, Robert Sampson als Sar 6

Kurzinhalt: Vor fünfzig Jahren entdeckte die Valiant den Planeten Eminiar VII, der von einer fortschrittlichen Zivilisation bewohnt wird. Doch das Schiff und seine Besatzung sind nie zurückgekehrt, und auch in den folgenden Jahrzehnten kam es immer wieder zu unerklärlichen Verlusten. Die Enterprise soll einen Botschafter der Föderation zum Planeten begleiten, der dort diplomatische Beziehungen aufnehmen soll. Um sein Ziel zu erreichen, befiehlt er Captain Kirk auch, die Warnung des Planeten, dass sich jedes herannahende Schiff in große Gefahr begibt, zu ignorieren. Die Enterprise schwenkt in die Umlaufbahn des Planeten ein, und beamt mit einem Landetrupp auf die Oberfläche. Zuerst zeigt sich ihnen ein idyllisches Bild einer hochentwickelten, friedlichen Zivilisation – von einem Krieg, den die Bewohner angeblich seit mehr als 500 Jahren gegen ihren Nachbarn im Sonnensystem führen, ist nichts zu sehen. Auch als ein angeblich erfolgreicher Angriff des Feindes, der tausende Todesopfer gefordert haben und genau die Hauptstadt – wo sich auch das Außenteam befindet – getroffen haben soll, gemeldet wird, ist von einer solchen Attacke nichts zu bemerken. Kurz darauf erkennt Spock auch, warum: Der Krieg ist eine Computersimulation. Auf diese Weise sollen Infrastruktur, Kultur und Zivilisation trotz der kriegerischen Auseinandersetzung intakt bleiben. Was jedoch sehr wohl echt ist, sind die Verluste: Denn alle Bewohner des Planeten, die laut Angabe des Computers bei dem Angriff ums Leben kamen, müssen sich binnen 24 Stunden in einer der Desintegrationskammern einfinden. Als Captain Kirk erfährt, dass laut der Simulation auch die Enterprise vernichtet wurde, und sich die Besatzung zur Desintegration auf den Planeten begeben soll, setzt er alles daran, das sinnlose Sterben zu beenden…

Denkwürdige Zitate: "What are you doing, Mister Spock?"
"Practicing a peculiar variety of diplomacy, sir."
(Spock zu Botschafter Fox, bevor er eine der Desintegrationskammern zerstört.)

"Diplomats. The best diplomat I know is a fully activated phaser bank!"
(Nicht nur Spock, sondern auch Scotty scheint eine etwas eigenwillige Art der Diplomatie zu pflegen.)

"Death, destruction, disease, horror. That's what war is all about, Anan. That's what makes it a thing to be avoided. You've made it neat and painless. So neat and painless, you've had no reason to stop it."
(Kirk über den mehr als 500 Jahre lang wütenden "Krieg der Computer".)

"We're human beings with the blood of a million savage years on our hands, but we can stop it. We can admit that we're killers, but we're not going to kill today. That's all it takes. Knowing that we won't kill today."
(Diesem Argument von Kirk ist nichts hinzuzufügen.)

Review: ImageWie bei vielen Episoden der klassischen "Star Trek"-Serie steht im Zentrum von "Krieg der Computer" eine faszinierende, originelle Idee. In diesem Fall ist es ein Jahrhunderte währender Krieg, der als Computersimulation ausgefochten wird. Eines ist jedoch auch in diesem "Krieg der Computer" gleich geblieben: Es sterben Menschen. Damit rückt man wohl die zentrale Wahrheit über Krieg in den Mittelpunkt – zumal man alle anderen Aspekte einer solchen Auseinandersetzung quasi ausblendet, und sich nur auf diesen Kern konzentriert. Der Gedanke, dass sich die Bewohner des Planeten freiwillig in die Desintegrationskammern begeben, ist erschreckend und verstörend – wie auch die Tatsache, dass dieses sinnlose Blutvergießen nun schon seit 500 Jahren andauert. Und doch hat dieser analytisch-binäre Zugang zum Krieg (1 du bist am Leben, 0 du bist tot) mit berechneten Opferzahlen und Angriffs-Simulationen doch auch etwas klinisch-reines und irgendwie auch verharmlosendes. Denn von den drohenden Desintegrationskammern, die jeden jederzeit treffen können, abgesehen, erscheint das Leben auf Eminiar VII nahezu idyllisch. Und mit den ständigen Verlusten scheinen sich die Bewohner des Planeten mittlerweile abgefunden zu haben.

So gesehen hat James Kirk ganz recht, wenn er anmerkt, dass man durch die Computersimulation – trotz der schrecklichen, völlig sinnlosen Verluste, die immer wieder zu beklagen sind – dem Krieg viel von seinem Schrecken geraubt hat. Es gibt keine Ruinen, keine zerstörten Städte, keine Verwundeten, oder gar verstümmelte und/oder verbrannte Leichen in den Straßen. Der Krieg zwischen Eminiar VII und seinem Nachbarplaneten ist steril. Eben deshalb kommt es niemandem, auch nicht den Führern des Planeten in den Sinn, Anstrengungen zu unternehmen, um das sinnlose Sterben auf beiden Seiten zu beenden. Der Krieg ist hier eine höchst unpersönliche, "saubere" Angelegenheit; er erfordert nichts mehr, als ein paar Knöpfe zu drücken – und natürlich die Opferbereitschaft der Bevölkerung, die sich zum Wohle des restlichen Volkes freiwillig in die Desintegrationskammern begeben. Man ist in diesem Alptraum gefangen und festgefahren, und akzeptiert den Krieg als normalen Bestandteil des Lebens. Es scheint, als könnten sich die Bewohner des Planeten gar kein anderes Leben vorstellen. Frieden ist sogar noch undenkbarer als die drohende Eskalation zu einem "echten" Krieg mit realen Waffen. Kirk sieht nur einen Weg aus dieser Apathie heraus: Er muss dem Krieg seinen Schrecken zurückgeben; damit die Angst vor dem Krieg wieder größer wird als die Vorbehalte gegen den Frieden. Dafür greift er auf eine sehr riskante Taktik zurück, als er den Oberbefehlshaber von Eminiar VII, Anan 7, zuerst mit der Generalorder 21 – dem Befehl an die Enterprise, den Planeten anzugreifen – erpresst, und danach die Computer auf Eminiar VII zerstört. Ein Schritt, der im schlimmsten Fall die gänzliche Vernichtung des Planeten und seiner Bevölkerung – und damit auch der Zivilisation von Eminiar VII – bedeuten könnte. Zugleich stellt sich die Frage: Was ist die Alternative? Und lässt man ihm denn angesichts der Tatsache, dass die Enterprise als zerstört gemeldet wurde, überhaupt eine andere Wahl?

ImageFür "Star Trek" typisch, endet "Krieg der Computer" trotz aller düsterer Elemente und dem trostlosen Grundkonzept mit optimistisch-hoffnungsfroher Botschaft: Ja, unsere Geschichte ist eine voller Blut, Gewalt und Kriege – und doch verfügen wir über das Potential, diese barbarische Seite hinter uns zu lassen und zu etwas größerem, besseren zu werden. Zudem vermitteln die anstehenden Friedensverhandlungen am Ende die Hoffnung, dass jeder Krieg, egal wie lange er dauert, eines Tages ein Ende finden kann. Ein positiver Ausklang, der den Optimismus dieser Zukunftsvision wieder einmal bestärkt und verdeutlicht – zugleich aber auch wieder deutlich macht, dass uns diese Zukunft nicht einfach so zufliegen wird, sondern wir daran arbeiten und dafür kämpfen müssen. Wie sagt Kirk doch sinngemäß so schön: Wenn wir uns eingestehen, zu schrecklichen Taten fähig zu sein, uns jedoch dazu entschließen, eben nicht nach diesen niederen Instinkten zu handeln, sondern diese zu bekämpfen, dann ist der erste Schritt zu einer besseren Welt getan. "That's all it takes". Eben diese Quintessenz aus "Krieg der Computer" zählt zu den wesentlichen Kernaussagen der "Star Trek"-Philosophie.

Trotz der düsteren Grundhandlung sorgen gelegentliche Gags zwischendurch dafür, dass die Episode nie zu düster wird, wie z.B. wenn Spock gegenüber einem Wächter bemerkt, er hätte einen Käfer auf der Schulter, ehe er ihn mit seinem vulkanischen Nervengriff auf die Bretter schickt. Köstlich auch, wie Spock zu Kirks Rettung eilt – wenige Sekunden, nachdem sich dieser selbst aus seiner misslichen Lage befreien konnte. Eine weitere Stärke ist Scotty, der in Abwesenheit von Kirk – wie schon in "Landru und die Ewigkeit" – das Kommando über die Enterprise übernommen hat. Während er sich dort, vor allem aufgrund der kaum greifbaren Bedrohung, kaum in Szene setzen konnte, überzeugt er diesmal vor allem mit seiner Cleverness, Standhaftigkeit und Loyalität – insbesondere in seinem Umgang mit dem naiven Botschafter der Föderation. Womit wir schon die Brücke zu den weniger gelungenen Aspekten der Episode geschlagen hätten. So wurde mir der Diplomat dann doch wieder als etwas zu blauäugig dargestellt. Die Schalldisruptoren sind zwar grundsätzlich eine nette Idee, aber etwas seltsam wirkt es schon, wenn diese aktiviert werden und man zwar den Ton hört, aber sonst nichts sieht. Apropos seltsam: Dass zwar das Runterbeamen trotz gehobener Schilde möglich ist, dafür aber nicht die vollen Phaser zur Verfügung stehen sollen, will nicht zur Darstellung aus dem Rest der Serie passen – und letzteres ergibt auch nicht wirklich Sinn, würde das doch bedeuten, dass die Enterprise die Schilde immer senken müsste, um volle Phaser-Power zu haben. Das wohl größte Problem ist aber die Darstellung der Wächter. Einerseits entbehren ihre an Zipfelmützen gemahnenden Hüte nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik, vor allem aber stellen sie sich sehr ungeschickt an, und lassen sich viel zu leicht und ohne großen Widerstand von den paar Leuten der Enterprise-Besatzung überwältigen. Hier machen es sowohl die Gegner als auch Drehbuchautoren und Regisseur Kirk & Co. doch etwas zu leicht.

Fazit: ImageIn "Krieg der Computer" präsentiert man uns eine so faszinierende wie verstörende Horrorvision: Ein auf die ultimative Wahrheit – nämlich dem Verlust von Leben – reduzierter Krieg, der als Computersimulation geführt wird. Die Opfer begehen freiwillig Selbstmord, um diese kontrollierte, organisierte Art des Krieges aufrecht zu erhalten und damit ihr Volk, ihre Kultur und ihren Planeten zu beschützen. Zugleich ist es eine fast apathisch wirkende Zivilisation, die sich trotz aller Todesopfer, angesichts der Sterilität des geführten Krieges, mit ihm abgefunden hat. Der klinisch-saubere Zugang von Desintegrationskammern und Angriffssimulationen hat dem seit über 500 Jahren geführten Konflikt an Schrecken beraubt. Captain Kirk und sein Außenteam werden nun unvermittelt und unverhofft Teil dieses Krieges, als die Enterprise als zerstört gemeldet wird. Solcherarts in die Ecke getrieben, sieht sich Kirk – mit tatkräftiger Unterstützung von Spock und (auf der Enterprise) Scotty – dazu gezwungen, den Wahnsinn zu beenden. Er geht mit seinem Plan ein großes Wagnis ein – doch sein Mut wird belohnt. Denn am Ende dieser für lange Zeit sehr düsteren Zukunftsvision präsentiert man uns – im Einklang mit der Philosophie von "Star Trek" – einen hoffnungsfrohen, optimistischen Ausklang mit wichtiger Aussage: Nämlich, dass wir unsere Zukunft selbst in der Hand haben; und es mit unbändigem Willen und stetem Bestreben möglich ist, eine bessere Welt für uns alle zu erschaffen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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