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Kirk : 2 = ? Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: The Enemy Within
Produktionsnummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06.10.1966
Erstausstrahlung D: 22.07.1972
Drehbuch: Richard Matheson
Regie: Leo Penn
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura
Gastdarsteller: Grace Lee Whitney als Yeoman Rand, Edward Madden als Fisher, Garland Thompson als Wilson, Jim Goodwin als Farrell, Eddie Paskey als Leslie

Kurzinhalt: Nachdem man ein Besatzungsmitglied vom Planeten Alpha 177 heraufgebeamt hat, verursacht ein seltsamer metallischer Staub einen Defekt im Transporter. Als man daraufhin Captain Kirk zurückbeamt, kommt kurz darauf (und von allen unbemerkt) ein Doppelgänger des Captains an. Anfangs denkt man, dabei würde es sich einfach um ein Gegenbild des Captains handeln: Aggressiv, wild und unbeherrscht. Doch schon bald bemerkt man, dass der Captain just jene Eigenschaften, die er zur Führung des Schiffes benötigt, verloren hat: Es scheint, als wäre der Captain quasi in 2 Hälften geteilt worden. Nun gilt es, schnell eine Lösung für das Problem zu finden - denn Kirk ist immer weniger dazu in der Lage, das Schiff zu führen. Während Scotty verzweifelt versucht, den Transporter zu reparieren, läuft für die Besatzungsmitglieder auf dem Planeten die Zeit ab… sinkt die Temperatur dort im Laufe der Nacht doch auf minus 120°F!

Denkwürdige Zitate: "He's dead, Jim."
(Kurioses Fun-Fact: In der Produktionsreihenfolge ist dies das erste Mal, das McCoy seinen berühmten Satz äußert – und das auf einen toten Pudel mit aufs Hirn geklebtem Einhorn bezogen!)

"Help me. Somebody, make the decision."
(Ein völlig verunsicherter Kirk bittet seine Freunde um Hilfe.)

"I've seen a part of myself no man should ever see.."
(Kirk's Fazit am Ende der Episode.)

Review: Episodenbild (c) CBS Auf den ersten Blick mag diese Folge wie eine einfallslose Kopie von "Jekyll und Hyde" wirken, und auch wenn klar ist, dass man sich für "Kirk : 2 = ?" durchaus von Robert Louis Stevenson's Literaturklassiker inspirieren ließ, halte ich diesen Vorwurf dennoch für unangebracht. Was mich nämlich an dieser TOS-Folge so richtig begeistert und sie auch deutlich von der altbekannten "Jekyll und Hyde"-Geschichte unterscheidet, ist der interessante Ansatz, den man bei "Kirk : 2 = ?" gewählt hat: Während Mr. Hyde das reine Böse war und Dr. Jekyll der Gute, der von der von ihm geschaffenen Persönlichkeit überwältigt und gepeinigt wurde, ist die entsprechende Spaltung Kirks in zwei Personen deutlich differenzierter. Zwar ist auch hier eine Seite gut und die andere böse - doch die "Mr. Hyde"-Seite von Kirk ist nicht einfach eine neu geschaffene Persönlichkeit, ein unwillkommener Eindringling. Genauso wenig ist er eine Art negatives Spiegelbild von Kirk, stattdessen ist er, wie auch die gute Seite, ein Teil von Kirk's Persönlichkeit, Teil seiner selbst. Die gute Seite kann, genau so wenig wie die böse Seite, allein überleben, Kirk braucht dazu beide Teile seiner Persönlichkeit.

Eben diese Aussage, dass der Mensch nicht nur über eine dunkle, aggressive, egoistische Seite verfügt, sondern er diese sogar BENÖTIGT, um Überleben bzw. in Kirks Fall das Kommando über die Enterprise führen zu können, finde ich zutiefst faszinierend, und auch überaus mutig. Auch ist es nicht so, dass die gute Seite von Kirks Persönlichkeit die böse ständig unterdrücken würde, und sie halt nun freigelassen wurde – vielmehr ist es so, dass beide Seiten sich gegenseitig ausgleichen und damit die komplette, fertige Persönlichkeit bilden. Jedenfalls hat mir dieser Ansatz unheimlich gut gefallen – gerade auch, wie hilflos Kirk ohne den wilderen Aspekt mit der Zeit wurde, und zuletzt sogar in einer richtiggehend herzzerreißenden Szene völlig verzweifelt seine Freunde um Rat bittet (siehe Zitat). Generell hätte man die Folge theoretisch auch so aufziehen können, dass der gute Kirk seine böse Hälfte einfach tötet, und fertig – stattdessen hat man sich für den mutigeren und interessanteren Weg entschieden. Beachtlich auch, wie weit man angesichts dieser Konzeption (eben dass Kirk's böse Hälfte genauso Teil seiner Persönlichkeit ist wie seine gute Seite) den bösen Kirk in dieser Folge gehen lässt – immerhin versucht er in einer Szene, Janice Rand zu vergewaltigen! Und das vom Hauptcharakter bzw. vom Held der Serie – wirklich mutig. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt: So großartig ich die grundlegende Idee auch finde, an der Ausführung hapert es leider teilweise ein bisschen. Neben dem etwas zu offensichtlichen Einsatzes eines nur bedingt überzeugenden Doubles in einigen Szenen, den man noch insofern verzeihen kann, als man dies früher einfach noch nicht besser bewerkstelligen konnte, fällt insbesondere Shatner's Overacting bzw. generell die etwas zu übertrieben-deutliche Darstellung beider Persönlichkeiten negativ auf.

Episodenbild (c) CBS Dies zeigt sich schon bei des bösen Kirk's erstem Auftritt, wo er nicht nur – wohl aufgrund des Transporterdefektes?! – im Gegensatz zum guten Kirk zuvor uns den Rücken zukehrt, damit er sich dann auf theatralisch-schockierend-überraschende Art und Weise umdrehen kann. Auch sein erster Blick ist bereits derart böse und übertrieben inszeniert, dass auch dem größten Dummkopf gleich klar werden muss, was hier vor sich geht. Doch damit ist es noch lange nicht getan. Offenbar wollte man den Zuschauer nicht überfordern und die beiden unterschiedlichen Teile seiner Persönlichkeit nicht nur vom Aussehen her deutlich voneinander abgrenzen (was mit der unterschiedlichen Kleidung, dem Kratzer sowie dem erkennbaren Einsatz eines Eyeliners gewährleistet wurde), sondern auch in ihrem Verhalten – was jedoch dazu führte, dass es Shatner bei der Darstellung von Kirk's böser Seite hin und wieder doch sehr übertreibt. Rundum gelungen ist hingegen sein Portrait der gut(mütig)en Hälfte Kirks, die mit der Zeit immer unsicherer und verzweifelter wird. Die großartige Szene, als Kirk seine Freunde um Hilfe bittet, habe ich ja bereits positiv erwähnt, doch auch jener Augenblick, in dem der gute Kirk seine andere Hälfte quasi im Krankenbett besucht, muss unbedingt positiv hervorgehoben werden.

Gefallen kann auch die Inszenierung – insbesondere jene Szene, als Spock und der gute Kirk im Maschinenraum auf die Jagd nach dem Eindringling sind, ist gelungen. Auch die Musik ist wieder einmal großartig, gerade auch in jener Szene, als einzelne, tiefe Streicher eine melancholische Melodie anstimmen. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz. So sorgen in der doch eher düsteren und vor allem sehr ernsthaften Handlung auch immer wieder komische Momente und witzige Kommentare (insbesondere im Dialog mit Sulu) für die nötige Auflockerung. Einige grobe Schnitzer hat sich allerdings die Synchronisation erlaubt. So hat man offensichtlich nicht bemerkt, dass die von Sulu kolportierten 120 Grad minus, die auf der Oberfläche des Planeten herrschen, natürlich nicht in Celsius angegeben sind, sondern Fahrenheit. Deutlich gravierender finde ich jedoch, wie man Janice Rand's letzte Szene mit Captain Kirk übersetzt hat. Wo es im Original heißt "He told me everything and I just wanted to say…" und Kirk sie daraufhin mit einem "Thank you" unterbricht, sagt sie in der Synchro: "Ich wollte nur sagen ich konnte das alles nicht wissen…" und Kirk antwortet mit einem saloppen "Ist schon ok" – was nicht nur so wirkt, als wäre an einer kleinen versuchten Vergewaltigung ja nix dabei, sondern auch, als müsste sich Janice dafür auch noch schämen oder gar entschuldigen! Nach "Pokerspiele" ist das nun schon die zweite Episode, in der mir ein Dialog in der Synchro-Fassung doch sauer aufgestoßen ist. Auffällig auch, dass vor allem die melancholische Musik in den ruhigeren Szenen in der deutschen Fassung durch Abwesenheit glänzt.

Fazit: Episodenbild (c) CBS "Kirk : 2 = ?" zählt für mich aufgrund der dahinterliegenden Konzeption zu den faszinierendsten Episoden der klassischen "Star Trek"-Serie. Die Aussage, dass wir nicht nur alle über eine dunkle Seite verfügen, sondern diese sogar benötigen, halte ich für durchaus mutig – vor allem wenn man die böse Seite so weit gehen lässt, wie dies hier der Fall ist. Schade allerdings, dass die Ausführung mit der vielversprechenden Grundidee nicht ganz mithalten kann. Vor allem Shatners Overacting bzw. generell die etwas zu übertriebene Darstellung des wilden, bösen Kirk ziehen "Kirk : 2 = ?" stellenweise in trashige Gefilde, in denen die Episode gerade angesichts der anspruchsvollen Message ja nun so überhaupt gar nichts verloren hat. Trotzdem überwiegen für mich die positiven Aspekte deutlich – vor allem der verletzliche gute Kirk hat es mir angetan. Und auch wenn in der einen oder anderen Szene die Verwendung eines Doubles überdeutlich ist, so gibt es auch einige für damalige Verhältnisse durchaus beeindruckende Szenen, in denen man zwei Kirks in einem Bild zeigt. Alles in allem also eine durchaus gelungene Episode – für die deutsche Synchron-Fassung wäre allerdings aufgrund der teils fehlenden Musik sowie einiger grausig übersetzter Dialoge (allen voran das abschließende Gespräch auf der Brücke) von der unten angegebenen Wertung ein halber Punkt abzuziehen.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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Kommentare (1)
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1. 08.10.2011 10:09
 
"Overacting" gehörte damals gerade in Fernsehserien zum Standard-Repertoire. Das würde ich dieser Episode also nicht unbedingt ankreiden. Du würdest einem Stummfilm ja wahrscheinlich auch nicht vorwerfen, dass die Darsteller eher klassisch-theatralisch agieren, oder? ;) "Star Trek: TOS" wurde nunmal nicht nach heutigen Maßstäben produziert. Doch gerade das macht auch den besonderen Charme dieser Serie aus.
 
Martin

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