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Star Trek - TOS: Späte Rache Drucken E-Mail
Ein Feind aus Pikes Zeiten kehrt zurück Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 11 Oktober 2025
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek: Späte Rache"
Originaltitel: "Star Trek: Legacy"
Bewertung:
Autor: Michael Jan Friedman
Übersetzung: Ronald M. Hahn
Umfang: 315 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: 1996 (D), August 1991 (E)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11718-4 (D), 978-0-671-74468-2 (E)
Kaufen: Kindle (D), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Eine routinemäßige Erkundungsmission auf dem Planeten Octavius Vier geht gehörig schief: Spock wird von einer Kreatur vergiftet, und fällt daraufhin ins Koma. Während Doktor McCoy an Bord der Enterprise um sein Leben kämpft, wird Captain Kirk mit einigen Crewmitgliedern verschüttet. Man ist gerade dabei, nach ihnen zu suchen, als die Enterprise den Befehl erhält, unverzüglich zum Planeten Beta Cabrini aufzubrechen. Die dortige Bergbaukolonie hat einen Notruf abgesetzt, da sie angegriffen werden. Widerwillig gibt Scotty den Befehl zum Aufbruch. Kurz darauf erringt Spock wieder das Bewusstsein. Obwohl noch längst nicht geheilt, und unter starken Schmerzen leidend, übernimmt er das Kommando über die Enterprise. Der Feind, der die Bergbaukolonie angreift, ist ein alter Bekannter – hatte doch die Enterprise bereits vor ein paar Jahren mit Hamesaad Dreen zu tun, als das Schiff noch unter dem Kommando von Captain Christopher Pike stand. Als die Enterprise beim Planeten eintrifft, bietet sich ihm somit die Gelegenheit, für seine damalige Niederlage späte Rache zu nehmen…

Review: "Späte Rache" bietet durchaus ein paar interessante Elemente und/oder Ideen. So gefällt mir das Konzept, dass Captain Kirk hier zusammen mit ein paar weiteren Crewmitgliedern auf dem Planeten (nachdem sie von einer Gesteinslawine verschüttet wurden) zurück bleibt, und die Enterprise somit für die Mission auf Beta Cabrini ohne ihn auskommen muss. Dies gibt anfangs Scotty, mit der Behandlung des Vulkaniers Pille, vor allem aber natürlich Spock – sobald er sich in den Kommandostuhl setzt – die Gelegenheit, so richtig zu glänzen. Eben das gab dem Roman doch einen gewissen Reiz. Mir gefiel auch die Idee, eine Verbindung zu einer früheren Mission unter Christopher Pike herzustellen. Das ermöglicht einen Einblick in die Zeit vor Kirk, der ebenfalls ziemlich interessant war. Vor allem aber hatten es mir die – wenn auch sehr kleinen – Einblicke angetan, wie es Pike und Vina auf Talos IV ergeht (auch wenn die Beziehung zwischen Pike und Batel in "Strange New Worlds" diesem vermeintlichen Happy End für ihn in "Talos IV – Tabu" doch einiges an Wirkung geraubt hat). Leider jedoch fand ich die Ideen dahinter teilweise besser und interessanter, als ihre Umsetzung. Beginnen wir mit dem Handlungsstrang rund um Kirk: Den fand ich nämlich leider ziemlich öde. Ich verstehe ja, dass Friedman ihn hier nicht das komplette Buch über auf die Ersatzbank schieben wollte. Aber sein Handlungsstrang ist – no na – völlig losgelöst vom Rest, und auch einfach nicht sonderlich spannend. Mehr als dass sie sich aus der Höhle befreien und dann ein Mittel finden, um Spock zu retten, tut sich auf den vielen Seiten die für diese Storyline reserviert sind nicht. Und so zieht sich das Geschehen dort leider teilweise doch ordentlich dahin.

Alles rund um Spock leidet wiederum darunter, dass ich Hamesaad Dreen als Bösewicht leider wenig interessant und/oder bedrohlich fand. Es hilft auch nicht, dass wir alles darüber, was sich damals zugetragen hat, nur sehr auszugsweise erfahren, und wir daher keine direkte Bindung zu ihm haben. Klar, damals gab es zu Pikes Zeiten nichts, und somit auch keinen schon etablierten bad guy, auf den man hätte zurückgreifen können (wie eben beispielsweise bei "Der Zorn des Khan"). Aber ich hätte es wohl vorgezogen, wenn man die damaligen Ereignisse entweder als Prolog erzählt, oder als zweite Zeitebene eingebaut hätte (statt der parallelen Kirk-Storyline). Weil so bleibt alles rund um die Vorgeschichte von Dreen und Spock (bzw. Pike) leider sehr vage. Generell war ich mit den Flashbacks zur damaligen Zeit nur bedingt glücklich. Teilweise sind diese – wenn Spock quasi durch seine damaligen Erinnerungen "reist", und ihm ein kurzer Moment nach dem anderen ins Gedächtnis kommt – derart kurz, dass sie keinerlei Eindruck hinterlassen. Vor allem aber konnte ich nie so wirklich in die damalige Zeit eintauchen. Das fand ich enorm schade – und ist dann auch genau jener Punkt, den ich in erster Linie meine, wenn ich schreibe, dass ich die Idee hinter "Späte Rache" deutlich besser fand, als die Umsetzung. Hier lässt Friedman einfach ungemein viel an spannendem Potential liegen. Und dies gilt für mich dann eben auch bei der Rahmenhandlung rund um Pike. So nett die Einblicke in sein Leben mit Vina auf Talos IV auch waren, gibt es doch keinerlei Bezug zur Haupthandlung – und wirkt es generell wie ein gar beliebiger, großer Zufall, dass sich Christopher gerade während sich parallel die Ereignisse rund um die Rückkehr von Dreen zutragen, fragt, wie es seinen früheren Kameraden ergeht. Zwar hat dieser Teil den Roman für mich nichtsdestotrotz aufgewertet. Trotzdem hätte ich mir rund um Pike (und Vina) (noch) mehr gewünscht. Last but not least: Die Übersetzung von Ronald M. Hahn (dessen Stil ich noch lange vor der ersten Erwähnung einer "Kreisbahn" erkannte) ist wieder ziemlich sperrig. Er macht auch den – klassischen – Kriegsgericht/Militärgericht-Fehler. Vor allem aber: "Ich habe Sie für einen Radfahrer gehalten, einen Burschen, der stets darauf bedacht ist, etwas mehr zu tun als das Verlangte." Hä? Da ist bei der Übersetzung ja wohl irgendwas schief gegangen.

Fazit: So manche Idee hinter "Späte Rache" fand ich ja eigentlich recht gewitzt. Angefangen dabei, dass Kirk hier mal (so gut wie) Pause hat, über den Besuch von Pike und Vina auf Talos IV, bis hin dazu, dass hier eine frühere Mission der Enterprise unter dem Kommando von Captain Pike quasi fortgesetzt wird. Allein: Aus all diesen spannenden Ideen macht mir Michael Jan Friedman hier letztendlich zu wenig. Im Hinblick auf die damaligen Ereignisse bleibt es bei kurzen, teilweise nur einzelne Sätze lange Erinnerungsschnipsel aus Spocks Gedächtnis; das fand ich dann doch eher unbefriedigend. Ich denke, ich hätte es entweder besser gefunden, wenn sich Friedman rein auf die damaligen Ereignisse konzentriert (und die Rückkehr von Dreen geschenkt) hätte, oder sie zumindest in einem Prolog oder einer zweiten Zeitebene näher beleuchtet hätte. So bleibt es, ähnlich wie bei den wenigen Szenen von Pike auf Talos IV, bei zu kurzen Aufmachern, die bei mir nicht wirklich Eindruck hinterlassen konnte. Und abseits dieser interessanten Elemente ist "Späte Rache" leider doch eher dürftig, und lässt es vor allem auch völlig an Spannung vermissen. Da wäre nun wahrlich um einiges mehr drin gewesen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel






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