Originaltitel: Someone to Watch Over Me Episodennummer: 4x17 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 27. Februar 2009 (SyFy) Erstausstrahlung D: 27. Oktober 2009 (Premiere) Drehbuch: Bradley Thompson & David Weddle Regie: Michael Nankin Hauptdarsteller:
Edward James Olmos als Admiral William Adama,
Mary McDonnell als President Laura Roslin,
Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace,
Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama,
James Callis als Dr. Gaius Baltar,
Tricia Helfer als Number Six,
Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon,
Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller:
Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol,
Tahmoh Penikett als Captain Karl 'Helo' Agathon,
Michael Trucco als Ensign Samuel Anders,
Kate Vernon als Ellen Tigh,
Donnelly Rhodes als Dr. Cottle,
Rekha Sharma als Tory Foster,
Roark Critchlow als Slick,
Bodie Olmos als Lt. Brendan 'Hot Dog' Constanza,
Brad Dryborough als Lt. Louis Hoshi,
Iliana Gomez-Martinez als Hera Agathon,
Sonja Bennett als Specialist 2nd Class Marcie Brasko,
Darcy Laurie als Dealino,
Erika-Shaye Gair als Young Kara,
Patrick Gilmore als Rafferty,
Cherilynn Fulbright als Dionne,
Curtis Caravaggio als Nathanson,
Ivan Cermak als Corporal D. Wallace,
Torrance Coombs als Lance Corporal C. Sellers,
Samantha Kaine als Off-Duty Crew Person u.a.
Kurzinhalt:
Kara ist ob ihres Fundes auf der Erde immer noch verstört – stand sie dort doch vor dem Wrack eines Kampffliegers, und einer Leiche, bei er es sich um sie selbst zu handeln schien. In der Bar der Galactica freundet sie sich mit dem dortigen Klavierspieler an. Dies erinnert sie wiederum an ihre Kindheit, hat ihr Vater ihr doch das Klavierspielen beigebracht. Darunter wie sich herausstellt u.a. auch genau jene Melodie, welche die Cylonen an Bord der Galactica "aktivierte", und die auch Hera für Kara gemalt hat. Zusammen mit dem Pianomann versucht sie zu ergründen, was es mit der Melodie auf sich hat. Die Cylonen fordern unterdessen die Auslieferung von Boomer, der sie wegen ihres Verrats – hat sie sich doch Cavill angeschlossen – den Prozess machen wollen. Da dies zugleich wohl unweigerlich ihren Tod zur Folge haben dürfte, versucht Galen – dessen Gefühle für Boomer als er sie im Gefängnis besuchte wieder auflebten – zu ihren Gunsten zu intervenieren. Als sein Gnadengesuch abgelehnt wird, versucht er, sie aus dem Gefängnis zu befreien – mit ungeahnten Folgen…
Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten):
Beginnen wir mit dem aus meiner Sicht besseren Handlungsstrang der Episode: Alles rund um Galen und Boomer konnte mir sehr gut gefallen. Zu Beginn erinnert man mit einem kurzen Flashback nochmal an ihre Beziehung, und die glücklicheren Momente, die sie in der ersten Staffel teilen konnten. Sehr idyllisch war zudem diese Projektion der Cylonen, in der sich Boomer und Galen vorstellten, zusammen mit einem Kind in einem Haus auf Caprica oder auch der Erde zu wohnen. Letztendlich stellt sich jedoch heraus, dass Boomer ihn nur manipuliert und ausgenutzt hat. Denn durch diese wieder aufkommenden Gefühle gelang es ihr erfolgreich, ihn dazu zu bringen, ihr beim Ausbruch zu helfen – wobei sie dann u.a. Athena ausschalten und ein Schäferstündchen mit Helo einlegen musste, um keinen Verdacht zu erregen (apropos erregen: Grace Park war in dieser Szene wirklich heiß: Da kann man als heterosexueller Mann durchaus nachvollziehen, dass man da schwach wird). Vor allem aber gelingt es ihr so, sich Hera zu schnappen, und mit dieser von der Galactica zu entkommen. Dass dies, soweit es Galen betraf, nicht Teil des Plans war, macht seine erschütterte Reaktion als er davon erfährt deutlich. Jedenfalls: Mir gefiel, dass man hier trotz aller Vermenschlichung der Cylonen im Verlauf der letzten beiden Staffeln sie hier auch wieder einmal von ihrer intriganten, bösartigen Seite zeigte.
Parallel dazu verfolgen wir Kara bei ihrer Krise. Nun ist diese angesichts ihres mysteriösen Funds auf der Erde durchaus nachvollziehbar – mir würde es ähnlich gehen – wirklich spannend fand ich den betreffenden Teil der Episode aber halt leider nicht wirklich. Nicht zuletzt, als die Episode eine Antwort darauf, was es mit der toten Kara auf der Erde auf sich hat, bzw. worum es sich bei der neuen (?) Kara handelt, weiterhin schuldig bleibt. Andererseits darf man wohl angesichts der Tatsache, wie man dieses Mysterium hier direkt thematisiert darauf hoffen, dass hier in den letzten paar Folgen noch eine Auflösung folgen wird. Zumal es ja nicht nur um ihren Fund auf der Erde geht, sondern auch darum, wie ihr Vater ihr damals just diese eine Melodie lernen konnte, mit der die vier Cylonen an Bord der Galactica ihre wahre Natur erfahren haben. Von ihrer Zeichnung der Supernova, der Explosion ihres Jägers, und ihrer Rückkehr einige Monate später ganz zu schweigen. Ich hoffe wirklich, dass sich Ronald D. Moore und Co. da im Vorfeld gute Erklärungen überlegt haben. Erschwerend kommt dann noch dazu, dass daddy issues in Film- und Fernsehen mittlerweile halt doch ziemlich verbraucht sind. Und vor allem auch die Idee, dass sich Kara den Klavierspieler nur eingebildet hat, hat mich nicht wirklich überzeugt. Generell muss man sagen: Nachdem die Serie in den letzten Folgen ordentlich an Tempo gewann, drückt man hier nun kurz vor dem Ende nochmal leicht auf die Bremse. Was grundsätzlich kein Problem ist – solange in den letzten vier Folgen noch genug Zeit dafür ist, um die offenen Fragen zu beantworten und die Geschichte zu einem überzeugenden und zufriedenstellenden Abschluss zu führen. Und immerhin fand ich das Ganze wieder deutlich gelungener als "Systemblockade". Wirklich gepackt hat mich die Kara-Storyline aber halt nicht.
Fazit:
In "Der Pianomann" steht kurz vor dem Ende in erster Linie nochmal Kara Thrace im Mittelpunkt. Grundsätzlich kann ich ihre Verunsicherung und Verwirrung ob ihres Fundes auf der Erde ja durchaus nachfühlen, dennoch fand ich ihren Handlungsstrang hier nur bedingt interessant; was wohl auch daran lag, dass wir zwar nochmal an die offenen Fragen erinnert wurden, eine Antwort aber vorerst noch ausblieb. Diese wird es hoffentlich auch noch im Hinblick darauf geben, dass Kara von ihrem Vater just jenes Musikstück gelernt hat, durch das die Cylonen an Bord der Galactica "erwacht" sind – und dessen Noten Hera zeichnete. Und vor allem auch, dass sie sich den titelspendenden Pianomann nur einbildete, hat mich leider überhaupt nicht überzeugt. Zum Glück gab es aber auch noch einen parallelen Handlungsstrang, der es mir ungleich mehr angetan hatte. Alles rund um Galen und Boomer fand ich klasse, angefangen dabei, wie ihre Rückkehr seine damaligen Gefühle für sie wieder weckt, über die packend umgesetzte Flucht, bis hin zu Galens erschütterter Erkenntnis, von Boomer nur ausgenutzt worden zu sein, damit sie Hera stehlen und zu Cavill bringen kann. Ach, wäre die Kara-Story doch nur halb so packend gewesen!