Villa Fantastica Wien - Neue Bibliothek für phantastische Literatur
Drei Stockwerke voller SciFi, Fantasy & HorrorKategorie: Literatur - Autor: Roger Murmann - Datum: Dienstag, 18 Mai 2010
Am 1. Juni ist es soweit: Die neue Bibliothek für phantastische Literatur nimmt, nach Monaten der Vorbereitung, des teilweisen Umbaus und der Einrichtung des ersten von drei Stockwerken, ihre Arbeit auf. Verkehrsgünstig gelegen im
13. Bezirk von Wien, nahe Schloss und Park Schönbrunn (einen Ausflug wert!), macht sich ein kleines Team von Freunden dieser Literaturgattung an die Erfassung der Bestände, gespeist vom bedeutenden Reservoir an einheimischen Sammlern, die schon seit den Anfängen mit dabei waren.
Die Betreiber teilen weiterhin mit:
Siebzig Büchergestelle mit insgesamt 500 Laufmetern Regalen warten in dieser ersten Phase auf unsere Schätze. Getragen wird, ohne staatliche Unterstützung, die Bibliothek von einer
Stiftung, die sich der Förderung der Science Fiction Literatur verschrieben hat; so liegt auch der Schwerpunkt auf diesem Genre, von dem nicht nur Publikationen in deutscher, sondern vermehrt auch in englischer Sprache - der Mutter der modernen Science Fiction – vorliegen, bis hin zu den legendären, nostalgischen Pulps der 30er- und 40er Jahre. Wie der Name
VILLA FANTASTICA schon sagt, schließt er die Genres Fantasy, Horror und allgemeine Phantastik nicht aus, die oft genug von den gleichen Autoren verfasst wurden.
Die Bibliothek hat sich der Gemeinnützigkeit verschrieben; sie kennt weder Mitgliedsbeiträge noch Leihgebühren. Mehr noch als unser großer Vorreiter, die
Phantastische Bibliothek Wetzlar, die von der Stadt gefördert wird, ist sie aber auf Spenden von Büchern und auf finanzielle Zuwendungen angewiesen. Zumal sie in Wien liegt, wendet sie sich dabei in erster Linie an Sammler in Wien und Umgebung, sowie aus ganz Österreich – und gerne auch aus Bayern, sofern unseren Nachbarn Wien eine Reise lieber ist. Allgemein gilt natürlich, dass Sammlungen aus Deutschland bevorzugt ihren Weg nach Wetzlar finden – und nicht, Wetzlar und Wien behüt’s, ins Altpapier oder, schlimmer noch, in den Müll. So betrachten wir uns auch als Hüter dieser oftmals belächelten Schätze.
Mein Aufruf richtet sich auch an die Kleinverleger. Ich weiß, sie sind nicht eben auf Rosen gebettet, aber ihre künftige Unterstützung unseres Projekts durch ein Freiexemplar aller
SF-Neuausgaben (vorläufig gesammelt über ein halbes Jahr) wäre uns sehr willkommen – und hätte den kleinen Nebeneffekt, dass ihre Publikationen in einem speziellen Neuheitenständer dem Publikum vor Augen geführt würden, ohne dass die Besucher das Buch auf absehbare Zeit ausleihen könnten.
Wann wir die Pforten fürs Publikum öffnen? Ich denke, in etwa einem Jahr. Bis dahin liegt ein gewaltiges Pensum an Datenerfassung, Aufbau der Datenbank und Einordnen der Bestände vor uns.
Per aspera ad astra! – Mag der Weg noch so mühsam sein, wir erreichen unser Ziel. Es ist mir ein Herzenswunsch und mein Vermächtnis an nächste Generationen.
Die Homepage der Bibliothek wird unter der Domain www.villafantastica.com
erreichbar sein. Inhalte werden allerdings erst in den nächsten Wochen erscheinen.