Das Buch "Personal Effects: Dark Art" regt den Leser mit Hinweisen in Fotos, Telefonnummern, Visitenkarten und Verweisen auf Internetseiten dazu an, eigene Recherche zur Story zu betreiben.
"... Es ist dem Leser möglich, selbst in die Story einzutauchen und ein Protagonist zu werden", sagte J.C. Hutchins, der "Personal Effects" zusammen mit dem Game-Designer Jordan Weisman entwickelt hat, in einem Interview. "Einige der Hinweise in der Story zu entschlüsseln, hängt vom persönlichen Einsatz des Lesers ab. Der Schluss des Buches kann unterschiedlich ausgehen, wenn man eine andere Richtung einschlägt ... man kann sogar andere Aspekte der Geschichte herausfinden als der Held des Buches selbst."
Held des Buches ist der Kunsttherapeut Zach Taylor, der am Brinkvale Psychiatric Hospital mit dem blinden Serienkiller Martin Grace arbeitet. Taylors Mutter ist verstorben, der Vater ist ein verbohrter Staatsanwalt. Und es gibt natürlich das eine oder andere Übernatürliche in der Geschichte.
"Das Übernatürliche war von Anfang an Teil der Story, aber wir wollten es mit einem Sinn für Realistisches unterfüttern." sagte Hutchins. "Was das Ermitteln angeht eher in Richtung 'House' [die Fernsehserie], gemischt mit 'Akte X', wo ja die rationale Erklärung immer mit der übernatürlichen verknüpft wurde. Ja, eigentlich ist das ein bisschen wie mit Mulder und Scully, wo der eine die rein rationale Erklärung sieht und der andere die große Verschwörungstheorie vertritt."
Hutchins nennt die Hinweise, die die Extras im Buch bieten, "eine außer-leserische Erfahrung". Der 34 Jahre alte Autor hofft, dass das multimediale Buch einerseits Menschen zum Lesen anregen wird, die sonst nie ein Buch in die Hand nehmen. Andererseits soll es diejenigen, die fast nie im Internet recherchieren, dazu motivieren, eben diese Online-Welt stärker zu nutzen. "Ich kenne viele Leute, die zwischen 20 und 40 Jahre alt sind und nie ein Buch lesen, aber das hier könnte sie dazu bringen, eben wegen der Art der Erzählung." sagte Hutchins. "Einige, die nur online sind, könnten tatsächlich mal ein Buch lesen."
Das "Personal Effects"-Paket beinhaltet echte Fotografien und eine Visitenkarte. Die Telefonnummern führen zu Anrufbeantwortern, wo man die Stimmen der Charaktere hören kann. Internetseiten geben weitere Hinweise zur Geschichte. Die Herausgeber bei St. Martin's Press versicherten Hutchins, dass die Telefonnummern lange Zeit geschaltet sind und die Internetseiten online bleiben.
"Es ist faszinierend, was man allein über eine Person erfährt, wenn man sich z.B. deren Portemonnaie anschaut. Man findet Einkaufsquittungen oder Bilder der Kinder, wenn sie welche haben. Alles mögliche eben." sagte Hutchins.
"Personal Effects" ist in den USA Anfang Juni erschienen. Ein Veröffentlichungstermin für Deutschland ist bisher nicht bekannt. Allerdings kann man die englischsprachige Originalausgabe als US-Import bei amazon.de bestellen.