6 Romane in einem TaschenbuchKategorie: Perry Rhodan - Autor: Reiner Krauss - Datum: Mittwoch, 05 September 2007
LEMURIA
Perry Rhodan Band 2400, der aktuellen 1. Auflage, war für einen Neuleser ein extremer Sprung ins kalte Wasser. Jede Menge auch technischer Begriffe - „Technobabble“, wie sie sonst nicht unbedingt in der Masse üblich sind. Es lag wohl daran das man ein neues Transportmittel, die JULE VERNE, vorstellte.
Wer den Einstieg nicht gewagt hat, oder danach gleich aufgeben wollte, sollte sich besser zunächst mal an einem SF-Buch der Serie versuchen. Leichter wird man es hiermit in jedem Falle haben: Ein Taschenbuchsonderband ist gerade neu erschienen und auch ich bin schon mittendrin im lesen. Perry Rhodan - LEMURIA
DAS liest sich schnell und flüssig und macht richtig Spass von Anfang an. Wer aufgrund des nunmehr umfangreichen und oft kompliziertem Hintergrundwissens es nie gewagt hat mit Perry Rhodan jetzt noch zu beginnen, der hat hier eine neue, gute Gelegenheit zum Quereinstieg.
Kurzer Handlungsausblick: Eine Raumschiff-Arche durchfliegt die Milchstrasse seit ca. 50.000 Jahren. Abgeschottet von der Außenwelt leben dort Menschen, die „ersten Menschen“ - genannt Lemurer.
Laut Geschichte des Perry Rhodan Universums stammen alle humanoiden Völker der Galaxis von diesen ab. Die sagenumwogene untergegangene Stadt Atlantis war dereinst die Hauptstadt des Volkes auf der Erde. Durch einen Angriff von „Bestien“ (kräftige Wesen von über 3 m Größe, mit 4 muskelbepackten Armen, mit halslosem Wulstkopf und 3 rotglühenden Augen sowie alligatorenartigem Gebiss) waren die ersten Menschen auf der Flucht. Dort wo sie zuvor siedelten und ein erstes Imperium aufbauten, hinterliesen sie neue Völker und wurden so die Vorfahren der Akonen, Arkoniden oder gar der Tefroder in der Galaxis Andromeda.
Bereits kurz nach Seite 100 erhält man beiläufig ein wenig Einblick in die Hintergrundgeschichte der Serie als solches. Im Heute des Romans (ca. 4863 n.Chr.; 1327 NGZ) befinden sich die Terraner (geeinte Völker und Rassen der Erde) und Akonen (ebenso Abkömmlinge der Lemurer, jedoch lebend auf einer anderen Welt in der Milchstrasse), zwar nicht mehr im Kampf gegeneinander, doch eine gewisse Distanz und Misstrauen, ähnlich wie kurz nach dem "Kalten Krieg" auf der realen Erde der vergangenen Jahrzehnte, prägt das Bild. Akonen halten Terraner für primitiv und dekadent (vergleichbar dem auslaufenden Römischen Reich) und Terraner sehen die Akonen als auf Etikette achtende eingebildete, hochnäsige Wichtigtuer. Die einstmaligen Bestien nennen sich jetzt Haluter, schämen sich ihrer aggressiven Vergangenheit, und sind zu friedliebenden Lebewesen geworden, die sich weitestgehend zurückgezogen haben.
Man merkt: Viele „nette“ Lebensgeschichten der Menschheit finden ihre Entsprechung verarbeitet in einer Science Fiction Serie.
Zwei Forschungs-Raumschiffe beider Völker treffen nun auf eine „Sternen-Arche“ ... was werden sie finden, was ist das Ziel des Schiffes, was lernen sie voneinander und wer beansprucht das Recht das Schiff zuerst erforschen zu dürfen? ... doch es gibt mehr als eine „Sternen-Arche“!
Praktisch auch, dass zu Beginn jedes Einzelbandes immer eine Risszeichnung die beschriebenen Raumschiffe skizziert, sodass man sich leicht z.B. ein Bild von der Arche selbst machen kann.
DIE Chance somit Science Fiction aus Deutschland zu „verschlingen“ und ein neuer Fan der Serie werden zu können.