Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 23 April 2021
Nach dem Sturz von der Klippe ist John vorerst wieder von Grayzas Einfluss befreit. Zusammen mit den anderen heckt er einen Plan aus, um vom Planeten zu entkommen, ehe die elektromagnetische Strahlung lebensgefährliche Ausmaße annimmt…
Originaltitel: What Was Lost, Part II: Resurrection Episodennummer: 4x03 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 21. Juni 2002 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Justin Monjo Regie: Rowan Woods Hauptdarsteller:
Ben Browder als Commander John Crichton,
Claudia Black als Officer Aeryn Sun,
Anthony Simcoe als Ka D'Argo,
Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI,
Gigi Edgley als Chiana,
Wayne Pygram als Scorpius,
Tammy Macintosh als Jool,
Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller:
Raelee Hill als Sikozu Svala Shanti Sugaysi Shanu,
Melissa Jaffer als Utu-Noranti Pralatong,
Rebecca Riggs als Commandant Mele-On Grayza,
David Franklin als Capt. Meeklo Braca,
Steve Le Marquand als Oo-Nii,
Elizabeth Alexander als Vella,
Dinah Shearing als Elack's Pilot,
Kim De Lury als Tarnat u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem er von Noranti die Klippe hinuntergestoßen wurde, wird der bewusstlose Crichton vom Amphibienwesen Oo-Nii gerettet. Dieser bringt ihn in eine Höhle, wo D'Argo und Sikozu bereits auf ihn warten. Gemeinsam schmiedet man einen Plan, um den Fängen der Peacekeeper rechtzeitig zu entkommen, ehe die elektromagnetische Strahlung lebensgefährliche Ausmaße annimmt. Dafür muss John allerdings zu Grayza zurückkehren, wo er neuerlich ihren Pheromonen verfällt. Mit Hilfe jenes Rauschmittels, dass ihm zuvor von Noranti gezeigt wurde, gelingt es ihm allerdings, sich wieder von ihrem Einfluss zu befreien. Sikozu arbeitet zugleich daran, Noranti, Chiana und Jool aus der Zelle zu befreien – während D'Argo auf dem Schiff alles vorbereitet, und den Fluchtweg für sie öffnet. Schließlich gelingt ihnen zwar die Flucht, doch ihr Plan, die Peacekeeper auf eine falsche Fährte zu locken und sie abzuschütteln, indem man kurz darauf wieder zum Planeten zurückkehrt, geht nach hinten los: Denn D'Argos Schiff ist beschädigt, und die Reparatur wird zu lange dauern; bis dahin wird die Strahlung sie bereits alle dahingerafft haben. Somit liegt die letzte Hoffnung darin, das so sagenumwobene wie mysteriöse Darnaz-Dreieck zu aktivieren.…
Review:
In der ersten Hälfte der Folge setzte sich der enttäuschende Eindruck des ersten Teils überwiegend fort. Dort fand ich einfach die Story nicht wirklich interessant, geschweige denn spannend. Ich weiß nicht, was die Szenen mit John in Grayzas Gefangenschaft bei mir auslösen sollten, aber was auch immer es war, es hat nicht funktioniert; ich fand das alles einfach nur saulangweilig. Auch Scorpius' Tod verfehlte die gewünschte schockierende Wirkung bei mir – was nicht zuletzt auch daran liegt, dass der in der Vergangenheit schon so oft totgesagt wurde, dass ich selbst nach dieser eigentlich recht eindeutig wirkenden Szene nur schwer glauben kann, dass wir den nicht mehr zu Gesicht bekommen werden. Und auch, dass Grayza sich von John fesseln lässt, fand ich ziemlich lächerlich. Ich weiß schon, dass sie dachte, er stünde nach wie vor unter dem Einfluss ihrer Hormone, aber echt jetzt. Das war nun wirklich nur dazu da, damit John halbwegs problemlos entkommen konnte. In die gleiche Kerbe schlagen übrigens auch die dummen Peacekeeper-Soldaten, die im Gegensatz zu John & Co. zu dämlich sind, um Deckung zu suchen, und sich lieber einem nach dem anderen im Korridor abknallen lassen. So ziemlich der einzig gelungene Teil der ersten Hälfte war die Flucht der "Mädels". Davon abgesehen habe ich mich mit "Resurrection" aber lange Zeit sehr gelangweilt.
Klingt erstmal nicht wirklich gut – und ist es auch nicht. Das ändert sich jedoch zum Glück nachdem es der Moya-Crew gelungen ist, die Peackeeper auf eine falsche Fährte zu locken, und wieder zum Planeten zurückgekehrt sind – wo sie nun jedoch, da D'Argos Schiff beschädigt ist, festsitzen. Zuerst einmal gefiel mir – auch wenn natürlich nicht davon auszugehen war, dass die jetzt echt alle draufgehen – die Ausgangssituation. Die Szenen waren zudem aufgrund der zunehmenden Farbverfälschung optisch überaus nett. Das ist generell so ein Punkt, der mir hier erst so recht bewusst wurde: Ganz zu Beginn hat sich "Farscape" echt Mühe gegeben, außerirdische Planeten auch wirklich außerirdisch aussehen zu lassen (wie z.B., in dem sie Blumen ungewöhnliche Farben gaben). Das hat man leider in weiterer Folge zunehmend aus den Augen verloren; hier keimt es zumindest ansatzweise (mit Hilfe nachträglicher, digitaler Farbverfälschung) wieder auf. Und generell fand ich das letzte Drittel dann ganz kurzweilig. Zwar nie wirklich spannend, und Oo-Nii als Bösewicht hat für mich auch nie wirklich funktioniert. Zumal für mich auch (zu) offen blieb, was er nun eigentlich genau mit den drei Artefakten anstellen wollte. Dafür war der Kampf zwischen ihm und John ganz nett gemacht (insbesondere die kurzen Teile unter Wasser). Die größte Stärke der Folge war für mich aber das Ende, wo die Priester auf einmal nach 12.000 Zyklen wieder auf den Planeten zurückkehren. Hier bietet man uns einen überaus effektiven "sense of wonder"-Moment, den ich in dieser Form bei "Farscape" nicht erwartet hätte. Schade nur, dass der Weg dorthin stellenweise doch ziemlich zäh war. Und so fand ich – nicht zum ersten Mal bei "Farscape"-Mehrteilern – dass der Story mit einer einzelnen Folge besser gedient gewesen wäre.
Fazit:
Die erste Hälfte der Folge knüpfte qualitativ nahtlos an den ersten Teil an – was in diesem Fall aber leider nicht als Kompliment gemeint ist, konnte ich mit dem doch eher wenig anfangen. Auch hier waren nun die Highlights – wie die Flucht von Chiana, Jool und Sikozu – lange Zeit rar gesät, während ich auf der anderer Seite mit vielen Szenen – John und Grayza, der x-te vermeintliche Tod von Scorpius, usw. – nicht viel anfangen konnte. Wie ich die Story in der ersten Hälfte generell noch wenig mitreißend fand. Dies ändert sich dann jedoch nach der Rückkehr auf den Planeten. Wirklich spannend wird "What Was Lost, Part II: Resurrection" zwar auch danach nicht wirklich, aber die stärker werdende Strahlung war optisch nett gemacht, und der Showdown mit Oo-Nii war auch ok. In erster Linie hatte es mir aber das Finale – mit der Rückkehr des Tempels und der Priester – angetan. Das war ein wunderschöner "sense of wonder"-Moment, der mir doch tatsächlich ein kleines bisschen Gänsehaut bescherte. Umso bedauerlicher, dass mich der Weg zu diesem Ziel wenig überzeugen, geschweige denn begeistern, konnte.