Besetzung:
Alexander Doering als Poe Dameron,
Kaya Marie Möller als Rey,
Stefan Günther als Finn,
Julien Haggege als Kylo Ren,
Sebastian Schulz als General Hux,
Susanna Bonasewicz als General Leia Organa,
Joachim Tennstedt als C-3PO,
Friedhelm Ptok als Imperator Palpatine,
Fred Maire Yoda,
Joachim Kerzel als Erzähler u.a.
Inhalt:
Die Galaxis wird von einer Nachricht erschüttert, die angeblich von Imperator Palpatine stammt. Auch Kylo Ren empfängt diese, und verfolgt die Spur schließlich zu einem Planeten namens Exegol, der nur mit Hilfe eines Sith-Wegfinders aufgespürt werden kann. Dort trifft er tatsächlich auf Imperator Palpatine aka Darth Sidious, der sich als der eigentliche Drahtzieher hinter Kylos Pfad auf die dunkle Seite erweist. Nun soll er für den ehemaligen Imperator Rey aufspüren und zu ihm bringen. Doch Kylo denkt gar nicht daran, sich jemand anderem unterzuordnen – und zieht vielmehr los, um Rey zu töten. Indes hat auch den – nach dem jüngsten Verlusten schwer angeschlagenen – Widerstand die Kunde der Rückkehr Palpatines erreicht. Mehr noch: Man bringt in Erfahrung, dass dieser eine Flotte an Sternenzerstörern gebaut hat, von denen jeder mit Todesstern-Technologie ausgestattet ist – und damit über die Macht verfügt, einen ganzen Planeten zu vernichten. So soll aus der Ersten die Letzte Ordnung, und der Widerstand ein für alle Mal ausgelöscht werden. Nun gilt es, den Standort der Flotte ausfindig zu machen, bevor diese losgeschickt wird. Dafür benötigt man einen Sith-Wegfinder. Die Suche nach diesem führt schließlich in Reys Vergangenheit…
Review:
Wie die anderen "Star Wars"-Filme erhielt auch "Der Aufstieg Skywalkers" eine Hörspiel-Umsetzung. Es zeigt sich dabei grundsätzlich das bekannte, durchwachsene Bild. Auf der einen Seite bedeutet der Rückgriff auf die deutsche Tonspur, dass wir alle Original-Sprecher aus dem Film hören, uns an den bekannten Soundeffekten und der Musik von John Williams erfreuen können. Da die Tonspur aber halt natürlich eigentlich nicht dafür gedacht ist, ohne die Bilder zu funktionieren, braucht es einen Erzähler, der uns schildert, was denn eigentlich gerade vor sich geht (wenn du ein Hörspiel basierend auf einem Buch anfertigst, kannst du solche Schilderungen gleich direkt in die Dialoge einbauen). Der wiederum verhindert aber halt eben, wenn er besonders übermächtig wird, dass ich so richtig in eine Story versinken kann. Bei "Der Aufstieg Skywalkers" kommt dann halt noch das Problem hinzu, dass man hier den schwächsten Film der "Star Wars"-Saga ("Solo" nicht berücksichtigt) umsetzt. Mittlerweile halte ich den Film – vor allem auch als Abschluss der Sequel-Trilogie – für eine einzige Enttäuschung. Die Hörspiel-Umsetzung kann daran natürlich auch nichts ändern; zumal man eben auch wirklich (wie gewohnt) nur auf die Tonspur des Films zurückgreift, und z.B. keine zusätzlichen Szenen einbaut (was hier z.B. rund um Prinzessin Leia grundsätzlich möglich gewesen wäre, da deren Synchronsprecherin Susanna Bonasewicz noch verfügbar gewesen wäre). Andererseits, da man den 150 Minuten langen Film (wenn auch mit Abspann) hier wieder auf knapp unter 80 herunterkürzt, und dementsprechend eh schon einiges ein sparen musste, wäre wohl auch von vornherein die Gelegenheit nicht dagewesen, noch groß etwas hinzuzufügen. So oder so: Wer so wie ich mit dem Film nichts anfangen kann, den wird auch das Hörspiel nicht überzeugen können – was allerdings nichts daran ändert, dass die Umsetzung gewohnt professionell und grundsätzlich (abseits eben des für meinen Geschmack zu präsenten Erzählers)
Da ich nun (sieht man von ein paar Büchern ab, die in der Zwischenzeit veröffentlicht wurden, nachdem ich bei dieser chronologischen Reise die entsprechende Epoche bereits hinter mir gelassen habe) mit den neuen "Star Wars"-Kanon soweit durch bin, möchte ich abschließend aber noch ein kurzes Gesamt-Fazit ziehen. Es sollte mittlerweile bekannt sein, dass ich einer jener "Star Wars"-Fans war, die in den 90ern und 0er-Jahren viel Geld für die offiziellen Romane und Comics des "Expanded Universe" ausgegeben habe, bei denen es damals noch hieß, dass sie allesamt von George Lucas freigegeben wurden. Dementsprechend sauer war ich über die Entscheidung, das Material zu entkanonisieren (wenn ich auch den Grund dafür – in Form der Sequel-Trilogie – grundsätzlich nachvollziehen kann). Dennoch bin ich möglichst unvoreingenommen an die Sache herangegangen – zumal es ja auch nicht so ist, als wäre am alten Expanded Universe alles perfekt gewesen (ich erinnere nur an "Palpatines Auge"). Rückblickend muss ich nun allerdings festhalten, dass der neue Kanon für mich an den alten nicht heran kam. Einen großen Anteil daran hat natürlich auch die Sequel-Trilogie an sich, die mir einfach längst nicht so gut gefallen konnte, wie die alternative Fortführung der ursprünglichen "Star Wars"-Saga in den Romanen (zumindest bis zur "New Jedi Order"; mit der weiteren Story tat ich mir dann nämlich auch dort teilweise etwas schwer). Und doch kann ich auch die Autor:innen der Romane und Comics aus dem neuen Kanon nicht frei von jeglicher Schuld sprechen. Ja, es waren vereinzelt ein paar coole Bücher darunter, die ich durchaus als Bereicherung sehe, aber a) alle davon lassen sich auch mit dem Expanded Universe-Kanon in Einklang bringen, und b) nichts davon waren ähnliche Highlights wie z.B. die "Erben des Imperiums"-Trilogie von Timothy Zahn (oder "Schatten des Imperiums", und viele andere, die mir nur gerade nicht einfallen). Und so habe ich für mich beschlossen, dass das "Expanded Universe" (zumindest über weite Teile) zusammen mit den Episoden I-VI sowie "Rogue One", auch weiterhin "mein" Star Wars-Universum bleiben wird. Und: Nach all den Jahren im neuen Kanon hoffe ich jetzt, dass ich bald man die Zeit haben werde, um zumindest ausgewählte Geschichten aus dem "Expanded Universe" zu lesen und dieses somit nach langer Zeit erneut zu besuchen. Hätte mich der neue Kanon mehr begeistert, wäre mein entsprechender Wunsch wohl längst nicht so groß.
Fazit:
Abseits des wieder sehr (und für meinen Geschmack auch zu) präsenten Erzähler – wenn ich auch angesichts der Verwendung der Film-Tonspuren die Notwendigkeit dahinter erkenne – gibt es auch an der Hörspielumsetzung von "Der Aufstieg Skywalkers" nichts auszusetzen. Aufgrund der kürzeren Laufzeit mussten zwar wieder einzelne Szenen, Momente und teilweise auch Figuren auf der Strecke bleiben, wobei insbesondere das Ende ein bisschen gehetzt und überhastet wirkt (wobei man zumindest, im Gegensatz zu früheren Hörspiel-Adaptionen, mit 76 Minuten die sich aus der CD-Kapazität ergebende Grenze hier größtenteils ausschöpft). In erster Linie liegt meine mäßige Meinung zum Hörspiel aber halt darin begründet, dass ich einfach den Film nicht gut fand. Insofern dürfen all jene, die von "Der Aufstieg Skywalkers" weitaus mehr angetan waren als ich, gut und gerne ein Ohr (oder zwei) riskieren.
Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
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