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Star Trek: Khan Drucken E-Mail
Khans Exil auf Ceti Alpha V als Audio-Drama Kategorie: Audio - Autor: Christian Siegel - Datum: Dienstag, 25 November 2025
 
Titel: Star Trek: Khan
Bewertung:
Label: Realm
Veröffentlicht: 08. September 2025 - 03. November 2025
Autoren: Kirsten Beyer & David Mack, nach einer Story von Nicholas Meyer
Länge: ca. 350 Minuten
Altersempfehlung: keine Angabe
Anhören: Amazon


Besetzung: Naveen Andrews als Khan Noonien Singh, Wrenn Schmidt als Marla McGivers, Sonya Cassidy als Dr. Rosalind Lear, Tim Russ als Ensign Tuvok, George Takei als Captain Hikaru Sulu, Maury Sterling als Ivan, Tina Ivlev als Erica, Mercy Malick als Ursula, MadotEnsign Tuvok, Paul Castro Jr. als Joachim, Maxwell Whittington-Cooper als Paolo, Olli Haaskivi als Delmonda, Juliette Goglia als Sylvana, u.a.

Inhalt: Nachdem die Enterprise den schlafenden Tiger und seine Anhänger geweckt hat, gelang es Captain Kirk und seiner Crew nur mit knapper Not, zu verhindern, dass diese das Schiff übernehmen. Nach Khan Noonien Singhs entsprechender Niederlage wurde beschlossen, die genetisch optimierten Menschen, sowie Lieutenant Marla McGivers, auf dem Planeten Ceti Alpha V ins Exil zu schicken. Dieser ist zwar von Beginn an voller Gefahren, die zusammen mit internen Quereleien einigen von ihnen das Leben kosten. Die wahre Katastrophe steht jedohc erst noch bevor: Denn sechs Monate nach ihrer Ankunft explodiert der Planet Ceti Alpha VI, und wird seinen Nachbarplaneten aus der Umlaufbahn. Und so wird aus dem vermeintlichen Paradies langsam aber sicher jene Hölle, die Khan Noonien Singh in Anlehnung an das Zitat von John Milton zu regieren angetreten ist. Die Ankunft von Außerirdischen Wesen hegt dann die Hoffnung, dass es Khan und seinen Anhängern gelingen könnte, vom verwüsteten Planeten Ceti Alpha V zu entkommen. Doch die Gäste verbergen ein schreckliches Geheimnis…

Review: In den letzten Monaten sind insgesamt neun Episoden eines Audio Dramas – als Podcast – veröffentlicht worden. Aus meiner Sicht würde hier allerdings eine Besprechung von jeder einzelnen Folge zu sehr ins Detail gehen, weshalb ich mich zu einem Review der kompletten Staffel (oder wie immer man es nennen will) entschieden habe. "Star Trek: Khan" ist dabei die mittlerweile dritte Produktion, die sich der Frage widmet, was Khan Noonien Singh und die anderen genetisch optimierten Supermänner und -frauen, sowie seine spätere Ehefrau Marla McGivers, in ihrem Exil auf Ceti Alpha V widerfahren ist. Zuerst nahm sich Greg Cox vor rund zwanzig Jahren in "To Reign in Hell" dieser Frage an, einem Roman, mit dem er an seine Duologie "The Rise and Fall of Kahn Noonien Singh" anknüpfte, die wiederum die Geschichte der eugenischen Kriege auf der Erde (dort noch – analog zu den Informationen aus der klassischen "Star Trek"-Episode "Der schlafende Tiger – in den 1990ern angesiedelt) erzählte. Ein paar Jahre später folgte dann mit "Ruling in Hell" ein Comic des Verlags IDW, in dem Scott und David Tipton eine alternative Version der Geschichte erzählten. Mit "Star Trek: Kahn" folgt nun also die dritte Variation des gleichen Themas. Letztendlich sehe ich sie alle drei auf einem recht ähnlichen, recht durchschnittlichen Niveau; "To Reign in Hell" leicht darunter, "Ruling in Hell" leicht darüber (von den drei Varianten war der Comic – trotz seiner Kürze, die es ihm dementsprechend nur sehr oberflächlich erlaubte, sich der Thematik zu widmet – mein Favorit), und "Star Trek: Khan" nun genau in der Mitte. In jedem Fall hatte ich aber auch nach diesem dritten Versuch das untrügliche Gefühl, dass man das dramaturgische Potential von Khans Exil auf Ceti Alpha V überschätzt.

Beginnen wir mit dem Positiven: Das Voice Acting ist größtenteils ausgezeichnet (auf die wenigen Ausnahmen von diesem allgemeinen Lob gehe ich dann später noch ein). Natürlich hatte Ricardo Montalban eine ungemein einprägsame und markante Stimme, und ist es dementsprechend vor allem zu Beginn definitiv eine Umstellung, Naveen Andrews in der Rolle zu hören. Letztendlich halte ich es aber (und die Produzenten hinter dem Hörspiel offensichtlich auch) wichtiger, einen guten Schauspieler für diese legendäre Rolle zu casten, als einen Stimmenimitator. Ich fand Naveen Andrews als Khan jedenfalls wirklich super. Die aus "For all Mankind" bekannte Wrenn Schmidt steht ihm als Marla McGivers um nichts nach. Und auch über die Rückkehr von "Star Trek"-Veteranen wie George Takei als Hikaru Sulu (auch wenn diesem sein fortgeschrittenes Alter mittlerweile doch deutlich anzuhören ist – aber was will man machen?!) und Tim Russ als Tuvok. Die Produktion an sich ist ebenfalls sehr hochwertig, wobei ich insbesondere das Sounddesign lobend hervorheben will. Inhaltlich gibt es zwar zugegebenermaßen schon ein bisschen ein auf und ab, aber vor allem punktuell konnte mir "Star Trek: Khan" sehr gut gefallen, und vereinzelt sogar richtiggehend begeistern. Was letzteres betrifft, sei insbesondere der Tod von Marla McGivers hervorgehoben, der sehr emotional umgesetzt war. Ähnlich mitgefühlt habe ich bei diesem Moment weder im Roman noch dem Comic. Und auch davon abgesehen gab es ein paar wirklich gelungene, hervorstechende Szenen.

Allerdings: Ich fand leider, dass auch "Star Trek: Khan" das in der Idee steckende dramaturgische Potential nicht 100%ig ausschöpfen konnte. Inhaltlich war ich beispielsweise enttäuscht, dass man sich zwar sehr ausführlich der ersten Zeit auf dem Planeten, und danach dann den Auswirkungen der Explosion von Ceti Alpha VI widmet. Aber anstatt die neun Episoden mehr oder weniger gleichmäßig auf die fünfzehn Jahre zu verteilen, die Khan und seine Anhänger:innen auf dem Planeten verbrachten, ist die gesamte Serie auf die ersten fünf Jahre fokussiert. Es gibt dementsprechend auch keinen direkten Übergang in die Ereignisse aus "Der Zorn des Khan". Für meinen Geschmack wurde hier doch etwas zu viel übersprungen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es die Rahmenhandlung rund um die Rückkehr der U.S.S. Excelsior zum Planeten unbedingt gebraucht hat. Ja, ich weiß, ohne sie hätten wir auf die netten Gastauftritt von George Takei und Tim Russ verzichten müssen. Und zugegebenermaßen hätte ohne sie der "Twist" (? -> dazu gleich) in der letzten Folge nicht funktioniert. Letztendlich fand ich diesen Rahmen aber ziemlich überflüssig. Da ich es gerade erwähnt hatte: Der Twist war mir leider auch viel zu früh klar (nämlich bereits einige Episoden davor), und verfehlte dementsprechend die wohl gewünschte schockierend-überraschende Wirkung völlig. Auch hier gilt übrigens, dass man aus der Idee mehr hätte machen können, nämlich wenn diese Offenbarung wirklich Thema der Story gewesen wäre, statt so ein Wegwerf-Twist in letzter Sekunde. Vor allem aber bin ich mir nicht sicher, ob mir die Idee rund um die außerirdischen Besucher gefällt. Das ist die eine neue Idee, die man hier einbringt; ich denke aber, die völlige Isolation in den Erzählungen von Greg Cox bzw. den Tipton-Brüdern, wo Khan und die anderen völlig auf sich allein gestellt waren, hat mir da besser gefallen.

So hochwertig die Produktion grundsätzlich auch ist, aber 100%ig war ich auch mit der Umsetzung nicht glücklich. Das beginnt schon beim theatralischen Intro-Sprecher. Ich war schon lang nicht mehr in den USA, und habe dementsprechend auch keine solche Werbung mehr gesehen, aber eben daran oder die völlig überzogenen Radiowerbungen musste ich jedes Mal denken, wenn der den Serientitel vollbrünstig intonierte. Die Musik war für mich ebenfalls eine ziemliche Enttäuschung. Das klang für mich wie einfallsloses Retorten-Gedudel; ich würde sofort glauben, dass da nicht etwa von einem Menschen komponiert, sondern einem KI-Synthesizer entstammt. Musikalisch fühlte ich mich jedenfalls leider keine Sekunde lang im "Star Trek"-Universum. Was die oben kurz erwähnten Ausreißer in der Besetzung betrifft: Ich war von Olli Haaskivi als Delmonda leider überhaupt nicht angetan. Möglich, dass er alles so gemacht hat, wie man das von ihm wollte – in dem Fall würde ich ihm Unrecht tun – aber für mich fiel seine Leistung im Vergleich zu den anderen leider recht deutlich ab. Und Mercy Malick war als Ursula zwar grundsätzlich sehr gut, klanglich ist mir ihre Stimme aber zu nah an jener von Wrenn Schmidt, was ich stellenweise etwas verwirrend fand (ich dachte manchmal, da redet Marla, bis sich erst aus dem Kontext der Szene ergab, dass es sich um Ursula handelt). Vor allem aber: In den mittleren Folgen ist eine Werbeanzeige eingebaut. Nun verstehe ich natürlich, dass sich solch ein aufwändiges Projekt mit teils hochkarätiger Besetzung auch irgendwie rechnen muss; weil der Podcast steht ja auf diversen Plattformen gratis zum Abruf bereit. Aber man hätte die Werbeeinschaltung deutlicher hervorheben können. Es hilft auch nicht, dass sie von Wrenn Schmidt gesprochen wird. Beim ersten Mal dachte ich echt: Was zur Hölle faselt Marla da? Bis mir klar wurde, dass es sich um Werbung handelt. Das riss mich jedes Mal doch ordentlich heraus – weshalb ich bei allem Verständnis für die Notwendigkeit einer solchen Einschaltung wünschte, man hätte das in der Umsetzung anders gelöst.

Fazit: Nach den ersten beiden – jeweils eher mittelmäßigen – Umsetzungen der Thematik beschlich mich der Verdacht, dass das dramaturgische Potential von Khans Exil auf Ceti Alpha V überschätzt wird. Der jüngste – und mittlerweile dritte – Versuch tat nichts, um mich von dieser Überzeugung abzubringen; eher im Gegenteil. Wobei ich auch hier wieder den Eindruck hatte, dass es nicht gelang, das vorhandene Potential vollständig auszuschöpfen. So fand ich es schade, dass man sich auch hier wieder stark auf die ersten paar Monate, und maximal Jahre, konzentriert, aber zu den Ereignissen in "Der Zorn des Khan" eine (rund zehn Jahre) große Lücke klafft. Generell war ich inhaltlich nur stellenweise von "Star Trek: Khan" so richtig angetan. Weil einzelne Momente, insbesondere den Tod von Marla McGivers, hat man wirklich fantastisch umgesetzt. Insgesamt hat mich die Story aber wenig mitgerissen, und war ich insbesondere mit der Ankunft der Außerirdischen nicht glücklich. Produktionstechnisch fand ich zwar das Voice Action größtenteils super (insbesondere von Naveen Andrews und Wrenn Schmidt), auch die Soundkulisse sehr gut eingefangen, aber musikalisch war ich sehr enttäuscht, und kam auch keine Sekunde lang "Star Trek"-Flair auf. Die Rahmenhandlung bot zwar die Rückkehr von Sulu und Tuvok (in ihrer Originalbesetzung), wirkte aber bis auf den (vorhersehbaren) Twist völlig überflüssig. Vor allem aber fand ich die Werbeeinblendung in den mittleren Episoden sehr irritierend; auch, weil sie ebenfalls von Wrenn Schmidt eingesprochen wurde. Insgesamt offenbart die Umsetzung aber genug Potential, um in mir die Hoffnung zu wecken, dass das nicht die letzte "Star Trek"-Podcast-Serie gewesen ist.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel





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