Originaltitel: Sloppy Joseph Episodennummer: 2x06 Bewertung: Streaming-VÖ USA: 29. Mai 2025 (Peacock) Erstausstrahlung D: 16. Juli 2025 (Sky) Drehbuch: Tony Tost Regie: Adam Arkin Besetzung:
Natasha Lyonne als Charlie Cale,
Eva Jade Halford als Stephanie Pearce,
Callum Vinson als Elijah Turner,
David Krumholtz als JB Turner,
Adrienne C. Moore als Ms. Dee,
Steve Buscemi als Good Buddy,
Margo Martindale als Dr. Hamm,
Scout Thomas als Mildred Sandstone,
Frieda Kromer-Bennett als Emma,
Julien Wisiak als Noah,
Claudia Krauss als Olivia,
William Rozdilsky als Dylan,
Michael Guagno als Teacher u.a.
Kurzinhalt:
Stephanie Pearce ist die beste ihrer Klasse. Eine echte Streberin, die in der Rangliste der Goldsternchen meilenweit in Führung liegt. Zumindest bis zum Buchstabierwettbewerb, wo sie am Wort "Abrakadabra" – dessen Auswahl sie zutiefst erzürnt, weil ist das überhaupt ein richtiges Wort?! – scheitert. Und auf einmal beginnt ihr Klassenkamerad Elijah Turner – der Sohn des Schulwarts – aufzuholen. Beim anstehenden großen Talentwettbewerb hätte er nun zum ersten Mal die Chance, sie zu überholen. Das kann Stephanie nicht zulassen – weshalb sie seinen Zaubertrick sabotiert. Ihr Plan verläuft perfekt. Sie hat nur nicht mit Charlie Cale gerechnet, die kurz davor in der Kantine der Schule angeheuert hat, das Drama mitverfolgte – und sich über Stephanies erfreute (und gar nicht schockierte; so als hätte sie schon gewusst, was passieren wird) Reaktion überaus gewundert hat…
Review:
Ein Vorteil von "Poker Face" ist, dass man uns in jeder Folge ein neues Setting präsentieren kann. In "Pfannkuchen-Joseph" verschlägt es uns nun in eine Grundschule. Das allein lässt die Folge im Vergleich zu Charlies bisherigen Fällen schon mal hervorstechen. Auffällig zudem die Herangehensweise des Prologs, eben bis Charlie mal auf den Plan tritt: Die Kamera bleibt hier fast immer auf Augenhöhe mit den Kindern; die Gesichter der Erwachsenen bleiben dabei größtenteils abgeschnitten, und uns dementsprechend verborgen. Auf diese Art und Weise zieht uns Regisseur Adam Arkin in die Welt dieser amerikanischen Grundschule hinein – und damit zugleich dem eskalierenden Konkurrenzkampf zwischen der arroganten Streberin Stephanie und ihrem aus nicht so komfortablen Verhältnissen wie sie stammenden Klassenkameraden Elijah Turner. Dieser kulminiert dann schließlich beim Talentwettbewerb, als Stephanie seinen Zaubertrick sabotiert, und so dafür sorgt, dass er auf der Bühne vor allen anwesenden Schüler:innen eines der Klassenmaskottchen massakriert.
Auftritt Charlie Cale, die das Drama mitbekommen hat, und angesichts ihrer Reaktion sofort Stephanie in Verdacht hat, etwas mit zu tun zu haben. Mit Hilfe ihres Bull…shoot-Detektors hat sie die Wahrheit schnell herausgefunden. Ähnlich wie im großen Vorbild "Columbo", wo der Detektiv zumeist auch schon sehr früh einen Verdacht hatte, geht es nun jedoch darum, einen Beweis zu finden, und Stephanie zu überführen – oder auf irgendeine andere Art und Weise dafür zu sorgen, dass ihre Tat nicht ohne Konsequenzen bleibt. Der Clou dabei: Wie sich herausstellt, hat Stephanie aufgrund von belastendem Material die Direktorin der Schule (die wunderbare Margo Martindale in einem kleinen aber feinen Gastauftritt) in der Hand – was Charlies Aufgabe deutlich erschwert. Dieses Katz- und Maus-Spiel fand ich an sich ja schon interessant; dass dieses aber eben zwischen einer Erwachsenen und einem neunjährigen Kind stattfindet (das noch dazu von allen für ein unschuldiges Mädchen gehalten wird), gibt dem ganzen dann nochmal einen zusätzlichen Reiz. Umso mehr, als die Neuentdeckung Eva Jade Halford in der Rolle absolut brilliert. Es ist einfach nur ein großer Spaß, ihr dabei zuzusehen, wie sie sich mit Natasha Lyonne matcht – und es ist ihr hoch anzurechnen, dass ihre Drohung am Ende auch tatsächlich bedrohlich wirkt, und nicht etwa lächerlich rüberkommt. Insgesamt dominiert hier aber definitiv der Humor, und hat "Pfannkuchen-Joseph" ein paar köstliche Momente und Zitate ("That's socialism!") – sowie eine Anspielung auf "Der weiße Hai" – zu bieten. Zwar mag mich die Episode – ohne wirklich etwas falsch zu machen – nicht ganz so umgehauen haben wie manch andere. Insgesamt hat sie mich aber schon sehr gut unterhalten.
Fazit:
In "Pfannkuchen-Joseph" bekommt es Charlie Cale mit ihrer bislang vielleicht gefährlichsten Gegnerin zu tun: Der neunjährigen Streberin Stephanie Pearce. Aber Scherz beiseite: Dieser Wettstreit zwischen Charlie und einem kleinen Mädchen war definitiv mal etwas Anderes/Neues. Die Episode profitierte dabei insbesondere von einer Wahnsinns-Performance von Eva Jade Halford als Stephanie; dieses junge Mädchen ist definitiv eine Entdeckung. Ich mochte auch die ganze Idee dahinter, insbesondere im Hinblick darauf, dass Stephanie doch tatsächlich die Direktorin in der Hand hat. Und auch der eine oder andere gelungene Gag war dabei. Vom Fall an sich her waren frühere Abenteuer sicher schon mal ausgeklügelter. Und Spannung sucht man hier auch vergeblich. Mich hat "Pfannkuchen-Joseph" stellenweise aber wirklich amüsiert, und insgesamt sehr gut unterhalten.