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Masters of Science Fiction - 1x04: Little Brother Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Showtime

Originaltitel: Little Brother
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 02. Dezember 2007
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Walter Mosley, nach seiner eigenen Kurzgeschichte
Regie: Darnell Martin
Besetzung: Clifton Collins Jr. als Frendon Blythe, Jorge Vargas als Young Man, Lorena Gale als Mary, Shelley MacDonald als Female Guard, Matthew Walker als Augustus, Nicole Muñoz als Frightened Girl, Adrien Dorval als Officer Bernard, Keith Dallas als Officer Latey, Daryl Shuttleworth als Otis Brill, Kimberly Elise als Tilly Vee, Garwin Sanford als Judge, Joanna Reid als Defense Attorney, u.a.

Kurzinhalt: In einer dystopischen Zukunft sind viele Menschen dazu verdammt, im Untergrund zu arbeiten. Nur selten werden ihnen fünfzehn Minuten an der Oberfläche gegönnt. Als Frendon Blythe an der Reihe ist, versucht er zu fliehen. Es gelingt ihm, jenen Kontaktmann der ihm von seiner mittlerweile verstorbenen Mutter genannt wurde aufzuspüren. Kurz darauf werden sie jedoch von der Polizei entdeckt. Bei der nachfolgenden Schießerei kommen sowohl sein Kontaktmann als auch mehrere Polizisten ums Leben. Frendon Blythe wird daraufhin des mehrfachen Mordes angeklagt. In dieser Zukunft liegt das Gerichtssystem in den Händen eines Computers. In einem automatisierten Verfahren soll er zum Tode verurteilt werden. Doch Frendon beruft sich auf sein Recht auf eine Jury. Daraufhin wird das Bewusstsein von zwölf toten Menschen, die im Computer gespeichert sind, reaktiviert – und der Prozess beginnt…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Showtime Bei Adaptionen von Romanen oder Kurzgeschichten kann man, wenn man die Vorlage nicht kennt, natürlich nicht einschätzen, inwiefern es an eben dieser oder nicht doch an der Adaption liegt, wenn man mit einer Geschichte nicht wirklich kann. Im Falle von "Little Brother" stellt sich diese Frage allerdings insofern nicht, als Walter Mosley hier seine eigene Novelle für das Fernsehen adaptiert hat. Ich behaupte man, das war keine gute Idee. Mosley wirft uns hier ohne jegliches Hintergrundwissen in diese Welt, die für mich keinen Sinn ergeben bzw. bei der ich einfach zu vieles nicht verstanden habe. Wie z.B., handelt es sich bei Frendon um Gefangene, die wegen irgendetwas verurteilt wurden, und bei "Common Ground" um ein Gefängnis? Sind es die Nachkommen von Verbrechern? Warum leben diese Menschen unter der Erdoberfläche und schuften für den Computer (?), und andere leben an der Oberfläche? Mir mangelte es hier völlig an Kontext, weshalb ich mich praktisch von vornherein nicht auf die Story einlassen konnte. Und das, obwohl mit dem Voice Over-Kommentar (den ich in diesem Fall doch eher wieder mal überflüssig bis störend fand) die perfekte Gelegenheit dagewesen wäre, um uns die nötige Hintergrundinformation zu vermitteln.

Aus meiner Sicht wirft "Little Brother" auch zu viele unterschiedliche Aspekte, die eigentlich nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben, in einen Topf. So hätte ich das Konzept eines automatisierten Gerichtssystem, wo ein Computer oder eine künstliche Intelligenz im Schnellverfahren über Schuld und Unschuld entscheidet, eigentlich ziemlich interessant – oder genauer gesagt: erschreckend – gefunden. Dafür brauchst du aber eben alles rund um "common ground" nicht. Und ich denke, dieses Element hätte für mich ohne dieses ganze überflüssige Drumherum besser funktioniert. Gleiches gilt für die Idee, dass die Geschworenen hier quasi wieder zum Leben erweckt werden da es sich um gestorbene Menschen handelt, deren Bewusstsein im Computer gespeichert wurde. Selbst hier war allerdings die Idee besser als die Umsetzung. Weil den Gerichtssaal fand ich nicht wirklich gelungen umgesetzt; hier mangelte es wohl am nötigen Budget. Zumal das mit dem Auge bzw. den Bildschirmen selbst damals schon ziemlich abgedroschen war (nicht zuletzt "12 Monkeys" kam mir hier als mögliche Inspirationsquelle in den Sinn). Am schwersten wiegt aber wohl, dass zumindest ich nicht ausreichend Gelegenheit bekam, um zu Frendon eine Bindung aufzubauen, und dementsprechend beim Prozess mit ihm mitzufiebern. Und dann ist da noch das Ende, welches ich ebenfalls einfach nur verwirrend und unverständlich fand. Zuerst wird er freigesprochen, dann das System neu gestartet, er auf einmal nun doch zum Tode verurteilt – aber genau das wollte er (?), weil sich jetzt sein Bewusstsein im Computer befindet. Sorry, mir war das alles viel zu konfus. Abseits der durchaus gefälligen Performance von Clifton Collins Jr. in der Hauptrolle hat somit für mich bei "Little Brother" so gut wie gar nichts funktioniert.

Fazit: Episodenbild (c) Showtime Die Idee rund um das "automatisierte" Gericht fand ich ja nicht einmal so uninteressant – die Umsetzung bei "Little Brother" aber leider furchtbar. Vor allem was das "world building" betrifft, hat Walter Mosley in meinen Augen einfach völlig versagt. Man wird völlig unvorbereitet und ohne jeglichen Kontext in diese dystopische Zukunft geworfen, die zu allem Überfluss dann auch noch zu viele unterschiedliche Elemente in einen Topf wirft, durch die er die zentrale Grundidee rund um das entmenschlichte Gericht erst recht völlig verwässert. Erschwerend kommt hinzu, dass es in den ersten paar Minuten (wohl nicht zuletzt aufgrund dem mangelnden Kontext) nicht gelang, mich eine Bindung zu Frendon aufbauen zu lassen. Die Umsetzung des Gerichtssaals fand ich leider auch nicht so toll. Und das Ende war dann auch völlig schräg, und brach "Little Brother" in meinen Augen endgültig das Genick. Sorry, aber das war ja wohl nichts. Mehr Glück beim nächsten Mal?!

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







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