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Miss Marple: Karibische Affäre Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel: A Caribbean Mystery
Episodennummer: 1x21
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 25. Dezember 1989
Erstausstrahlung D: 29. August 1990
Drehbuch: T.R. Bowen
Regie: Christopher Petit
Besetzung: Joan Hickson als Miss Marple, Donald Pleasence als Jason Rafiel, Adrian Lukis als Tim Kendal, Sophie Ward als Molly Kendal, T.P. McKenna als Dr. Grahame, Michael Feast als Edward Hillingdon, Sheila Ruskin als Evelyn Hillingdon, Frank Middlemass als Major Palgrave, Robert Swann als Greg Dyson, Sue Lloyd als Lucky Dyson, Barbara Barnes als Esther Walters, Stephen Bent als Jackson, Joseph Mydell als Inspector Weston, Valerie Buchanan als Victoria, Isabelle Lucas als Aunty Johnson, Shaughan Seymour als Napier, Gregory Munroe als Pathologist u.a.

Kurzinhalt: Davon überzeugt, dass seiner Tante ein bisschen Abwechslung gut tun würde, wird Miss Jane Marple von ihrem Neffen auf Urlaub nach Barbados geschickt. Dort zeigt sich die ältere Dame jedoch eher gelangweilt. Die Gespräche mit dem geschwätzigen Major Palgrave haben daran zweifellos auch ihren Anteil. Und so hört sie ihm auch nur mit halbem Ohr zu, als er erwähnt, dass er aus seiner Zeit bei der Kolonialspolizei nach wie vor eine Rechnung mit einem Mörder offen hat. Er will ihr gerade ein Foto von diesem zeigen, als er auf einmal erstarrt. Am nächsten Morgen wird der Major tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Da er an Bluthochdruck gelitten haben soll, geht man von einer natürlichen Todesursache aus. Der Zeitpunkt seines Todes, so kurz nach ihrem Gespräch, kommt Miss Marple jedoch verdächtig vor. Als sich dann auch noch herausstellt, dass die Tabletten gegen Bluthochdruck eigentlich einem anderen Hotelgast gehörten, und der Major scheinbar kerngesund war, versucht Jane Marple, mit Hilfe des etwas schrulligen Jason Rafiel, den Mord aufzuklären…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) BBC Nachdem die ersten acht "Miss Marple"-Episoden für mich allesamt Neuland waren (da ich die Vorlage noch nicht kenne, und mir auch keine Adaption von ihnen bekannt war), tritt nun nach "16 Uhr 50 ab Paddington" auch "Karibische Affäre" in direkte Konkurrenz zu einer mir bereits bekannten Verfilmung. In diesem Fall ist dies "Das Mörderfoto" aus dem Jahr 1983 mit Helen Hayes, die ich in der Rolle der Jane Marple ebenfalls wunderbar fand. Und zumindest in meinen Augen zieht die Umsetzung für die Serie mit Jane Hickson bei mir im direkten Vergleich knapp den Kürzeren – was nicht an ihr im Besonderen oder auch der Besetzung im Allgemeinen liegt. Tatsächlich bin ich im Verlauf dieser mittlerweile zehn Fälle mit Hickson – nach einem meines Erachtens auch rückblickend immer noch etwas unglücklichen Einstieg mit "Die Tote in der Bibliothek" – warm geworden, bis sie sich schließlich auch für mich zur bisher ultimativen Interpretation der Figur mausern sollte. Darüber hinaus besticht "Karibische Affäre" nicht zuletzt mit Donald Pleasance als bislang wohl prominentesten Gaststar der Serie. Und auch über das Wiedersehen mit Sophie Ward aus "Sherlock Holmes und das Geheimnis des verborgenen Tempels" habe ich mich sehr gefreut.

Der Fall an sich ist ja eigentlich auch ganz nett. Zugegebenermaßen mag "Karibische Affäre" ein bisschen darunter gelitten haben, dass ich im Vergleich zu den ersten acht Adaptionen der Serie den Fall und somit die Auflösung bereits kannte. Dennoch ist der Fall nett verschachtelt, wartet mit einer Fülle an interessanten bis schrulligen Figuren auf, bietet zahlreiche Hinweise und zugleich rote Heringe, und lädt ganz allgemein zum Mitraten ein. Die Auflösung ans ich hatte es mir auch hier grundsätzlich wieder angetan. Die Produktionsqualität ist auch wieder sehr hochwertig, wobei sich im vorliegenden Fall nicht zuletzt die Tatsache positiv bemerkbar macht, dass auch tatsächlich in der Karibik (scheinbar sogar in einem Ressort, dass Agatha Christie einst besuchte, und zum Schreiben des Romans animierte) gedreht wurde. Und dann ist da noch das Plus, dass Miss Marple hier von Beginn an prominent vertreten ist – und mir in weiterer Folge insbesondere ihre gemeinsamen Szenen mit Jason Rafiel (der ihr die Gelegenheit gibt, ihre Gedanken loszuwerden – und damit eben auch an uns zu kommunizieren) gut gefallen konnten. Aber: Wo der Helen Hayes-Film mit knapp über (bzw. auf DVD mit PAL-Speedup knapp unter) neunzig Minuten knackig erzählt war, ist die Laufzeit hier um 15-20 Minuten länger. Und die machen sich im Fall von "Karibische Affäre" (im direkten Vergleich zu "Das Mörderfoto") streckenweise leider deutlich bemerkbar. Zugegeben, da und dort bietet die Neuverfilmung etwas mehr Inhalt, der wohl auf die Vorlage zurückgehen durfte, und beim früheren TV-Film aufgrund der vorgegebenen Laufzeit von 1-1/2 Stunden gekürzt werden musste. Aus meiner Sicht war da aber nichts Essentielles drunter, bzw. hätte ich sogar auf das "Göttin der Vergeltung"-Gedöns lieber verzichtet. Die Hayes-Version ist einfach wesentlich flotter erzählt, und daher kurzweiliger – und der Neuverfilmung mit Joan Hickson somit auch knapp überlegen.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Ich würde "Karibische Affäre" dann doch eher zu den schwächeren Episoden der BBC-Adaptionen mit Joan Hickson in der Hauptrolle zählen. Zwar weiß die Besetzung zu gefallen, und trumpft nicht zuletzt dank Donald Pleasance mit einem hochkarätigen Gaststar auf. Der Fall ist auch soweit in Ordnung. Und das Setting in der Karibik hebt den Fall von den übrigen Geschichten, die überwiegend in St. Mary Mead und jedenfalls ausschließlich in England angesiedelt waren, ab. Allerdings zog sich die Story stellenweise doch ziemlich vor sich hin. Zudem verliert "Karibische Affäre" die Titelheldin immer wieder – und teilweise auch für einen relativ langen Zeitraum – aus den Augen. Und insgesamt fand ich die frühere TV-Film-Umsetzung mit Helen Hayes in der Hauptrolle (bei uns unter dem Titel "Das Mörderfoto" bekannt) nicht zuletzt aufgrund der um 15-20 Minuten kürzeren Laufzeit merklich unterhaltsamer.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)







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